Tonerzeuger
Noerd Elektro
Und ich denke, dass es Sinn macht, an Linux hier die gleichen qualitatsmasstäbe anzusetzen wie an andere Systeme . Mir geht es nicht um ein kuschelgefühl zwischen einem Programmierer und mir(*), sondern um eine Umgebung, Musik zu machen.
Ich muss zugeben, dass ich auf rein audiotechnischem Gebiet, also Treiberkonzepte, Modulare versus Integrierte Lösungen etc, hier nicht ganz mithalten kann. Aber ich benutze Linux seit vielen Jahren als Alltags-OS und bin auch mit den Debatten darüber vertraut.
Ich denke, der Anspruch, dass ein Linuxrechner all das ersetzen soll, was mit millionenschwerem Entwicklungsaufwand an (kommerzieller) Audiosoftware für Windows oder MacOS entwickelt wurde, ist einfach völliger Quatsch. Das ist keine Schwäche von Linux an sich.
Ich frage mich, was Leute, die hier auf die mangelnden DAW-Möglichkeiten unter Linux schimpfen, eigentlich erwarten? Die Mehrheit der Audio-Entwickler interessiert sich nicht besonders für Linux, und die Mehrheit der Linux-Entwickler interessiert sich nicht für (professionelle) Audiolösungen. Was sucht ihr eigentlich? Klar, das Schnäppchen: Den gleichen Komfort, die gleichen Funktionen, aber bitte alles kostenlos!
Audio ist, verglichen mit dem, wofür Linux sonst so alles eingesetzt wird, ein winziger Spezialfall. Und die Leute, die ein wirklich professionelles Audiosystem mit Linux aufbauen wollen, wissen was sie tun und können ihre Treiber notfalls selber schreiben. Das sind dann aber eher geschlossene Systeme wie z.B. der Korg Kronos, dem man ja nicht unbedingt mangelnde Professionalität nachsagen kann.
Um die Vielseitigkeit von Linux mal anzudeuten: Gibt es etwa MacOS auf Festplattenrecordern? Auf medizinischen Diagnosesystemen? Windows sowohl auf dem Raspberry PI als auch auf Serverfarmen mit tausenden von Rechnern? Schon der "normale" Desktop-PC ist eher eine Ausnahmeanwendung für Linux. Ich komme damit prima zurecht, aber ich benutze auch keine DAW-Funktionen. Die Kombination Pure Data plus Jack benutze ich durchaus, aber das ist ja auch für Nerds.
Also, wer kein Nerd sein will: Einfach Finger weg und Geld ausgeben für was Kommerzielles!
P.S.: Eine skandalöse Linux-Anwendung hab ich vergessen: Das Pentagon steuert seine Kampfdrohnen jetzt unter Linux, weil es damit sicherer gegen Hackerangriffe ist. Das kann man über die GPL leider nicht verbieten...