Tipps zu Urheberrechten - Remix

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Hallo,

letztens habe ich von einem relativ bekannten, älteren House Track einen Remix gemacht, in dem ich von dem Vinyl, welches ich besitze,
das Accapella für eine Home Studio Session, sagen wir mal, "geliehen" habe. Meine Produktion und das Accapella
passen sehr gut zusammen und ich frage mich was ihr mir ratet in so einem Fall?

Sollte man versuchen den Künstler direkt, z.B. über Social Media anzuschreiben, mit der bitte sein OK für eine Veröffentlichung zu geben, wenn er als Künstler mit eingetragen
wird, bei der Rechtevergabe der VÖ? Oder wie verhält sich sowas?

Denke der Track ist ziemlich gut geworden und es wäre meiner Ansicht nach zu schade, den auf meiner Festplatte verrotten zu lassen..

Den würd ich ja auch hier hochladen, aber erstens darf ich das nicht und zweitens verliert dann so ein VÖ irgendwie ihren Reiz?! Oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auf jeden Fall den Künstler, Agent, Label etc. anschreiben und fragen. Vielleicht bekommst du ja sogar kostenlos die Rechte Teile deren Produktion zu nutzen.

Irgendwas aus Samplepacks nutzen oder selbst von anderen Werken sampeln usw. würde ich in der heutigen Zeit nicht mehr machen. Das Risiko aus den Anwaltskosten nicht mehr raus zu kommen wäre mir viel zu groß, selbst wenn man dann nach Jahren Recht bekommt.

Ich glaube selbst bei Coverversionen muss man fragen, oder?
 
Nach allem, was ich dazu in den letzten Jahren gelesen habe (auch an Erfahrungsberichten), ist eine Möglichkeit, das sample clearing vorher zu machen, dann bleiben die Kosten überschaubar. (Beim letzten Check 500 - 2000 USD pro sample).

Andere (v. a. die mit FU-money und eigenen Anwälten im Hintergrund) scheinen eher zu schauen, obs einer merkt, um dann vor Gericht Jahre später einen Anteil auszuhandeln. Mit dem automatischen KI-screening von allem auf den großen Plattformen seit ca. 1,5 Jahren sollte das für eine private Person nicht mehr möglich sein, da alles sofort erkannt wird und demonitarized. Passiert sogar bei Gitarren-feedback-loops (nicht gesampled, klingen halt auch für die KI ähnlich), und obwohl die keine Schöpfungshöhe (nach dt. Urheberrecht) aufweisen.

Das gute an KI scheint zu sein, dass du midis aus samples erstellen kannst (so wie Ableton groove-extraction, nur ein paar level höher) und auch eigene samples per prompt erstellen kannst (recreation/reimagination) - so wie bei den Bild-KIs. Das habe ich noch nicht ausprobiert, aber für Sprach-Samples lohnt sich TTS auf jeden Fall, auch wenn es schöner gewesen wäre, die original Textzeilen aus Filmen zu verwenden, weil die bei dem Hörer auch ein anderes Assoziationsnetzwerk ansprechen.

Solange kein Konsens entsteht, dass das moderne Copyright die Künstler und v.a. die Kunst behindert (Vgl. übliches Vorgehen vor der Einführung dieser Konzepte, auch in der klassischen Musik; bzw. ausserhalb - Jamaica Riddims etc.), wird es wohl erstmal hinauslaufen auf: sample clearing proaktiv oder recreation/reimagination (obwohl das auch bekämpft wird von den Majors, die am Ende gern style copyrighten möchten).

Sorry für langen Text. Hoffe, es hilft bei der Entscheidung :)
 
Irgendwas aus Samplepacks nutzen würde ich in der heutigen Zeit nicht mehr machen.

Was ist denn an Samplepacks falsch? Wenn es z.B. erworbene Samples sind, dann sind die doch genau dafür da, dass die frei verwendet werden dürfen. Oder nicht?
Außerdem, wo willst du da anfangen und wo willst du aufhören? Wenn du z.B. digital produzierst und z.B. One Shot Drum Samples für die Drumspuren nutzt, dann ist das doch völlig normal. Oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auf jeden Fall den Künstler, Agent, Label etc. anschreiben und fragen. Vielleicht bekommst du ja sogar kostenlos die Rechte Teile deren Produktion zu nutzen.

Ja, dass wäre auch mein erster Gedanke. Nur ich glaube, dass wenn man als Künstler unbekannt ist, dann wird man oft überlesen. Ob gewollt oder nicht, dass weiß ich nicht.
Vielleicht finden andere das was man so macht auch gar nicht so gut. Man selber hat ja oft nicht den so ganz neutralen Blick auf die eigenen Sachen.
 
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Ja, dass wäre auch mein erster Gedanke. Nur ich glaube, dass wenn man als Künstler unbekannt ist, dann wird man oft überlesen. Ob gewollt oder nicht, dass weiß ich nicht.
Vielleicht finden andere das was man so macht auch gar nicht so gut. Man selber hat ja oft nicht den so ganz neutralen Blick auf die eigenen Sachen.
So lange das bei einem Major Label (oder subsubsub-Label) veröffentlicht ist, scheint das egal zu sein. So wie ich das gelesen habe, nehmen die gerne nebenbei diese Scheine ein. Künstler wird in der Regel nicht gefragt, da Verwertungsrechte übertragen. Schwieriger wird es theoretisch, wenn es Anteile an den Rechten gibt, was ein neuer Trend zu sein scheint (Investment-Firmen) (muss man also sich versichern lassen im Vertrag, dass der Lizenzgeber das exklusive Recht dazu hat und keine Rechte dritter berührt werden, - bisschen so wie bei ADAC Standard Vertrag Privatkauf PKW ;-). Am Ende ist es ja nur eine kurze E-Mail. Ob die sich melden, wirst du ja sehen. Ist schneller geschrieben als alle Eventualitäten zu spekulieren ;-)
 
Hallo,

letztens habe ich von einem relativ bekannten, älteren House Track einen Remix gemacht, in dem ich von dem Vinyl, welches ich besitze,
das Accapella für eine Home Studio Session, sagen wir mal, "geliehen" habe. Meine Produktion und das Accapella
passen sehr gut zusammen und ich frage mich was ihr mir ratet in so einem Fall?
Gedanke: Du könntest es anonym/pseudonym als 'hommage' veröffentlichen. Ist dann so was wie fan fiction. Fällt in US evtl. (!!) unter fair use. Nur Geld kannst du dann damit nicht verdienen. Richtig legal sind eben nur struktur- und wortgetreue Cover-Versionen (Recht aus den 1920ern).
 


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