Es ist richtig, daß es durchaus besser klingende Synths mit mehr Mojo als den Pigments gibt.
Das Gesamtkonzept finde ich jedoch super. Ich brauche keinen Extrasynth für Wavetables, Sampleplayer, Granular usw. Habe ich hier alles in einer Oberfläche vereint.
Den Pigments benutze ich seit Version 1. Die Presets finde ich durch die Bank langweilig bis grausam und nur vereinzelt brauchbar. Ja, über Geschmack läßt sich (nicht) streiten, aber ich meine für meine Zwecke.
Für mich hat sich seine Vielseitigkeit erschlossen, indem ich mir meine Sounds selber baue. Die Oberfläche lädt mich geradezu zum Experimentieren ein. Es gab viele Aha-Momente beim Erforschen der Modulatoren, obwohl ich fast 40 Jahre mit Synths spiele. Ich mag die vielen Möglichkeiten zum Verformen der Waves, die engineübergreifenden FM-Möglichkeiten, die man nicht nur plakativ sondern auch subtil sehr gewinnbringend einsetzen kann.
Tatsächlich schätze ich erst mal die "Charakterlosigkeit", weil ich mir den Sound in meine Richtung hinbiegen kann. Fette Analogsounds sind echt nicht seine Stärke. Aber z.B. Hybride aus VS Wavetables und Analogfilter gehen damit sehr wohl. Gerade das Minifilter reagiert mit steigender Eingangslautstärke sehr wohlwollend mit zunehmender Saturation, ohne daß man den Driveregler im Filter anfasst.
Was ich für verbesserungswürdig halte, ist noch die Granularengine. Die reagiert ein bisschen "pappig". Padartiges geht damit sehr gut. Ich kriege aber um die Burg kein knackiges Attack hin.
Ich bin beileibe kein begnadeter Soundschrauber, aber ich kannn nur raten, sich mit Pigments mal eingehend auseinander zu setzen. Es lohnt sich.
Theodore Roosevelt: "Tu, was du kannst, mit dem, was du hast, wo immer du auch bist."