Also mir macht das schon Sorgen. Google
kann jede Menge sehr sensibler Daten zusammenführen. Und wenn sie zur Not eben das interessierende Unternehmen kaufen, und einen IP Abgleich (welche IP zu welcher Zeit hat auf den Dienst/auf Google, mit welchen Cookies zugegriffen) machen. Dann wissen sie sofort, welche Nutzerkonten zusammengehören, ganz ohne daß man das möchte, dem zugestimmt hätte, oder das mitbekommt, wenn sie das nur intern machen. Und dann ist es auch schnurzegal, ob das legal ist.
Man darf auch nicht vergessen, daß "wir" eher sensibilisiert für dieses Thema sind, als 90% der Netznutzer. Andere sehen das Problem gar nicht, wenn sie in mit ihrem neuen Iphone alle Social-Networks, und alle Internetressourcen per auf den Klarnamen registrierter Iphone-App zugreifen.
Vielleicht macht das das ja nichts. Vielleicht aber auch schon. Jedenfalls sieht von uns "normalen" keiner hinter die Kulissen dieser Technik, hinter den tatsächlichen Datenstrom, und wir sind darauf angewiesen, daß irgendein Hackertyp uns dann ggf. sagt, was da nun eigentlich genau übermittelt wurde. Und auch der merkt nur was, wenn die Sache nicht ordentlich verschlüsselt wird. Und was Unternehmen nebenher untereinander so alles an Daten austauschen, davon gibt es sowieso kein Logbuch, und auch keine Handhabe.
Google bräuchte sich nur einen ISP einzukaufen, und schon hätten sie alles, um Namen, Adresse, sämtliche Vorlieben, etc... intern zusammenzuführen. Sehr viele Privatpersonen wären vor diesem Konzern 100%ig gläsern, insbesondere wenn man (wie ganz ganz viele das machen, einfach weil es ihnen nicht bewusst ist, was das bedeuten könnte) bei den google-firmen mehrere Konten hat. Besonders kritisch ist z.B. ein Email Konto, oder dieses Online-Speicherdings von denen. Wohlgemerkt haben wir alle schonmal per Email StudiVZ Profile verschickt, o.ä. Links zwischen verschiedenen Netzwerken, die sich automatisiert auswerten lassen.
Also, wenn ich bei google angestellt wäre... Ich wüsste eine Menge über die Nutzer, und ich hätte eine ganze Menge Ideen und Verfahren, wie man Nutzer identifizieren und Konten zusammenführen könnte. In diesen Datenumfängen kleine Bots postieren zu können... Das ist regelrecht das
Paradies für jeden Statistiker, Psychologen oder Privatdetektiv. Das heisst extrem viel zu wissen oder herausfinden zu können über jeden, eine enorme Macht. Auch zum gegenwärtigen Stand schon. Wie oft löscht der Normaluser seine Cookies? Wie oft greift der Normaluser indirekt über Google auf irgendwelche externen Dienste zu?
Aaaber: Daten zusammenführen machen die natürlich nicht, denn die sind ja total lieb, und das dürften die auch alles gar nicht, ich kenn mich da rechtlich auch nicht aus. Aber sie
könnten sowas tun, und das, was sie an Daten ganz einfach haben
könnten wäre sagenhaft viel Geld wert. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Warum sollte man denen also ausgerechnet vertrauen? Das was die als Privatunternehmen jetzt schon an Informationen haben, würde man einer staatlichen Institution NIEMALS zubilligen, da würde man sich sofort bedroh(n)t fühlen.
Mir wirds schwindelig, wenn ich mir vorstelle, daß google mal "böse" werden würde... Wer solche teils sehr private Datenmengen hat, könnte durchaus irgendwann mal in die Politik und Staatsgefüge eingreifen, wenn diese nicht wachsam sind, und die Gefahren anerkennen, die davon ausgehen, wenn ein Unternehmen eine solche Datenhoheit hat.
Nochwas zu StreetView: Die löschen das dann hinterher, haben es aber erhoben. Sie müssen das offiziell löschen. Es ist überhaupt kein Problem für google, die Daten intern illegal dennoch als Backup zu behalten, solange das niemand weiß. Gibt es für solche Vorgänge notarielle Aufsicht?
Daten intern dennoch behalten kostet wenig, und wer weiß, wofür man die irgendwann noch brauchen kann.
Viele Grüße vom
misstrauen bis paranoia-moogli