Video: „That’s just noise.“ (why we left classical music)

Das ist wirklich ein sehr interessante Dialog! Danke ! Wo hast du das angetroffen?
 
Niedlich. Genau richtig, einfach machen. Die Grenzen deines Systems setzt nur du selbst und optimierst es maximal noch um zu schnellen Ergebnissen zu kommen.

Grüße aus der Improv Szene.
 
Music - Noise.

Komponieren. Konstruieren von Tongebäuden in der Zeit, eines Arrangements aus tradierten Erwartungen und diesen entgegenstehenden Überraschungen. Beides ist wichtig.

Improvisieren. Tanzen auf bekannten, mehr oder weniger verfestigten Pfaden. Im Unterschied zu drittem kann ein Publikum (zumindest ich) damit etwas anfangen, Schnipsel aus Improvisationen bilden Grundlagen für die eine oder andere Komposition.

Krach machen. Erkunden, entdecken, ungerichtet suchen. Sich inspirieren lassen im Augenblick, lustvoll baden und sich treiben lassen in spontanen "Fehlern". Was mein Schaffen angeht, nicht für fremde Ohren gedacht. Gespielt, verklungen, vergessen wie beiläufige Gedanken und Tagträume.

Schön, dass das "gestandene Musiker"(?) ähnlich sehen.
 
Die Grenzen deines Systems setzt nur du selbst und optimierst es maximal noch um zu schnellen Ergebnissen zu kommen.

der haken an dem konzept ist, dass man sich auf dieser basis seine grenzen auch zu hoch setzen kann (will sagen, die leute die das tun, setzetn sich auch nur ihren grenzen selbst.)

erfolgversprechender ist da schon ein konzept, bei dem bewusst auf dilettantismus gesetzt wird. einfach mal alles mono machen, sind ja auch zwei lautsprecher, einfach mal sounds benutzen ohne sich zu fragen ob sie überhaupt zusammenpassen, alle beats live einspielen weil´s ja eh egal ist.

ok, für mich wär das nix. aber vielleicht hilft es dir ja. :)
 
Die Grenzen zu weit stecken ist Unfug, das ist klar.

Selbstverständlich ist Einschränkung und Minimalismus sinnvoll, darum geht es ja gerade und das war mit "Optimierung für schnelle Ergebnisse" gemeint.

Ich nehme heute meistens mit kleinen 2 oder 4 Spur Geräten auf meistens so 1-2 Synths max. Alles was einen zu sehr nebenbei beschäftigt hält von den Ergebnissen ab.

Ich hab auch das Gefühl inzwischen das es Kontraproduktiv ist ein Studio zu haben bei dem alles angeschlossen und zusammengeschaltet ist. Ein Lagerraum plus ein kleiner Recording Space ist besser. Für die nächste Session alles umzubauen, ist aufwendiger als einfach was aus nem Regal zu greifen und mit nem Tonbandgerät kurz aufm Küchentisch was zu machen. Studio nur für Klang pre und Post Production, wobei das wieder ne andere Ecke ist wie ne zusammengeschaltete Synth Ecke. Zumindest geht das in meiner Wohnsituation so besser.
 
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Ich hab auch das Gefühl inzwischen das es Kontraproduktiv ist ein Studio zu haben bei dem alles angeschlossen und zusammengeschaltet ist.
es hat alles so sein Vor und Nachteile und es kommt sehr drauf an wie flexibel das alles zusammengeschaltet ist. Wichtig ist Ergonomie. Ich merke das immer wieder.. Synths die nicht so platziert sind, das ich sie leicht benutzen kann , benutze ich wenig.
Die Konsequenz kann sein- genau wie du sagst - die Dinger dann halt aus m Regal zu nehmen, auf n Tisch packen und anzuschließen. Dabei wäre es natürlich hilfreich ein übersichtliches Setup zu haben wie man die Teile an Strom, Audio, ggf Midi anschließt. Z.B: mit Hilfe von Patchbays

Diesen text schreib ich auch an mich selbst.
 
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es hat alles so sein Vor und Nachteile und es kommt sehr drauf an wie flexibel das alles zusammengeschaltet ist. Wichtig ist Ergonomie. Ich merke das immer wieder.. Synths die nicht so platziert sind, das ich sie leicht benutzen kann , benutze ich wenig.
Die Konsequenz kann sein, das man - genau wie du sagst - die Dinger dann halt aus m Regal zu nehmen, auf n Tisch packen und anzuschließen. Dabei wäre es natürlich hilfreich ein übersichtliches Setup zu haben wie man die Teile an Strom, Audio, ggf Midi anschließt.

Diesen text schreib ich auch an mich selbst.

Ja, da geh ich voll mit. 70% meiner Hardware liegt aktuell chaotisch auf Tische gestapelt. Ich sollte mir statt dessen Lager Regale hinstellen und ein kurzes, ich stelle mal die drei Sachen auf den Tisch wobei der alle wichtigen Anschlüsse auf nem Seitenpanel hat oder so ähnlich. Aktuell nehm ich aus reiner Verzweiflung über den Zustand meines Studios in der Küche auf. Die Computer Ecke mit dem Ganzen Tape und Rack Gear ist okay soweit, das geht alles. Der Rest ist grad schwierig. Mal schauen, vielleicht Verkauf ich ein paar Sachen.
 
Die Grenzen zu weit stecken ist Unfug, das ist klar.

aufgrund der beobachtung meiner selbst und meines größeren umfelds von mitpatienten bin ich schon lange zu dem ergebnis gekommen, dass sich an diesen konzept- und funktions-dingen meist nicht mehr viel ändern lässt.

wenn dein kopf erst mal so funktioniert, dass alles hochkompliziert, tief durchdacht und begründet sein muss, und man dann auch noch in die falle der "produktionsqualität" gelaufen ist, dann ist das kaum reversibel. (deswegen bin ich wohl auch von "techno" kulturell wieder weg und letztlich wieder bei "bach" gelandet.)

mein einziges glück ist, dass ich irgendwann mit der weiterentwicklung der dinge größtenteils einfach aufgehört habe und heute ein paar "regulars" unter meinen konzepten habe, an denen ich seit 20 jahren arbeite, anstatt dann auch noch dauernd etwas neues zu probieren.

aber es wird nie wieder so wie mit 18, wo man mit klängen und farben einfach nur ungesteuert herumgemacht hat, um des prozesses willen, und man damit jeden tag ein kleines werk geschaffen hat und einmal im quartal auch noch ganz automatisch geld dafür bekam - ohne dass irgendwas davon überhaupt geplant gewesen wäre.

heute ist es eher umgekehrt; dass man plant und macht und tut und neues dazulernt, und dennoch immer weniger dabei herauskommt. (nicht, dass es unbedingt müsste, aber das ist eine andere frage.)
 
man kann die grenzen nicht zu weit stecken! wenn man daran glaubt berge versetzen zu können, dann schafft man das auch!

wenn man daran glaubt (, für den anfang), der beste musiker des planeten zu werden, dann schafft man das auch!

bis ca. 2015 brannte ein großes feuer in mir. und ich habe daran geglaubt. aber ich hab alles kaputt gemacht.

exponential growth of better ideas
 
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laut wikipedia hat er musik studiert und 50 alben veröffentlicht, darunter viele anonym.

die qualität kann ich nicht bewerten, weil ich weder seine musik noch den youtube quatsch kenne, würde aber qualität ohnehin niemals von erfolg oder bekanntheitsgrad abhängig machen wollen, sondern das rein subjektiv bewerten.

und es gibt ja auch leute, die millionenumsätze gemacht haben oder irgendwas durchaus interessantes gemacht haben, und die auch keiner kennt, weil sie keinen bock auf interviews, bühnen oder eine eigene musikschule haben.

das funktioniert also in beide richtungen. :)
 
Ich finde so einige Konzepte von Andrew schon sehr spannend. Aber das Beste heutzutage ist doch, das es keine klaren Definitionen
von Musik mehr gibt (Mainstream ausgeschlossen). Es ist alles so vielfältig geworden, da findet jeder seinen Platz. Gear hin oder her.
Ein sehr schönes Video!
 
die qualität kann ich nicht bewerten, weil ich weder seine musik noch den youtube quatsch kenne
Hervorhebungen von mir. Nehme an, du meinst hier Youtube als Content Provider und nicht einen bestimmten Kanal? Immerhin kennst du diesen Internetquatsch, sonst würde die Welt ja gar nicht wissen, dass es dich gibt. Aber glaub nicht, dass sie dir jetzt Pralinen schenkt. Die machen eh dick.

Grob aufs Thema bezogen: Experimentelle Musik würde ich das lieber nennen wollen, wenn es um Krach geht. Krach/Noise hat für mich etwas abwertendes in Bezug auf bewusst Erzeugtes. Andererseits: Wenn ich an einer Schnur befestigte Konservendosen hinter mir herzöge, macht' ich Krach oder experimentelle Musik? Krach, würd ich meinen. Nähme ich das mit einem Fieldrecorder auf, ist das dann plötzlich experimentelle Musik? Immer noch nicht. Das bewusst erzeugte sollte schon beinhalten, dass ich einzelne Klänge/Geräusche forme und auswähle und in bestimmter Folge aneinander reihe. Bei granularem Zeug, Drones etc. sind die Übergange zu Krach natürlich fließend.
Experimentell würde ich übrigens auf deutsch definieren mit "In der Geisteshaltung (-mentell), Erfahrungen zu machen (experi-)."
 
ich wollte damit nur zum ausdruck bringen, dass ich youtube content einerseits generell für quatsch halte, man ihn aber trotzdem als besser oder schlechter bewerten könnte. (ich kann es nicht, ich schalt sowas immer nach einer minute wieder ab.)

insofern möchte ich den kritikern, denen ich oben halb widersprochen habe, in dem punkt recht geben, dass jemand der seine woche überwiegend damit verbringt vor einer kamera herumzualbern um damit geld zu verdienen, eventuell kein richtiger "musiker" mehr ist - andererseits ist aber der wechsel des fachs nicht der beweis dafür, dass seine 50 platten schlecht wären. auch diese müsste man dazu erst mal kennen.

manche leute sollen ja auch 3 dinge können. :)
 
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Andererseits: Wenn ich an einer Schnur befestigte Konservendosen hinter mir herzöge, macht' ich Krach oder experimentelle Musik? Krach, würd ich meinen. Nähme ich das mit einem Fieldrecorder auf, ist das dann plötzlich experimentelle Musik? Immer noch nicht. Das bewusst erzeugte sollte schon beinhalten, dass ich einzelne Klänge/Geräusche forme und auswähle und in bestimmter Folge aneinander reihe. Bei granularem Zeug, Drones etc. sind die Übergange zu Krach natürlich fließend.

Es gibt nen ganzen haufen Platten da draußen die sehr gezieltes Fieldrecording sind.

Wenn du jetzt in deinem Beispiel die Dosen hinter dir her ziehst, das auf nimmst und den Track "Geradlinige Gedanken auf Antifaschistischem Boden" nennst, hast du bereits ne starke Inhaltsanreicherung im Kunstsinn vorgenommen, so dass das nicht einfach nur Krach ist, ohne dass du den Klang formst.

Der Dosenkrach könnte dann zusätzlich in dem Kontext eine Hommage an Einstürzende Neubauten sein, falls wer fragt. ;-)

Experimentell würde ich übrigens auf deutsch definieren mit "In der Geisteshaltung (-mentell), Erfahrungen zu machen (experi-)."

Gute Idee. Genau.
 
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