Mit pragmatischen Argumenten wie Notierbarkeit kommen wir da nicht weit miteinander, gell?
bei der notation ist es relativ eindeutig, dass es da keinen unterschied zwischen verschiedenen stimmungen geben kann, sondern nur zwischen dem, was du als skala betrachtest. wegen der normativen kraft des faktischen und so.
ganz anders hingegen sieht bei der verwendung einer skala / stimmung im zusammenhang mit additiver synthese / vielstimmigkeit aus.
Tonleitern selektieren bestimmte Töne aus einem diskretstufigen Tonvorrat
bei den meisten skalen: alle
dessen konkrete Stimmung – im Toleranzbereich von einem viel kleineren Bruchteil der Stufen des Stimmungssystems – für diese Frage völlig unerheblich ist.
die toleranz ist nur der praxis geschuldet, in der theorie gibt es die nicht.
und es war stets das bestreben unserer gattung, die letzten fehlerchen auch noch auszumerzen.
frag huygens, warum er
trick 31 zur kommakorrektur erfunden hat.
das war nichts anderes als seine intoleranz gegenüber nicht vorgesehenen abweichungen.
von der eben der eine meint dass man sie hört
und dass das stört
während es manch anderen
ganz und gar nicht empört.
Mit reinen Stimmungssystemen ist das nicht so einfach, siehe Zwölftonmusik, die nie so wirklich im Mainstream angekommen ist.
genau wie die große mehrheit der nicht gleichförmigen tonsysteme.
wie gesagt, dur und moll sind doch hier schon selbst die ausnahme von der regel.
11 aus 16 et fand meine großmutter auch immer scheiße weil´s angeblich schief klingt.
Wie gesagt, diese Erklärung wirst du nicht akzeptieren, würd mich wundern, wenn doch.
wie du selbst festgestellt hast, ist es durchaus sehr weit verbreitet,
solche skalen
trotzdem skalen zu nennen, schon weil es mathematisch eh jacke wie hose ist.
natürlich macht es dir spass, dem was üblich ist etwas neues entgegenzusetzen, weil es dann schwieriger wird sich zu verstehen.
aber ich sehe da gar keinen konflikt zwischen diesen sichtweisen, weil sich das ja nicht ausschließt, dass eine stimmung auch einfach
gleichzeitig eine eigenständige skala sein kann.
selbst wenn man unter umständen den blickwinkel leicht verändern muss um beide seiten eines wertevorrats zu sehen.
im prinzip ist es wie bei modi... es nur eine frage der definition, was grad was ist. ein grundsätzliches richtig und falsch gibt es eher nicht.
der komponist oder der instrumentalist bemerkt jedenfalls oft, dass die benutzung einer anderen stimmung dazu fühen kann, dass man noten
anders setzt oder spielt, die man mit der anderen stimmung so eher nicht gespielt hätte.
deswegen ist es für mich aus diesem blickwinkel kein "nur eine anderen stimmung".
betrachtet man hingegen eine andere stimmung anhand des gleichen stücks, was man in beiden stimmungen abspielt, ist es natürlich nur eine andere stimmung und keine andere skala.
und? wo ist die grenze? wenn ich dir jetzt
60.0
60.01
60.02
60.03
60.04
60.05
60.06
60.08
60.09
65.0
69.5
anbiete und behaupte, das sei eine neue stimmung für ein tonsystem aus 12 halbtönen, was machst du dann?