Warum benutzt niemand Midi Patchbays?

Klinken-Patchbays sind ja ziemlich Standard, spätestens wenn man Rackgeräte benutzt.

Mir fällt aber auf, dass niemand Midi Patchbays mit Zugriff von vorne benutzt und frage mich warum und ob ich da was falsch verstehe.
Das mit den 16 Kanälen ist mir schon bewusst und ich kenne diese digitalen Midi Patchbays, aber die haben alle hinten Anschlüsse und maximal einen vorne.
Der Sinn von Patchbays ist doch auch, dass man nicht ständig hinter die Racks klettern muss, also macht es Sinn die Anschlüsse mit einer Patchbay nach vorne zu legen. Aber warum macht das keiner bei Midi?


Es gibt meiner Recherche nach auch ausschließlich die Signex CPM22M Midi Patchbay käuflich zu erwerben und dass auch nicht bei den üblichen verdächtigen, so als würde dafür kein Markt bestehen.

Ich benutze die besagten CPM22M mit einem Kawai MAV-8 und bin damit sehr zufrieden, aber wie macht ihr das?
 
ohne da viel Expertise zu haben: DIN-Midistecker möchte ich schon wegen der Bauform nicht ständig aus- und einstecken. Da bin ich froh, wenn das Setup einmal steht, und so bleibt.
Zum gelegentlichen Umstöpseln habe ich die Buchsen natürlich auch ganz gerne im bequemen Zugriff, aber ich habe auch nicht alles in einem oder zwei großen Rack untergebracht, sondern nutze mehrere kleinere Interfaces (meistens mit bis zu 4 I/Os), die im Raum verteilt sind.

(Achso: das Routing zu den jeweiligen Interfaces übernimmt ansonsten meine DAW, dawless nutze ich kein Midi)
 
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für MIDI ist was Programmierbares viel besser, weil man ja oft kompliziertere Routings braucht (z.B. MIDI Clock auf mehrere Kanäle verteilen)
und filtern , bestimmte Kanäle hier hin, andere dorthin . Das wäre ne Katastrophe das analog mit Steckverbindungen zu machen.

Ich hätte eigentlich auch die Audio-Patchbay digital. (also nicht den Signalweg, nur das Routing) - aber die sind mir echt zu happig

Im übrigen hat CME Produkte in der Mache die das Potential haben Copperlan abzulösen. Aber dauert noch, schätze ich.
 



Aus dieser Reihe gibt es auch den MRCC 880 als kleinere und günstigere Variante des MRCC. Mit ein paar Tasten auf dem kleinen Desktopgerät lässt sich das Routing flexibel einstellen, auch filtern usw. Ich bin damit sehr zufrieden seit einiger Zeit, wobei ich das Teil nur selten über USB zusammen mit nem Computer benutze.

Ricky Tinez hat dazu aktuell zwei Videos gepostet und einige Versuche gemacht, was Latenzen Jitter usw. in Zusammenhang mit "hybrider" Arbeitsweise betrifft, wobei der Vergleich im ersten Video zur Multiclock natürlich hinkt, da völlig andere Konzepte.




Auch beim zweiten Video zur Latenz/Jitter ... gibt es sicher Diskussionspunkte, aber was das Thema anbetrifft, habe ich selbst zu wenig Ahnung. Dazu können sicher die Kollegen verstaerker oder microbug mehr sagen.
 
Zwei alte Miditemps a 8 Kanälen lösen das bei mir perfekt.
Weil ich damit jedwede Verknüpfung von Instrumenten untereinander
gespeichert oder in Sekundenschnelle erstellt habe, unabhängig vom Rechner/DAW.
 
Klinken-Patchbays sind ja ziemlich Standard, spätestens wenn man Rackgeräte benutzt.

Mir fällt aber auf, dass niemand Midi Patchbays mit Zugriff von vorne benutzt und frage mich warum und ob ich da was falsch verstehe.
Das mit den 16 Kanälen ist mir schon bewusst und ich kenne diese digitalen Midi Patchbays, aber die haben alle hinten Anschlüsse und maximal einen vorne.
Der Sinn von Patchbays ist doch auch, dass man nicht ständig hinter die Racks klettern muss, also macht es Sinn die Anschlüsse mit einer Patchbay nach vorne zu legen. Aber warum macht das keiner bei Midi?


Es gibt meiner Recherche nach auch ausschließlich die Signex CPM22M Midi Patchbay käuflich zu erwerben und dass auch nicht bei den üblichen verdächtigen, so als würde dafür kein Markt bestehen.

Ich benutze die besagten CPM22M mit einem Kawai MAV-8 und bin damit sehr zufrieden, aber wie macht ihr das?
Früher gab es auch sehr viele reine 19"-Versionen von Synths, die man dann im 19" Rack hatte, was heute nicht mehr ganz so verbreitet ist, wodurch das Problem, dass man ständig hinter Racks klettern muss, nicht mehr so häufig auftritt. Dass MIDI-Patchbays nicht mehr sonderlich relevant sind, liegt auch daran, dass heute normalerweise der Computer die Zentrale ist an dem ein kleineres oder größeres MIDI-Interface hängt und sehr oft eine Patchbay-Funktion + Filtermöglichkeiten usw. integriert hat, also z.B. sowas.

Aber schon früher gab es keine so große Auswahl an reinen standalone MIDI-Patchbays. Außer der von dir genannt KAWAI MAV-8 kenne ich noch die ROLAND A-880, die ich früher sogar selbst im Einsatz hatte.

Diese Signex ist ja quasi passiv, d.h. das ist nur eine Ansammlung von DIN-Buchsen auf der Vorderseite, die 1:1 auf die adäquaten DIN-Buchsen auf der Rückseite geführt werden. Ich kann mir das eigentlich nur für Installatioszwecke vorstellen, um z.B. mehrere Studioräume und deren MIDI-Geräte elektrisch miteinander verbinden zu können.
 
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Früher gab es auch sehr viele reine 19"-Versionen von Synths, die man dann im 19" Rack hatte, was heute nicht mehr ganz so verbreitet ist, wodurch das Problem, dass man ständig hinter Racks klettern muss, nicht mehr so häufig auftritt. Dass MIDI-Patchbays nicht mehr sonderlich relevant sind, liegt auch daran, dass heute normalerweise der Computer die Zentrale ist an dem ein kleineres oder größeres MIDI-Interface hängt und sehr oft eine Patchbay-Funktion + Filtermöglichkeiten usw. integriert hat, also z.B. sowas.

Aber schon früher gab es keine so große Auswahl an reinen standalone MIDI-Patchbays. Außer der von dir genannt KAWAI MAV-8 kenne ich noch die ROLAND A-880, die ich früher sogar selbst im Einsatz hatte.

Diese Signex ist ja quasi passiv, d.h. das ist nur eine Ansammlung von DIN-Buchsen auf der Vorderseite, die 1:1 auf die adäquaten DIN-Buchsen auf der Rückseite geführt werden. Ich kann mir das eigentlich nur für Installatioszwecke vorstellen, um z.B. mehrere Studioräume und dessen MIDI-Geräte elektrisch miteinander verbinden zu können.
Verstehe, vielleicht liegt es auch einfach daran, dass nicht jeder Racks so gerne mag.
Ich verwende die Signex Patchbay einfach, um die Ins vorne und hinten zu haben, dann kann ich die Rackgeräte hinten anstecken und die ins und outs vom MIDI-Switcher und dann hab ich alles vor mir und kann alles schön von vorne routen, so mach ich das mit den Klinken-Patchbays am Interface/ Mixer auch.
 
für MIDI ist was Programmierbares viel besser, weil man ja oft kompliziertere Routings braucht (z.B. MIDI Clock auf mehrere Kanäle verteilen)
ich meine ja auch in Verbindung mit einem Switcher/ Verteiler/ was auch immer.
Interface benutzt man ja auch oft mit Patchbay, damit man alles anschließen kann und nicht immer hinter den Schrank steigen muss.
 
Klinken-Patchbays sind ja ziemlich Standard, spätestens wenn man Rackgeräte benutzt.

Mir fällt aber auf, dass niemand Midi Patchbays mit Zugriff von vorne benutzt und frage mich warum und ob ich da was falsch verstehe.

Ich denke, es liegt schlichtweg am Preis.
Audio-Ins und -Outs sind teuer und stehen in keinem Verhältnis zu Klinken-Patchbays.

Midi-Interfaces sind spätestens seit der Mio-Serie sehr günstig geworden. Ein XL bekommt man neu für unter 400 €.
Es bietet alle Routing-Möglichkeiten, die man sich vorstellen kann - jede Menge Ein- und Ausgänge - inkl. USB - und auch standalone betreibbar. Da muss keiner mehr durchs Rack krabbeln.
Wozu dann eine Patchbay?
 
ich habe hier 2 uralte midi patchbay, mit ein- ausgängen hinten und eine schaltmatrix vorne im Einsatz. Habe mir auch für den anstehenden Studioumbau überlegt, noch so ein oder zwei mioxl dazuzunehmen.
Ich finde das schon sehr praktisch, wenn ich die synthies mal von verschiedenen sequencern steuern kann, ohne jedesmal umzustecken.
 
Hachja, die gute, alte Ensoniq KMX-8. Aber auch die hatte die Buchsen hinten, vorne die ganzen Taster zum Umschalten.
 
Bei Midi ist eher das Verteilen und das Mergen vom Midi-Signalen interessant, damit sind wir wieder bei den digitalen Lösungen. Hier finde ich das Conductive Labs MRCC ziemlich angenehm und intuitiv zu bedienen.

Andreas
 
Autsch. Das Ding ist keine MIDI Patchbay, sondern ein mechanischer Umschalter, der nicht verhindert, daß man zB mitten im Datenfluß umschaltet oder einfach Datenströme zusammenklatscht, zudem ist das Ganze einfach unkomfortabel, weil man sein Setup niemals mit einem einzigen Tastendruck umschalten kann. Diese mechanischen Teile haben sich damals nur verkauft, weil sie billig waren (und die Elektronischen teuer) und gehören heute nur an eine Stelle: in den Elektroschrott.

Daß keiner mehr MIDI Patchbays benutzt, stimmt nicht (eine einfache Forensuche kann da übrigens erhellend wirken und mindestens mal auf meine Signatur verweisen), sie werden heute teils nur anders genannt (MIDI Router zB) und haben, seit es sie wieder gibt, etwas mehr und andere Anschlüsse (und sind oft auch noch MIDI Interfaces) als die reinen DIN-MIDI Geräte von früher, die man aber immer noch benutzen kann. An eine MIDITemp kommt allerdings nach wie vor kein anderes Gerät ran, der MRCC schon garnicht, auch wenn einige damit zufrieden sind. Hierzu gibts im MRCC-Thread einen entsprechenden Vergleich.

Ich habe hier neben MIDITemps auch MIO XM, Blokas MIDIHub und CME U6 MIDIPro im Einsatz, je nach Aufgabe. Die MIDITemps sind komplett standalone, die Anderen müssen vorher am Rechner eingerichtet werden, und bis auf das CME haben auch alle Speicherplätze für verschiedene Setups.

Zudem habe ich schon einige Forenkollegen mit von mir aufgearbeiteten MIDITemps ausgestattet.
 
der nachteil von digitalen patchbays ist der, dass dadurch wieder verzögerungen entstehen - und eine gewisse abhängigkeit von geräten, die dann doch relativ selten auf dem markt sind.

außerdem ist kaum eine "full featured" und oft kann man man nicht mal ansatzweise alles überall hin patchen.

insofern gäbe es durchaus eine relevanz für physische steckdosendinger.


der hauptgrund, warum es keine solchen gibt ist meines erachtens die tatsache, dass man zumeist nur in eine richtung stecken kann und will, weil man zwar durchaus 50 synthesizer besitzen kann, aber wohl kaum 50 keyboard- und pad-controller.

hinzu kommt, dass MIDI letztlich sehr oft über einen PC quasi zentral verwaltet wird, und wenn man einen solchen sowieso im setup hat, dann macht es natprlich auch sinn, jegliches routing gleich von dort aus zu steuern, damit die streams nicht doppelt gebuffert werden müssen.

schon unter MacOS7 konnte man mitte der neunziger jahre bis zu 8 opcode interfaces an einem einzigen serial port anschließen und kam so auf stolze 1024- 1280 kanäle.

mehr flexibilität beim routing wie mit SVP, cubase oder logic mit einem klick möglich waren, brauchen man erst, wenn man mit 2 verschiedenen keyboard controllern 2 expander gleichzeitig ansteuern wollte.
das kommt zugegebermaßen mal vor, rechtfertig aber nicht, diese situation zu lösen indem man eine vollwertige 128*128 DIN MIDI steckfeld matrix im studio hat - wo man dann ja letztlich auch erst mal hingehen und umständlich etwas umstecken muss.

und da man mindestens genauso häufig den wunsch nach splitting und merging von kanälen auf dem selben port hat, ist dann eine waldorf midibay oder meine eigene computerbasierte lösung, bei man alles frei routen kann, auch viel sinnvoller als ein steckfeld.

ansonsten darf ich als lösung anbieten sein DIN MIDI mit entsprechenden adaptern einfach zu stereo klinken zu machen und dann müsste das mit jeder symetrischen patchbay gehen.
man treffe aber bitte maßnahmen, dass da nix mit den audio kabeln durcheinandergerät. eine gute lösung könnte sein, die miniklinke zu klinke adapter stets im steckfeld zu belassen, dann passt dort nur MIDI rein.
 
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Autsch. Das Ding ist keine MIDI Patchbay, sondern ein mechanischer Umschalter, der nicht verhindert, daß man zB mitten im Datenfluß umschaltet oder einfach Datenströme zusammenklatscht, zudem ist das Ganze einfach unkomfortabel, weil man sein Setup niemals mit einem einzigen Tastendruck umschalten kann. Diese mechanischen Teile haben sich damals nur verkauft, weil sie billig waren (und die Elektronischen teuer) und gehören heute nur an eine Stelle: in den Elektroschrott.
Was bist du denn für einer? Kann ja sein dass du das Gerät nicht magst, aber muss man es wirklich auf den Müll schmeißen weil du es lieber digital hast und unkomfortabel findest? Und ein mechanischer Umschalter ist keine Patchbay? Dann müssen wir uns wohl andere Namen überlegen.
Ich hatte schon ein Mio und es liegt auch noch ein Miditemp im Schrank, aber für meinen aktuellen Anwenungsfall ist das MAV-8 am besten.
Hättest du den Thread gelesen und verstanden anstatt mit Suchfunktion anzukommen wär dir vielleicht aufgefallen, dass es um etwas völlig anderes geht, nämlich von vorne zugängliche Patchfelder für Midi, mir ist egal wie gerne du dein Miditemp hast.
 
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Autsch. Das Ding ist keine MIDI Patchbay,

der hersteller nennt es midi patchbay...

sondern ein mechanischer Umschalter

im endeffekt nur ein wenig einfacher als mit buchsen und kabeln und ansonsten das gleiche....

der nicht verhindert, daß man zB mitten im Datenfluß umschaltet

wie bei allen anderen patch bays mit buchsen auch...

oder einfach Datenströme zusammenklatscht

das kann das teil weder noch würde das viel sinn machen bei midi signalen.

und gehören heute nur an eine Stelle: in den Elektroschrott.

Daß keiner mehr MIDI Patchbays benutzt, stimmt nicht

ja was denn nun? :)


komplett speicherbar aber dennoch nur mechanisch wäre geradezu ideal. bau mal sowas!
 
Die modernen MIDI-Router, allen voran das mio, sind schon eine feine Sache. Patchbay als Begriff hat da def. ausgedient. Ein Patchbay ist was rein mechanisches. Man hat daraus quasi einen Router nach dem Vorbild von Ethernet geschaffen. Und so ist's auch sinnvoll und richtig. Wer hat schon Bock dutzende Kabel zurechtzustecken, jedes mal wenn sich für den Song das Setup ändert?

Sie vereinen nämlich DIN-MIDI, USB-MIDI, ethernet MIDI und über Umwege wie rtpMIDI sind auch Proprietäre Protokolle wie AIRA und die Anbindung des PC in defacto Echtzeit möglich. Alles fest und zentral organisiert mit einem Router. Alles fest verkabelt und über Profile speicherbar. Besser geht's eigentlich nicht. Ich will die neue Technik nicht mehr missen! 400€ sind da eigentlich ein Schnäppchen.
Aber warten wir mal ab, was MIDI2.0 so alles bereit hält - die gannze Hardware-Organisation dürfte sich grundsätzlich vereinfachen.
 
Ich habe hier neben MIDITemps auch MIO XM, Blokas MIDIHub und CME U6 MIDIPro im Einsatz, je nach Aufgabe.
Ich such schon ewig eine kleine MIDI Thru Box, war aber immer zu geizig dafür. Als ich für den Move ein neues MIDI-Interface brauchte, bin ich auf das CME U6 MIDI Pro aufmerksam geworden und habs bestellt. Das Ding ist der Hammer.

Neben seiner Funktionalität als MIDI-Interface kann man es auch standalone als Router, Filter, Merger und/oder Thru-Box konfigurieren. Super easy per Software. Und man kann sogar Setups anlegen und direkt am Gerät umschalten. Ein echtes Schweizer Taschenmesser für MIDI. Außerdem bezahlbar und schön klein. Ich bin begeistert. Lustig finde ich nur die funktionsfreien Gummifüße, die so im Gehäuse versenkt sind, dass sie keinen Kontakt zur Tischplatte haben 🤭. Hab das "Problem" mit dann den bewährten Weichgummi-Klebefüßen von 3M gelöst.
 
Was bist du denn für einer? Kann ja sein dass du das Gerät nicht magst, aber muss man es wirklich auf den Müll schmeißen weil du es lieber digital hast und unkomfortabel findest? Und ein mechanischer Umschalter ist keine Patchbay? Dann müssen wir uns wohl andere Namen überlegen.
Ich hatte schon ein Mio und es liegt auch noch ein Miditemp im Schrank, aber für meinen aktuellen Anwenungsfall ist das MAV-8 am besten.
Hättest du den Thread gelesen und verstanden anstatt mit Suchfunktion anzukommen wär dir vielleicht aufgefallen, dass es um etwas völlig anderes geht, nämlich von vorne zugängliche Patchfelder für Midi, mir ist egal wie gerne du dein Miditemp hast.
Was er für 'einer ist'? willste wissen?!

Kann ich dir sagen:
Er ist DIE Referenz hier im Forum in Sachen MIDI. Du wirst hier im Forum nirgends kompetenter beraten als durch @microbug . Das Forum kann sich glücklich schätzen einen wie Ihn an Board zu haben.

Und wenn dir das mit dem MIDI zu kompliziert ist (zugegeben, es ist ja auch recht komplex) liegt es vorrangig an dir, das zu ändern. Bei mir wurde das MioXL auch durch die Mithilfe der Forenteilnehmer und durch etwas Eigenleistung hinsichtlich logistischer Kreativität zur Schaltzentrale, worüber ich mir ein DAW-less Setup entwickelt habe, in der eben der MIDI-Router neben dem Hybrid-Mixer (oder besser Gesagt, in Einheit mit ihm) das strukturelle Zentrum des Studios bilden. Ein PC braucht man insoweit noch, dass er als rtp-Tunneler im Hintergrund läuft. Viel Spass mit der Idee, da dann von Hand umzustecken. Das geht schon alleine deswegen nicht, weil MIDI heute aus bis zu 3 verschiedenen Quellen kommen kann (DIN (schließt Klinke mit ein), USB, Ethernet).


Wenn du wirklich schön Kabel umherstecken willst, würde ich dir empfehlen, eine Patchbay für den analogen Audio-Stream einzuplanen. Da kann man dann wie wild und ohne größere Überlegungen umherstecken und schauen, was dann rauskommt :) Und für ein halbwegs eingefahrenes Setup kann man sich dann diese tollen Beschriftungsaufkleber selbst kreieren.

Also besorg dir lieber gleich was Vernünftiges mit Zukunft. Sonst bist du immer nur ein Getriebener deiner selbst.
 
Das Ding ist keine MIDI Patchbay, sondern ein mechanischer Umschalter, der nicht verhindert, daß man zB mitten im Datenfluß umschaltet oder einfach Datenströme zusammenklatscht, zudem ist das Ganze einfach unkomfortabel, weil man sein Setup niemals mit einem einzigen Tastendruck umschalten kann. Diese mechanischen Teile haben sich damals nur verkauft, weil sie billig waren (und die Elektronischen teuer) und gehören heute nur an eine Stelle: in den Elektroschrott.
Ich mach mal den Advocatus Diaboli:
Der einzige echte Nachteil der mechanischen Umschalter ist das Problem, dass MIDI keine Status-Übertragung macht sondern Ereignisübertragung. Beispiel: DIN-Sync hat eine Clockleitung und eine Leitung, die besagt, ob der Slave laufen soll oder stehen soll. Zieht man das DIN-Sync-Kabel raus, so bleibt der Slave sofort stehen. Bei MIDI-Clock wird nicht der Status läuft/steht übertragen sondern die Ereignisse "laufe los"/"halte an". Das bedeutet: wenn bei gesteckter Verbindung ein Start-Befehl gesendet wurde, und man zieht das Kabel, dann wird das angesteuerte Gerät weiterlaufen (viele Geräte laufen auch weiter, wenn auch die eigentlich Clock-Ticks fehlen). Das gleiche gilt für Note-ON/Note-OFF.
Gute digitale MIDI-Router/Patchbays sind "status-aware" und schicken vor dem Umschalten noch die entsprechenden ausstehenden Befehle (also Stop oder Note-Off).

Bei mechanischen Umschaltern muss man mitdenken, bei digitalen kann man hirnlos vorgehen.

Wenn man aber Hirn hat, dann funktionieren mechanische Umschalter einwandfrei, zudem stellen mechanische Umschalter typischerweise den Status wunderbar dar, was die ganzen programmierbaren Teile eben nicht tun. Ich persönlich arbeite ohne jegliche Probleme seit 40 Jahren mit mechanischen Umschaltern - meist selbst gebaut. Das hat den Vorteil, dass ich die entsprechenden Umschalter komplett nach Bedarf auslegen kann.
 
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Ich hatte schon ein Mio und es liegt auch noch ein Miditemp im Schrank, aber für meinen aktuellen Anwenungsfall ist das MAV-8 am besten.
Hättest du den Thread gelesen und verstanden anstatt mit Suchfunktion anzukommen wär dir vielleicht aufgefallen, dass es um etwas völlig anderes geht, nämlich von vorne zugängliche Patchfelder für Midi, mir ist egal wie gerne du dein Miditemp hast.
Das hat nichts mit mögen oder nicht mögen zu tun. Diesen aktuellen Anwendungsfall, also warum Du die Notwendigkeit siehst, überhaupt umstecken zu müssen, hast Du erst garnicht genannt, der wäre aber durchaus von Interesse.

Es gibt in der Tat einen Anwendungsfall, bei dem die MAV-8 gegenüber fast allen früheren und heutigen Geräten im Vorteil ist: Sie kann parallel zumindest in Grenzen unabhängig routen. Wenn man also mehrere Einspielquellen gleichzeitig mit mehreren Zielgeräten verschalten will, müßte man das zB bei einem MIO oder einer Akai ME-80P (um mal eins der früheren Geräte zu nennen) alle möglichen Kombinationen in Programme backen und dann umschalten, das kann schnell nervig werden.

Die von mir genannten MIDITemps können das als Einzige auch elektronisch, und zwar 8 fach parallel, auf der Display sind aber nur 4 dieser dann Gruppen genannten parallelen Routings auswählbar. Du hast leider nicht gesagt, welche MIDITemp Du im Schrank liegen hast. Falls es die alte PMM-88 (silberne Bedieneinheit mit Siebensegmentanzeige) sein sollte: Diese kann das noch nicht, das geht erst mit den späteren Modellen.

Ich hatte hier meinen Arturia Beatstep Pro über die MP88 so verschaltet, daß ich unabhängig vom Hauptrouting jeden der 3 Sequenzer auf sein Zielgerät incl Anpassung des Sendekanals routen und das Ganze sogar mit einem externen Controller per Program Change steuern konnte. Hab ich hier im Forum auch schon in einem Artikel beschrieben und auf einem Nerdlich-Treffen live demonstriert, das wurde auch per Video aufgezeichnet und kann ich bei Bedarf verlinken.
 
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Midi ist ein digitales Übertragungsprotokoll. Eine Routingmatrix muss demnach alleine schon aus Gründen der Übersicht und der Bedienbarkeit digital (d.h. mindestens Firmware, Knöppe und Display) implementiert sein. Bei vier Eingängen und ebenso vielen Ausgängen hat man bereits 2^16*16=1.048.576* Konfigurationsmöglichkeiten. Ein rein elektrisches Routing ist dagegen doch komplett uninteressant.

*EDIT:

Und natürlich ist das falsch. Wenn man im Gehen tippt und gleichzeitig im Kopf rechnet. :rolleyes:
Ich beschränke es mal auf das Routing für einen MIDI-Eingang auf einen MIDI-Ausgang. 16 Kanäle rein, 16 wieder raus pro Kabel. Ziemlich simpel. Man braucht demnach 256 verschiedene Schalter, dies ergibt also 2^256 verschiedene Kombinationen. Das ist ne Zahl mit 78(!) Ziffern.
 
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Ich hab auch noch MAV-8er hier. Die nehmen ich hin und wieder als Splitter her. Clock an einem Eingang rein und dann auf mehrere Grooveboxes raus.

Früher hatte ich die Teile auch schon im Einsatz und damit dann die vier Ausgänge vom ATARI MIDEX verteilt. Das waren dann aber eher feste Routings.

MP88er haben mittlerweile all meine Probleme gelöst 😊
 
Ich beschränke es mal auf das Routing für einen MIDI-Eingang auf einen MIDI-Ausgang. 16 Kanäle rein, 16 wieder raus pro Kabel. Ziemlich simpel. Man braucht demnach 256 verschiedene Schalter, dies ergibt also 2^256 verschiedene Kombinationen. Das ist ne Zahl mit 78(!) Ziffern.
Man braucht exakt zwei 1->16 Drehschalter...
 
Nö. Wenn ich will, dass Midi Kanal 3 an die Kanäle 1, 3, und 9 funkt, sowie der Kanal 5 an 2, 5, 13 und 14, dann komme ich mit deinen zwei Drehknöpfen nicht weit.
1.) Wenn Du einen Eingang auf mehrere Ausgänge routen willst, dann brauchst Du Buffer (a.k.a. MIDI-Thrubox-Funktionalität). Das ist ganz was anderes als 1:1-Routing

2.) Wir sprachen von 1 auf 16 nicht von 2 auf 16. Wenn Du Port 3 und Port 5 gleichzeitig routen willst, dann ist das 2<->16.

Und sprich bitte nicht von "Kanal 3", denn "Kanal" ist im MIDI-Kontext auf Protokolldaten bezogen und nicht auf physische Anschlüsse, von denen wir hier reden.
 


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