WDR Sinfonie Orchester spielt Dubstep, Fernsehen

Das also ist Dupstep.

Was man alles machen kann, wenn man aus öffentlichen Töpfen finanziert wird...

Stephen
 
Alles klar. Ein Sinfonieorchester darf, kann und muß ausschließlich klassische Musik spielen. :selfhammer:

Dann dürfte das hier dein spießiges Weltbild ja vollends zerlegen. Eine Bass Klarinette die IDM spielt...geht ja gar nicht...die kann doch nur Klassik?!

http://youtu.be/e_2sfM19dvQ
 
pulsn schrieb:
Alles klar. Ein Sinfonieorchester darf, kann und muß ausschließlich klassische Musik spielen. :selfhammer:

Dann dürfte das hier dein spießiges Weltbild ja vollends zerlegen. Eine Bass Klarinette die IDM spielt...geht ja gar nicht...die kann doch nur Klassik?!

http://youtu.be/e_2sfM19dvQ
Auch cool! :supi:

Hoffe das mit dem WDR Sinfonie Orchester landet hinterher in der Mediathek, weil Fernseher hab ich nicht mehr....
 
pulsn schrieb:
Alles klar. Ein Sinfonieorchester darf, kann und muß ausschließlich klassische Musik spielen. :selfhammer:

Dann dürfte das hier dein spießiges Weltbild ja vollends zerlegen. Eine Bass Klarinette die IDM spielt...geht ja gar nicht...die kann doch nur Klassik?!

http://youtu.be/e_2sfM19dvQ

Dummschwätzer.

Ich finde generell klassische Musik, klassische Orchester und die Geisteshaltung, die dem klassischen Musikapparat zugrundeliegt, von vorgestern. Da ändert der gespielte Musikstil nichts dran. Ein Relikt aus Zeiten, wo nur Fürsten dafür bezahlen konnten, die Musik, die sonst nur auf dem Blatt gestanden hätte, mal aufgeführt zu hören. Spätenstens mit Erfindung der Schallaufzeichnung obsolet geworden.

"Klassische Musik ist ein Subventionsunternehmen. Wenn klassische Orchester nicht aus öffentlichen Töpfen finanziert würden, wären sie schon längst nicht mehr tragbar, da ein Anachronismus." (Ralf Hütter, sinngemäß zitiert nach Interview, Keyboards 5/87)

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Ein Relikt aus Zeiten, wo nur Fürsten dafür bezahlen konnten, die Musik, die sonst nur auf dem Blatt gestanden hätte, mal aufgeführt zu hören. Spätenstens mit Erfindung der Schallaufzeichnung obsolet geworden.
Habe ich auch lange Jahre gedacht. Bis ich, einer Einladung folgend, mal ein Sinfonie-Orchester live in einem passenden Saal hören durfte. Glaub mir, es macht klanglich einen gewaltigen Unterschied, ob Du z.B. "Le Sacre du Printemps" von Strawinski oder "Romeo und Julia" von Prokofjew (wo wäre die Filmmusik ohne diese beiden!) als Aufnahme oder live gespielt hörst.

'N anständiges Orchester in 'nem ordentlichen Saal ist schon ein geiler Klangkörper. Ich kann verstehen, warum manch einer immer noch dafür schreiben will.
 
serge schrieb:
'N anständiges Orchester in 'nem ordentlichen Saal ist schon ein geiler Klangkörper. Ich kann verstehen, warum manch einer immer noch dafür schreiben will.

Schon alleine so ein Saal ist Gold wert...ich hab letztes Jahr Dead can Dance in der Kölner Philharmonie gehört, und schon alleine das war ein abgefahrenes Erlebnis...
Wenn dann noch zig Streicher, Bläser, Percussion-Elemente etc. in so einem Raum geordnet zusammen kommen, geht das so tief rein, das ist mit Techno/Elektro kaum zu schaffen...Die Musik lebt mit dem Raum, geht eine Symbiose ein, so viele kleine Facetten werden hier und da im Raum verteilt...

Da behaupte ich mal glatt: Die Liveaufführung elektronischer Musik ist durch die Erfindung der Schallaufzeichnung eigentlich die absurde Kiste überhaupt, kommt doch eh alles aus 2 Boxenwegen raus (zumeist). Wenn Du Lebendigkeit willst, dann erlebe ein Orchester im passenden Raum...
 
serge schrieb:
ppg360 schrieb:
Ein Relikt aus Zeiten, wo nur Fürsten dafür bezahlen konnten, die Musik, die sonst nur auf dem Blatt gestanden hätte, mal aufgeführt zu hören. Spätenstens mit Erfindung der Schallaufzeichnung obsolet geworden.
Habe ich auch lange Jahre gedacht. Bis ich, einer Einladung folgend, mal ein Sinfonie-Orchester live in einem passenden Saal hören durfte. Glaub mir, es macht klanglich einen gewaltigen Unterschied, ob Du z.B. "Le Sacre du Printemps" von Strawinski oder "Romeo und Julia" von Prokofjew (wo wäre die Filmmusik ohne diese beiden!) als Aufnahme oder live gespielt hörst.

'N anständiges Orchester in 'nem ordentlichen Saal ist schon ein geiler Klangkörper. Ich kann verstehen, warum manch einer immer noch dafür schreiben will.

Dem kann ich nur zustimmen!! Mich selbst ineressiert orchestrale musik sehr, und ich ziehe aus ihr auch gute inspirationen.

Nix gegen hütter und kraftwerk, aber das zitat ist einfach nur dumm. Klingt für mich auf deutsch so: seht, wir sind kraftwerk. Wir haben die musik revolutioniert. Vergesst alles andere!
 
ppg360 schrieb:
pulsn schrieb:
Alles klar. Ein Sinfonieorchester darf, kann und muß ausschließlich klassische Musik spielen. :selfhammer:

Dann dürfte das hier dein spießiges Weltbild ja vollends zerlegen. Eine Bass Klarinette die IDM spielt...geht ja gar nicht...die kann doch nur Klassik?!

http://youtu.be/e_2sfM19dvQ

Dummschwätzer.

Ich finde generell klassische Musik, klassische Orchester und die Geisteshaltung, die dem klassischen Musikapparat zugrundeliegt, von vorgestern.

Was ist den das für eine Geisteshaltung? Was sind den Deine Erfahrungen, dass Du das "generell" behaupten kannst?
 
Davon mal abgesehen, ist das eine fürchterliche Produktion und hat mit Dubstep nicht viel zu tun. Momentan wird da ja die Kommerzialisierung auf die Spitze getrieben. Aber der Hype dürfte bald vorbei sein.
...und jetzt hört mal genau hin, es offenbart sich ein Problem, dass typisch ist für klassische Sinfonie Orchester, die Dance Produktionen begleiten...das Timming ist katastrophal und zerstört den Groove. Dieses Problem taucht immer wieder auf. Genau deshalb gibt es ja auch spezialisierte Film und Pop Orchester. Sicherlich hat dieses Orchester da auch Erfahrungen, gehört ja einem Sender, aber hier gings daneben.
 
pulsn schrieb:
http://www.youtube.com/watch?v=Z2kM4JUr7zM

+++ SENDETERMIN WDR ROCKPALAST +++ Montag, 13. Mai 2013, 00.15 - 01.00 Uhr ...

interessant, aber der gefällt mir da fast besser
 
puh ja das zeigt wie krass man wohl dem Kommerz ausgesetzt ist mittlerweile, Dubstep ist IN, also lässt man auch "richtige" Musiker nun dubsteppen ...

Ist schwierig für mich das einzuordnen. Ich schwank da grad so zwischen nem Ehrgefühl, dass sich so ein ganzes Orchester auch mal für elektronische Mucke begeistert ... und zwischen ultimativer Lächerlichkeit in reinster Form ... :mrgreen:

Aber ich war schon immer der Meinung, dass sich verschiedene Stile gut ergänzen ... aber da hört sich das irgendwie nicht so dolle an oder, obwohl sie alle gut spielen, singen können?

EDIT:
Ist ja ein Werbevideo für ein Konzert was da bald stattfinden soll ... hmm also Kids wollen doch eher richtigen Dubstep hören, ja und so typische Orchester Konzert Besucher wollen doch nun jetzt nicht sowas hören wie in dem Video ... hat sowas nen großen Besucher Markt? Wobei mal Electro auf rein Akustik tät ich mir auch mal reinziehen gehen ... :mrgreen:

Gibts ja sogar schon - Kraftwerk vom Wiener Orchester:

 
... Stellt sich die Frage, was man mit so einer Performance erreichen möchte.
Ist es einfach nur Spass oder will man damit einem die Klassik nahe bringen? Im letzteren Fall wäre dies ein a priori zum Scheitern verurteilter Versuch. Eine solch extrem weichgespülte d.h. ohrenfreundliche und hirnweiche Klassiksimulation bringt dem Laien nichts. Der Rondo Veneziano Vergleich passt dann.
Kritischer gesagt, pervertiert sowas die Seele der Musik und zwar sowohl die der Tanzmusik (Dubstep) als auch die der Klassik (hier in Form des Symphonie Orchesters mit seinen klassisch ausgebildeten Musikern). Mit anderen Worten: Dieser Ansatz ist einfach zu einfach und billig und erreicht rein garnichts. Klassik muss man sich selber erarbeiten und das kostet sehr viel Zeit...

EIn positives Gegenbeispiel: Ich war letzte Woche in der Philharmonie (8 Brücken Festival) und habe mir Matthew Herbert mit dem stargaze Orchester unter Leitung von André de Ridder angehört. Neben einem sehr cool krachigen elektronischem Hörspiel von Herbert (ein 5 sec Sample von einer TV-Übertragung wurde in elementarste Bestandteile zerlegt und auf 50min ausgebreitet) wurde dort das Minimalmusikstück von Terry Riley "In C" aufgeführt. Hier hat die Symbiose zwischen Orchester-Instrumenten und Elektronik perfekt funktioniert und sicherlich hat der Minimalmusik-Character hier geholfen. Wesentlich hierbei ist die Trennung der Aufgabenbereiche: Die Instrumente haben die Notenfolgen gespielt und Herbert hat dann Live von den einzelnen Loops aufgenommen, verfremdet und neu zusammengefügt. Es wurde zwischen den parallel spielenden Musikern und der Elektronik hin und her geblendet ohne das das Stück auseinander fiel. Das war sehr gut umgesetzt. Und es gab auch keine Sängerin als Wohlfühl-Katalysator... Die Performance war übrigens deutlich kohärenter als letztes Jahr mit Mouse on Mars und Orchester. Schade, dass die Philharmonie nur max. 1/3 voll war.
 


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