Top10 Bedeutung modularer Komplett-Synthesizersysteme

Tach, sagt mal wie treffsicher wäre eine Liste der vorwiegend als Komplettsystem angebotenen (VOLL-)Modulsynthesizer "als Ganzes" kann man gelten lassen?
Ich lehn mich weit aus dem Fenster und lege mal einfach frech eine LIste vor, bin mal gespannt, wie ihr das korrigiert, bitte mit schlüssiger Begründung, dabei sollte es nicht so sehr um Platz 2 oder 3 oder sowas gehen sondern ob es tendenziell nachvollziehbar ist:


LISTE 1: NUR ANALOGE MODULARE KOMPLETTSYSTEME

1. Moog [synthsuch]moog,Modular[/synthsuch] - System 55 (Historischer Stellenwert, kennt faktisch jeder und ist auch nur deshalb vor Buchla)
2. Buchla [synthsuch]buchla,200[/synthsuch] Serie (Historischer Stellenwert, Technisches Design und Einfluss auf heutiges Moduldesign, ich habe bewusst die 200er Serie gewählt, ohne "e")
3. Roland System700 (Klang und Technisches Designkonzept - Wie viele Bands haben damit gearbeitet und wie prägend ist dieser Klang? - Mute Records - Daniel Miller und so…)
4. Serge [synthsuch]serge,Modular[/synthsuch] - Original Serie (Konzept und Einfluss auf heutige Euromodule)
5. ARP [synthsuch]arp,2600[/synthsuch] (Bedeutung; Häufige Verwendung und Bedeutung auch als Stilprägendes Instrument der Zeit)
6. EMU [synthsuch]emu,Modular[/synthsuch] (Innovation im Moduldesign zum Zeitpunkt des Erscheinens, Sehr viele technisch sehr fortschrittliche Konstruktion)
7. ARP [synthsuch]arp,2500[/synthsuch] (Klang, Historischer Stellenwert)
8. Wiard Serie 300 (Technisches Design und Integration der Funktionalität)
8. Roland System 100m - (Technisches Design/ Konzept und Vorreiter für heutige Modulsysteme für "Jedermann")
9. Theiss TMSS (Klang und Preistipp)
10. Doepfer A100 (Vorreiter und faktisch Namensgeber für ein Format und Vielfalt der Module sowie preislich Systeme für Jedermensch eingeführt, gab es das vorher in der Art außer beim 100m?)

Tauschen könnte man sicher 1,2 / 9,10 und und und…
Ausgenommen sind reine Modulhersteller und auch ein wenig subjektiv.
Sicher ist es absurd eine Reihenfolge künstlich erzeugen zu wollen, aber mal versuchen.

So, Zeit dies zu kritisieren und besser zu machen.
Kandidaten wären noch: EMS, MOTM, einige klassische Sachen wie Polyfusion, die sicher auch einen Platz verdient haben.
Nur diskutieren, wenn du diese Systeme KENNST, sonst ist es witzlos.

___
Ein deutlich offener Begriff und ggf. sogar die spannendere Diskussion ist hier viewtopic.php?f=36&t=70033
Dort ist MODULAR sehr lose definiert und hat keine so starken Einschränkungen wie hier sondern einfach ALLES, was modular ist und ohne BErücksichtigung der verwendeten Technik (analog, digital).

Hier bitte weiter mit der obigen Definition.
__________


ALTERNATIV-VORSCHLAG für ein offener gehaltenes System ohne Vorgaben außer modular und Komplettsystem:

Ähnlich wie in diesem Thread viewtopic.php?f=36&t=70010
sollen hier eine Top 10 gefunden werden nach Bedeutung in der Musik, der Geschichte und der Technischen Wichtigkeit gelistet werden. Ausgeschlossen sind nur wirklich nicht modulare Synthesizer, die Funktionsweise ist egal.

Ich würde hier dann vorschlagen, die im anderen Thread genannten Instrumente durchaus einzubeziehen:

Für mich von Bedeutung ist unbedingt:
Buchla besonders 200 und 200e, Moog Modular
Serge System(e)

EMS VCS3/Synthi A

aus ähnlichen Gründen wie schon genannt, nämlich einfach weil sie für ihre Kategorie eine Generation den Weg geebnet haben. Einige davon wurden im anderen Thread schon dargelegt.

Beim System 700 sehe ich einfach ein extrem gelungenes Konzept sowie eine sehr weit verbreitete Musikwelle, die man recht gut mit diesem Instrument speziell verbinden kann.
Ähnliches gilt sicher für den ARP2600, welcher Zugänglichkeit und Kompakte Bauweise ohne "Module" aber mit modularer Verkabelung aller Baugruppen wie kaum ein anderer vorgelegt hat.

Und ziemlich weit oben würde ich Reaktor, die Nord Modular Serie ansiedeln.

Doepfer A100 wegen der bis heute dominanten Formgebung und der neuen Erreichbarkeit solcher umfangreicher Systeme, das ist nicht weniger als eine Innovation.
Und das 100m als Vorläufer genau dieser Idee "kleinerer bezahlbarer Systeme".

Hier die Liste von "drüben" aber erweitert:

LISTE 2:

• 1. Moog - [synthsuch]moog,modular[/synthsuch] 55 (Historischer Stellenwert, kennt faktisch jeder und ist auch nur deshalb vor Buchla)
• 2. Buchla buchla 200e Serie (Historischer Stellenwert, Technisches Design und Einfluss auf heutiges Moduldesign, inkl 200e, vorrangig und historisch natürlich System 200) // Serge serge Modular - Original Serie (Konzept und Einfluss auf heutige Euromodule)
• 3. Max/MSP - Begründung siehe unten..
• 4.ARP2600 (Bedeutung; Häufige Verwendung und Bedeutung auch als Stilprägendes Instrument der Zeit), ggf. MS20/MS50 System wegen der musikalischen Verbreitung und Begründung des Begriffes Semimodular, ohne wirklich modular zu sein, Musiklisch zweifelsohne von großer Bedeutung und führt den ARP2600 des nicht so reichen Menschens sicher in eine neue Ära, so empfanden das sicher viele…
• 5 NordModular und G2 sowie Reaktor - Erweiterung des modularen Konzeptes konsequent in Software bzw. in sehr praxisnaher Hardware und unterschiedlichen Konzepten
• 6. EMS Serie (VCS3/4, Synthi A, Synthi100) Neues Konzept auf kleinem Raum, Historisch und musikalisch von Bedeutung
• 7. Roland System700 (Klang und Technisches Designkonzept - Wie viele Bands haben damit gearbeitet und wie prägend ist dieser Klang? - Mute Records - Daniel Miller und so…, Sehr schlüssiges Konzept für die Praxis, Oft von aktuellen Sachen nicht immer erreicht in Sachen praxisnähe)
• 8 EMU [synthsuch]emu,Modular[/synthsuch] (Innovation im Moduldesign zum Zeitpunkt des Erscheinens, Sehr viele technisch sehr fortschrittliche Konstruktion)
• 9. Wiard Serie 300 (Technisches Design und Integration der Funktionalität/Dichte und damit musikalischer Nutzen als echte Evolution nach Serge/Buchla mit Folgen auf Hersteller wie Make Noise, Harvestman, Malekko sowieso und Co.)

• 11. Roland System 100m - (Technisches Design/ Konzept und Vorreiter für heutige Modulsysteme für "Jedermann" und unzählige wirklich tolle und stilprägende Musik) und vielleicht
• 10.--> sogar noch mehr Doepfer A100 (Vorreiter und faktisch Namensgeber für ein Format und Vielfalt der Module sowie preislich Systeme für Jedermensch eingeführt, gab es das vorher in der Art außer beim 100m?)

max 12 Punkte, ok?

tinysizer?

So, jetzt du!

Aber wichtig noch dazu:
Ich könnt mir als technischen Seitengriff bei semimodularen Sachen dann einen MS20 und einen Cwehman S1mk2 vorstellen, grund: MS20 für die musikalische Bedeutung und prägend für den Begriff semimodular anhand der Buchsen, trotz der eigentlich funktionellen Beschränkung auf "Das Ding hat halt Buchsen, ist wohl modular) und beim S1 als einen wirklich würdigen Nachfolger dieser Kategorie mit einem klaren definierten Sound, der sicher nicht so viele Musikproduktionen vorweisen kann wie mit dem MS20/MS50 System, aber als Würdigung an das Prinzip der halben Modularität, er erfüllt allerdings das für Semi wie der M5 ein würdiger NAchfolger des "all in one" Konzeptes eines Arp2600 sein könnte. Also die BEdeutung rührt daher, eine stimmige neue Variante zu sein, die jedoch nicht unbedingt total anders ist und auch nicht zwangsweise neue Maßstäbe setzt.

Würde ich diese einordnen ,würde ich mich für den MS20 wegen der Kategorie und der extremen Beliebtheit und Verbreitung entschieden und diesen irgendwo zwischen die Plätze 3-5 setzen, mindestens.

Was meinst du?

Florian nennt im anderen Thread CSound. MAX/MSP müsste wohl auch rein, da es auch akademisch DAS Ausbildungstool No 1 ist, zB an der Folkwang.
Würde Max aus heutiger Sicht bevorzugt sehen, jedoch halte ich es auch nicht wenig eher bedeutend als "Steuerinstanz" und erst in zweiter Linie als Synthesetool, was es heute mit "MSP" auch ist. Es führt in Software weiter, was Buchla angedacht hat, nämlich Kontrollstrukturen und Anpassungen vorzunehmen und sozusagen eine Komposition sehr grundlegend als Idee definieren lässt. Das halte ich für eine sehr bedeutende Erkenntnis, die auch in Csound zu finden ist. Aber heute bedeutend? Da würde ich auf Max/MSP tippen.
Dies wäre wohl sogar einen Tick über Reaktor und Nord Modular einzuordnen, zumindest nach meinem "Gefühl" für Bedeutung.

Danke, dass ihr alle so rege und tief darüber nachdenkt und euch beteiligt.

Und bitte nur Leute, die wirklich diese Teile auch alle kennen! Sonst macht es keinen Sinn, bitte nicht nennen, weil selbst im Besitz oder so, sondern eher in den drei Kategorien denken, dh - Bedeutung insgesamt anhand der Punkte Klang, Tech- Design, Historische Bedeutung, Musikalische Bedeutung und ggf. Verbreitung


____
LISTE 3:

SEMI MODULARE:


MS20 und Co vielleicht?
Welche sind hier relevant?

1 MS20? - Namensgeber für eine ganze Kategorie, obwohl selbst eher eingeschränkt.
2 Cwejman S1mk2 Sehr gute Fortführung und wieder Öffnung hin zu modularen Vorstellung auf kleinem Raum mit hoher Qualität, jedoch nicht unbedingt zu einem günstigen Preis.
3 VoyagerXL? Eigentlich strukturell wie MS20, nur von Moog, daher sicher nicht Innovator.
Welche gibt es noch?

4 Future Retro XS zB
oder das blaue System von [synthsuch]SMS,mars[/synthsuch], welches aber kaum einer kennt.


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WICHTIG:
ich finde die Wahl solcher Sachen sehr interessant in Verbindung mit dem was man selbst damit macht und welche musikalischen Ziele man verfolgt. Wäre für mich die bessere Top10 Liste. Nachtrag machen dazu? Würde mich freuen. Hier eine gute Beschreibung dieser Art viewtopic.php?f=3&t=981&start=175#p920664

ist hier besonders schwer, aber Instrumente so individuell zu verwenden bedeutet auch spezielle Auswahl…
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Ich finde der MS 20 gehört auch auf die Liste, wenn du das Argument "jedermann" in die Wagschale legst. Doepfer würd ich höher einstufen, falls das eine Hirarchie sein soll, also vor Wiard zum Beispiel. Wiard scheint mir etwas zu exklusiv zu sein. Theiss TMSS würde ich jetzt für den Cwejman S1 rauskippen. Der S1 als Ganzes ist schon ein extrem ausgewogenes System und ausserdem extrem verbreitet. Den Rest würd ich jetzt mal so stehen lassen.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Semimodular ist ausgeklammert, Also kein S1mk2 und kein MS20, die sind nicht vollmodular und lassen ja beide keine Verpatchung des Audioweges zu, daher sind sie nicht in der Kategorie VOLLMODULARES SYSTEM.
Das ist ne eigene Liste, die gerne anzulegen ist, DA gehören MS20, S1 und noch einige andere rein. Würde dem MS20 sogar durchaus den namensgebenden historischen Ruhm auf Platz 1 zugestehen, dabei. (semimodular).

Der MS50 wäre da schon anders, aber dessen Verbreitung und historische Bedeutung sehe ich deutlich unter dem MS20…
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Hab den ARP 2500 mit dem 2600er im Kopf vertauscht, daher dachte ich semimodular darf es auch sein.

Wer war eigentlich der erste mit grosser Klinke, den man in neurerer Zeit ab Serie wieder kaufen konnte? MOTM? Technosaurus?
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Ich glaube, dass es immer irgendwen gab, der sowas gebaut hat. Wenn man Bananenstecker mit einbezieht, wäre Serge ggf. auch ein Kandidat, einfach weil dies eh keine "Firma" ist, noch heute.
Den Arp 2500 gibt es noch als Unikat in dieser Form: [synthsuch]synlab,Modular[/synthsuch]

MOTM , Dotcom und Co haben auch schon früh angefangen. Ich weiss nicht, ob es sowas wie eine "dunkle Zeit ohne Modulars" gegeben hat? Also so Mitte 80'er bis Mitte 90er oder so, aber da gabs doch immer noch irgendwas und irgendwen, nicht?
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Ja, aber ich mein jetzt so in Serie d.h. so wie Doepfer, nicht einfach auf Bestellung oder Bausatz. Würd mich nur wunder nehmen...MOTM war glaub schon recht früh, Technosaurus aber eben auch, zumindest in meiner Wahrnehmung..
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Schwer, eine verbindliche Reihenfolge festzumachen, da Systeme von Heute und Gestern erfasst werden. Gefühlt gibt es ja die Original- und die Zweite Ära der Modularsysteme. Bei letzterer hat der A100 eine Vorreiterrolle. Daher würde ich ihn höher stufen wollen.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Meine persönliche Hitliste wäre (als Nicht-Modularbenutzer):

!. Moog System (stilprägend für eine ganze Epoche (populär-)elektronischer Musik; sowohl das Original, als auch die COTK-SYsteme von Kazike)
2. EMS VCS-3 / Synthi A(KS) (die ersten erschwinglichen und portablen modularen Systeme, ebenfalls stilprägend)
3. ARP 2600 (portabel wie ein EMS, relativ erschwinglich wie ein EMS, musikalisch nutzbarer als ein EMS)
4. Serge Modular (nimmt die Buchla-Ideen und macht sie universeller und musikalischer nutzbar)
5. Roland System 700 (nimmt das Moog-Konzept und bereinigt es um die konzeptionellen Lücken des Moog-Designs, z. B. mit Inputmixern, integrierten Abschwächern etc.)
6. Korg PS-3200/3300 (der Versuch, modulare Systeme polyphon zu machen)
7. Polyfusion Modular (nimmt die Moog-Ideen auf, verbessert aber die Stabilität einzelner Baugruppen)
8. Doepfer A-100 (macht modulare Klangsynthese für alle ernsthaft Interessierten erschwinglich zu Zeiten des grassierenden Vintage-Wahns und setzt Standards für Eurorack-Systeme)
9. Arrick-Modular (bringt den Look der Moog-Systeme wieder zurück und erfüllt so manchen feuchten Traum mittelalter Synthesiserenthusiasten)
10. MOTM (greift ebenfalls den Moog-Look auf, erweitert das eher konservative Moog-Konzept aber um einige sehr ungewöhnliche Module, schlägt also quasi die Brücke zwischen Moog, Buchla und Serge)

Stephen
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Danke, das finde ich sehr hilfreich. Gern weiter so. Wobei die PS Teile auch eher teilmodular sind. Allerdings finde ich das in dieser Betrachtung auch nicht SOOO wichtig, damit keiner in Definitionswahn verfällt angesichts meines 100m Artikels ;-)
Weiss nicht,ob die PS Teile so einen hohen Stellenwert haben, außer der poly-Sache.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Ich finde Eurorack müsste weiter oben stehen, da es, oder täusche ich mich?, das heute am weitesten verbreitetste ist ...
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Doepfer - der Döner unter den modularen Synthesizern.

def-doener.jpg


DSCN0569k.jpg
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

ppg360 schrieb:
Meine persönliche Hitliste wäre (als Nicht-Modularbenutzer):

!. Moog System (stilprägend für eine ganze Epoche (populär-)elektronischer Musik; sowohl das Original, als auch die COTK-SYsteme von Kazike)
2. EMS VCS-3 / Synthi A(KS) (die ersten erschwinglichen und portablen modularen Systeme, ebenfalls stilprägend)
3. ARP 2600 (portabel wie ein EMS, relativ erschwinglich wie ein EMS, musikalisch nutzbarer als ein EMS)
4. Serge Modular (nimmt die Buchla-Ideen und macht sie universeller und musikalischer nutzbar)
5. Roland System 700 (nimmt das Moog-Konzept und bereinigt es um die konzeptionellen Lücken des Moog-Designs, z. B. mit Inputmixern, integrierten Abschwächern etc.)
6. Korg PS-3200/3300 (der Versuch, modulare Systeme polyphon zu machen)
7. Polyfusion Modular (nimmt die Moog-Ideen auf, verbessert aber die Stabilität einzelner Baugruppen)
8. Doepfer A-100 (macht modulare Klangsynthese für alle ernsthaft Interessierten erschwinglich zu Zeiten des grassierenden Vintage-Wahns und setzt Standards für Eurorack-Systeme)
9. Arrick-Modular (bringt den Look der Moog-Systeme wieder zurück und erfüllt so manchen feuchten Traum mittelalter Synthesiserenthusiasten)
10. MOTM (greift ebenfalls den Moog-Look auf, erweitert das eher konservative Moog-Konzept aber um einige sehr ungewöhnliche Module, schlägt also quasi die Brücke zwischen Moog, Buchla und Serge)

Stephen

sehe das ähnlich, Buchla hat musikalisch doch damals keine besondere Rolle gespielt.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Moogulator schrieb:
Semimodular ist ausgeklammert, Also kein S1mk2 und kein MS20, die sind nicht vollmodular und lassen ja beide keine Verpatchung des Audioweges zu, daher sind sie nicht in der Kategorie VOLLMODULARES SYSTEM.
Das ist ne eigene Liste, die gerne anzulegen ist, DA gehören MS20, S1 und noch einige andere rein. Würde dem MS20 sogar durchaus den namensgebenden historischen Ruhm auf Platz 1 zugestehen, dabei. (semimodular).

Der MS50 wäre da schon anders, aber dessen Verbreitung und historische Bedeutung sehe ich deutlich unter dem MS20…

Also ist für Dich die Möglichkeit der "Verpatchung des Audioweges" (oder wie es – weiter gefasst – auf Deinem Wiki heisst "der komplett frei zu patchende signalweg der hauptbestandteile") das entscheidende Kriterium für die Vergabe des Prädikates "vollmodular"?
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

ppg360 schrieb:
3. ARP 2600 (portabel wie ein EMS, relativ erschwinglich wie ein EMS, musikalisch nutzbarer als ein EMS)
30kg und zwei sperrige Cases sind nicht so transportabel wie ein 9kg leichter Aktenkoffer.

4. Serge Modular (nimmt die Buchla-Ideen und macht sie universeller und musikalischer nutzbar)
Bitte, könntest Du erläutern, was genau Du damit meinst?

Bernie schrieb:
sehe das ähnlich, Buchla hat musikalisch doch damals keine besondere Rolle gespielt.
Erstens hat Buchla musikalisch durchaus eine besondere Rolle gespielt, nur dass "Silver Apples of the Moon" sich nicht so gut wie "Switched-on Bach" verkaufte, ich fände es allerdings etwas arm, einen Teil der musikalischen Avantgarde der USA so zu marginalisieren, nur weil die Verkaufszahlen nicht stimmen,

zweitens wäre es auch aus (musik-) historischen Gründen falsch, Buchla aus der Liste zu streichen, unter anderem wegen der Bedeutung für die Hippie-Kultur der 60er, vgl. dazu Tom Wolfes "The Electric Kool-Aid Acid Test", dt. "Unter Strom", sowie wegen der Rolle, die Buchla für das SFO Tape Music Center gespielt hat, vgl. "Analog Days" von Trocco/Pinch),

drittens sollte man nicht die Augen davor verschliessen, dass dieses System erfolgreiche eine Reihe von Funktionen eingeführt und etabliert hat, die mittlerweile von anderen aufgegriffen wurden und sich mit dem Begriff "West Coast" umschreiben lassen,

viertens hat Buchla meines Wissens den Sequencer vor Moog eingeführt (wobei man dann vielleicht auch die Unikate von Raymond Scott erwähnen müsste),

und fünftens hat Buchla das erste Modulsystem mit speicherbaren Parameterwerten vorgestellt, das zudem auch noch bis zu vierstimmig polypon über MIDI oder den Buchla-Touchpad-Controller zu spielen ist.

Warum Mic daher das 200e bewußt ausgeklammert hat, will sich mir nicht erschliessen, immerhin sind 200 und 200e untereinander sogar modulkompatibel (Layout, Formfaktor, Spannungsversorgung, Signalstärken), zudem mischte die ursprüngliche Liste ja fröhlich Altes wie Neues miteinander. Angesichts dessen gebührt dem 200(e) doch weitaus verdienter ein Platz auf dieser Liste als einem Polyfusion, einem Arrick-Modular oder der Korg PS-Serie.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

:supi:
serge schrieb:
ppg360 schrieb:
3. ARP 2600 (portabel wie ein EMS, relativ erschwinglich wie ein EMS, musikalisch nutzbarer als ein EMS)
30kg und zwei sperrige Cases sind nicht so transportabel wie ein 9kg leichter Aktenkoffer.

4. Serge Modular (nimmt die Buchla-Ideen und macht sie universeller und musikalischer nutzbar)
Bitte, könntest Du erläutern, was genau Du damit meinst?

Bernie schrieb:
sehe das ähnlich, Buchla hat musikalisch doch damals keine besondere Rolle gespielt.
Erstens hat Buchla musikalisch durchaus eine besondere Rolle gespielt, nur dass "Silver Apples of the Moon" sich nicht so gut wie "Switched-on Bach" verkaufte, ich fände es allerdings etwas arm, einen Teil der musikalischen Avantgarde der USA so zu marginalisieren, nur weil die Verkaufszahlen nicht stimmen,

zweitens wäre es auch aus (musik-) historischen Gründen falsch, Buchla aus der Liste zu streichen, unter anderem wegen der Bedeutung für die Hippie-Kultur der 60er, vgl. dazu Tom Wolfes "The Electric Kool-Aid Acid Test", dt. "Unter Strom", sowie wegen der Rolle, die Buchla für das SFO Tape Music Center gespielt hat, vgl. "Analog Days" von Trocco/Pinch),

drittens sollte man nicht die Augen davor verschliessen, dass dieses System erfolgreiche eine Reihe von Funktionen eingeführt und etabliert hat, die mittlerweile von anderen aufgegriffen wurden und sich mit dem Begriff "West Coast" umschreiben lassen,

viertens hat Buchla meines Wissens den Sequencer vor Moog eingeführt (wobei man dann vielleicht auch die Unikate von Raymond Scott erwähnen müsste),

und fünftens hat Buchla das erste Modulsystem mit speicherbaren Parameterwerten vorgestellt, das zudem auch noch bis zu vierstimmig polypon über MIDI oder den Buchla-Touchpad-Controller zu spielen ist.

Warum Mic daher das 200e bewußt ausgeklammert hat, will sich mir nicht erschliessen, immerhin sind 200 und 200e untereinander sogar modulkompatibel (Layout, Formfaktor, Spannungsversorgung, Signalstärken), zudem mischte die ursprüngliche Liste ja fröhlich Altes wie Neues miteinander. Angesichts dessen gebührt dem 200(e) doch weitaus verdienter ein Platz auf dieser Liste als einem Polyfusion, einem Arrick-Modular oder der Korg PS-Serie.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Dotcom auf jeden Fall dazu nehmen (Platzierung zwischen ca. 8 und 10),
kein reiner Klon, eigenständiges System - mehr oder weniger.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

serge schrieb:
ppg360 schrieb:
3. ARP 2600 (portabel wie ein EMS, relativ erschwinglich wie ein EMS, musikalisch nutzbarer als ein EMS)
30kg und zwei sperrige Cases sind nicht so transportabel wie ein 9kg leichter Aktenkoffer.

4. Serge Modular (nimmt die Buchla-Ideen und macht sie universeller und musikalischer nutzbar)
Bitte, könntest Du erläutern, was genau Du damit meinst? [...]

Ich weiß ja, daß Du sowohl als auch besitzt und aus berechtigtem Besitzerstolz etwas empfindlich reagierst ;-).

Ich sage es mal so: Die frühen Buchlas -- und von denen rede ich hier, nicht 200e, 400, 700, Touché etc. -- waren für mich immer Erzeuger rhythmisierter Geräuschabläufe und abstrakter Bleeps und Poops. Das entstand ja auch in diesem Sinne, denn ursprünglich war der Gedanke ja kein anderer als der, Tapesplicing durch ein elektronisches Mittel zu ersetzen und Arbeitsabläufe zu vereinfachen -- da setzte ja der erste Buchla an. Daß die Idee weiter entwickelt wurde und heute Ausmaße angenommen hat, die bei modularen Systemen mitnichten selbstverständlich sind, ist jedem, der schonmal beim HK war, einleuchtend. Ich habe den Buchla 100/200/Easel nie als Musikinstrument wahrgenommen, genausowenig, wie ich den VCS-3 als Musikinstrument wahrnehme -- das sind in erster Linie Generatoren für komplexe Klangstrukturen. Der Serge nimmt diese Elemente auf, fügt aber noch ein musikalisches Element hinzu -- vielleicht habe ich nur die falschen Buchla-Platten gehört, aber über komische Geräusche geht es selten hinaus. Die Serge-Platten, die ich kenne, enthalten sowohl komische Geräusche als auch hochkomplexe, musikalisch sinnvoll (sprich: tonal) nutzbare Klangfarben -- die habe ich so bei Buchla noch nie gehört. Der Serge ist für mich also der ARP 2600, der ebenfalls sowohl-als auch kann, während der Buchla für mich der EMS ist. Beide haben ihren Reiz und ihren Zweck.

Stephen
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

ppg360 schrieb:
... musikalisch sinnvoll (sprich: tonal) nutzbare Klangfarben -- die habe ich so bei Buchla noch nie gehört.
Ganz klar, das Gerät ist in erster Linie für entartete Musik gedacht. Die Frequenzen, die Frequenzen, die machen mir Kopfschmirrzen. Parsick, du bist ein Simpel.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Buchla hat auf jeden Fall eine besondere Bedeutung wegen der neuen algorithmische Generatoren (z.B. "Source of Uncertainty").
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Sorry Freunde, das ich hier so reinplatze und ein klitzekleines bischen OT werde.

Beim lesen dieses Threads erinnerte ich mich an ein Gedankenspiel, das mich vor ein paar Wochen überkam.
Ich fass mich (ausnahmsweise) kurz:

War in den frühen Zeiten ein Modularsystem als "Workstation" gedacht ???
Oder doch "nur" als Experimentierfeld für neue Klänge und Rythmen ??? Das ging ja auch kleiner .....

Das war's schon
Viele Grüße
Fredi
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Sugar Baby schrieb:
ppg360 schrieb:
... musikalisch sinnvoll (sprich: tonal) nutzbare Klangfarben -- die habe ich so bei Buchla noch nie gehört.
Ganz klar, das Gerät ist in erster Linie für entartete Musik gedacht. Die Frequenzen, die Frequenzen, die machen mir Kopfschmirrzen. Parsick, du bist ein Simpel.

Wie ein Gimpel den anderen erkennt.

Stephen
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Reiman schrieb:
War in den frühen Zeiten ein Modularsystem als "Workstation" gedacht ???
Oder doch "nur" als Experimentierfeld für neue Klänge und Rythmen ??? Das ging ja auch kleiner .....
Es war als Elektronisches Studio gedacht, jedoch ohne Aufnahmemöglichkeit wie Bandmaschinen. Man müsste noch einmal bei Herb Deutsch nachblättern, der ja wohl Bob Moog zu dem Gerät überredet hatte. Wesentliches Merkmal war die Vereinheitlichung der Baugröße und die Miniaturisierung der Einzekomponenten sowie die Steuerung entsprechender Parameter mittels Steuerspannung.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Reiman schrieb:
War in den frühen Zeiten ein Modularsystem als "Workstation" gedacht ???
Oder doch "nur" als Experimentierfeld für neue Klänge und Rythmen ??? Das ging ja auch kleiner .....
Ein Workstation wurde daraus, wenn man z. B. einen Roland MC8 hinzugenommen hat. ;-)
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

moog_prototyp.jpg


Ausschnitt aus dem Versteigerungskatalog von Sotheby's, NY, USA, Juli 1980
Das Erstgebot war mir zu hoch. Ist auch nicht weggegangen.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Ja Super Dirk, Danke !!!!

Sicher, die Aufnahmemöglichkeit hatte ich da jetzt nicht in Betracht gezogen, da kam mir wohl automatisch die Bandmaschine in den Sinn.

Naja, iss ja manchmal so, und es kommen einem irgendwelche Gedanken in den Kopf, die man sich so nicht
traut zu fragen aber dieser Thread war ein guter Anlass für mich.

Nichts für Ungut.

Viele Grüße
Fredi
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Eigentlich ist die Vorlage 200 mehr sowas wie 200/200e. Beide Systeme haben eine Bedeutung. So möchte ich es jedenfalls verstanden wissen. Das 200e ist ohne Frage konzeptionell von hoher Bedeutung.

Eurorack ist kein Hersteller. Aus meiner Sicht wurde dieses Format von Dieter Doepfer eingeführt und damit gebührt ihm in jedem Falle ein Platz in der Liste. Ich sehe die 10 Plätze als absolut variabel, zB ließe sich 1 und 2 vertauschen auch zumeist aus technisch/historischen Gründen (innovation) etc..

Bedeutung bezüglich medial/musikalischer Erfolge gemessen an "Mengen" stünde Moog vor Buchla.
Deshalb habe ich das hier auch mal zur Diskussion gestellt.

__
Und ja, es wäre denkbar allen Synths mit modularem Charakter hier eine Liste zu spendieren, die freilich etwas anders aussähe, allerdings gibt es aus dem Bereich durchaus einige herausragende Synths, die ich in einer separaten Liste behandeln würde.
Ich finde es reizvoll genau diese beiden Listen zu führen und ggf. noch eine dritte mit allem was "irgendwie modular" ist.

Hier gelistet sind wie gesagt als System erhältliche Modularsysteme die mindestens frei wählbare Audio und Signalwege anbieten. Damit ist auch ein M5 potentiell möglich. Es ließe sich aber auch anders aufteilen, vollkommen klar. Mir geht es hier nur um sowas wie die Bedeutung der Systeme ein wenig zu beleuchten und auch gerne anders als meine. Das WARUM wäre für mich interessant.
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Zotterl schrieb:
Ein Workstation wurde daraus, wenn man z. B. einen Roland MC8 hinzugenommen hat. ;-)

Ja neee, die kam ja doch etwas später raus ... Du hast ja Recht damit !!!
Ich dachte da aber eher an hauseigene Sequenzer, LFO Steuerung usw.
Da ging ja auch schon was mit ......

Viele Grüße
Fredi
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

der Versuch einer Top10 wird scheitern..... Nur Geschwafel! :floet:
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

Is mir jetzt auch irgendwie nicht klar was das soll :oops: Eine allgemein gültige "Hitliste" gibt's eh nicht (ausser die von Dirk ;-)) und auf meiner steh nur eins :P
Und wenn jeder eine Liste posted haben wir schlappe 2000 und dann? Is irgenwie doof. :opa:
Aber gut, weiter machen ;-)
 
Re: Bedeutung modularer Synthesizersysteme, Versuch einer To

@Herrn Reimann: Ausgangspunkt der Entwicklung war sicherlich der akademische Bereich der Elektronischen Musik, wo Klangerzeugung mittels Sinus-, Rechteck/Impuls-, Sägezahn- und Rauschgeneratoren und die Klangbearbeitung mittels Filter, Impulsgenerator als Zerhacker, Verzögerung und Hall erfolgte, das Ganze dann über die bekannten Möglichkeiten der Aufnahme- und Schnittechnik mit Sonderformen wie die der Iteration mittels rotierenden Tonköpfen bis hin zur Schichtung und mehrkanaligen Mischung des Endproduktes. Das geht nicht mit einem 8-stufigen Sequencer und LFOs. Vielleicht interessiert dich ja mal ein Besuch des ehemaligen Elektronischen Studios des WDR in Köln. Hier im Forum wurde ja über Jahre hin positiv berichtet. Den Kontakt zu Herrn Müller stelle ich gerne her.

http://de.wikipedia.org/wiki/Studio_für_elektronische_Musik_(Köln)
 


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