Wo bezieht ihr generell eure politischen, kulturellen und wissenschaftlichen news?
das sind ja 3 fragen auf einmal: schokolade, überraschung, und zu teuer.
Bitte einfach nur mal schreiben wo ihr eure Infos herholt.
mit büchern bin ich schon lange durch und einen fernseher habe ich auch schon seit 20 jahren nicht mehr.
bei politik/tagesgeschehen lese ich bewusst und ohne konkreten anlass tatsächlich fast nur
tagesschau/ÖR,
FR, und
FAZ.
gelegentlich auch
freitag,
junge welt,
express (zeitung für sozialistische betriebs- und gewerkschaftsarbeit),
wirtschaftswoche,
financial times.
als ausgleich zu diesen hochoffiziellen, vollkommen unverdächtigen wahrheitsverkündungsplattformen gönne ich mir dann gelegentlich auch vordergründig parteiische, tendenziöse, oder schwerpunktmedien.
das sind z.b. die
parteizeitungen aller demokratischen parteien, webseiten wie
evangelisch.de oder das übliche linksradikale print-geschwurbel der marke
dichtung und wahrheit, die
weltbühne oder der
gegenstandpunkt.
die qualität solcher kleinen plattformen mit größtenteils hobbyjournalisten ist oft erstaunlich und die themenauswahl kann dir zeigen, wie eingeschränkt die "großen" über die welt berichten.
hin und wieder lese ich sogar mal heimlich was bei
reitschuster, der ja nun so gar nicht mein lager ist und oft auch einfach nur märchenpropaganda verbreitet - aber eben nicht nur.
jedes einzelne davon transportiert jedenfalls hin und wieder inhalte, also reine informationen, die die jeweils anderen nicht liefern.
auf
jungle world und
BILD habe ich
keinen bock mehr.
klar, BILD ist eigentlich pflichtlektüre, wenn man politik macht und verstehen will wie das pack da draußen tickt und warum, aber ich halte das zeug einfach nicht mehr aus. ich hör mir echt lieber eine meinung an, die meiner diametral gegenübersteht als diesen sondermüll, der nur produziert wird um ihn zu verkaufen.
was ich auch nicht mehr lese ist
indymedia.
obwohl ich das konzept gutheiße, berichterstattung und selbstemanzipation miteinander zu verbinden, halte ich die dummheit sehr vieler schreiberlinge dort einfach nicht mehr aus.
"gestern hat eine uns völlig unbekannte gruppe in unserer heimatstadt mit kastanien auf das auto vom oberbürgermeister geworfen um ein deutliches zeichen gegen rhabarberismus-blablaismus zu setzen einselfdrölfzehn!"
und wenn man das dann kritisch kommentiert und darauf hinweist, dass der informationsgehalt gegen null geht, dann wird mein kommentar gelöscht.
alternativen wie "linkezeitung" sind schon lange 25 mal so groß.
der bittere streit bei indymedia NYC und der bei indymedia israel waren auch sehr schmerzhaft, und haben die g enzen des projekts aufgezeigt.
Mir kam der Gedanke, als ich in irgendeinem Putin Thread eine Doku verlinkt habe und als Antwort kam dann sowas wie: "Leute die ihre Meinung aus Dokus beziehen haben bei mir gleich verloren"
bezüglich der "meinung" ist der satz eigentlich richtig.
nur über meinungen und einschätzungen kann man genauso wenig streiten wie über guten geschmack.
letztlich kommt es darauf an, dinge wirklich zu wissen. obwohl man diesen zustand niemals absolut erreichen kann. es kommt aber darauf an, es zu wollen.
für mich haben sich insbesondere die oppositionellen und unabhängigen medien in belarus als gute quelle für vorgänge rund um den putin-krieg erwiesen.
Man kann auch aus der "Bild" wertvolle Informationen herausholen, wie zB Sozialstudien und die Art wie Sprache als Waffe benutzt wird.
BILD zu studieren und zu analysieren ist nicht das gleiche wie BILD zu lesen.
Was is so schlimm an Mainstreammedien?
seien wir ehrlich: die kritik an den mainstreammedien, oder der "systempresse" ist eine kritik von rechts.
wer staat, gesellschaft, wissenschaft grundsätzlich in frage stellt, der will diese dinge im regelfall durch märchenstunden nach eigenem gusto ersetzen, und nicht durch etwas besseres.
es gibt auch progressive kritik an bestimmten tendenzen - und die medien kritiseren sich auch selbst.
es gibt also gar keinen grund, diesen pauschalen, falschen vorwürfen großartig beachtung zu schenken.
nur selbst denken muss man natürlich. und zwar auch und gerade bei den staatlichen stellen und bei den medien, bei denen man sich zuhause fühlt weil einem dort die eigene meinung präsentiert wird.
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https://www.nzz.ch/deutschland Kenn ich noch nicht so lange, scheint aber sehr gut zu sein.
guter journalismus, aber schon eine starke tendenz zum konservativismus, wenn auch gut versteckt hinter einer liberalen fassade.
oder mit anderen worten: typisch schweiz.
in der tat findet man aber in österreich und der schweiz oft themen in tageszeitungen, über die hier gar nicht berichtet wird.
ich habe zum beispiel nur via NZZ erfahren, dass am 6.4. ein deutscher querdenker in der schweiz einen impfbeauftragten entführt und bei seiner festnahme eine frau erschossen hat.
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https://www.aljazeera.com/ warn das nicht die Terroristen? Nein!
absolut notwendiger journalismus, da viel besser als so manch anderes in der region. aber vorsicht: letztlich stehen auch da interessen dahinter.
- PBS Fontline: Ameikanische Themen, Weltpolitik, Sehr, sehr gute Dokus auf Youtube.
für mich the young turks.
klar: das ist totale meinungsmache und bedient die immer gleichen narrative, die mir gut in den kram passen.
deswegen läuft das aber hier nicht. ich habe dort einfach genau die schwerpunktthemen, die mich so interessieren.
wie z.b. kandidaten der progressives bei den vorwahlen abgeschnitten und warum 5 davon gewonnen(!) hatten, das berichtet und kommentiert sonst kein mensch in den USA.
p.s.: ah ja, und john oliver natürlich. der ist nicht ganz so lustig wie john stewart, aber bringt dafür oft einfach auch eine große ladung informationen mit.