Wie fängt man den so an mit dem DIY?

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Anonymous

Guest
Hallo,

ich dachte es vielleicht auch Spass machen könnte mal meinen eigenen Synthie zu bauen.
Daher meine Frage, wie fange ich klein an?
Klar, Lötstation kaufen, am besten direkt eine ordentliche!
Und dann?
Soll ich mich direkt an den Simplesizer oder den DIY Doepfer setzen?
Ich meine , ich würde so ein Ding wirklich gerne bauen aber für die Motivation und die Lernkurve wäre vielleicht was kleineres erstmal besser, einen Effekt oder Soundgenerator?
Gibt es irgendwelche kleinen DIY-Kits die zu empfehlen sind oder Tutorials?
Soll ich direkt mit Löten anfangen oder erstmal so ein Steckboard benutzen?

Wäre nett wenn ihr Tipps für mich hättet?

Grüße,
Stefan
 
Wenn du Bock hast, das ganze nicht nur zusammenzubauen zum Tönen zu bringen, sondern nebenbei gleich noch theoretische Basics mitzunehmen, kann ich N. Collins "Handmade Electronic Music - The Art of Hardware Hacking" empfehlen, das is recht inspirierend! Kommt zwar kein ganzer Synthie hintenbei raus, aber viele nützliche Schaltungen zum rumprobieren und lernen. Und recht lustig geschrieben (english).
 
Vielleicht ist, als erster Schritt oder zur Begleitung, so ein oller Elektronik-Experimentierkasten auch eine gute Idee. Damit könnte man sich ein paar Grundlagen beibringen. Außerdem gibt es (gebraucht) auch ein paar Experimentiersysteme, mit denen man einfache Synthesizerschaltungen bauen bzw. modifizieren kann.

Auch ein Umbauprojekt könnte reizvoll sein, z.B. könnte man aus zwei MS404 ein größeres System basteln.
 
chaos318 schrieb:
Wäre nett wenn ihr Tipps für mich hättet?

Du solltest Dir nur klarmachen, dass es viele DIY-Projekte gibt, was einen gewissen Suchtfaktor hat.
Nachher machste keine Musik mehr, sondern bist nur noch am basteln.

Warum willst Du einen Synth selber löten? Nur aus Spaß? Du weißt ja noch gar nicht, ob es Dir überhaupt Spaß macht.
 
"Vermies'" mal den Leuten das nicht. Ich verstehe dich zwar sehr gut, bin auch runter vom DIY, aber das ist eine Erfahrung, die man machen sollte und kann ja was lernen. Meine das eher als Rat, will dir nicht über die Füße fahren.
 
Ilanode schrieb:
Der Doepfer DIY-Synth ist doch ein Miniprojekt, da ohnehin fast fertig.

Na, ist doch spitze, wenn er noch nie nen Lötkolben in der Hand hatte.

@chaos381
Das mit dem DIY-Doepfer finde ich ne gute Idee für den DIY-Einstieg. Dann kannst du schon den ganzen Schwung mit Teileeinkauf, Frontpanelverdrahtung (und damit auch erste Lötversuche) usw. üben. Und wenn du merkst, dass dir das alles doch zuviel Hassel ist, dann kann man das danach sein lassen und hat trotzdem ein schönes Ergebnis, dass man nutzen kann. Wenn´s dann mehr sein soll: umso besser. Dann fällt das nächste Projekt schon leichter.

Simplesizer ist keine Option, da du Erstens schwerlich ein eine Platine kommen wirst und das Zweitens alles andere als ein Anfängerprojekt ist.
 
Super, danke für eure Tipps, Hinweise und Warnungen.
Ich habe mir jetzt erstmal das Buch "Handmade Electronic Music - The Art of Hardware Hacking" bestellt und werde damit ein wenig arbeiten.
Danach midifiziere und repariere ich meinen JX-3P (ein Schalter ist kaputt) und zu Weihnachten gönne ich mir dann einen Doepfer DIY.
So der plan. :)

Grüße,
Stefan
 
Der Simplesizer ist quasi auf Eis zzt. Tommi hat damals die Platinen gekocht und das Projekt lebt dann auf, wenn viel drüber geredet wird, glaub ich. Tommy entwickelt gern, braucht aber das Feedback der Interessierten. So etwa.
Die Infos im Wiki reicht aber um einen zu bauen, es fehlt "nur" die Platine, denn die Bugs sind alle raus durch Fetz und andere, die Bilder dort zeigen wie's geht. Aber Nachfragen dazu am besten über Tommi. Einsteigerkompatibel ist es zwar nicht, aber man kann ihn inzwischen aufbauen und muss dann nur noch sehen, wie man ihn kalibriert. Tommi nutzt zum tunen G-Tuner oder so.
 
Moogulator schrieb:
"Vermies'" mal den Leuten das nicht.

Das nennt man Aufklärung und die lass ich mir von Keinem verbieten. Es geht hier im Worst-Case um einen Haufen aus dem Fenster geworfenes Geld. Allein was man schon für Werkzeug ausgeben kann ist enorm. Es sollte auch jedem direkt die Illusion genommen werden, dass DIY einen großen Preisvorteil hätte (das ist nur bei manchen überteuerten Gitarren-Pedalen der Fall). Der größte Vorteil ist, dass man selber Modifikation schon direkt einplanen kann und Zugriff auf Projekte hat, die es nicht fertig gibt (Midibox z.B.).

Ein paar Tips für Einsteiger sind hier übrigens hier zu finden:
http://www.sdiy.de/de/einsteiger/einsteigersektion.html
 
Ich hab mir ohne irgendeine Ahnung jenseits von "Das dicke Ende vom Lötkolben ist heißer" vor ca. 9 Monaten einen DIY Bausatz für ein Modularsystem "Minisynthi AL3" bei Ebay geholt. Das Gerät war im Nachhinein betrachtet eine sehr günstige Kombination von diversen diy Modulen und recht unkompliziert aufgebauten Standardsachen wie Moog-Filter etc.

Am Anfang war ich ein wenig erschlagen davon, dass für X Euro eine gemischte Kiste voller Bauteile mit Platinen und Bestückungsplan kam, am Ende war die ganze Sache sehr lehrreich.

Hier ein paar Tipps von wem, der quasi auch noch frisch dabei ist:

Mach am Anfang etwas, was Dir häppchenweise Erfolge bringt. Irgendwas, wo man Zwischenergebnisse bekommt. Den Simplesizer halte ich für den allerersten Einstieg für zu komplex, da man als "echter" Anfänger keine wirkliche Möglichkeit hat, Zwischenergebnisse zu prüfen.

Wenn ich nochmal bei Null anfangen müsste, wäre ich froh, wenn mir wer die folgende Reihenfolge nahelegen würde:

(00) Mach schrittweise Module, die sich individuell oder gegen bereits vorhandene testen lassen. Die Reihenfolge ist wichtig, Erfolgserlebinsse motivieren.

(01) Beginn mit einem Netzmodul. Das braucht man immer.
=> Erfolgserlebnis: Man hat stabile +/- 12 oder 15 Volt.

(02) Danach direkt irgendwas hörbares, am einfachsten ist Noise.
(02a) nebenbei was über OpAms un Transen lesen
=> Erfolgserlebnis: Man hört was (darum sind wir hier :)

(03) Irgendwas, was schwingt, am einfachsten einen LFO mit LED
=> Erfolgserlebnis: Man sieht was und kann etwas über einen Poti regeln.

Danach ist eine Grundumgebung (Spannungsversorgung, Testsignal, Modulationssignal) da, und man kann beginnen, weitere Sachen zu bauen:
- evtl. ein VCA, durch den man das Noise Signal schickt und dessen Lautstärke man mit dem LFO steuert.
- dann evtl. dann ein AD Modul für eine einfache Hüllkurve usw.

(04) Lies nebenbei ein Buch:
Aus allen Buchtipps, die ich mir angeguckt habe, hat sich zum ersten Basteln und Verstehen das Buch "Schulze/Engel / Moderne Musikelektronik" als besonders hilfreich herausgestellt. Erklärt in verständlichem Vokabular unter Vermeidung von Anglizismen (DDR Buch) die Grundlegenden Ideen und Schaltungen, brings ein paar einfach Layouts mit und kostet bei Ebay immer so ca. 20+ Euro, bzw. aktuell bei Booklooker ca. 5.70 inklusive Versand (DE)

http://www.booklooker.de/app/detail.php?id=814336409

Viel Spaß
 
Andre Sack schrieb:
(01) Beginn mit einem Netzmodul. Das braucht man immer.
=> Erfolgserlebnis: Man hat stabile +/- 12 oder 15 Volt.

Spannungsversorgungskram ist nicht so ohne. Wenn man Pech hat und was verbockt hat, kann das mächtig in die Hose gehen = Lebensgefahr.

Würde daher zuerst ein Labernetzteil, ne Wandwarze oder ein fertiges Netzteil z.B. von Meanwell mit Gittern empfehlen, das muss man dann nur eventuell ein bisschen filtern.

Das mit den Häppchen ist aber ein guter Tip, habe selbst mit einfachen Modulen und Gitarren-Projekten angefangen.

Was neben dem Lötkolben sehr wichtig ist ist ein Multimeter. Da reicht aber auch ein relativ günstiges, ich benutze auch meistens ein billiges 10 Euro Teil um schnell mal was zu checken.
 
changeling schrieb:
Andre Sack schrieb:
(01) Beginn mit einem Netzmodul. Das braucht man immer.
=> Erfolgserlebnis: Man hat stabile +/- 12 oder 15 Volt.

Spannungsversorgungskram ist nicht so ohne. Wenn man Pech hat und was verbockt hat, kann das mächtig in die Hose gehen = Lebensgefahr.

Würde daher zuerst ein Labernetzteil, ne Wandwarze oder ein fertiges Netzteil z.B. von Meanwell mit Gittern empfehlen, das muss man dann nur eventuell ein bisschen filtern.

Ich meinte mit "Netzmodul" und den resultierenden, stabilen +/-12V ein Modul mit z.B. 7812/7912 Kombination, wie es beim Simplesizer hinter der Wandwarze am Spannungseingang der Platine aufgebaut ist, aber hatte das irgendwie recht unglücklich oder unvollständig formuliert. Das hätte auf jeden Fall in die Hose gehen können. In dem Sinne: Danke für den Hinweis und für's klarstellen, man will ja nicht, dass das erste Modul gleich das letzte ist :)
 


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