Wer spielt eigentlich hier live? (öffentlich)

live unterwegs?

  • ja, vorwiegend solo eher konzertant

  • ja, vorwiegend solo eher clubbig

  • nein / niemals

  • nein, vielleicht später mal

  • ja, gelegentlich / seltener (konzertant)

  • ja, gelegentlich / seltener (club)

  • nicht mehr, früher mal

  • ja, Jams & Impro, solo

  • vorwiegend als Band konzertant

  • vorwiegend als Act (mehr als 1 Person), Club

  • vorwiegend als Band, Impro/Jam


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Bis vor ca. 25 Jahren bin ich noch als Session Keyboarder für verschiedene Gruppen live aufgetreten. Aber ich mochte das Herumreisen irgendwann nicht mehr. Daher habe ich früher live angekreuzt.
 
Habe mal die Dauerumfragenoptionen noch etwas erweitert. Für die langfristige Umentscheidung. Das hilft auch beim suchen und einschätzen.
Wenn ihr keinen Unsinn macht, kann ich auch 2 Optionen machen, damit man anzeigen kann, dass man 2 Dinge tut. Soll ich? Aber dann geht bei "niemals" und "ja, live.." zusammen auch unlogisches - was ich verhindern möchte.
 
Darf ich fragen warum das "Mist" war?

In meinen Augen sind das bislang Traumberufe (Talent vorausgesetzt).
Insbesondere im Theater-Umfeld würde ich vermuten.
Orchesterarbeit kann aufreibend sein und benötigt je nach Orchester dickes Leder (an den Ellenbogen und auch sonst).

Ich habe das auch hinter mir, mit Kontrabass und Tuba. War meist eine gute Zeit und konnte in der Welt herumreisen, aber ist hinter mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich spiele seit etwa einem Jahr Modular Live ohne PC und Daw dafür jedoch noch mit Keyboard oder Synthesizer zusätzlich. Ein kleines Video aus meinem Studio hab ich grade auf Youtube hochgeladen. Freue mich über Feedback.

 
Orchesterarbeit kann aufreibend sein und benötigt je nach Orchester dickes Leder (an den Ellenbogen und auch sonst).

Ich habe das auch hinter mir, mit Kontrabass und Tuba. War meist eine gute Zeit und konnte in der Welt herumreisen, aber ist hinter mir.

Schlußendlich ist Orchestermusik nichts anderes als Notenverwalten und Dienst nach Vorschrift, und der Dirigent ist der Oberamtmann.

Ensemblespiel wäre nie etwas für mich gewesen.

Stephen
 
Schlußendlich ist Orchestermusik nichts anderes als Notenverwalten und Dienst nach Vorschrift, und der Dirigent ist der Oberamtmann.
Stimmt im Prinzip. Orchestermusik ist aber auch die Befriedigung als Instrumentalist Musik zu spielen, deren kompositorische Qualität man selbst nicht liefern könnte. Würde mir die zu spielende Musik nicht gefallen, so machte mit das Musizieren in solchen Ensembles auch keinen Spaß. (Ich kenne das nur vom Singen im Chor und vom Spielen in Coverbands).
 
Stimmt im Prinzip. Orchestermusik ist aber auch die Befriedigung als Instrumentalist Musik zu spielen, deren kompositorische Qualität man selbst nicht liefern könnte.

Ob es wirklich befriedigend ist, anderer Leute Quark breitzutreten, sei einmal dahingestellt.

Und wenn es das ist, sei es ebenfalls einmal dahingestellt, wieviel Kreativität über die Beherrschung des Instrumentes hinaus eigentlich vonnöten ist, um sowas zu machen. Disziplin sicherlich, aber sonst...?

Würde mir die zu spielende Musik nicht gefallen, so machte mit das Musizieren in solchen Ensembles auch keinen Spaß. (Ich kenne das nur vom Singen im Chor und vom Spielen in Coverbands).

Ich rede nicht von Bandarbeit, in die jeder im Idealfall seinen eigenen kreativen Beitrag einfließen lassen kann, was am Ende zu einem besseren Gesamtwerk führt als man selbst erschaffen könnte, sondern von Notenschubsen streng nach Vorschrift -- und wehe, davon wird ein Jota abgewichen.

Kreativer Entfaltungsspielraum? Null.

Ich glaube nicht, daß Orchestermusiker es befriedigend finden, jeden Abend dasselbe spielen zu müssen, unter Anleitung des Oberamtmannes am Pult, der die Dienstvorschrift vor sich liegen hat. Die erfreuen sich allenfalls an der eigenen Notenakrobatik und der Beherrschung derselben, sind aber als Individuen i. d. R. austauschbar (ich rede nicht von den Aushängeschildern des Orchesters, den Solisten, sondern den -- wie Gerd Führs das mal im Schlagersektor nannte -- Teppichlegern).

Die Orchestermusiker, die ich kennengelernt habe, konnten ohne Blatt nichts spielen, da war die eigene Kreativität ziemlich vertrocknet. Für die gab es aber auch nichts anderes als das, was auf dem Blatt steht. Alles andere war bah!

Aber was weiß ich schon.

Stephen
 
Ich glaube nicht, daß Orchestermusiker es befriedigend finden, jeden Abend dasselbe spielen zu müssen,
Doch ist es in weiten Bereichen. Wie in jedem Beruf nutzt sich Begeisterung an der steten Wiederholung ab. Aber trotzdem bleibt die Grundbegeisterung.

da war die eigene Kreativität ziemlich vertrocknet.
Das Abheben auf die eigene Kreativität könnte auch von einem mühseligen Rumbasteln am Selbstwertgefühl zeugen. Wie Du so schön sagst: Aber was weiß ich schon...


PS: Vielleicht sollte man den Diskurs nach https://www.sequencer.de/synthesizer/forums/konzept-ansatz.98/ verschieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch ist es in weiten Bereichen.

Beleg?

Ich kenne Leute, die in Detmold ihr Instrument bis zum Erbrechen buckeln mußten, mit der Folge, daß sie es heute nicht mehr anfassen und mit Abscheu betrachten.

Wie in jedem Beruf nutzt sich Begeisterung an der steten Wiederholung ab. Aber trotzdem bleibt die Grundbegeisterung.

Das ist eine Unterstellung, die ohne Beleg so nicht haltbar ist. Klingt eher nach dem verzweifelten Versuch, meine Meinung herabzusetzen.

Das Abheben auf die eigene Kreativität könnte auch von einem mühseligen Rumkrebsen am Selbstwertgefühl zeugen.

Das halte ich für absoluten Bullshit. Dir hätte ich dort eine intelligentere Äußerung zugetraut.

Der schöpferische Akt steht bei der Kreativität ganz oben, nicht das Reproduzieren der Leistung anderer.

Es sei denn, man heißt Kuckuck und läßt seine Eier von anderen ausbrüten.

Wie Du so schön sagst: Aber was weiß ich schon...

Wie die obige Äußerung belegt, nicht viel.

Stephen
 
Beleg?

Ich kenne Leute, die in Detmold ihr Instrument bis zum Erbrechen buckeln mußten, mit der Folge, daß sie es heute nicht mehr anfassen und mit Abscheu betrachten.

Das ist eine Unterstellung, die ohne Beleg so nicht haltbar ist. Klingt eher nach dem verzweifelten Versuch, meine Meinung herabzusetzen.
Naja, mein Beleg ist der gleiche wie deiner: "ich kenne Leute..."
in meinem Fall: ...aus Orchestern und Chören, von denen ich diese Erfahrung, die ich beschreibe, eben habe (immerhin habe ich zwei Jahre lang die Probemitschnitte der Münchner Philharmoniker unter Celibidache im Gasteig gemacht, und für Filmmusikaufnahmen sind einzelne Mitglieder der Philharmoniker ständig bei uns im Studio gewesen, und einige von denen waren in meinem engsten Bekannten- und Freundeskreis). Darüberhinaus kommt noch eigene Erfahrung aus 20 Jahren Chorarbeit. Wir haben wirklich zehn Jahre lange jede Fastenzeit die Matthäuspassion drei vier mal die Woche aufgeführt. Ich kann die vermutlich immer noch auswendig singen, und natürlich war das auch langweilig. Aber es gab auch immer die erhebenden Momente.

Vergegenwärtige Dir mal einfach die Sicht des exzellenten Instrumentalisten auf Dein und mein handwerkliches Gestümpere; der kann genauso sagen: "Das haben wir gerne: behauptet, dass die Tatsache, keine vier Noten hintereinander gerade spielen zu können, Kreativität wäre". Insbesondere für alles Gesequenziere müssen sich 99% von uns diese Aussage gefallen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlußendlich ist Orchestermusik nichts anderes als Notenverwalten und Dienst nach Vorschrift, und der Dirigent ist der Oberamtmann.
ja und nein. Es gibt in Orchestern wie überall jene und solche Leute. Man muss ja nicht mit allen auskommen, aber kann dennoch musikalisch einiges erreichen. Die Kombination Kontrabass und Tuba und guter Notenleser war/ist ziemlich gesucht, weil man nicht immer alle die Stimmen mehrfach besetzen kann. Deshalb hatte ich noch in meinem Erststudium, lange vor dem Musikstudium bereits einiges an Orchesterkontakt und einen Freund am Stadttheater, welche mich in diese Welten einführten. Kommt dazu, dass der "Practical Range" eines Kontrabass und einer Tuba praktisch identisch sind (lesen zwar anders, im Bassschlüssel eine Oktave versetzt, im Violinschlüssel ist das nochmals eine Geschichte für sich), so kann man auch die gleiche Literatur üben.

Die Klänge, welche man mit 16 (Bigband), 30 (Harmonie) oder 60 (Sinfonisch) Mitmusikern unter Anleitung erzeugen kann, auch wenn sie von jemand anderem geschrieben wurden, finde ich durchaus cool. Und je nach Leitung wird auch erwartet, dass man "Leben" in seine Stimme bringt.

Problematisch fand ich nie die Musik an sich, auch wenn ich auch in kleinen Bands oder grösseren Orchestern manchmal Nummern spiele, welche ich nicht soooo mag. Zum Beispiel weil der Sänger die Nummer gut singt und rüberbringt, dann unterstütze ich den doch gerne dabei, auch wenn mir das Ding nicht zu 100% liegt. Ich bin halt Tieftöner und teamspielender Rythmusmusiker.

Aber sobald es keine reinen Hobby- Bands oder Orchester mehr waren und man ernsthaft an den Lebensunterhalt zu denken begann, kamen dann auch Seiten bei Mitmusikern zum Vorschein EDIT: und sicherlich auch bei mir, welche man auch in jedem Büro- oder Werkstattarbeitsplatz sieht. Diese Seiten waren es, welche mir die Freude am "professionellem Ensemblespiel" ganz allgemein gesagt genommen haben. Das Musikbusiness ist ein Haifischbecken mit vielen zwielichtigen Akteuren und einer ungesunden Portion Kannibalismus. Ich verdiene deshalb meine Brötchen schon lange nicht mehr ausschliesslich mit Musik, sondern bin zum Teil wieder zurück zu meinem "Erstberuf", auch wegen meiner geistigen Gesundheit.

Ich spiele unterm Strich viel mehr fremde als eigene Musik, weil ich nie ein besonders begabter Komponist war oder bin. Ich schreibe zwar immer noch hin und wieder eigenes Zeug, aber mein diesbezüglicher Output ist weder qualitativ Weltklasse noch quantitativ üppig. Meine eigene veröffentlichte Musik (vor allem aus den 90ern und 00ern) hat mittlerweile so wenig Airtime, dass es mit den Tantiemen für einen Gitarrensaitensatz pro Jahr reichen würde. Hingegen bekomme ich für eingespielte Aufnahmen fremder Komponisten (hauptsächlich Jazz und ein wenig Klassik) immer noch genug für Kontrabasssaiten an mehreren Hundehütten ;-)

Und da bin ich wieder bei einem Punkt: Auch wenn ich wenig selbst komponiere, halte ich mich trotzdem für kreativ, da ich gerne improvisiere und interpretiere, alleine oder auch im geführten Kollektiv.

Gruss
claudio
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeden Abend an wechselnden Orten Brahms fideln zu müssen ist bestimmt so aufregend, wie auf jedem Konzert "Satisfaction" zu spielen.

Natürlich kann der studierte Profi einem Stück seine eigene Note aufdrücken, darum hören sich Gould und Horowitz anders an, auch wenn sie das gleiche spielen.

Allerdings ist klassische Musik wie Hochleistungssport - und wenn man da nicht die Leistung bringt, ist man ruck-zuck draußen, es gibt genug andere Talente. Darum gehört auch Mental-Training zum Musikstudium. Sonst würde man das wohl kaum aushalten. Man lernt da auch, während des Konzertes nicht zu husten - reicht ja schon, wenn das Publikum das tut. Aber mal eben mitten im 3. Satz kurz von der Bühne gehen, weil die Erkältung sich meldet...

Manche Starköche verweigern angeblich ja sogar die Michelin-Sterne, denn einen zu bekommen ist schön, aber einen zu verlieren, kann das Ende des Restaurants bedeuten. Eine falsche Note bei einem Violinsolo hat da manchmal einen ähnlichen Effekt. Es gibt tatsächlich Fälle, wo eine einzige negative Konzertkritik in eine mentale Abwärtsspirale geführt hat, die nur mit fachlicher Hilfe aufgebrochen werden konnte.

Zumal die Leute heute makellose Aufnahmen gewöhnt sind. Natürlich wird ein Klavierstück für eine CD nicht in einem Rutsch (quasi "live") im Studio eingespielt, sondern nach jedem Patzer neu angefangen und das dann zusammengemischt. Das hört nachher niemand, steigert aber die Erwartung des Publikums an eine ebenso makellose Live-Peformance ins unermessliche.

Dabei hat mal ein Profi den gesamten Chopin auf einer MIDI-Tatstatur gespielt, das mögen die klassisch ausgebildeten zwar nicht (wegen der anderen Mechanik der Tasten), aber es gibt die Möglichkeit, im Nachhinein das gespielte zu analysieren. Ergebnis: selbst der weltbekannte Profi verspielt sich bei ca. jeder 100. Note. Oft nur so, das es dem Laien nicht auffällt.

Heute gilt ja schon die Aufnahmeprüfung als schwerer, als früher die Abschlussprüfung. Keine Ahnung, ob es wirklich derartig extrem ist, aber in den 80ern hatte ich (Naturwissenschafltler, kein Musker) einen Prof, der damals schon meinte, dass seine Dissertation jetzt kaum noch als Diplom durchgehen würde. So haben sich allenthalthalben die Ansprüche gesteigert.
 
Spielst Du auch vor Publikum?
ja etwa 2-4 mal im Monat je nachdem wie es so kommt. Ich hab mein Setup durch die vielen Auftritte ziemlich schnell passend verändern können. Zwischenzeitlich hab ich mich verkleinert auf ein kleines Rack dafür immer zusätzlich mit Kawai Keyboard. Bin aber jetzt wieder davon weg und spiele mit großem Case dafür mit kleinem Synthesizer.



Ich finde Eure Klassik/Orchester Diskussion sehr interessant. Ich habe mich nachdem ich lange Zeit Musik ohne großes Theoriewissen gemacht habe die letzten zwei Jahre intensiv damit beschäftigt. Vieles ist finde ich sehr nützlich grade zum improvisieren. Worauf ich jedoch hinaus will das ich es wirklich nicht verstehen kann warum die Klassik immer noch so einen hohen Stellenwert hat. Das ist zumindest mein empfinden. Es sind doch größtenteils sehr theoretisch und mathematisch aufgebaute Melodie Strukturen gepaart mit den passenden Kadenzen. Was ich wirklich beachtenswert finde sind die Stücke welche extreme Modulationen in der Tonart so darstellen das eine neue spezielle Harmonie herauskommt wie z.B. Clair de lune. Und Auswendiglernen war noch nie meins :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ja etwa 2-4 mal im Monat je nachdem wie es so kommt. Ich hab mein Setup durch die vielen Auftritte ziemlich schnell passend verändern können. Zwischenzeitlich hab ich mich verkleinert auf ein kleines Rack dafür immer zusätzlich mit Kawai Keyboard. Bin aber jetzt wieder davon weg und spiele mit großem Case dafür mit kleinem Synthesizer.



Ich finde Eure Klassik/Orchester Diskussion sehr interessant. Ich habe mich nachdem ich lange Zeit Musik ohne großes Theoriewissen gemacht habe die letzten zwei Jahre intensiv damit beschäftigt. Vieles ist finde ich sehr nützlich grade zum improvisieren.

Beherrschung des Handwerks ist immer hilfreich. Wenn ich aber immer nur einen Stuhl nach Vorlage zimmern kann, ist das kein Zeichen dafür, ein kreativer Geist zu sein, allenfalls ein Tischler, der weiß, wie man einen Stuhl bauen muß, damit er wie ein Stuhl aussieht und wie ein Stuhl funktioniert.

Worauf ich jedoch hinaus will das ich es wirklich nicht verstehen kann warum die Klassik immer noch so einen hohen Stellenwert hat.

Kulturgut, bitte nicht ausbomben. (Blixa Bargeld)

Es gehört halt immer noch zum guten Ton beim Spießbildungsbürgertum.

Oder Bildungsspießbürgertum?

Mir geht es auch so und auch meine Freundin ist professionell ausgebildete Cellistin. Es sind doch größtenteils sehr theoretisch und mathematisch aufgebaute Melodie Strukturen gepaart mit den passenden Kadenzen.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang den Film Fenced - a film about contemporary music.

Das kann ich mir nicht anhören, das klingt für mich wie ein akustischer Samenstau -- und zeigt m. M. n. das Dilemma, in dem diese Notenakrobaten stecken: Die können spielen wie die chinesischen Turner, aber keine einzige Note berührt mich.

Was ich wirklich beachtenswert finde sind die Stücke welche extreme Modulationen in der Tonart so darstellen das eine neue spezielle Harmonie herauskommt wie z.B. Clair de lune.

Das macht Debussy nebst Ravel zu einem der wenigen interessanten Exponenten. Nicht umsonst sorgten die für Aufruhr in den konservativen Spießerkreisen, als sie das machten, was nicht gemacht werden darf.

Der Rest spiegelt nur die Geisteshaltung der Auftraggeber wieder -- fetter, inzüchtiger, verkommener Fürsten, die das Geld hatten, sich ein Orchester zum Zeitvertreib zu halten: Ich bezahle, ihr macht das, was ich schön finde. Ansonsten: Verpißt Euch.

Diese Haltung paßt natürlich auch hervorragend in unsere Zeit -- viel geändert hat sich, dank der Spießerseelen, nicht.

Stephen
 
warum die Klassik immer noch so einen hohen Stellenwert hat.
Den Stellenwert hat Klassik, weil es Leute gibt, die das gut finden.

Sie hat aber wirtschaftlich (gesamtvolkswirtschaftlich investierte Volumina incl Staatlicher Subvention, also gekaufte Platten, Konzertkarten, Instrumente Noten, Bauten) einen deutlich geringeren Stellenwert als man meinen möchte. Ich habe vor kurzem mal Zahlen für München für das Jahr 2024 gelesen, und da war das Verhältnis der Aufwände (=private Investition + staatliche Investition + Konzertkarten) für Popmusik zu Klassik etwa bei 4:1.

Es sind doch größtenteils sehr theoretisch und mathematisch aufgebaute Melodie Strukturen gepaart mit den passenden Kadenzen.
Naja, das ist die Betrachtung im Nachgang. Ein Joseph Haydn oder ein Frederic Chopin hat sicher nicht in Mathematik gedacht. Johann Sebastian Bach, mag bei manchen Stücken so gedacht haben, aber hatte immer noch die emotionale Wirkung vor Augen.

Anders ist das allerdings bei vieler Musik aus dem zwanzigsten Jahrhundert, die entstand, weil die Leute glaubte sich nicht mehr auf die emotionale Wirkung verlassen zu können(*). Aber das hat sich ja auch schon wieder umgekehrt.


(*)Und auch weil sie ihr Selbstwertgefühl davon abhängig gemacht hatten, etwas "Eigenständiges" und "Unverwechselbares" zu produzieren. Wer glaubt, er müsse Unverwechselbares machen, um als toller Mensch da zu stehen, hat halt was wichtiges im Leben nicht verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Stellenwert hat Klassik, weil es Leute gibt, die das gut finden.

Sie hat aber wirtschaftlich (gesamtvolkswirtschaftlich investierte Volumina incl Staatlicher Subvention) einen deutlich geringeren Stellenwert als man meinen möchte.
Was bei Metal und sog. „Volksmusik“ wohl anders ist.
 


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