Ab wann konnte man komplett ITB (im Rechner) arbeiten?

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Thx2

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Hi,

Ich versuch das grad so bisschen einzugrenzen ab wann es möglich wurde und dann auch gemacht wurde ganze Produktionen ITB also mit Software Klangerzeugern, Samplern und Effekten zu fahren?

Ich würde das so zwischen ende 90er bis mitte 2000er (also so 2005) eingrenzen aber vllt. weiß das noch einer genauer?

Eingegrenzt habe ich das durch eine Web Recherche anhand wann XP kam, wann Cubase das erste VSTi rausgebracht hat und wann der Pentium 4 kam.
(Ich gehe davon aus das es mit dem Pentium 4 losging, kann aber auch sein das der Pentium 3 schon stark genug war bzw. Macs waren ja zu der Zeit eher stärker dank PowerPC und "Dual" CPU Konfigurationen.)
Wobei w2k ja auch 2 CPUs verwalten konnte dann und XP dementsprechend auch.

Damals gabs noch das alte Vengeance Forum das war recht informativ mit alten Beiträgen aus der Zeit welche Setups die Leute da so hatten und eben aktuelle Beiträge von damals leider ist die Seite nicht mehr erreichbar nur das aktuelle Forum.

Gut jedenfalls ist das meine Frage wann wurden die Hardware Sampler und Synths durch Software KOMPLETT ersetzbar da genug Leistung und entsprechende Plugins verfügbar waren?

Würde mich über ein paar Aussagen dazu sehr freuen.
 
Ist die Frage woran du das fest machst; Geht es um die reine funktionale Möglichkeit - also ab wann es Sequencer mit Midi und Audio gab - oder um die Qualität der Softwareinstrumente und Effekte?
 
Würde mich über ein paar Aussagen dazu sehr freuen.



1996:
Steinberg hat den VST-Standard (VST-Plugins) zusammen mit Cubase 3.02 eingeführt.


Virtual Studio Technology (englisch für virtuelle Studiotechnologie), kurz VST, ist der Markenname eines Software-Protokolls für die Musik- und Tonproduktion. Entwickelt hat VST das Unternehmen Steinberg Media Technologies ursprünglich für sein Sequenzer-Programm Cubase im Jahr 1996. Es etablierte sich einige Jahre später als Industriestandard.



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Die ersten hauseigenen Effektplugins waren:

  • Espacial (ein Reverb)
  • Choirus (ein Chorus-Effekt)
  • ein Stereo Echo
  • ein Auto-Panner





1999:
Der erste VST-Synthesizer bzw. das erste Instrumentenplugin war Steinberg Neon.
Ein 16-stimmiger VA-Klangerzeuger mit zwei Oszillatoren. Es war Teil von Cubase VST 3.7.


neon.jpg








Die erste Drummaschine von Steinberg wurde ebenfalls um 1999 herum vorgestellt.
Der LM-4 konnte (noch) keine eigenen Samples laden, war aber mit zehn schön zusammengestelleten Kits von Wizoo (der damaligen Firma von Peter Gorges) ausgestattet.


1_lm4.jpg



2_lm4screengr.jpg






2000:

Das erste VST eines Fremdherstellers; der Pro-Five von Native Instruments.


NI_pro_five_main.jpg








Zur selben Zeit wie Pro-Five erschien auch Steinberg's eigener Model-E.
Dieser ist bis heute noch (als Freeware) erhältlich.


modele.jpg









Vor 1996:
Bereits vor Einführung des VST-Standards gab es Plattformen wie z.B. das TDM-System von ProTools. Für deren Software war jedoch kein rechnerinterner Nativ-Betrieb (wie bei VST) vorgesehen. Man benötigte (ähnlich wie z.B. bei TC Powecore oder UAD) hersteller-eigene, externe (teure!) DSP-Prozessorgehäuse.


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:nihao:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommt auch drauf an, ob Du nur den im weitesten Sinne pop-musikalischen Kontext samt kommerziell erhältlicher Soft- und Hardware meinst, oder auch Einzellösungen aus dem akademischen Bereich dazu zählen möchtest.
 
Cubase VST 3.7 in 1999 introduced a virtual instrument interface for software synthesizers known as VSTi. This made it possible for third-party software programmers to create and sell virtual instruments for Cubase. This technology has become the de facto standard for other DAW software, when integrating software based instruments on the Macintosh and Windows platforms. A new version of VST, VST3, was introduced with Steinberg's Cubase 4 which introduced improved handling of automation and audio output, native sidechaining, and many other features. Cubase 6 included VSTs such as HALion Sonic SE, Groove Agent ONE, LoopMash 2 and VST Amp Rack.

Das war um genau zu sein Cubase VST24 3.7. (VSTi + VST 2.0 wurden in dieser Version eingeführt)
1996 gabs nur Effekte und Dynamics, das weiß ich bereits.

Es ist nun also theoretisch seit 1999 möglich VST Synthesizer, Sampler, Effekte etc. zu benutzen, die Frage ist nun aber ab wann war genug rechenleistung verfügbar und auch Plugins um ganze Tracks damit zu fahren?
Und ab wann wurde es dann auch wirklich gemacht von der breiten Masse?
Ab wann die Plugins wirklich gut geklungen haben ist für mich nicht ganz so wichtig weil das kommt auch etwas drauf an wenn du fragst, mehr ab wann man eben wirklich dann alles mit ihnen gemacht hat, oder zum großteil zumindest.
 
Ich meinte jetzt nicht klangliche Qualität im Vergleich zu Hardware sondern Qualität im Sinne von "es macht auch Sinn damit ITB" zu arbeiten.
2004 haben sehr viele ITB gearbeitet, da war aber quasi schon die "Verwöhnzeit", oder?
Also eher 2, 3 Jahre davor?
 
Es ist nun also theoretisch seit 1999 möglich VST Synthesizer, Sampler, Effekte etc. zu benutzen, die Frage ist nun aber ab wann war genug rechenleistung verfügbar und auch Plugins um ganze Tracks damit zu fahren?
Einen Technotrack anno 1999 wirst du schon problemlos mit der damals vorhandenen Prozessorleistung (Pentium 3, bzw. AMD Äquivalent), also sprich vier bis fünf Drumspuren, dazu noch zwei weitere Spuren für Bass- und Leadsound, VST-technisch machen können, ob man das allerdings mit derselben Hardware auch noch aufnehmen konnte (und wenn auch nur als Stereospur), mag ich bezweifeln, selbst bei recht hochgezüchteten Systemen.

Größere Arrangements und weitergehende Audiofähigkeiten sind (wie von dir vermutet) dann erst mit dem Pentium 4 gekommen.

Btw: Die professionellen Studios, die ich zu der Zeit kannte, hatten stets VST und Audio getrennt, damit sich die Anwendungen lasttechnisch nicht in die Quere kamen....
 
Demzufolge kann man das ganze nun schonmal besser eingrenzen nämlich ca. 2000-2004.
Eigentlich kann man den rest dann daran festmachen wann genügend Plugins verfügbar waren.
Und ab November 2002, also fast 2003 gabs dann auch nen Pentium 4 mit 3ghz und Hyperthreading. :)

Ab wann kam den eigentlich der erste VSTi Sampler raus? war das der von Logic?
Ein Sampler ist ja sehr wichtig wenn man alles mit Plugins erledigen möchte.
 
Die ersten Plugins waren nicht sehr leistungshungrig. Da konnte man bestimmt schon mit dem Pentium I was machen. Insb. mit viel RAM. Ich hatte Pentium II 300 MHz, und da ging schon Cubase VST mit Kontakt und Effekt-Plugins ganz gut. Dann habe ich auf PIII aufgerüstet, und 1,1 GHz war schon super viel Leistung für damalige Plugins und ganz viele Audiospuren. Und das mit "nur" 384 MB RAM. Vor 2000 gab es aber noch nicht so viele Plugins. Für mich war z.B. ein Sampler bzw. Rampler sehr wichtig, und die kamen m.E. erst kurz nach 2000. Qualitativ war das dann auch ganz gut. Besser als manche aktuelle Hardware.
 
Ab wann kam den eigentlich der erste VSTi Sampler raus? war das der von Logic?
Ein Sampler ist ja sehr wichtig wenn man alles mit Plugins erledigen möchte.
Ich kann nur für Windows sprechen. Die ersten "großen" waren NI Kontakt und Halion von Steinberg. Das kam wohl so ab ca. 2000. Mit Samples konnte man aber schon vorher arbeiten. Drum-Sampler bzw. -Rampler waren schon früher da. Reaktor konnte, glaube ich, auch schon Samples, noch vor 2000. Den hatte ich aber nicht.
 
Es ist nun also theoretisch seit 1999 möglich VST Synthesizer, Sampler, Effekte etc. zu benutzen, die Frage ist nun aber ab wann war genug rechenleistung verfügbar und auch Plugins um ganze Tracks damit zu fahren?
Und ab wann wurde es dann auch wirklich gemacht von der breiten Masse?
Das liegt noch nicht so lange zurück wie du vermutest. Ich weiß noch das Novation V-Station (2003) belächelt wurde, reFX Vanguard (2004) wurde dann vereinzelt in Produktionen eingesetzt, gleiches gilt für die Korg Legacy Collection. Das hat sich erst mit Sylenth1 (2006), Massive (2007) und später Largo (2009) gewandelt. Den Wendepunkt kann man wohl Ende 2000er/Anfang 2010er setzen, als mit DCAM Synth Squad und DIVA überhaupt genügend qualitative Software Synthesizer zur Verfügung standen.
 
Emagic EXS24 gibts wohl als VST auch schon seit ca. 2001.
Ich denke letztlich kann man sagen das es so ab 2000 dann möglich gewesen wäre mit Plugins alles zu machen, bis 2004 aufjedenfall uneingeschränkt.
Wenn ich es genauer eingrenzen müsste würde ich wohl 2002-2003 sagen.

Das natürlich viele weiterhin Ihre Hardware verwendet haben und erst deutlich später dann angefangen haben Plugins einzusetzen ist klar.
Aber das ist natürlich auch eine Frage von Platz und Geld sicherlich gewesen.

Wenn ich schon alles in Hardware gehabt hätte wäre ich vermutlich auch nicht direkt umgestiegen.
Ich kenn die V-Station für TC Powercore und finde die z.b. super.
Gabs die auch Native, vllt. sogar kostenlos? Würde mir die definitiv holen.
 
Das natürlich viele weiterhin Ihre Hardware verwendet haben und erst deutlich später dann angefangen haben Plugins einzusetzen ist klar.
Aber das ist natürlich auch eine Frage von Platz und Geld sicherlich gewesen.
Ja, Musikmachen hat früher Geld gekostet. :)

Das sind theoretische Überlegungen die du machst. Natürlich konnte man 2003/2004 komplett ITB arbeiten, Sinn hat es zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht gemacht.....
 
Ich stell mir die Frage immer wenn ich so alte Tracks aus den frühen 2000ern höre ob das nun alles Software ist oder tatsächlich noch Hardware Synthesizer und Sampler.
Daher auch dieser "thread" und das nachlesen im Internet wann was rausgekommen ist. :)

Warum sollte aber jemand z.b. noch nen Hardware Sampler 2001 benutzt haben wenn es z.b. schon EXS24 gab.
Ist doch garantiert besser als nen Akai S-1000 etc.
 
Warum sollte aber jemand z.b. noch nen Hardware Sampler 2001 benutzt haben wenn es z.b. schon EXS24 gab.
Ist doch garantiert besser als nen Akai S-1000 etc.
Es ging ja nicht nur um Samples abfeuern, sondern auch um Klangverbiegungsmöglichkeiten -> D'n'B

Dort gab es einen langsamen Wandel, hin zu Kontakt und Battery. Das war nichts abruptes....
 
2003 hört sich auch für mich nach dem Jahr an das ich wählen würde wenn ich mich festlegen müsste.
Da gabs dann Cubase SX 2 mit "Plugin Delay Compensation", Timewarp, nen Pentium 4 mit 3ghz und "Hyperthreading" sowie bestimmt mehr als genug gute Plugins.
Ansonsten wie gesagt weitläufig definieren würde ich 2000 - 2004.

Natürlich gilt das bei weitem nicht für jeden und viele haben bestimmt noch lange weiterhin Hardware eingesetzt und erst später Software, mir geht es auch nur darum wann es dann möglich wurde und auch von vielen genutzt/gemacht wurde.
Und da ist 2000 - 2004 oder wenn ich mich eben festlegen würde so 2003 glaub recht gut geschätzt.
 
Angesichts der heutigen Möglichkeiten kann man das tun.
Man benötigt sicherlich nicht zwingend Hardware, außer einem halbwegs gut gewählten Rechner, wenn man es "drauf an legt".

Bin sicher, das man das schon seit Jahren kann, wenn man es wünscht.
Genau genommen könnte man aber auch mit einer Bandmaschine und einem Tongenerator extrem viel tun, Tongenerator kann auch ein Synthesizer sein. Mehr braucht man eigentlich nicht.

Die Idee von VST war eigentlich genau das und funktionierte eigentlich auch schon vor Jahrzehnten - dh - die Antwort ist ja, aber es kommt auf die Anforderungen und Bequemlichkeitsgrad und Anspruch an.

Das genau zu beziffern - nunja, Fairlight und Synclavier waren Ende der 70er und Anfang der 80er, Kyma wäre auch denkbar und für die "Massen" dann wohl kurz um die Zeit der Einführung von VST, Reason war ebenfalls dazu geeignet und wenn man es nicht zu genau nimmt - vielleicht mit anderen Lösungen auch schon. Also je nach Standpunkt 90er oder 70/80er. Man müsste wohl wegen der hochwertigeren Effekte VST und Reason als den entsprechenden Punkt benennen. FX hatten die ersten Angebote ja SO nicht. Kyma schon, war aber eher Performance-Kunst-orientiert. Nicht komplett für jeden Stil und Arbeitsweise.


*eigentlich bedeutet theoretisch - allerdings kann man mit dem Rechner vollständige Produktionen machen, die eher wenig Aufwand benötigen, anders als die Methode mit der Bandmaschine, da es noch die Vorteile der Darstellung und einfacheren Handhabung gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Effekte waren afair eher ein Problem, für Synths reichte schon mein erster Athlon XP (1800+/2001), Effekte in guter Qualität hab' ich offline (im Audio Editor) berechnen lassen, hat halt was länger gedauert. Dual Core hat in der Beziehung nicht all zu viel gebracht, weils die Software kaum genutzt hat. Vieles lief damals noch unter Windows 98SE, so lange man nicht mehr als 1GB Speicher (war afair mit etwas tricksen zu erreichen) gebraucht hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiß jemand ab wann die DAWs dann mal so 2 Threads/Kerne wirklich nutzen konnten?
Das ist nämlich auch noch ein Faktor den man berücksichtigen sollte.

Nen Pentium 4 mit 2 Threads nutzt ja auch nicht viel wenn man dann nur einen nutzen kann oder nen Dual Pentium 3 wo nur eine CPU genutzt wird.
 
2006 kamen die Dualcore-Rechner (Zumindest die Macbooks) - aber davor konnte man schon auch arbeiten.
Aber das Beschriebene war vorher schon möglich.

Die DAW Hersteller und die Plugins wurden sehr sehr verschieden schnell angepasst. Das dauerte schon etwas…
 
Also die ersten Laptopkonzerte hab ich in den 90ern gesehen.
Vermutlich Reaktor.
Live kam Ende 2001.

Um 2002-3 wurde ich von Studiotypen ausgelacht als ich jemand gesucht hatte der meine Supernova kaufen wollte.
 
Ganz genau es einzugrenzen ist auch recht schwer viele nutzen ja auch heute noch keine Plugins.
Scooter hat 2002 auch noch rein Hardware genutzt wie ich das sehe (gibt nen altes Video) wärend andere da ganze Tracks rein mit Plugins gemacht haben.

Denke auf jedenfall auch so 2002/2003, vorher wars bestimmt schon möglich aber noch nicht in dem Umfang wie da.
Musste ja auch erstmal entsprechende Software entwickelt werden in den 2-3 Jahren. :)
 


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