Voll bestückte Platine reinigen?

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Anonymous

Guest
Ich habe hier eine Platine aus einem Gerät, das eine Apfelschorle-Dusche bekommen hat.
Da sind gesockelte ICs, kleine Trimmer und allerhand andere Bauteile drauf. Am liebsten würde ich das Ding komplett abwaschen. Gibt es da irgendwelche Hausmittelchen oder muss es sowas wie Kontakt-Chemie Zeugs sein?
 
Noiseprofessor schrieb:
Am liebsten würde ich das Ding komplett abwaschen. Gibt es da irgendwelche Hausmittelchen oder muss es sowas wie Kontakt-Chemie Zeugs sein?

...ich habe ja keine Ahnung, aber:

- ich habe wiederholt gelesen, daß man Platinen wohl relativ problemlos abwaschen kann...man muß halt dann ausführlich (mehrere Tage!!) trocknen...
- Fetz hat wiederholt von 'Kontakt'-Chemie abgeraten; bei einem meiner Reinigungsprojekte hat er mir zu 'Kaltreiniger' geraten - ich habe dann etwas von 'Liqui Molly' aus dem Baumarkt sehr erfoglreich verwendet...

...aber vielleicht liest ja auch noch jemand mit und meldet sich per PM bei Dir 8) ...
 
Spiritus (mit Vorbehalt, check das bitte nochmal vorher. Ich hab vor Jahren versaute Platinen gereinigt, glaube das war mit Spiritus)
 
Ja danke, jemand hat sich auch schon gemeldet ;-)

Würdet ihr die ICs vorher entfernen und gesondert behandeln?
 
mit Spiritus kann ja jenachdem wie man reinigt die Beschriftung der IC und anderer Bauteile flöten gehen.

An den IC ansich richtete es meiner Erfahrung nach keinen Schaden an. Mann badet die Platine ja nicht darin.

Obwohl man das bei Handis mit Wasserschaden so machen soll (baden). Hab so auch ein kaputtes Handy wieder flott
bekommen. War aber in dem Fall isopropyl alkohol
 
Ich hab vor ein paar Tagen einen alten Crumar gereinigt, der innen komplett verschimmelt war. Also auch die Elektronik und die Platinen, hab ich selber noch nie gesehen so was. Ich werd bald ein paar Bilder auf meinen Blog stellen, der reinste Horror! Ein kleines hab ich angehängt.

Wir habens so gemacht: Alles aufgeschraubt, ICs, Stecker und alles was ab- und rauskann: raus damit! Dann haben wir so eine Schimmel-Speziallösung da reingesprüht, aber ganz schön viel, bestimmt 'n halben Liter, d.h. da drinnen is im Endeffekt auch alles geschwommen. Dann alles schön wieder rausgeputzt und lange gefönt. Die Platinen und Teile sollten halt nicht zu lange feucht sein, weil die Beinchen und alles zum korrodieren anfängt oder weiter korrodiert. Wenn möglich würd ich Isopropanol verwenden, das gibts literweise auf eBay um ein paar Euro (ich hab's von einer Firma namens HE-MI), dann muss man auch nicht sparen damit. Isopropanol reinigt fett- und rückstandsfrei. Und dann den Synthie ein paar Tage in einem warmen Raum stehen lassen, damit das Wasser ganz rausgeht.
Dann die Stecker und ICs wieder rein (schön Zeichnung machen bevor, ma was rausgibt) und hoffen, dass alles geklappt hat. Bei uns tönt das Teil jedenfalls und gesundheitsschädlich isses jetzt auch nicht mehr.

So weit meine Laienanleitung :D
So und hier die Horrorshow:
 

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:shock: Alter...
 
Kevon Lightner, vielleicht der renommierteste Synthrestaurier der Welt, macht das so:


Ich musste mal Darpanet's SH101 einen Tag in Allohol (30%) eingelegt. Der spielt jetzt auch wieder wie einen Eins.

Grundsatz ist, dass man die Flüssigkeit nach dem Abduschen schnell weg kriegt: Ziemlich gut ist es das wasser mit Luft wegzupusten. Ich nehm dafür einen Fön, mit einem schmalen Düsenvorsatz für einen kräftigen Luftstrom, und stell den Fön auf kühl.
 
Danke für die ganzen Tipps. Ich bin bereits dabei und hoffe dass es klappt.
 
Wär doch mal was fürs TV - "Pimp my Synth", man fängt mit einer vergammelten Möhre Typ Dachbodenfund (Keller ist fast besser, weil modriger) an und modded sich hoch zu was schickem, dann noch ein neues Case von Customsynth und ein wenig Chromleisten dran und fertig. Wird sicher der Quotenknüller :)
 
fairplay schrieb:
Noiseprofessor schrieb:
Am liebsten würde ich das Ding komplett abwaschen. Gibt es da irgendwelche Hausmittelchen oder muss es sowas wie Kontakt-Chemie Zeugs sein?

...ich habe ja keine Ahnung, aber:

- ich habe wiederholt gelesen, daß man Platinen wohl relativ problemlos abwaschen kann...man muß halt dann ausführlich (mehrere Tage!!) trocknen...
- Fetz hat wiederholt von 'Kontakt'-Chemie abgeraten; bei einem meiner Reinigungsprojekte hat er mir zu 'Kaltreiniger' geraten - ich habe dann etwas von 'Liqui Molly' aus dem Baumarkt sehr erfoglreich verwendet...

...aber vielleicht liest ja auch noch jemand mit und meldet sich per PM bei Dir 8) ...

Hallo
Pauschal von *KONTAKT CHEMIE* abzuraten ist Quatsch, wie pauschale Urteile meist sind. Die Firma hat eine große Palette verschiedener Sprays für ganz verschiede Anwendungszwecke. Es würde auch kaum jemand pauschal von Getränken abraten weil er nach einer Flasche Wodka einen Kater bekommen hatte, oder?
Das bekannte Kontaktspray (Kontakt60) ist in empfindlichen elektronischen Schaltungen wirklich sehr vorsichtig zu gebrauchen und es gilt auch nicht(!) "viel hilft viel".
Kontakt60 hatte ich früher mit gutem Erfolg genutzt um z.B. die Kontaktdrähte in Tastaturen von Roland und Moog grob zu reinigen. Dazu hatte ich diese ausgebaut und mit dem oxidlösendem Spray und einem Lappen geputzt. Empfindliche Schalter, vor allem aber Potis reinige ich noch heute mit TunerSpray (Kontakt600), Tonköpfe und zu reinigende mechanische Teile mit VideoSpray (Kontakt90)
merke: Es gibt nicht ein Spray für alles!
Sehr gute Reinigungswirkung hat "Brensenreiniger", allerdings habe ich da gerade keine Markenbezeichnung parat. Bremsenreiniger hinterlässt keine Rückstände und enthält kein Wasser, trocknet schnell.
ACHTUNG: Bei jedem Reiniger unbedingt an einer kleinen Stelle probieren, ob sich dieser mit dem Material (Platine, Lötlack, Beschriftungen usw. verträgt.
Wasser und Spülmittel oder Kaltreiniger mit Wasser zum nachspülen würde ich nur als letztes probieren und nur dann, wenn sich das Platinenmaterial (auch da gibt es verschiedenes) nicht damit vollsaugen kann. Empfindliche Baugruppen,m vor allem analoge wie z.B. die Exponentialkonverter an VCOs könnten durch die Feuchtigkeit über Wochen und Monate gestört werden weil sich der Isolationswiderstand des Materials verändert. :!:
 
Ich dachte dabei eher an "Kontakt WS", aber das hat sich inzwischen erledigt. Ich habe destilliertes Wasser und eine Zahnbürste genommen. An ein paar Stellen dazu noch Isopropanol. Das muss jetzt nach der ersten Fönwelle noch gut durchtrocknen und dann mal weiterschauen.
 
Bremsenreiniger würd ich nirgends einsetzten wo offene Bauteile (Trimmer o.ä.) in der Schaltung sind. Ansonsten auf abgehende Beschriftung gefasst machen. Ich verwend das Zeug eigentlich nur für Motore, Getriebe, Achsen und ... Bremsen :mrgreen:
 


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