Talent <-> Technik (aus Thread zu Elektron Analog Rytm)

Trigger schrieb:
Ich behaupte, das ein musiker sein talent schon allein dadurch rechtfertigt, das er sich überhaupt mit einem musikinstrument auseinandersetzen will. Also der innere drang da ist musik selber zu machen...

Die Behauptung ist falsch.

Talent (Quelle: duden.de):
Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt

Das Fundament deines argumentativen Kartenhauses ist gerade versackt.
 
Klangreisender schrieb:
Ich kann Dir "albern" definieren.



Wäre dann aber sehr offtopic, definiere mal lieber " natürliches talent " .

Aber du willst/kannst ja nicht, von daher lass ich das einfach mal so stehen.
 
acidheimer schrieb:
Trigger schrieb:
Ich behaupte, das ein musiker sein talent schon allein dadurch rechtfertigt, das er sich überhaupt mit einem musikinstrument auseinandersetzen will. Also der innere drang da ist musik selber zu machen...

Die Behauptung ist falsch.

Talent (Quelle: duden.de):
Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt

Das Fundament deines argumentativen Kartenhauses ist gerade versackt.


Es ergibt keinen sinn mur fragmente meines postings zu bewerten.
 
Trigger schrieb:
Klangreisender schrieb:
Auf ödem Land kann keine Blumenwiese entstehen.
Ein Baum ohne Wurzel kann nicht wachsen.
Ein Musiker ohne natürliches Talent kann nichts von Belang erschaffen.


defoniere mal natürliches talent ,


Ich behaupte, das ein musiker sein talent schon allein dadurch rechtfertigt, das er sich überhaupt mit einem musikinstrument auseinandersetzen will. Also der innere drang da ist musik selber zu machen... Der drang seiner inneren ästhetik eine äussere form zu geben.. Wo wir bei kunst allgemein angelangt wären... Wieviel unmusikalische menschen gibt es die keine lust haben oder gar kunst als scheissendreck abwerten und lieber formel 1 kucken ? Das sind die wahren talentlosen...

Und wenn man mit diesem grundsätzlichen talent nun noch fleissig übt, bestimmte gesetzmässigkeiten als horizonterweiterung aufgreift und verinnerlicht, dann veredelt man eben sein talent ausserordentlich und erlangt meisterklasse.

Und richtig geil ist es dann, wenn man musikalische konventionen bewusst umschifft, alles gelernte versucht zu umgehen.. Da muss man zwangsläufig auf neue sachen kommen und man darf sich dann auch gerne als kleines genie fühlen .. Grins
 
Trigger schrieb:
Es ergibt keinen sinn mur fragmente meines postings zu bewerten.

Du behauptest also, dass die von mir ausgewählte Aussage sich inhaltlich anders darstellt, wenn man den Textkontext hinzuzieht? Inwiefern? Dort wird die Aussage nicht weiter relativiert oder in in einen neuen Sinnzusammenhang gesetzt. Es bleibt ja nach wie vor bei der Begriffsverdrehung vom Anfang: Du definierst den Begriff Talent sehr eigenwillig, in dem du die Messlatte so niedrig ansetzt, dass der Begriff ad absurdum geführt wird.
 
Ich behaupte, das ein musiker sein talent schon allein dadurch rechtfertigt, das er sich überhaupt mit einem musikinstrument auseinandersetzen will.

Ach und wer will das hier ? Ich lese nur meistens: "Gerät XY hat mich nicht inspiriert, deshalb kaufe ich mir jetzt... ".
Imho hat ein Musiker eine Vorstellung im Kopf und setzt diese mittels Instrumentarium um.
Ich habe mich mal als Kind mit einer Blockflöte auseinandergesetzt und nicht nur ich war mir nach kurzer Zeit sicher, das mir dafür jegliches Talent fehlt.
Im übrigen stimme ich acidheimer zu.
 
acidheimer schrieb:
Trigger schrieb:
Es ergibt keinen sinn mur fragmente meines postings zu bewerten.

Du behauptest also, dass die von mir ausgewählte Aussage sich inhaltlich anders darstellt, wenn man den Textkontext hinzuzieht? Inwiefern? Dort wird die Aussage nicht weiter relativiert oder in in einen neuen Sinnzusammenhang gesetzt. Es bleibt ja nach wie vor bei der Begriffsverdrehung vom Anfang: Du definierst den Begriff Talent sehr eigenwillig, in dem du die Messlatte so niedrig ansetzt, dass der Begriff ad absurdum geführt wird.


du, ich hab keine lust meine meinung rechzufertigen, ich hab hier zum readthema meines semf dazugegeben, vielleicht ein bisschen metaphysisch und spekulativ.. Aber denoch hab ich versucht konstruktiv zu bleiben, buw sachlich und themenbezogen.

Ich hab keine lust mich deinem Kreuzverhör zu stellen, ist am thema vorbei und äusserst unkonstruktiv und für mich wenig erhellend . Sorry.
 
Neo schrieb:
Ich behaupte, das ein musiker sein talent schon allein dadurch rechtfertigt, das er sich überhaupt mit einem musikinstrument auseinandersetzen will.

Ach und wer will das hier ? Ich lese nur meistens: "Gerät XY hat mich nicht inspiriert, deshalb kaufe ich mir jetzt... ".
Imho hat ein Musiker eine Vorstellung im Kopf und setzt diese mittels Instrumentarium um.
Ich habe mich mal als Kind mit einer Blockflöte auseinandergesetzt und nicht nur ich war mir nach kurzer Zeit sicher, das mir dafür jegliches Talent fehlt.
Im übrigen stimme ich acidheimer zu.



Keine ahnumg wer das hier will, ich rede von meinen erfahrungen und teile die hier mit.. Wie man das eben so macht zb in der wochküche bei einem rotwein. Der komtext hier im forum ist evtl nicht der passende um sich zu öffnen.. und in punkto blockflöte geb ich dir natürlich recht. Wobei gekonnt gespielt ist das schon ganz nettes instrument..


Mich interessiert immer noch die definition von " natürlichem talent"

And wikipedia und googlelinks bin ich weniger interessiert
 
Wenig erhellend ist das für Dich? Kein Wunder, wenn Du schon fast erleuchtet bist. :idea:
 
" natürliches talent " ?


Ich fühl mich missverstanden und die diskussion entwickelt sich hin zum beaf... Ich bin dann mal weg.

Guten start in die woche
 
Trigger schrieb:
du, ich hab keine lust meine meinung rechzufertigen, ich hab hier zum readthema meines semf dazugegeben, vielleicht ein bisschen metaphysisch und spekulativ.. Aber denoch hab ich versucht konstruktiv zu bleiben, buw sachlich und themenbezogen.

Ich hab keine lust mich deinem Kreuzverhör zu stellen, ist am thema vorbei und äusserst unkonstruktiv und für mich wenig erhellend . Sorry.

Kreuzverhör? Gehts noch? Ich weise einfach nur darauf hin, dass deine Begriffsdefinition wirklich sehr eigenwillig ist. Und zwar derart eigenwillig, dass sich der eigentliche Sinn des Wortes ins Gegenteil verkehrt. Das war mein Argument, das ich vorgebracht habe. Ist das etwa nicht legitim?
Auf deine rhetorischen Tricks geh ich jetzt mal im Sinne den Friedens hier nicht näher ein.
 
Nichts für ungut, Trigger: Ich habe meine Standpunkte aber schon beschrieben. Wer meine Beiträge heute gelesen hat, kann daraus alles entnehmen. Jede weitere Erklärung wäre eine Wiederholung.
 
Es erstaunt mich immer wieder, mit welchem Ingrimm hier gern über Talent und Kunst und hastenichgesehen debattiert wird und gern in dem Sinn, diese möglichst vielen abzusprechen ...

hm.

... statt dass man einfach Musik macht ... ?

Im Übrigen geb ich Trigger insofern recht, als dass der innere Trieb, sich mit etwas auseinanderzusetzen, oft schon darauf hinweist, dass auch ein gewisses Talent dafür vorhanden ist.
Wie der Duden Talent definiert, naja. Der Duden ist nicht mal auf dem Gebiet unfehlbar, für das er gemacht ist - ja, man kann sogar die Rechtschreibregeln des Duden diskutieren und in einigen Fällen mit sprachwissenschaftlichem Recht anderer Meinung sein, dann sollte man Entsprechendes bei der zwangsläufig extrem verkürzten Dudendefinitionen soziologisch und philosophisch relevanter Begriffe auch erwarten können ...

na egal ... wie gesagt ...

gute Nacht :)
 
Tut mir leid. So deutlich wollte ich eigentlich nicht werden, aber das alleine die Tat oder der Wille reicht, zu einem Instrument zu greifen, um auch als im Ansatz talentiert zu wirken oder zu gelten, ist für mich kompletter Käse. Dann ist ja jede Person ein Talent, die jemals zum Instrument gegriffen hat. Solch ein Schwachsinn!
 
Deutlich werden, gerne: "Wer üben muss, hat kein Talent" ist für mich wiederum kompletter Käse. ("Schwachsinn" ist im Rahmen einer Diskussion wie dieser allerdings eine höchst unangebrachte Forumulierung, würde ich mal sagen.) Egal wieviel Talent da ist oder nicht, wer etwas oft und gerne tut ( = übt), wird dabei auf jeden Fall noch besser werden. Leute, die meinen, üben nicht nötig zu haben, zeichnen sich nicht durch Talent aus, sondern dadurch, dass sie ihrem Publikum nicht das absolut Beste bieten wollen, was sie abliefern können - sondern meinen, für die sei noch der letzte Rotz gut genug, den sie kraft ihres ungeheuren Talents so abliefern. Wer nicht übt, ist vor allem mal arrogant oder elitär oder selbstzufrieden - und scheint seine Kunst auch nicht besonders zu lieben.
Denn wer seine Sache liebt, egal was genau das ist, der wird sowieso "üben" - weil er die Beschäftigung damit eben liebt. Da gibt es überhaupt keine Frage des Müssens oder Nicht-Müssens - man wird es einfach tun. Und sich über Talent oder kein Talent keinen Kopp machen. Sondern einfach machen ...

So, jetzt aber gute Nacht :)
 
Du hast mich wohl missverstanden. Ich habe mich nicht der Übung als Solches entsagt, sondern sogar positive Beispiele dafür gefunden.
Doch wer glaubt, damit fehlendes, naturgegebenes Talent ausgleichen zu können, der irrt sicherlich. Ihr nehmt es persönlich, als ob ich Euch
damit meine. Dem ist aber nicht so. Derjenige, der natürliches Talent hat und dann noch zusätzlich übt, wird aber wohl besser werden als der-
jenige, der "nur übt", aber kein natürliches Talent mitbringt. Ich weiß nicht, was daran missverstänndlich ist. Das ist doch klar und eindeutig.
Und, ich wiederhole mich, das nur der Griff zum Instrument reicht, um als talentiert zu gelten, ist kompletter Käse. Ich habe eine Freundin,
die hatte einen berühmten Pianisten in der Verwandtschaft, und versuchte sich auch am Klavier. Sie hat für sich aber erkannt, dass dort nicht
ihr Talent liegt. Nach Eurer Argumentation hatte sie also Talent. Nach ihrer und meiner Meinung nach nicht, sonders es war nur ein Versuch, weil
es schon entsprechende Vorfahren gab - oder die Eltern sie dazu überredet hatten - wie das bei vielen anderen Kindern auch wahr. Haben die also
Talent gehabt? Quatsch. Die Umstände waren für den Griff zum Instrument verantwortlich.
 
Talent? Überbewertet!

Das Ergebnis zählt.

Was nützt einem Talent wenn die Gedanken festgefahren bzw. keine Ideen vorhanden sind?
 
ekatakakum schrieb:
Deutlich werden, gerne: "Wer üben muss, hat kein Talent" ist für mich wiederum kompletter Käse. ("Schwachsinn" ist im Rahmen einer Diskussion wie dieser allerdings eine höchst unangebrachte Forumulierung, würde ich mal sagen.) Egal wieviel Talent da ist oder nicht, wer etwas oft und gerne tut ( = übt), wird dabei auf jeden Fall noch besser werden. Leute, die meinen, üben nicht nötig zu haben, zeichnen sich nicht durch Talent aus, sondern dadurch, dass sie ihrem Publikum nicht das absolut Beste bieten wollen, was sie abliefern können - sondern meinen, für die sei noch der letzte Rotz gut genug, den sie kraft ihres ungeheuren Talents so abliefern. Wer nicht übt, ist vor allem mal arrogant oder elitär oder selbstzufrieden - und scheint seine Kunst auch nicht besonders zu lieben.
Denn wer seine Sache liebt, egal was genau das ist, der wird sowieso "üben" - weil er die Beschäftigung damit eben liebt. Da gibt es überhaupt keine Frage des Müssens oder Nicht-Müssens - man wird es einfach tun. Und sich über Talent oder kein Talent keinen Kopp machen. Sondern einfach machen ...

So, jetzt aber gute Nacht :)


:supi:
 
Im Übrigen geb ich Trigger insofern recht, als dass der innere Trieb, sich mit etwas auseinanderzusetzen, oft schon darauf hinweist, dass auch ein gewisses Talent dafür vorhanden ist.

Sorry, aber genau das ist einfach Blödsinn ! Demnach würde jeder Badewannensänger Talent haben, da er sich ja mit seiner Stimme auseinandersetzt. Schon mal eine Talentshow im TV durchgehalten ? Da wimmelt es von Leuten die sich mit etwas auseinandersetzen und hörbar weit von jedem Talent entfernt sind. Darauf bauen diese Schadenfreudeshows praktisch auf. :blerk:
 
Die üben halt nicht umd nehmen kein professionellen unterricht, insofern bestätigt das eher die these. :lollo:
Wobei es auch leute gibt die unterricht nehmen und ebenfalls nix dabei rauskommt... Also absolut total talentfreie. . :mrgreen:
Und was ist mit jenen hochbegabten musiker die niemals ein instrument in die hand genommen haben, also quais das talent unerkannt in ihnen schlummert bis zum sankt nimmerleintag? Eben. Auch doof.
All jene, die in diesen TV shows gut sind, also zb zweifelslos singen können, haben alle durchweg professionellen untericht genossen aber mindestens den schul oder kirchenchor besucht oder simd vom elternhaus musikalisch konditionert.

Ich mein, die grenzen sind so fliesend, und das eine bedingt doch das andere.. Man muss da nicht päpstlicher als der papst sein... Aber wer sagt das mur jene üben müssen die es nötig haben, weil talentfrei ??
Musik machen ist solides handwerk das man erlernen kann, und mit talent lernt es sich eben einfach leichter und schneller.

Talent ( determiniert ) in konkurrentz zur übung/Erlernen ( konditioniert ) zu setzen, ist das nicht völlig absurd ?


Was passiert wenn man ein Kleinkind oder jugendlichen , das vermutlich talent hat über jahre hinweg mit einem klavier oder so, in einem raum isoliert und alleine lässt ? Also so kasper hauser mässig ohne bildung, soziale komtakte zu anderen fortgeschritternen pianisten... ?? Kommt da dann ein js bach hervor oder gar ein stockhausen ? Wohl kaum, eher ein audiophiler neanderthaler oder vielleicht ein perlender arpeggierer, je nach gemüt und innerer schönheit.. die ja durch die isolation völlig verkümmert und eigene wege geht... Sich ungehobelt verselbstständigt und einen eigenen kosmos entwickelt.

Und warum gibt es sowas wie hochbegabten-förderung ? Schulen für hochbegabte ?

Eben.

Solche hochbegabte lernen einfach schneller, haben eine effizientere auffassungsgabe als andere.
Am ende sind talentierte menschen eben jene, die schneller und effizienter lernen können als andere.

Und wie weit spielt die ästhetik eine rolle ?
Wird man als ästhetisch empfindsamer mensch geboren oder erlernt man diese fähigkeit durch prägungen ?
Eine der kernfragen , ich denke wir sind uns alle einig das ausserordentlich musikalische fähigkeiten auch auf ein besonderes gemüt zurückzführen ist.

Talent outing :

Kinder die sich dadurch als talent qualifizieren weil sie vortrefflich luftgitarre spielen können und man ihnen mal eine echte gitarre in die hand drückt ?

Talent scout:

Kinder die in grossen fussballvereinen das beste training und bildung erhalten ?


Talent pressing :

Eltern die ihre kinder ans klavier setzen und merken das diese sehr schnell lernen und gar spass haben ? Und welch wunder, sogar jahrzehnte später immer noch piano spielen und durch übung meisterklasse ereicht haben ?
Oder jahre später das alles als qual empfinden und lieber tennis spielen, aber durchaus gamz passabel einen flohwalzer klimpern können ?


talentschmiede??

Was passiert den dort, chillen dort die talentierten einfach so rum oder wird dort effizient an der veredelung der besonderen fähigkeiten gearbeitet ?


Mich interessiert immer noch die definition von " Natürliches talent "


:D
 
Klangreisender schrieb:
Talent ist wichtiger als Technik.

Talent gibts mMn nicht. Der eine kann halt etwas gut, was ein anderer gerade weniger gut kann. In 5 Jahren kann das aber auch wieder andersrum sein. Ob das daran liegt, weil sich der eine mit anderen Dingen beschäftigt oder die Rübe kaputtsäuft oder ein anderer einfach ein wenig geübt hat, is da mMn bedeutungslos.
Etwas das gar nicht existiert (wie Talent) ist sicher nicht wichtiger als etwas reales.

Ich bin übrigens auch ein Opfer der elterlichen "Talentschmiede". Das ging so weit, dass ich ab 18 für ein paar Jahre überhaupt kein Instrument mehr angefasst hab. Der erdrückende Erwartungsdruck kam allerdings nicht nur von meinen Eltern, sondern auch von Bekannten, "Fans" und auch der Klavierlehrerin. Viele Kollegen von damals, die angeblich keine "Wunderkinder" waren, spielen heute viel besser, schöner, virtuoser und gefühlvoller als ich. Wahrscheinlich weil die nicht 4 Jahre weg vom Fenster waren sondern einfach immer mit Freude weitergespielt haben.
 
Lang Lang hat sicher Talent, spielt highspeed aber für meinen Geschmack emotionslos wie ein Sequenzer.
Kann ich mir nicht länger als ein paar Minuten anhören!
 
micromoog schrieb:
Lang Lang hat sicher Talent, spielt highspeed aber für meinen Geschmack emotionslos wie ein Sequenzer.
Kann ich mir nicht länger als ein paar Minuten anhören!


Emotionslos. Guter aspekt der noch garnicht erwähnt wurde ! :supi:
 
Trigger schrieb:
Wobei es auch leute gibt die unterricht nehmen und ebenfalls nix dabei rauskommt... Also absolut total talentfreie. . :mrgreen:
Aber diese Leute setzen sich doch mit ihrem Instrument auseinander, also haben sie doch Talent?
 
acidheimer schrieb:
Trigger schrieb:
Ich behaupte, das ein musiker sein talent schon allein dadurch rechtfertigt, das er sich überhaupt mit einem musikinstrument auseinandersetzen will. Also der innere drang da ist musik selber zu machen...

Die Behauptung ist falsch.

Talent (Quelle: duden.de):
Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt

Die Definition vom Duden-Verlag kann man sicher akzeptieren, doch was wurde damit zum Ausdruck gebracht?
Was "ungewöhnlich" oder "überdurchschnittlich" ist kann man nach gewissen Kriterien bewerten. Aber was passiert, wenn diese Kriterien keine allgemeine Akzeptanz (mehr) besitzen?

Ist musikalisches Talent in erster Linie die Virtuosität an einem Instrument, geht es um Komposition und Arrangement oder am Ende sogar auch um den Umgang mit (Ton-)Technik, die gerade in elektronischer Musik selbst zum Musikinstrument werden kann?
Oder ist das alles egal, solang am Ende etwas steht, das andere Menschen begeistern kann oder bei ihnen Emotionen erzeugt?

Ich kann eine ganze Reihe Sänger und Sängerinnen aufzählen, die nach klassischen Kriterien "nicht gut singen", Intonation Mist, Timing schlecht, Worte werden vernuschelt, geringer Stimmumfang, wenig Variation im Timbre.
Trotzdem gibt es darunter geniale Sänger, die gerade durch Unperfektheit ein Gefühl von Authentizität vermitteln können. Ist das nicht auch Talent?
 
bahnen schrieb:
Die Definition vom Duden-Verlag kann man sicher akzeptieren, doch was wurde damit zum Ausdruck gebracht?
Was "ungewöhnlich" oder "überdurchschnittlich" ist kann man nach gewissen Kriterien bewerten. Aber was passiert, wenn diese Kriterien keine allgemeine Akzeptanz (mehr) besitzen?

Ist musikalisches Talent in erster Linie die Virtuosität an einem Instrument, geht es um Komposition und Arrangement oder am Ende sogar auch um den Umgang mit (Ton-)Technik, die gerade in elektronischer Musik selbst zum Musikinstrument werden kann?
Oder ist das alles egal, solang am Ende etwas steht, das andere Menschen begeistern kann oder bei ihnen Emotionen erzeugt?

Ich kann eine ganze Reihe Sänger und Sängerinnen aufzählen, die nach klassischen Kriterien "nicht gut singen", Intonation Mist, Timing schlecht, Worte werden vernuschelt, geringer Stimmumfang, wenig Variation im Timbre.
Trotzdem gibt es darunter geniale Sänger, die gerade durch Unperfektheit ein Gefühl von Authentizität vermitteln können. Ist das nicht auch Talent?

Das trifft die eigentliche Problematik des Talentbegriffs auf den Punkt.
 
Ein Gedanke, der mir ebenfalls durch den Kopf ging: Wenn man von Gabe, Begabung und Talent spricht und das etwas ist, was dem Menschen per Geburt mitgegeben wurde, wie ist der Maßstab definiert, anhand dessen man dieses Talent bemisst? Möglicherweise ist dieses Fragestellung aber auch irreführend bzw. irrelevant. Talent hat man oder eben nicht, sagt man.

Abgesehen mal davon, was ein jeder hier über das Thema denkt und für richtig erklärt: es gibt Exzellenzforschung. Die beschäftigt sich mit diesen Fragestellungen. Neben Talent wurde bereits die Übung, das Training, angesprochen. Bislang ist man sich einig darin, dass Übung/Training ausschlaggebend für den Erfolg ist. Es gibt auch ein schönes Buch zu dem Thema: "So good they can't ignore you". Sollte man lesen, bevor man der "Follow your passion"-Versuchung erliegt. Übung/Training setzt auch voraus, dass man die richtigen Lehrer/Trainer hat. Als Menschen lernen wir offensichtlich gerade dann besonders gut, wenn wir uns von anderen etwas abgucken können. Wenn man den Exzellenz-Forschern glauben darf, dann ist die Zahl der Stunden, in denen man übt, ein Indikator: > 10.000 Std. in der Profi-Liga, > 2.000 Std. Amateur, darunter = nicht der Rede wert.

Wenn man einfach mal die Std.-Zahl auf das eigene Leben überträgt und dann zu erkunden versucht, was das an Arbeit und Konzentration bedeutet, wird schnell klar, warum solche Leute hochgradig spezialisiert sind. Die kennen sich dann in einer Disziplin aus und sind in vielen anderen Gebieten verloren (Spezialisten statt Generalisten). Und da die das ihr ganzes Leben lang durchziehen, werden die immer besser. Hinzu kommt die Erfahrung

Was bislang zu kurz gekommen ist: Neben Talent gibt es die körperliche Anlage. Es gibt einfach körperliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um in einer Disziplin erfolgreich sein zu können. Gute Lehrer/Trainer wissen das und können entsprechend dabei helfen, unrealistische Erwartungen zu vermeiden. Eine Herausforderung unserer heutigen Zeit scheint mir der Wettbewerb zu sein, der rund um das Talent entsteht. Jeder muss ein Talent haben, entwickeln und der Welt zeigen, sonst ist der Mensch nichts mehr wert. Bei dem Angebot an Disziplinen ist das gar nicht so einfach. Liest man Biographien von erfolgreichen, talentierten Menschen, stellt man fest, dass diese ihr Talent meist in der Kindheit, offenbart haben. Es kommt also eher aus dem Menschen heraus und wenn das Umfeld diese Neigung/Begabung erkennt und dann fördert, ist das schon prima.

Zuletzt noch ein Gedanke zum Thema Synthesizer/elektronische Musik: Gerade die Produktion von elektronischer Musik, mit der leichten Verfügbarkeit der Produktionsmittel hat den Nachteil, dass man sich sehr schnell in einem Rollenkonflikt verfängt: Man wird schnell zum Produzenten, Musiker, DJ, Tonmeister, Mastering-Engineer, Soundprogrammierer und Label-Besitzer. Das jede Disziplin dezidiertes Wissen und Können voraussetzt, wird dabei schnell vergessen. Das eigene Homestudio suggeriert eine schöne heile Welt, in der man tun und lassen kann was man möchte. Qualitäten wie die mit anderen in einer Band zu spielen, gemeinsam zu üben und besser zu werden, mit gruppendynamischen Prozessen umgehen zu können, usw. werden dabei nicht erlernt. Möglicherweise, aber das ist nur eine These, gibt es gerade in der elektronischen Musik überdurchschnittlich viel an überflüssigen, sinnlosen Produktionen ohne jeglichen künstlerischen Anspruch. Wie soll man den auch entwickeln, wenn man sich ständig mit dem neusten Gerät beschäftigt, statt zu üben. Soweit das Wort zum Montag ;-)
 


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