Zerstören wir alle die Musik?

Roland SH-101 schrieb:
the acid test schrieb:
genau den punkt mein ich!!!
Das musikalische verständniss der leute sinkt weil keder nur noch experimentiert mit resampling, timestretch und den ganzen anderen meuen und neueren techniken und möglichkeiten.

jep,'die demokratisierung der musikalitaet.
jeder kann
mittels PC vermeintliche welthits produzieren.. ohne fundierte musikalishe kenntnisse geschweige handwerkliche faehigkeiten an einem musikinstrument.
mit solchen "mangelhaften" kenntnissen ausgestattet haette man fruher nicht mal als kabelaffe im tonstudio anheuern koennen...

ich sag nicht das das alles schlecht ist,
ich sag nur das die cubasefreaks niemals auch nur annaehernd die grundpfeiler der musik massgeblich im negativen sinne veraendern koennen.
okay, popularmusik ist immer im wandel... und den stroemungen und trends ausgeliefert.
aber popularmusik ist ein witz im vergleich zu besteandiger worldmusic.

vielleicht wirds ernsthaft ein problem, wenn in afrika die bongos durch cubaserechner ersetzt werden,
und die buenos aires tango connection ihre bandoneons gegen usb teenage operatoren eintauschen,
und die flamencas ihre castagnetten gegen iphone compas maschinen...
oder die inder ihre tablas und sitarz cicuit benden und so potis mit bunten legpkappen dranbasteln die so biepzischibluppkrchhhh machen..
ja dann wuerd ich mir ernsthaft sorgen machen
grins


Gibts doch schon alles von NI.^^

Ich denke heut gehen alle nach den motto der Einstürzenden Neubauten in den '80ern.
Freies zitat: Wir mussten erst alle musik zu einsturz bringen um platz für unsere eigene zu schaffen.
 
Die meiste Musik war schon immer Schrott - zu allen Zeiten.
Insofern hat sich nichts geändert.
Der Unterschied ist nur, dass der Schrott heute dank des technischen Fortschritts professionell klingt und somit von ungebildeten Menschen nicht mehr als solcher erkannt wird.
Also insgesamt kein wirklicher Grund zur Beunruhigung.
 
the acid test schrieb:
Letztens im Fernsehen auf einer dieser unbekannten Sender kam ein sehr guter bericht, darüber wie sich das verhältniss zur Musik, und auch die Musik selber, sich geändert hat seit dem jeder selber zuhause dank Cubase, Ableton etc selber Produzieren kann.
.

Musik als Solche sehe ich nicht gefährdet. Wo es im Argen liegt ist IMHO die galoppierende Infantilisierung einer selbstverliebten Gesellschaft. Die Gefahr ist längst akut, dass vor lauter Selbstverwirklichungswahn und Spaßterror, heraufziehende Gefahren nicht mehr rechtzeitig erkannt werden um ihnen zu begegnen zu können.
 
Meinst du Trash? Der ist fast stilprägend für diese Zeit, vielleicht wird man das durchaus anders bewerten, wenn wir 50 Jahre weiter sind. Man fand auch Trio sei Trash, heute hat es schon fast das, was man früher gern als "Avantgarde" bezeichnete aber man meinte natürlich damit sowas wie Originalität mit einem ausreichenden Schuß Intelligenz in Bezug auf die Zeit und der gewählten Stilmittel.

Das ist gar nicht so leicht zu sagen. Du kannst ja mal die 80er, die 90er und das "Beste von heute" darauf hin analysieren, da ist schon auch was dabei, was eigentlich sehr in einer Grauzone wandelt. Sei es auch nur die Performance oder das "Gehabe" der Musiker, also Künstler oder - ach, sowas sagt man ja nicht mehr. Voll Artyshyce™. Naja, also Kunstpunkte Galore. Und man wollte sie nicht einmal haben. Der Neuklabautermann aus Hamburg.
 
"Die Musik muß endlich richtig laut, damit uns jemand glaubt." (Einstürzende Neubauten)

Musik ist unzerstörbar.

Stephen
 
Laut war immer das neue gut. Geh einfach mal auf ein Hands-Event -aber ist leider geil.
Vielleicht aber auch mehr zum tanzen als für die Ewigkeit der Qualitätsmusik.
Wer stolpert noch mit mir über den Zeitgeist?
 
Roland SH-101 schrieb:
solang es noch menschen gibt die sich ernsthaft damit auseinandersetzen, handwerklich ein MUSIKINSTRUMENT zu erlernen ,solang ist alles in ordnung.

Musik entsteht aber im Kopf z.B. aus einer Idee, einer Melodie, einem Bass einem Rhythmus heraus, das Handwerk ist nur ausfuehrendes Element, das verwendete Werkzeug ist reine Geschmacksache, das kann ein Instrument oder eine Software sein. Nicht jeder Architekt muss auch ein guter Handwerker sein...

und eines darf man dabei nicht vergessen,
zieht man den stecker ausm laptop/synth PA ist sowieso sense in villariba
waehrend in villabacho munter unplugged geklimpert,getroetet und getrommelt wird.

Hau' ich mit dem Hammer die Instrumente zu klump, geht da auch nix mehr. So vieles geht heutzutage nicht mehr ohne Strom, von daher ein eher populistisches Argument. Ihr seit ja nur neidisch auf die Quereinsteiger die mit dem Computer statt mit den Haenden arbeiten ;-) Wobei ich auch halbwegs spielen kann, es reicht zumindest um die Melodien aus den Kopf in den Computer zu bekommen, nur kann ich diese dumpfe Unterscheidung zwischen, Mausgeschubse und Fingeruebungen nicht vestehen, wo es sich doch nur um Werkzeuge handelt.
 
ach, es gab früher viel scheisse, es gibt jetzt viel scheisse, und es gibt in zukunft viel scheisse. bleibt im grunde doch alles so wie es ist?!

und das jetzt jeder für wenig geld zu hause musik machen kann ist doch super. klar kommt dabei viel grütze raus. aber das muss doch nicht stören, da man es sich nicht anhören muss. dabei gibt es aber viele die aus diesen möglichkeiten trotzdem richtig geiles zeugs machen. auf der anderen seite gibts die, die `handgemachte richtige musik machen`, neben mir im park sitzen, auf der gitarre 2 lagerfeuer akkorde versuchen zu daddeln und auch nicht merken das sie nicht singen können.
 
wie gesagt mir geht diese angst der ewig gestrigen gewaltig auf den nerv,
wer denkt es gäb' heute keine gute Musik mehr ist leider zu dumm um sie zu suchen :kaffee:
 
mir ist es egal ob jemand mouse spielt oder unplugged.
darum gehts mir in meiner argumentationskette garnicht...
das threadthema lautet:

zerstoeren wir die musik ?
mit so cubase mouse kram und so weiter,
und ich sage nein,voellige schwachsinn weil weltweit mit unplugged instrumenten musiziert wird und die somit die musikalische basis bildet,traditionelle instrumente sind imo einfach in der ueberzahl und dominieren ..
da hat cubase garkeine chance irgendwas zu verwaessern.
und wenn ich das vermute, heisst das doch nicht das mouseschubser grundsaetzlich nicht kreativ sein koennen.
fakt ist auch:
der ganze kram ist energieabhaengig, eine virtuelle angelegenheit,
nicht mal ansatzweise vergleichbar mi einem realen old skool unplugged instrument.
aber denoch ein kreatives werkzeug der rechner,keine frage. hab ja auch einen..
ich kenne beide welten, und wenn ich mich entscheiden muesste , ja dann ...
unplugged.

gute nacht
 
repeat after me:
a tool, is a tool, is a tool (endlosloop hier) :school:
kennt ihr dieses interview wo jemand stockhausen aphex twin vorspielt und der dann ewig doof rumlabert man solle sich seine werke ohne Wiederholung anhören blahblah ... und richard d. james sich genötigt fühlt auf dieses interview zu antworten leider könne man zu stockhausen nicht tanzen :lollo: :phat:
 
Es geht ja nicht nur primärm um die werkzeuge. Ob Vst, Au, Analog, Modular oder Akkustisch sei ja mal egal. Das "leisten können" von DAWs is für mich der knackpunkt.

Allein dadurch entsteht eine flut endlosen gedudels. Ein Beispiel das ich häufiger beobachtet habe: Ich geh in nen Club (und da war wirklich extra ein, ich sag mal angesagter, Dj geladen) Der stolperte nur so von einen Track in den anderen das es schon weh tat. Und das aus einen einzigen grund: Es wird immer das neuste gespielt und auch das was grad "in" is. Klar, die leute sollen ja feiern und konsumieren. Aber keiner kennt sich mehr mit den Liedern aus. Das was du heite bei nen Dj hörst kam gestern erst raus auf der neuen Future Trance. Und so geht das jede Woche. Die würgen sich einen ab um mal paar ordentliche Loops hin zu bekommen. Und wissen se ne weiter kommt nen Phaser mit 100% wet zum einsatz wo ich nur denke "WTF!!!"

Die Musik wandelt mit so ungeheuerer geschwindigkeit das es kaum zu ertragen is. kaum is olly murs tot gespielt dudelt da alex claire mit sein weichspüler dubstep daher. Das is doch nicht mehr schön!!!
 
scheiss auf energieabhängig. dann würde es ja kaum was geben, um zu sagen dieses oder jenes ist gut oder schlecht, muss es ja irgendwie aufgenommen werden.

habe mit anderen musikern als synth schrauber oft die diskussion, komischerweise gehen da e pianos, e gittaren usw. klar. aber synth? nee! dieser computer kram.
 
verlieren in technik und komposition kenne ich aber auhc von jazzern - musik ist da oft leider nebensache ...
 
im jazz passiert doch auch schon lange nix mehr...
die rotzen doch auch nur noch die Standards ab
Gegenbeispiele gerne willkommen!!!
 
Raze schrieb:
scheiss auf energieabhängig. dann würde es ja kaum was geben, um zu sagen dieses oder jenes ist gut oder schlecht, muss es ja irgendwie aufgenommen werden.

habe mit anderen musikern als synth schrauber oft die diskussion, komischerweise gehen da e pianos, e gittaren usw. klar. aber synth? nee! dieser computer kram.

nein, ich scheisse nicht auf die energieabhaengigkeit, weil das waere gleichgueltigkeit
bzw differenziere da einfach stark.
energie die ich nutze um bestimmte dinge zu erreichen ohne grosse anstrengung,
oder energie die ich selbst aufwenden muss...
gerade beim musizieren... fuer mich sind das elementare dinge,

ne kerze ist elementar, ne energiesparlampe nicht
ein feuer ist elementar, ne gasheizung nur bedingt
sonne baden ist elementar, solarium wiederrum ziemlich erbaermlich
und gitarre is fuer mich tausendmalmelementarer als es irgendwelches high end synthgear jemals sein kann.
und so weiter, ne reine spirituelle angelegenheit,
und fuer manche menschen ist musik eben auch stueckweit spirituell,
fuer andere eben nur ein job unter entsprechenden bedingungen..

im grunde ist ALLES elementar,
aber der mensch differenziert halt


aber okay. jeder jeck is aners

nachti liebe mouseschubserlez
 
damit wir hier nicht immer so bierernst sind noch ein video zum Thema Sachen die wirklich wichtig sind (so'n kack gucken sich 39.124 Leute innerhalb von 2 tagen an):

tales of interest !!!
me & my bitchy makeup

 
btt



eigentlich hatte ich was anderes gesucht dieses event von Neubauten & softcell wo die Bühne zerlegt wurde, irgendwas mit loch zum geheimgang vom house of parliament zum backinhampalce graben, an event of destruction, find aber nix verlinkbares - war mal auf irgendeiner softcell Videokassette, war sehr lustig
 
leedoeslala schrieb:
im jazz passiert doch auch schon lange nix mehr...
die rotzen doch auch nur noch die Standards ab
Gegenbeispiele gerne willkommen!!!

Gerne.
Die Frage ist nur, ob man das dann noch als Jazz bezeichnen will.
 
leedoeslala schrieb:
im jazz passiert doch auch schon lange nix mehr...
die rotzen doch auch nur noch die Standards ab
Gegenbeispiele gerne willkommen!!!

Gerne.
Die Frage ist nur, ob man das dann noch als Jazz bezeichnen will.
 
Markus Berzborn schrieb:
Die Frage ist nur, ob man das dann noch als Jazz bezeichnen will.
Wie weit "darf" Jazz gehen ;-)

Miles Davis' "Bitches Brew" wurde damals auch von vielen Leuten als Nicht-Jazz abgetan.
Heutzutage findet man seinen Stil/Sound bei vielen Jungjazzern wieder.
 
http://www.facebook.com/#!/photo.php?v=222396994546107

Die zwei haben auf meine Einladung hin am vorletzten Wochenende in Aachen in der Klangbrücke gespielt.
Ich würde das nicht unbedingt als Jazz bezeichnen.
Aber tolle Musik von heute ist es.
Klingt teilweise sogar elektronisch, ist aber rein akustisch (zumindest diesmal, manchmal verwenden sie auch Elektronik).
 
leedoeslala schrieb:
btt

[ http://www.youtube.com/watch?v=gXFzbO7dEzs (•Youtube VIDEOLINK) ]

eigentlich hatte ich was anderes gesucht dieses event von Neubauten & softcell wo die Bühne zerlegt wurde, irgendwas mit loch zum geheimgang vom house of parliament zum backinhampalce graben, an event of destruction, find aber nix verlinkbares - war mal auf irgendeiner softcell Videokassette, war sehr lustig

Alex HAcke erzählt die Anekdote auch in der "Liebeslieder"-Dokumentation; das legendäre Konzert im ICA, wo Stevo fast der Bohrer von Unruh durch die Rübe gegangen wäre.

Stephen
 
the acid test schrieb:
Ich selber war und bin schon öfter mal am überlen ob das nicht doch eine zerstörung der Musik an sich ( von mir aus auch als kunst ) sein könnte. Immerhin leben nur noch gefühlte 10% aller veröffentlichungen von ihrer komplexität und von einfallsreichtum.

Wir hatten die Diskussion glaube ich schonmal so ähnlich. Meine Meinung hat sich nicht viel geändert seit dem. Die Schreibmaschine hat die Literatur nicht zerstört, die Photographie hat die Malerei nicht zerstört und Photoshop hat die Photografie nicht zerstört. Alles is gut.

Ich persönlich hab mich auch schon mehrmals dabei erwischt, wie ich eine richtig schlechte, völlig lieblos zusammengepfuschte Amateurproduktion gehört hab, die mich aber trotzdem zu etwas "neuem" inspiriert hat.
Blauäugig wie ich bin gehe ich davon aus, dass das Überangebot an qualitativ minderwertiger Musik auch andere Leute zu neuen Ideen inspiriert.

Und um mich mal als arrogantes Arschloch zu outen. Wir machen die Musik nicht kaputt, wir bereichern sie! Ich höre sehr gerne Musik aber am liebsten höre ich meine eigenen Tracks. Sie erfüllen die Ansprüche, die ich selbst an Musik habe einfach besser, als Highendproduktionen, die aber mit anderen Erwartungen an die Musik gemacht wurden.
Ich mag den Spruch "Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an jeden gedacht" nicht besonders, aber wenn jeder der's kann die "richtige" Musik für sich selbst macht, dann springt dabei sicherlich auch was bereicherndes für die Nicht-Musiker dabei raus.
 
Roland SH-101 schrieb:
ne kerze ist elementar, ne energiesparlampe nicht
ein feuer ist elementar, ne gasheizung nur bedingt
sonne baden ist elementar, solarium wiederrum ziemlich erbaermlich
und gitarre is fuer mich tausendmalmelementarer als es irgendwelches high end synthgear jemals sein kann.
und so weiter, ne reine spirituelle angelegenheit,
Wo Du recht hast, hast Du recht! :nihao: - und genau deshalb mag ich meine Melodica mehr als jeden meiner Synths - weil's elementar ist (auch wenn ich für meine heißgeliebte Kindertröte belächelt werde) :P
 

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