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[.dust] schrieb:Nachdem die Suche nach "808 bassdrum" im Forum so ca. alle Artikel ausgibt frage ich einfach hier einmal nach...
Kann mir jemand sagen wie die BD der 808 synthesetechnisch aufgebaut ist? Das ist doch nicht einfach nur ein Filtersweep plus Lautstärkehüllkurve, oder?
[/b]14. Elektronische Perkussion
Die Tanzmusikstile der neunziger Jahr haben zwei Rhythmusmaschinen
von Roland zu einem ungeahnten Comeback verholfen:
der TR-808 und der TR-909. Das führte zu erheblichen Preissteigerungen
auf dem Gebrauchtmarkt. Dabei ist es nicht sehr
schwer, ihre Klänge mit normalen Synthesizern nachzubauen.
Die beiden Maschinen repräsentieren zwei Grundvarianten analoger
Klangerzeugung. Die TR-808 basiert großteils auf resonierenden
Filtern, die TR-909 auf der Kombination von VCO und
VCA. Bei den Becken hingegen bedient sich die 808 einer recht
raffinierten Modulkombination, während die 909 bereits auf
gesampelte Klänge zurückgreift, die mit Filtern und VCAs nachbearbeitet
werden. (...)
14.1. Resonierende Filter
Die Trommeln der TR-808 bestehen aus zwei Klanganteilen. Zum
einen wird ein kurzer Gate-Impuls in ein Filter geschickt, dessen
Schaltung so dimensioniert ist, daß es kurz vor der Eigenschwingung
steht. Zum anderen wird Rauschen durch Festfilter
geschickt.
Wenn wir dies mit einem Modularsynthesizer imitieren wollen,
geben wir das Gate-Signal in einen Tief- oder besser Bandpassfilter,
dessen Resonanz wir so lange aufdrehen, bis das Filter zu
schwingen beginnt. Das Filter erzeugt nun eine mehr oder weniger
schnell abklingende Sinusschwingung. Mit dem Resonanzregler
stellen Sie die Nachklingzeit des Instruments ein (wenn Sie
die Resonanz zu weit aufdrehen, bekommen Sie einen stehenden
Sinuston). Mit dem Cutoff-Regler des Filters bestimmen Sie die
Tonhöhe des Klanges. Beim Ausprobieren werden Sie bemerken,
daß Sie bei der Veränderung der Filterfrequenz immer die
Resonanz nachregeln müssen. Bei höheren Frequenzen schwingen
die Filter meist leichter.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Filtern
zu wählen, werden sie feststellen, daß ein 12-dB-Filter besser
geeignet ist, als ein 24-dB-Filter. Das „flachere“ Filter hat einen
weitaus besser zu kontrollierenden Übergang zwischen nachklingendem
Resonieren und stehender Eigenschwingung als das 24-dB-Filter.
Sehr wichtig ist auch, daß das ansteuernde Gate-Signal wirklich
kurz ist. Zu lange Gate-Signale würden ein zweifaches Resonieren
des Filters auslösen: sowohl bei der positiven Flanke, also dem
Übergang von 0 Volt auf 5 Volt, als auch bei der negativen Flanke.
Bei kurzen Signalen kann man das eigentlich zweifache
Ansprechen des Filters nicht mehr als solches wahrnehmen. In der
TR-808 handelt es sich um einen Gate-Impuls von etwa
1,5 ms Dauer. Wenn Sie über ein MIDI/CV-Interface ansteuern,
sollten Sie die MIDI-Noten auf die kürzest mögliche Zeit stellen.
(...)