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Anonymous
Guest
Die institutionellen Entleerer sind die Kunstakademien! Zumindest die in Düsseldorfer (weil ich sie kenne)
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Was? Der Unterschied zw. Reflex und Handlung erinnert an Cage?Peter Uertz schrieb:Du musst dich nicht entschuldigen, mich erinnert das an cage!
"Wem?"Peter Uertz schrieb:Wenn ich mich entscheide (um in deinem beispiel zu bleiben) ist das natürlich auch noch ein gedanke, aber was danach kommt, ist vielleicht anders!?
Ja, aber die Düsselorfer Kunstakademie und auch die Musikhochschule dort gehen auch einen durchaus umstrittenen Weg. Und außerdem liegen oft Welten zwischen den Herangehensweisen "bildender Künstler" und "Musiker" ...Peter Uertz schrieb:Die institutionellen Entleerer sind die Kunstakademien! Zumindest die in Düsseldorfer (weil ich sie kenne).
Spaßvogel!Peter Uertz schrieb:Ich glaube Ihr wisst sehr gut was ich sagen möchte!
überrascht mich. Aber ich kenne diesen Herrn Künstler auch nicht.Peter Uertz schrieb:Der künstler im 20/21 jahrh.
Mir ist weder klar, wie Du auf Esoterik kommst noch wieso "underworld/tomato" repräsentativ für "de[n] künstler im 20/21 jahrh." sein sollen.Peter Uertz schrieb:Wem das zu esoterisch ist, muss sich mal eingehen mit underworld/tomato beschäfftigen!
Ich stelle fest: Ich weiß eben nicht "sehr gut, was Du sagen möchte[st]!"Peter Uertz schrieb:Daraus entnehme ich, dass das modularsystem das ideale instrument dafür ist.
Bedeutungen:
[1] transitiv: (kunstvoll) aus Einzelteilen nach bestimmten Regeln zusammenstellen und anordnen
[2] Musik, transitiv: ein Musikstück erstellen
...
struktur:
Muster, Anordnung des immer gleichen (Elemente!
Nicht hierarchisch!
Cheers
Peter Uertz schrieb:das modularsystem das ideale instrument [...]
Peter Uertz schrieb:Habe ich oben versucht zu beschreiben, was ich erkenne.
Ist mir scheinbar nicht gelungen.
Individualisierung bedeutet aber nicht, dass die Leute damit klar kommen. Beim "leeren Blatt" tun sich viele weit schwerer als mit einer festen Struktur aka "Kompaktsynthesizer" (inkl Plugins im gleichen Stil).
Das wird sich meiner meinung nach ändern, weil die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern wird!
Ist ja nur meine perönlich meinung!!
Cheers
Moogulator schrieb:Das mit dem leeren Blatt ist übrigens auch etwas, was etwas hilft
Elektrokamerad schrieb:Moogulator schrieb:Das mit dem leeren Blatt ist übrigens auch etwas, was etwas hilft
Sorry, falls ich nun etwas hineininterpretiere, aus den bisherigen Ausführungen lese ich zwei mögliche unterschiedliche Herangehensweisen heraus:Peter Uertz schrieb:Der künstler im 20/21 jahrh. ist kein auskomponierer ausformulierer, sondern er erfindet situationen (ob in der malerei oder in der musik) in denen etwas! passiert.
[...]
Daraus entnehme ich, dass das modularsystem das ideale instrument dafür ist.
Meines Erachtens müsste man für so einen Ansatz das musikalische Handwerkszeug sogar noch viel sicherer beherrschen als für den Fall a, sonst kommt nur belangloses Gedudel heraus. Die großen Meister der Improvisation haben das immer wieder bewiesen. Albert Mangelsdorff als großer Pionier des Free-Jazz zum Beispiel hat vor "Erfindung" des Free-Jazz erst einmal die anderen Spielarten des Jazz beherrscht. Als älterer Musiker hat er oft beklagt, dass der Begriff "Free-Jazz" von Hörern wie anderen Musikern zu oft falsch verstanden wurde - als sei es beliebig und "voraussetzungslos", was man spielt. Das ist natürlich nicht der Fall.AndreasKrebs schrieb:(b) Ich stelle eine Situation her, in der ich sehr direkt mit meiner Intuition und eher unbewussten Vorgängen arbeiten kann. Natürlich kenne und beherrsche ich auch hier mein Handwerkszeug, aber die Entscheidungen werden nicht mehr gedanklich hin- und her gewälzt, sondern ich handle "aus dem Bauch heraus". Damit dieser improvisatorische Vorgang hochwertige Ergebnisse liefert, muss ich besonderes Augenmerk auf die Vorbereitung und Herstellung der Situation legen (z.B. Konzentrationsübungen, Meditation, usw.)
Ja. Aber auf durchaus unterschiedlichen Wegen (Das Vergessen. Nicht das Lernen).DamDuram schrieb:man kann das alles auch kürzer fassen:
"first learn your instrument, and then forget everything about it.." (charlie parker)
Ja, natürlich, Bach hatte z.B. auch ganz hervorragende Fähigkeiten in der Beziehung. Er konnte bis zu sechsstimmige (!!!) Fugen über ein ihm spontan vorgegebenes Thema aus dem Stehgreif improvisieren. Ich denke, wir haben heute oftmals ein falsches Bild von den klassischen Komponisten, da wir ja nur die Noten vorliegen haben, aber keine Tonaufzeichnungen von dem, was sie tatsächlich gespielt haben. Wenn Beethoven eines seiner Klavierkonzerte gespielt hat, hat er natürlich nicht einfach nur die ausnotierten Kadenzen gespielt, sondern frei improvisiert. Dabei muss man sich immer das Niveau des musikalischen Vorstellungsvermögens vor Augen halten, das diese Leute hatten (und das übrigens auch viele solche "Ausnahme-Musiker" heute haben).AndreasKrebs schrieb:Beethoven soll ein ausgezeichneter Improvisator (Klavier) gewesen sein, ebenso Bruckner (Orgel).
Nach allem, was ich über neurologische Voraussetzungen des Lernens weiß und aus der Praxis als Lehrer sagen kann, stimmt das einfach nicht. Wenn man etwas ganz neu lernen muss, sind keine Synapsen im Gehirn vorhanden, wenn man "umlernt", müssen nur die vorhandenen Synapsen sozusagen "neu beschaltet" werden. Das ist viel leichter ... ähm ... glaube ich ... mir kommen gerade Zweifel, da es beim praktischen Erlernen neuer Musikstücke am Instrument tatsächlich anders sein kann - wenn es sich also um motorische Abläufe handelt.Moogulator schrieb:Neu lernen ist leichter als umlernen. Man sagt 40x mehr Aufwand nötig.
(frei nach jap. Sprichwort, so wertvoll wie alte Bienensprichwörter übrigens)
Da haben sich jetzt Deine Antwort und meine Bearbeitung meines eigenen Beitrags überschnitten. Mir kamen nämlich selbst Zweifel, ob das so richtig ist, was ich geschrieben habe. Deine Differenzierung zwischen Erwachsenen und Kindern macht wahrscheinlich Sinn. Ich habe selbst auch Erfahrungen in der Erwachsenen-Bildung und kann bestätigen, dass Erwachsene manchmal Schwierigkeiten haben, einmal eingeschlagene Pfade zugunsten von Neuem zu verlassen.Moogulator schrieb:Sicher? Natürlich bestehe ich nicht auf das Sprichwort - würde mich einfach interessieren, ob was dran ist. Immerhin fällt es Leuten die etwas schon lange machen umzugewöhnen oft schon nicht mehr so leicht. Lehrst du auch Erwachsene? Oder Profis, die sich zB über 30 Jahre einen "falschen Stil" angewöhnt haben (zB Gesang, Atemtechnik etc.)?
Würde mich interessieren. Ansonsten schau ich gern bei Dr. Manfred Spitzer nach (Geist & Gehirn).
oh, das ist wirklich gut und lässt sich auf so vieles anderes übertagen was mit kunst zu tun hat...DamDuram schrieb:man kann das alles auch kürzer fassen:
"first learn your instrument, and then forget everything about it.." (charlie parker)
Markus Horn schrieb:Da haben sich jetzt Deine Antwort und meine Bearbeitung meines eigenen Beitrags überschnitten. Mir kamen nämlich selbst Zweifel, ob das so richtig ist, was ich geschrieben habe. Deine Differenzierung zwischen Erwachsenen und Kindern macht wahrscheinlich Sinn. Ich habe selbst auch Erfahrungen in der Erwachsenen-Bildung und kann bestätigen, dass Erwachsene manchmal Schwierigkeiten haben, einmal eingeschlagene Pfade zugunsten von Neuem zu verlassen.Moogulator schrieb:Sicher? Natürlich bestehe ich nicht auf das Sprichwort - würde mich einfach interessieren, ob was dran ist. Immerhin fällt es Leuten die etwas schon lange machen umzugewöhnen oft schon nicht mehr so leicht. Lehrst du auch Erwachsene? Oder Profis, die sich zB über 30 Jahre einen "falschen Stil" angewöhnt haben (zB Gesang, Atemtechnik etc.)?
Würde mich interessieren. Ansonsten schau ich gern bei Dr. Manfred Spitzer nach (Geist & Gehirn).
Markus Horn schrieb:Ja, natürlich, Bach hatte z.B. auch ganz hervorragende Fähigkeiten in der Beziehung. Er konnte bis zu sechsstimmige (!!!) Fugen über ein ihm spontan vorgegebenes Thema aus dem Stehgreif improvisieren. Ich denke, wir haben heute oftmals ein falsches Bild von den klassischen Komponisten, da wir ja nur die Noten vorliegen haben, aber keine Tonaufzeichnungen von dem, was sie tatsächlich gespielt haben. Wenn Beethoven eines seiner Klavierkonzerte gespielt hat, hat er natürlich nicht einfach nur die ausnotierten Kadenzen gespielt, sondern frei improvisiert.AndreasKrebs schrieb:Beethoven soll ein ausgezeichneter Improvisator (Klavier) gewesen sein, ebenso Bruckner (Orgel).
Ja! Das "Erfinden" von Situationen, "in denen etwas! passiert", wird in der Regel wenig mit "finden" ("Ich habe es gefunden"), sondern mit Arbeit im Vorfeld zu tun haben. ERfinden ist mit Mühen verbunden und sei es im Vorfeld, vgl. das Kekulé-Beispiel.AndreasKrebs schrieb:[...](b) Ich stelle eine Situation her, in der ich sehr direkt mit meiner Intuition und eher unbewussten Vorgängen arbeiten kann. Natürlich kenne und beherrsche ich auch hier mein Handwerkszeug, aber die Entscheidungen werden nicht mehr gedanklich hin- und her gewälzt, sondern ich handle "aus dem Bauch heraus". Damit dieser improvisatorische Vorgang hochwertige Ergebnisse liefert, muss ich besonderes Augenmerk auf die Vorbereitung und Herstellung der Situation legen (z.B. Konzentrationsübungen, Meditation, usw.)Peter Uertz schrieb:Der künstler im 20/21 jahrh. ist kein auskomponierer ausformulierer, sondern er erfindet situationen (ob in der malerei oder in der musik) in denen etwas! passiert.
[...]
Daraus entnehme ich, dass das modularsystem das ideale instrument dafür ist.
Möglicherweise provozieren die unverbundenen Module beim Komponieren den Rückgriff auf Routinen wie beispielsweise typische substraktive Patches: VCO - VCF - VCA u.ä.Peter Uertz schrieb:Daraus entnehme ich, dass das modularsystem das ideale instrument dafür ist.
DamDuram schrieb:ich würde schon sagen, daß da neuronale sachen natürlich eine starke auswirkung haben. wer gewohnt ist ständig was neues zu lernen wird sich vielleicht leichter tun. ich glaube, man sollte aber den faktor sicherheit und status nicht vergessen.
chain schrieb:DamDuram schrieb:ich würde schon sagen, daß da neuronale sachen natürlich eine starke auswirkung haben. wer gewohnt ist ständig was neues zu lernen wird sich vielleicht leichter tun. ich glaube, man sollte aber den faktor sicherheit und status nicht vergessen.
ich behaupte dazu:
in erster linie ist der mensch ein auf sicherheit getrimmtes gewohnheitstier
somit sind gewissen ziele immer erstrebenswert, welche sicherheit versprechen, doch:
das einzige was wirklich sicher ist im leben, ist die veränderung
dotterl schrieb:das einzige was wirklich sicher ist im leben, ist die veränderung