Hallo zusammen,
da klinke ich mich glatt mal ein und berichte, wie ich im vergangenen Monat einen S 2000 wieder ins Leben geholt habe.
Mein Ziel war es den S 2000 ohne SCSI - Gerödel ins Studio-Setup zu integrieren.
Der Schlüssel dazu ist die Software Millenium von Chicken Systems. Damit lässt sich der S 2000
vollständig von einem Win XP -PC fernsteuern. Voraussetzung ist eine SCSI -Verbindung vom PC zum S 2000
und es muss zwingend noch Win XP sein - mit Win 7 oder 8 gibt es wohl Probleme mit der Software.
Angeschafft habe ich dann folgendes :
1. einen PCI-SCSI Controller z.B. Adaptec AHA - 2940 - gibt es für 10-15 Euro bei ebay
2. ein SCSI II Kabel mit DSub50 männlich und DSub25 männlich Steckern von
www.partsdata.de/Artikel CS-032-18
zur Verbindung des SCSI Controllers im PC mit dem S 2000 - inkl Versand 23 Euro
3. Software MILLENIUM von Chicken Systems (
www.chickensys.com) für 30 US$ = ca. 23 Euro im Download
Freier PCI Slot vorausgesetzt : Adapter Karte in den PC eingebaut - WIN XP hat die entsprechenden Treiber serienmäßig verfügbar
Millenium Software installiert - gestartet - SCSI-Controller auswählen - und S 2000 wird erkannt und angesprochen.
Millenium bildet im Prinzip den Speicherinhalt des S 2000 auf dem PC-Bildschirm ab.
Man kann auch gute alte AKAI-CD-Roms über das CD-Rom-Laufwerk des PCs auslesen und so einzelne Programms
in den S 2000 verfrachten. Millenium erlaubt auch das Erstellen von Multis im S 2000 und speichert diese dann
inkl der zugehörigen Programs und Samples auf der PC internen Festplatte (!!) für späteren Zugriff wieder ab.
Von dort kann man sie dann auch wieder über Millenium in einem Rutsch in den S 2000 laden.
Man kann mit MILLENIUM übrigens auch die Effekte des AKAI FX-Boards programmieren - natürlich nur,
wenn man das Board auch eingebaut hat.
Die beschriebene Konfiguration bietet also die gleiche Funktionalität wie die Kombination eines S 2000 mit einem zugehörigen
SCSI-CD Rom-Lauferk und einer SCSI-Festplatte - aber ohne SCSI- Gerödel
Natürlich hat das Ganze auch ein paar Nachteile :
1. man ist immer an den PC gekettet - ein Live-Einsatz des S 2000 scheidet eher aus
2. man muß immer noch vom Floppy-Laufwerk des S 2000 booten , mit den bekannten Risiken : Disk-Fehler etc.
3. die Ladezeiten per SCSI sind schon erheblich - für ein Multi mit z.B. 8 Programs und max 32 MB Volumen
gehen schon mal 1 1/2 Minuten von der Uhr
Ich persönlich bin sehr happy mit dieser Lösung.
Ich habe für insgesamt rund 130 Euro (60 Euro für den S 2000 + 60 Euro für das
o.g. Zubehör) wieder einen echten AKAI-Sampler am Start , kann meine vielen schönen
AKAI-Sample-CDS wieder nutzen und der Sound dieser Maschinen ist eh über jeden Zweifel erhaben.
Die AKAI Wandler klingen für meine Ohren einfach umwerfend gut.
Noch ein Wort zu den oft empfohlenen Flopp-Disk-Emulatoren. Der Begriff ist unbedingt wörtlich zu nehmen.
Diese Emulatoren stellen dem S 2000 wirklich nur Speicher in 1,4 MB - Häppchen (HD Floppy Disk) zu Verfügung. Wenn man z.b.
ein Sample/Program mit 5 oder 6 MB laden möchte, muß man dieses auf verschiedenen einzelne Speicherplätze
von 1,4 MB aufteilen und dann auch einzeln ansprechen und hintereinander laden. Ich habe es nicht ausprobiert - aber
das stelle ich mir sagen wir mal sehr ermüdend vor.
Aus dem Grund habe ich von einem Floppy-Emulator abgesehen und mich für obige Lösung entschieden.
Ich hoffe meine Ausführungen waren nicht zu lang und hilfreich für andere AKAI-Fans.
Gruß
der redWave
PS Endlich konnte ich auch mal was zum Forum beitragen und nicht immer nur Infos saugen !!