Welcher Musiker-Tod hat euch tangiert ?

na, weil das für mich nicht egal ist sondern die Person in einem anderen Licht dastehen lässt. Jede Info über einen Musiker gibt etwas mehr über seine Persönlichkeit preis. Alle Infos wertet man nach seinem eigenen Wertesystem, positiv oder negativ. Wenn das für mich negative Infos sind würde ich mich wohl doch etwas distanzieren. So oder so wäre es für mich eben nicht egal was ich erfahre.
 
Über die Trennung von Künstler und Werk sprechen wir besser in einem eigenen Thread.
 
Freddie Mercury, Amy Winehouse, David Bowie
Von den Elektronikern Pete Namlook
 
Dann bist du echt ein armes Licht, sorry.
Nein, eigentlich nicht. Mir geht es damit ziemlich gut. Gestorben wird schließlich ziemlich viel und ich habe ein paar Tausend Tonträger voll mit Musik von geschätzten Künstlern, deren Vita ich nicht oder höchstens rudimentär kenne. Zudem habe ich nicht die Möglichkeit, mir überhaupt die Basisdaten auch nur ansatzweise anzueignen, von Lebensumständen oder Lebenseinstellungen ganz zu schweigen. Ich bin emotional nicht an Menschen gebunden, die ich nicht kenne, auch nicht über deren Musik / Wirken. Das Werk allein berührt mich und evoziert höchst individuelle Empfindungen. Es ist vermutlich eine dieser Musikindustriewerbeversprechen von Authentizität und endlich mal einem Künstler, der auch Liebes- oder Lebenskummer hat, man dadurch nicht mehr allein ist. Da habe ich andere Resilienzmechanismen und brauche keinen Songwriter, dem im Büro auch mal der Kaffee auf die Tastatur schwapperte. Und wenn es nur um Wegbereiter oder Querdenker geht, denen die Lachsschaumspeise nicht bekommen ist, geht mit meinen unvergossenen Tränen dennoch keine Wertschätzung verloren. Wie gesagt, schade finde ich es regelmäßig, in Sinnkrisen und Gefühlsachterbahnen stürzen mich Klatsch, Tratsch und Tod nicht.

Dein wohlhabendes Licht.
 
Der Musiker/Jingle Produzent für den ich Ende der 80er/Anfang der 90er als Aushilfe gearbeitet habe ist letztes Jahr mit knapp 76 Jahren an Krebs gestorben. Musiker die ich nicht persönlich kenne berühren mich da eher weniger, maximal wenn sie in meinem Alter sind, weil die "Einschläge" immer näher kommen.

Personenkult ist mir suspekt.
Bin auch eher kein Fanboy ;-)
 
Der Musiker/Jingle Produzent für den ich Ende der 80er/Anfang der 90er als Aushilfe gearbeitet habe ist letztes Jahr mit knapp 76 Jahren an Krebs gestorben. Musiker die ich nicht persönlich kenne berühren mich da eher weniger, maximal wenn sie in meinem Alter sind, weil die "Einschläge" immer näher kommen.


Bei mir ist es so dass mich die Personen die ich „hinterher Trauer“ sind die die mich in meinen Leben berührt haben. Also in etwa so als ob sie meinen Lebensweg einen Soundtrack verliehen haben. Ich bin auch kein fanboy.


Bin auch eher kein Fanboy ;-)
 
Jimi Hendrix
Dessen Tod hat mich berührt. Tangiert wäre untertrieben.
Ich lief vier Wochen mit einem schwarzen Tuch am rechten
Oberschenkel rum.
Der Tod von Jimi Hendrix hat mein Leben verändert, zumindest ein Jahr später.
Wir wollten am 18.09.1971 in der Hainer Burg eine Jimi Hendrix Gedächtnisparty feiern aber hatten nicht genug Kohle für Bier, Gras und Schnaps.
So bin ich mal eben mit meinem Moped nochmal losgefahren, um Tante und Oma anzuschnorren, was dann auch gut klappte.

Leider hab ich es nicht mehr zurück bis zur Party geschafft, denn auf dem Rückweg bin mit 90 Sachen ungebremst in einen alten 220er Benz reingeklatscht. Bin mit dem Helm voll in die A-Säule reingesemmelt, der mir darauf hin weggeflogen ist, die Karre war danach ein Totalschaden.

Hab mir dabei fast sämtliche Knochen gebrochen, alleine 27 mal den Oberkiefer, mehrfach das Nasenbein, Schulter, usw. war danach 6 Wochen im Koma und lag nach meinem Erwachen über 7 Monate in der Uniklinik.
Das einschneidende Erlebnis hat mein späteres Leben sehr stark beeinflusst, habe seit dieser Zeit keine Angst mehr vor dem Tod.
 
Bei mir ist es so dass mich die Personen die ich „hinterher Trauer“ sind die die mich in meinen Leben berührt haben. Also in etwa so als ob sie meinen Lebensweg einen Soundtrack verliehen haben. Ich bin auch kein fanboy.

Die Musik hat mich berührt, nicht die Person die sie gemacht hat. Klar find' ich es schade das z.B. Lhasa de Sela so jung gestorben ist, weil sie wahrscheinlich noch 'ne Menge gute Musik gemacht hätte. Aber ich kann nicht behaupten sie zu kennen oder ihr irgendwie nah gewesen zu sein, nur weil ich ihre Musik gerne höre.
 
Frank Zappa,- Mothermania hat mir die ironische Distanz zu meinen Schlageridolen gegeben,
(Zeppelin, Floyd,...)
Mark Linkous,-Sparklehorse,- als er sich mit ner Schrotflinte ins Herz geschossen hat, war ich
erschüttert wie konsequent er seine Musik interpretiert hat.
Holger Cukay,- seit CAN's Monster Movie ein Vorbild.
 
Das erste mal, dass mich der Tod eines Musikers wirklich getroffen hat, war dir Ermordung Lennons. Dann später Mercury, das macht mich immer noch traurig. When ich „These were the days of our lives“ höre, bekomme ich feuchte Augen. Dann Bowie. Er und Mercury haben mich die ganzen 80er musikalisch begleitet und inspiriert. Bei Bowie fand ich gerade seine weniger erfolgreichen Sachen wie Outside auch sehr spannend.
Tja und zu guter Letzt Mark Hollis. „The Colour of Eden“ „Spirit of Eden“ und „Laughing Stock“. Was für eine unglaubliche Trilogie. Und dann Stille, bis auf sein Soloalbum. Dann war aber auch wirklich alles gesagt aus seiner Sicht. Und jetzt leider ohne Chance, dass er es sich das noch einmal anders überlegt.
 
Richtig krass ist auch der Tod von Avicii gewesen. Der Typ hat es einfach richtig drauf gehabt und hat in der relativ kurzen Zeit die er hatte wirklich viele tolle Lieder rausgebracht. Er hat es auch geschafft Musik zu machen, die obwohl sie im Radio rauf und runter läuft, nicht nervig oder langweilig wird. Levels kann ich mir immer und immer wieder anhören, wirklich ganz grandiose Produktion. Und es hat wirklich viele Leute betroffen gemacht, was ich so in der Größenordung nicht umbedingt gedacht hätte aber die Songs kennt halt auch jeder.

Und die ganzen Umstände machen es nochmal trauriger.
 
Der plötzliche Tod von Peter Kuhlmann (a.k.a. Pete Namlook) hatte mich echt schockiert und geht mir immer noch sehr nah. Sein Label FAX +49-69/450464 gehört zu meinen Favouriten (ich kann sogar die Faxnr auswendig ?).
Und wieder ein Eckpfeiler auf immer und ewig verschwunden.

Ich habs erst heute mitbekommen, dass der Gute vor 9 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist. Aufmerksam bin ich auf die Werke so vor gut 10 Jahren geworden, aber ernsthaft hab ich mich nie damit auseinandergesetzt. Die 96er 'Genetic Drift' Scheibe zieht mich jedoch richtig in Bann. Als Kind oder Jugendlicher wäre mir das eh am A.. vorbeigegangen, aber heute hab ich einen anderen Blick auf die Musik von damals. Also musikalisch ist das ein richtig heftiger Verlust. Seit dem gab es nur noch eine Veröffentlichung auf Fax.
 
Irgendwie so Michael Jackson und David Bowie. Die waren einfach immer da und man wusste da kommt was von denen. Schade das sie weg sind. Die fehlen mir schon irgendwie. Die Einschläge rücken halt immer näher.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aktuell fand ich den Tod von MF DOOM echt mies und irgendwie hat mich das schon für ein paar Tage beschäftigt...einer der Guten in einer Szene die zu einem großen Teil richtig doof ist inzwischen.
 
Al Jarreau.
U. a. auch deshalb, weil ich manche Musiker seit Jahrzehnten "kenne", soll heißen, sie begleiten mein Leben, und dann sind sie plötzlich für immer weg. Das ruft einem natürlich auch die eigene Vergänglichkeit ins Bewusstsein.
 
Pascal Feos im Frühsommer fand ich schlimm. Wir waren nicht soviel auseinander & er war immer ein Garant für straighten FFM-Techno.
 
Zum 10 jährigen Todestag von Peter Kuhlmann sei nochmal an ein aufschlussreiches und interessantes Künstlerportrait im Rahmen einer Kurzdoku verwiesen.



Lerne:
A) Der ursprüngliche Ambient-Ansatz war im Prinzip der der Fahrstuhlmusik. Mit dem Dogma wollte sich Kuhlmann offenbar nicht identifizieren. Er spricht da im Kontext des klassischen Ambient von 'Ambiente'. Genau wie beim Trance eigentlich. Dahinter stekt nichts weiter als die eigentliche etymologische Bedeutung der jeweiligen Wörter. Und gerade beim Trance wurde dieses Konzept in der Folge fast garnicht mehr beachtet - zu meinem Bedauern.
B) V-Synth XT :cool:
C) Er definiert es ab 8:57 ganz gut: Musik soll dich auf eine Reise mitnehmen. Das hab ich in abgewandelter Form schon dutzende Male geschrieben. Sogesehen spricht er mir da aus der Seele. Aber ich fasse den Begriff noch etwas weiter: In mir erzeugen ambiente Klänge ein Bild. Ein Bild dem ich im Verlauf des Stücks folgen kann, dass am Ende ne kleine Geschichte 'erzählt' wird.
D) "Ich hab einmal den Fehler gemacht, als ich begonnen habe, ... , dass ich auf eine CD verschiedenste Genren drauf .. (rest nuschelt er)."
E) "Ich hab natürlich alles was ich verdiente durch Fax in meine Instrumente gesteckt."

Für mich in jeder Hinsicht ein Vorbild, der Herr Kuhlmann.
 
Dann schreib ich auch mal was dazu...

John Lennon. Ich erinnere mich noch, dass mich meine Mutter mit den Worten "den John Lennon ham's erschossen" geweckt hat. Ich war erstmal geplättet...
Aber auch der Tod von Edgar Froese, Jon Lord, Lemmy, hat mich berührt. Und Steve Lee von Gotthard, tragisch...

Da waren noch so viele... RIP 🌈


Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell fand ich den Tod von MF DOOM echt mies und irgendwie hat mich das schon für ein paar Tage beschäftigt...einer der Guten in einer Szene die zu einem großen Teil richtig doof ist inzwischen.
ich muss hier in tiefer Trauer zustimmen. das THE DOOM uns viel zu früh genommen wurde hat mich persönlich echt hart getroffen...RIP
 
Ist musikalisch zwar nicht so meins aber es ist schon ein bizarrer Tod, von Kojoten zerfleischt zu werden. 😔 Und das als Teenagerin
 


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