Was tun gegen Rumgeschreie auf dem Dancefloor?

Ich hatte das bei der Superbooth in diesem Jahr. Eine Dame, in einem nicht mehr ganz nüchternen Zustand, brüllte sich den Rest des Verstandes aus dem Leib.
Das irritierte mich schon etwas und brachte mich ein wenig aus meinem Workflow.
Warum spielt man dann weiter?
Ich hätte einen kurzen Break gemacht und gewartet bis die sich entfernt oder die Klappe hält.
 
Könnte einem und die "normalen" Gäste aber auch aus dem Flow reissen...und je nach Veranstaltung kriegen das die mesten vielleicht gar nicht mit was vorne abgeht...
 
Jetzt bin ich Schuld oder wie?🤔
Nee, natürlich nicht.
Kommt eben auch immer darauf an, wie sehr der Gig gestört wird und wie die anderen Leute reagieren.
Das ist ja bei Techno / Partystimmung auch nochmal völlig anders, als bei ruhiger konzertanter Musik.
Wenn der ganze Auftritt gekapert wird, hätte ich halt unterbrochen.

Ob man dann weiterspielt oder einen Break macht, kann ja Jeder halten wie er mag.
 
Geht mal auf nen Hardtekk Rave in Thüringen, dann versteht ihr was das soll. Wenn das nicht so ne brachial Musik ist, dann ist das aber fehl am Platz.
 
Manchmal ist eine Reaktion schon notwendig, sie sollte aber möglichst souverän und maßvoll sein.
Für überzogene Reaktionen hab ich zwei Beispiele:

- Brad Mehldau vor ca 800 Zuhörern. Ist tierisch genervt, weil eine Frau im Publikum immer wieder mit grellem Blitzlicht fotografiert. Fordert sie mehrfach auf, das zu lassen. Verliert dann die Fassung und zeigt den Mittelfinger Richtung Publikum.

-Serdar Somuncu tritt mit einer Band auf. Krasse Sprüche, provokantes Konzept. Eine Frau aus dem Publikum protestiert lautstark gegen seine sexistische Wortwahl. In der Sache hatte sie Recht, aber das war hier sozusagen Teil des Programms. Sie läuft direkt vor die Bühne und hört nicht auf zu schreien.
Darauf beschimpft Somuncu sie deftig im Rahmen seiner bisherigen Wortwahl, und dann wirft die Security die Frau raus. Diese Kombination fand ich extrem unsouveraen.
 
Manchmal ist eine Reaktion schon notwendig, sie sollte aber möglichst souverän und maßvoll sein.
Ich denke alle die schon auf einer größeren Bühne gestanden sind, wissen was du meinst.
Läßt sich manchmal aber kaum vermeiden, vor allem wenn es die eigene Frau ist:)
Aber ich denke eigentlich ist der Veranstalter für solche extremen Fälle zuständig. Immer gut wenn man da einen Ansprechpartner in der Nähe hat, der das für einem regelt. Muss nicht unbedingt ein Security sein.
 
Nach mehrfacher Ansprache und keinerlei Veränderung, kann die Security oder ein Mitarbeiter die Person freundlich aber bestimmt hinausbegleiten.

Das sollte eigentlich kein Problem sein.
 
Als wir uns in den 90'er Jahren in Extase getanzt haben, waren laute Jubelbekundungen ganz normal, das pitchte immer weiter. Wenns aber "Geschrei" ist, das den Act stört, würde ich auch die "sanfte" Security Methode anwenden lassen, allen zuliebe. Ich habe festgestellt, dass die Euphorie an Parties oder Festivals (an die ich schon lange nicht mehr gehe, aber am Beispiel Streetparade Zürich) bei weitem nicht mehr so ist, wie früher. Wenn ich mich an 3.a.m. eternal denke (KLF) und dem echten Konterpart (reales Gefühl um 3 Uhr nachts) hat das Gejuble zu den nie vergessenen kollektiven Smiles geführt, die ich nie missen will und mir auch keiner mehr nehmen kann. Aber hey, die Zeiten ändern sich, die Menschen und alles andere auch, wird so bleiben.

[EDIT]Und viel zu jubeln gibts heutzutage im Gegensatz zu den 90'er auch nicht mehr...b.t.w.[/EDIT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor Jahrzehnten sah ich mal eines der ersten Akistik-Sets von Deine Lakaien (Hannover, Weltspiele). Im Vorprogramm gab es Blane Reininger und Steven Brown (von Tuxedo Moon), mit Klarinette und Violine. Das wollte aber leider keiner hören, alle warteten auf die Lakaien. Also wurde munter und laut gelabert, bis Reininger mittendrin die Violine absetze und „Shut up“ ins Mikro rief. Das gab dann auch Applaus, einige mochten die Musik nämlich durchaus.
 
Das hätte ich mir bei Michael Rother gewünscht: ein Gesabbel von hunderten wie in einer Kneipe. Und Rother spielte im Hintergrund...
 


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