Synthschmiede errichten...

Timm schrieb:
Es mag sich villeicht nach Geschwätz und Träumerei anhören aber ich hab' es mir ernsthaft zum Ziel gesetzt eine kleine Synthieschmiede auf zu bauen.
Grundsätzlich ist das eine super Idee!
Das hab ich übrigends auch vor.
Du solltest aber vorher genau wissen, was du willst, also ob es ein ernsthafter Broterwerb oder mehr ein Nebenjob / Hobby sein soll.
 
@Fetz:

Wie gesagt, finde den „Umsatz“ so allein genommen wenig aussagend. Angenommen Firma X macht durch den Verkauf von Gear 102 k€ Umsatz im Jahr. Das sind 8,5 k€ im Monat. Das könnten bspw. 20 Geräte á 425 € oder 10 Geräte á 850 € sein etc. Würde die Firma X eine Dienstleitung wie bspw. Webdesign anbieten, könnte man sich noch in etwa vorstellen, wie hoch die Ausgaben sein dürften. Wenn man aber Gear herstellt, wird man Materialien, Bauteile einkaufen müssen. Wenn dafür im Monat bspw. 10 k€ draufgehen, hat die Firma schon im ersten Monat 1,5 k€ Verlust gemacht, ohne überhaupt Löhne & Gehälter ausbezahlt zu haben.

Also nochmals zur Verdeutlichung: Der "Umsatz" so allein genommen sagt mir persönlich gar nichts.

Ich kann dir aber insofern Recht geben, dass man unter 100 k€ Jahresumsatz nicht von einem Unternehmen sprechen kann, außer es handelt sich bspw. um ein kleines Webdesign-Unternehmen (1-2 Mann/Frau).
 
Michael Burman schrieb:
Wie gesagt, finde den „Umsatz“ so allein genommen wenig aussagend.

Deswegen habe ich ihn ja auch auf eine Branche und eine Unternehmensgrösse bezogen und noch einen Materialeinsatz genannt.

Michael Burman schrieb:
Angenommen Firma X macht durch den Verkauf von Gear 102 k€ Umsatz im Jahr. Das sind 8,5 k€ im Monat. Das könnten bspw. 20 Geräte á 425 € oder 10 Geräte á 850 € sein
etc.
Würde bei den von mir genannten Gestehungskosten von 30% des VK keinen Unterschied machen.

Real sehe ich hier das initiale Problem: nämlich das man eine solche Menge einfach nicht absetzen kann - man braucht eine Gerätepalette und einen Namen, damit das klappt.

Und deshalb stimme ich dem Tenor aus dem Thread "erst mal klein anfangen" voll zu. Denn das kann man nicht aus dem nix hochziehen, bis dahin muss man über einige Jahre wachsen (pro Gerät braucht es ja auch 1-2 Jahre Entwicklungszeit). Und das heißt, dass man es "nebenbei" aufbauen muss, man braucht einen anderen Haupt-Broterwerb.

Michael Burman schrieb:
Würde die Firma X eine Dienstleitung wie bspw. Webdesign anbieten,

Das ist eine ganz andere Branche, da kenne ich mich nicht mit aus.

Michael Burman schrieb:
Wenn man aber Gear herstellt, wird man Materialien, Bauteile einkaufen müssen. Wenn dafür im Monat bspw. 10 k€ draufgehen, ...

dann muss man Geräte für ca. 30k€ abgeben und hat 360k€ Jahresumsatz.
Dann reicht das für ein bis zwei Mitarbeiter, eine Halbtagssekretärin und ein paar Aushilfsschrauber, das wird dann langsam solide.

Man muss die Zahlen schon so verstehen wollen, wie sie gemeint sind: wie so ein kleines Unternehmen typischerweise funktioniert.
Nicht wie es pleite geht und auch nicht, wie es sich rechnet, auf einmal Gartengestaltung anzubieten.
 
@ Michael Burman:

Recht hast du, der Umsatz sagt erstmal gar nix aus. Da können noch so große Zahlen stehen, wenn die Ausgaben höher sind ist's am Ende eben doch ein Verlustgeschäft. -> Übrigens ein sehr gern gemachter Fehler: "Boah, die machen soviel Umsatz, dann sind die ja schon reich!" :lol:


@ Timm:

Dir da so in ein-zwei Sätzen 'ne wirkliche Entscheidungshilfe zu geben dürfte relativ unmöglich sein, daher hier nur ein wenig subjektives Geschwafel:

1.) Mache dir wirklich(!!!) bewusst, wie weit du dich mit der Materie Synthesizer auskennst. Ich meine damit erstmal nicht den Bau, sondern Synthesizer allgemein. Wie gut kennst du dich mit Bedienung, Parametern, Features, Einschränkungen etc. aus? Die meisten erfolgreichen Produkte in der heutigen Zeit machen Dinge nicht neu, sondern besser. Du solltest also ein Gespür dafür entwickeln, welches Feature noch nicht optimal gelöst ist oder besser gelöst werden kann Wie schon in anderen Posts geschrieben, der Markt ist gesättigt, auf den nächsten Minimoog-Klon wartet also keiner mehr. ;-)

2.) Mathematik... hmmm... Ich weiß genau was du meinst, bin selbst auch nicht gerade die Krönung in Mathematik. Seltsamerweise komme ich, solange es um tatsächliche Anwendung von Technik oder Akustik geht, ganz gut klar. Das kann ich mir alles vorstellen. Beim Schulmathe habe ich allerdings die letzten Jahre meiner schulischen Karriere so ziemlich alles in den Sand gesetzt was so ging... Daher: Fang langsam an. Kauf dir ein Einsteigerbuch und fang an dich da reinzulesen. Wenn das Buch gut ist und du verstehst was da abgeht, weitermachen. Dann kannst du auch überlegen, ob du eine Ausbildung oder ein Studium in die Richtung machen möchtest... Wenn nicht, dann such' dir lieber ein anderes Betätigungsfeld.

3.) Business... Wenn du dann tatsächlich soweit bist, dass erste Schaltungen zumindest im Prototypenstadium sind und das erste Produkt zumindest auf dem Papier komplett steht, dann(!!!) kannst du dir Gedanken über eine eigene Firma machen. Da solltest du dann aber nicht auf irgendwelche Broschüren vertrauen, sondern dir nicht zu schade sein ruhig mal ein mehrmonatiges Seminar, vielleicht auch zwei oder drei, zum Thema Existenzgründung zu machen. Ich habe so ein Seminar letztes Jahr selbst absolviert und ich muss sagen, nachdem ich anfangs sehr skeptisch war, hat mir das Ganze doch eine unglaubliche Menge an Infos und Herangehensweisen gebracht. In meinen Augen absolutes Pflichtprogramm. Zusätzliches Coaching schadet sicherlich auch nicht, da kann man dann auf spezielle Themen zu deinen Problemen eingehen. Sei dir bewusst dass selbst in dieser Phase dein Unternehmenskonzept noch jederzeit auf den Kopf gestellt werden kann.

4.) Du solltest dir bewusst machen, dass die nächsten Jahre harte Arbeit werden, wenn du das wirklich durchziehen willst. ("Lehrjahre sind keine Herrenjahre") Es wird garantiert sehr frustrierend, du wirst gegen viele Wände rennen und den acht Stunden Arbeitstag kannst du dir getrost an den Hut stecken, dass wird nix.

Ansonsten bist du herzlich eingeladen dir bei mir Infos und Tips zur Existenzgründung etc. abzuholen. Habe den ganzen Kram selbst erst durchgemacht.

Soviel von mir für den Moment...
 
Fetz schrieb:
Man muss die Zahlen schon so verstehen wollen, wie sie gemeint sind: wie so ein kleines Unternehmen typischerweise funktioniert.
Nicht wie es pleite geht und auch nicht, wie es sich rechnet, auf einmal Gartengestaltung anzubieten.
Nun gut, jetzt haben wir neben dem Umsatz auch über die Ausgaben gesprochen (und ja, Umsatz < Ausgaben führt zu Pleite), und das Beispiel mit dem Webdesign (für Gartengestaltung bräuchte man im Übrigen viel mehr Anlagevermögen inkl. entspr. Fahrzeuge, und bestimmte Materialien etc. würde man auch einkaufen müssen - da kenne ich die Brache aber noch weniger; für Webdesign reichen aber im Prinzip schon ein PC und eine ruhige Arbeitsumgebung) war eher so gemeint, dass man dafür keine Teile einkaufen muss, sondern alles virtuell aus Bits und Bytes selber basteln kann.
 
Wiggum schrieb:
@ Michael Burman:

Recht hast du, der Umsatz sagt erstmal gar nix aus.


Ihr könnt also ein Geschäft mit Null Umsatz erfolgreich führen?

(Es ging mir um den *Mindest-Umsatz* den man haben muss, damit man nicht aufs Maul fällt - das ist eine *notwendige*, keine hinreichende Bedingung. (Wieso kommt eigentlich in jeder Online-Diskussion irgendwer und verdreht einem jede Implikation in eine Äquivalenz? Schon der rethorische Kniff ist billig (Schopenhauers Kunstgriff #1) und in dieser Variante beleidigt er auch noch alle Leute, die keine Logik-Legastheniker sind. ))
 
Gewinn ist wichtig, womit bei einer Manufaktur zwangsläufig auch Bauteile verschoben werden müssen - Sprich Umsatz.

The Gewinn muss halt stimmen, aber ich glaube hier in diesem Falle ist es gut, erstmal anzufangen und fit zu sein. Die Schmiede aufmachen kann man ja erstmal nebenbei und dann reinwachsen. Der Automatismus Ausbildung -> Beruf/Ahnung ist nicht immer so einfach. Praxis machen und viel reparieren und bauen und wenn das gut klappt, dann anbieten.

Dabei ist gut, wenn man selbst als Kleinstunternehmer ein einfaches Zahlenschieben drauf hat. Man wird bei kleineren Summen wohl eh die Steuer selbst machen und vielleicht später einen Profi haben - Wenn man gleich genug verdient natürlich auch gleich einen Profi - Ist besser. Aber die Gesetze der BWL sind eh gleich. Und da muss ich Fetz in einer Sache Recht geben: Vergiss nicht die Gewinnspannen und so weiter oder verkaufe selbst direkt. Der Selbstkostenpreis wäre ja dann bestenfalls NULLwachstum und dann hast du deine Arbeit noch nicht drin.

Aber das ist sicher selbstverständlich. Dachte ich zumindest. Muss sich halt lohnen oder man macht Idealsmus und es ist egal.

Vielleicht nen Job machen und nebenbei machen oder jetzt anfangen und gegen Ende der Ausbildung fertig sein oder selbst alles machen und das anbieten. Das geht alles. Wichtig ist nur, dass mans kann und gut ist, dann spricht sich sowas auch rum und landet in meiner http://sequencer.de/synth/index.php/Synthesizer_Repair Reparatur-Service Liste Liste ;-)
 
Moogulator schrieb:
Der Selbstkostenpreis wäre ja dann bestenfalls NULLwachstum und dann hast du deine Arbeit noch nicht drin.
Eigentlich gehört die Arbeit in den Selbstkostenpreis mit rein. Wenn man die menschliche Arbeit sowie sonstige Kosten wie Miete, Strom etc. nicht einrechnet, sollte man lieber von Material(stück)kosten sprechen.

Fetz schrieb:
Es ging mir um den *Mindest-Umsatz* den man haben muss, damit man nicht aufs Maul fällt
Was ist das denn für eine Aussage?... Es ist doch selbstverständlich, dass man etwas einnehmen möchte. Man wird aber auch was ausgeben müssen. Der Umsatz - das sind nur die Einnahmen. Darum ging es doch, die Ausgaben nicht völlig auszublenden. Wenn man Gewinn ermittelt, gehören Löhne und Gehälter ebenfalls auf die Ausgaben-Seite. Wenn man also bspw. 2,5 k€ pro Mann/Frau und Monat kalkuliert (als Inhaber möchte man ja auch von etwas leben, oder?), sind das bei 3 Menschen 90 k€ an Personalkosten im Jahr. Niemand sagt, dass so der Anfang einer Unternehmung auszuschauen hat. Aber was hilft ein *Mindest-Umsatz* von 75 k€, wenn allein die Personalkosten schon 90 k€ betragen?... Und wenn man aus einem Hobby heraus anfängt, darf der Umsatz im ersten Jahr auch ruhig mal 5 k€ oder so betragen. Mir ging es nur darum, den Umsatz nicht losgelöst von den entstehenden Kosten zu betrachten. Bei einem Hobby kann man Verluste so lange machen, wie sie aus anderen Einnahmequellen gedeckt werden können.
 
@Fetz

Habe noch mal nachgelesen, du sagtest ursprünglich 100 k€ Umsatz für den Inhaber und 75 k€ pro weiteren Mitarbeiter. Bei 3 Mann/Frau wären das also 250 k€ Umsatz. Also bspw. 250 verkaufte Geräte im Jahr bei einem Durchschnittspreis (bezogen auf eine Produktpalette) von 1 k€. Oder von mir aus 500 Geräte bei einem Durchschnittspreis von 500 € etc.

Ok, im nächsten Schritt wirst du wohl die Personalkosten rausrechnen und schauen, dass der Rest für Material- und sonstige Kosten reicht?...

Ist schon eine interessante Betrachtungsweise... Naja, wie dem auch sei. Der Umsatz war mir als eine Orientierungsgröße einfach zu wenig. Aber man könnte sich z.B. mal eine Simulation in Excel basteln und mit Zahlen spielen. Z.B., wenn ich so und so viele Menschen beschäftige und ihnen so und so viel zahle, muss ich ja diese Kosten über die verkauften Geräte wieder einspielen. Deckungsbeiträge, Stückzahlen, Materialkosten, Steuern, Versicherungen... Und eigentlich wollte man bzw. Timm doch „nur“ Synthesizer bauen... ;-)
 
Puh, wurde ja schon recht viel dazu gesagt:

möchte nur meine Gedankengänge, die hier größtenteils schon so augesprochen wurden, noch einmal zum Besten geben.

Kreativität & Co
Gute Ideen und vor Allem ein Gespür dafür, was dem Markt noch fehlt, muss unbedingt vorhanden sein. Das kommt natürlich mit der eigenen Erfahrung in der Bedienung verschiedener Synthesizer, auch sollte man immer mal wieder genau hinhören, was Leute dieses Forums und vergleichberer Foren an Geräten so kritisieren, nach welchen Kriterien sie eine Neuanschaffung auswählen etc.
Eine eventuelle Ausbildung kann auch dazu beitragen, Marktlücken besser erkennen zu können. Habe mal etwas kaufmännisches in der Veranstaltungs- und DJ-Technik gelernt und dabei etliche teils wirklich simple Kleinigkeiten entdeckt, die der Markt einfach nicht hergibt.

Als Beispiel: Es gibt diese Kombicases, die für einen Doppel-CD-Player (2 19"-Einheiten, d.h. 1x Laufwerk, 1x Bedienteil) sowie einen Mixer gedacht sind.
Jedoch hat scheinbar jeder Hersteller von irgend einem Original abgekupfert und es gab bei zahlreichen Mischpulten Probleme, weil nicht genug Einbautiefe zur Verfügung steht.
So Sachen kommen eben bei den "Großen" nicht wirklich an, da kann dann die kleine Klitsche punkten.
Nun fehlt der Platz für die ausreichend große Holzwerkstatt, hätte noch mehr Case-Ideen bgehabt, mit denen man wohl ohne Weiteres zumindest einen Nebenjob hätte ersetzen können.

Zurück zum Thema:
Ein technischer Hintergrund setzt natürlich das I-Tüpfelchen darauf und bringt das letzte Ideen-Finetuning.


Thema Mathematik nicht dein Ding

Teilweise geht es tatsächlich rein über die Erfahrung ohne großartige Kenntnisse der höheren Mathematik, nicht zuletzt deswegen, weil viel Grundschaltungen schon vorgegeben sind und man über "trial and error" einfach mal ein bisschen herumdoktorn kann. Zielgerichtetes Entwickeln ist das jedoch nicht und man wird früher oder später an gewisse Grenzen stoßen. Sollte deine Kollegen wirklich voll mit einsteigen dürfte das aber weniger dein großes Problem werden.

Lernen allgemein
Als "Leiter der Initiative" wirst du ohne umfangreiches Fachwissen in mehreren Bereichen trotz technisch versierter Freunde nicht weit kommen. Stelle dich also auf einen lanwierigen Lernprozess, der ganz sicher nicht immer nur Spaß macht, ein.

Zeitaufwand
Freizeit dürftest du für die nächsten paar Jahre größtenteils aus deinem Terminkalender streichen. Zunächst wird es die Kombination aus normalen Job / Ausbildung sowie Vorbereitung auf die Lebständigkeit sein, später dann eventuell der Drang zu Überleben der Grund, dass viele Gewerbstätige in den ersten Jahren locker mal 50% mehr arbeiten müssen, wie ein Angestellter.

Rechtliche Dinge
Unternehmensgründung und die angesprochene Gewährleistungspflicht sind die kleinsten Probleme. Ein Einzelunternehmen oder eine GBR, sowohl als Nebentätigkeit als auch hauptberufliche Tätigkeit sind für ein paar wenige Euro innerhalb weniger Minuten gegründet. In den Geschäftsformen haftet jeder Teilhaber voll mit seinem Privatvermögen (natürlich auch über das vorhandene hinaus). Eintrag in´s Handelsregister gibts bei diesen einfachten Geschäftformen nicht, erst bei e.K., KG etc.
Auch wenn eine Ltd. zunächst interessant erscheint, würde ich dringenst davon abraten.

Problematisch wird´s bei CE, Produkthaftung und ElektroG. Erwähnung im Anschluss.

CE

CE ist die Kennzeichnung, dass alle bei uns erforderlichen Richtlinien im Aufbau einghalten werden. Ein Teil davon ist handlebar, die Verwendung fertiger, zugekaufter Steckernetzteile erleichtet einem das Leben enorm, da man sich nicht mehr mit den ganzen Richtlinien bei Verwendung von Netzspannung herumschlagen muss. Größtes Problemfeld ist die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Störabstrahlungen über gewissen Grenzwerten, welche zur Beeinflussung anderer elektronischer Geräte und im schlimmsten Fall beispielsweise auch von Herzschrittmachern, führen, können ganz bösen Ärger bereiten (siehe Produkthaftung). Es gibt etliche einfache Regeln wie möglichst kurze Leiterbahnen, Metallgehäuse und in dem speziellen Fall ausschließlich Verwendung von Analogtechnik im niederfrequenten Bereich, welche von vornherein zur besseren Chancen beitragen, eine EMV-Prüfung zu bestehen.
Solche Tests im Labor dafür sind irrsinnig teuer, je öfter ein Redesign notwenig ist, umso teurer wird es. Für sehr kleine Auflagen eines Gerätes sind solche Tests oftmals finanziell gar nicht vertretbar - würde man sie auf das Gerät umlegen, würde es keiner mehr kaufen.

Ich gehe soweit zu bahaupten, dass etliche kleine Klitschen diese Tests erst gar nicht machen und das Beste hoffen.
Das ist möglich, da du die CE-Kennzeichnung deinem Gerät selber verleihen kannst und somit für die Einhaltung der Vorschriften garantierst.

Produkthaftung
Ist in all ihren Forman auch nicht das angenehmste Thema. Besonders eklig wird es wohl werden, wenn durch einen blöden Zufall jemand/etwas durch dein Gerät zu schaden kommt und die Fahrlässigkeit unterstellt wird (nichteinhalten der CE).
Zunächst einmal gilt aber: wo kein Kläger, da kein Richter.
Man sollte es aber immer im Hinterkopf haben, dass in unserem Land die Möglichkeit besteht, sich so das ganze Leben zu versauen.
Irgendwelche Chinaböller haben´s da einfacher ....

ElektroG
Jaja, ein Geniestreich der EU mit ganz besonders bürokratischer und somit kostenintensiver Abwicklung in Deutschland. Für in Verkehr gebrachte Geräte müssen Gebühren entrichtet werden, um die in Zukunft entstehenden Entsorgungskosten zu decken.
Auf zahlreiche gar nicht realitätsferne Verschwöungstheorien, wie es zu diesem Gesetz gekommen ist, möchte ich nun gar nicht eingehen.
Tatsache ist: Es wird sehr viel Geld in Verwaltung verschwendet und würde man den Berechnungsalgorythmus als "unausgereift" bezeichnen, wäre das tatsächlich noch eine Beschönigung. Tatsache ist, dass es schon manche Klitsche getroffen hat und diese wesentlich mehr Entsorgungsgebühren bezahlt hat, als je für die Geräte, die sie in Zukunft noch auf den Markt bringen werden, fällig geworden wären. Näher möchte ich jetzt auf das Prinzip gar nicht eingehen.
Der unkomplizierteste aber eben auch nicht ganz billige Weg geht dann über take-e-way oder andere Dienstleister, um dem Risiko einer Falschberechnung und dem enormen Verwaltungsaufwand aus dem Weg zu gehen.
Alles handelbar aber eben: jährliche Fixkosten, die man erst mal wieder verdienen muss

Übrigens: Auch hier mag mancher Inverkehrbringer die Anmeldung ignorieren, das kann aber zu empfindlichen Geldstrafen führen, wie z.B. der Fall eines ganz kleinen Modellbau-Zubehör-Anbieters zeigte. So viel Strafe holt der gute Herr im Nebenerwerb in 10 Jahren nicht mehr rein.

Sonstige Risiken
Ja, die Abmahnwelle eben. Deshalb penibelst auf alles Achten und sich insbesondere beim Thema Online-Auftritte auch mal bei den Großen umsehen. Eine Kleinigkeit im Impressum, ein Gerät im Onlineshop, aus dessen Kennzeichnung nicht hervorgeht, dass es nicht lieferbar ist und ganz schnell hat man 3-4stellige Beträge am Backen. Guter Anwalt in der Verwandschaft ist die einzige Chance, ich persönlich, auch wenn es mancher als niveaulos bezeichnen mag, hätte auch nichts gegen andere Gruppierungen einzuwenden, die sich solche Berufsabmahner mal vornehmen :)
Nur so nebenbei: dass Schaeffer auch bei ähnlichem Geschäftszweig Interesse daran hätte, dir einen reinzuwürgen, wage ich zu bezweifeln. Als ernsthafte, geschäftsgefährdende Konkourenz könntest du die nächsten Jahrzehnte eh nicht auftreten.

Corel und Adobe Grafik -> CAD
Nun, geschenkt ist auch der Lernprozess nicht. Entscheidend ist ja auch, dass der Metallverarbeiter etc. mit den Daten so auch was anfangen kann. Da hilft für den Anfang eine Firma möglichst vor Ort und persönliche Absprache. Laser- oder besser Wasserstrahlschnitt sowie Siebdruck sind schon bei kleinen Serien günstiger, als mancher glauben mag. Fräsen, wie Schaeffer es handhabt, bietet zwar zusätzliche Optionen wie die dritte Dimension beim Aufbau der Frontplatte, ist aber in der Regel teurer.

Erfordeliche Umsätze
Um so viel zu verdienen, dass man auch mal über eine schlechte Phase hinwegkommt, gehört einiges dazu und ich zweifle ernsthaft daran, dass man das rein mit einer eigenen Synthesizer-Produktlinie hinbekommt. Man muss eben das Geschäftsfeld ein wenig ausweiten für den Fall, dass es in einer Richtung nicht mehr weitergeht.

Frontplatten/Gehäuse-Service
Sicherlich auch ein vielversprechendes Unterfangen, was allerdings gut Startkapital benötigt. Mit einer Klapper-CNC-Fräse für 2000,- Euro ist es nicht getan, zumindest würde man sich mehr ärgern als Freude damit im komerziellen Einsatz haben. Bevor man hier großzügig investiert, sollte man sich ernsthafte Gedanken darüber machen, welche Qualität man benötigt. Gute Hilfestellung gibt cnc-ecke.de (Forum mit Anmeldung, lohnt sich, 10000nde Beiträge). Und auch dann ist noch die Beschriftungsfrage zu klären. Weiterhin macht es sinn, den Kunden eine freie Software zur Verfügung zu stellen, welche auch gleich die Kosten berechnet. Vielleicht kann man da irgendwie bei Opensource-CAD-Software ansetzen.
Sollte das Vorhaben trotz weniger Startkapital interessant bleiben, wäre fraglich, ob es sich lohnt, mit einer kleinen Fräse und Kunststoffgehäusen anzufangen.

Finanzierung
Ja, die Zeiten sind schlecht und einfach mal so einen Kredit gibt es nicht mehr unbedingt. Vielleicht ist es auch gut so, denn ganz schnell hat man sich verschuldet und kann anschließend keine Erfolge nachweisen - ärgerlich.
Zur Vorfinanzierung einer Kleinserie gab gab es hier im Forum ja schon ein Modell, dass bei der letzten Aktion zu einer Menge Trouble geführt hat. Ich habe es teilweise mitverfolgt und kann durchaus beide Seiten und deren Verhalten verstehen.
Verbesserter Vorschlag: Zunächst Marktforschung betreiben (ernsthaftes Interesse an geplantem Produkt?), dann fertig entwickeln, zumindest mit fertiger Elektronik und prototypischem Gehäuse. ERST DANN Vorfinanzierer der ersten Serie suchen, da diese dann nicht so lange auf das Endgerät warten müssen.

Genz ehrlich ?
Ich möchte dich weder entmutigen noch beleidigen und schätze solch nobles Vorhaben, zudem sind mir kleine Klitschen einfach symphatisch.
Aber: Gesetzt den imaginären Fall ich hätte Ähnliches vor und würde einen Geschäftspartner suchen könnte ich bei deinem aktuellen Kenntnisstand rein gar nichts mit dir anfangen, da du außer Motivation leider noch nichts zu bieten hast, was nicht auch viele Andere können.
Du hast also einen steilen Lernprozess vor dir ...

Zunächst einmal ...
Ich rate schon dazu (vorrausgesetzt du entscheidest dich nicht doch zu einem Studium), zunächst eine Ausbildung zu machen und dir auch diese schon in eine Richtung auszusuchen, mit der du etwas anfangen kannt. Konkret z.B.:
- kaufmännisch, am Besten im Fachhandel (kein Blödmarkt oder so)/ elektronische Artikel
- elektrotechnische Ausbildung
- Metallverarbeitung
Zu Bevorzugen sind Kleinstfirmen, in denen du, wenn du dich gut anstellt, wirklich für alles mal eingesetzt wirst (Vom Straßenkehren bis zur Webadministration). So gewinnt man einen guten Überblick, wie ein kleines Unternehmen so funktioniert und dass man nicht zwingen BWL studiert haben muss :)

Und wie macht man sich einen Namen ?
Wenn es dann soweit ist, wird dir das Forum sicherlich gut gesinnt und gerne bereit, ein bisschen Werbung für dich zu machen. Im Vorfeld kann es sicher nicht schaden, ein paar Kleinstprojekte, für jene sich eine Serie nicht lohnt, als Open Source jedem Nachbauer unter Ausschluss der komerziellen Verwendung freizugeben.

Schlusswort
So, ich glaube, du hast genug zu lesen :) Ich bitte Rechtschreibfehler oder eventuell etwas wirr klingende Sätze zu entschuldigen, bin zur Zeit stark erkältet und nicht 1000% bei der Sache.
Ansonsten: viel Glück und Motivation, und das meine ich ganz ehrlich !
 
Fetz schrieb:
Möchte nur das was du sagtest unterstreichen. :nihao:

Ansonsten: viele gute Gedanken hier.

Auch das wurde schon erwähnt: Was immer du tust, nimm kein Geld ohne Gegenleistung. Kohle rüberzuschieben und dann Monate oder Jahre darauf zu warten ob da jemals was draus wird - das ist wirklich wirklich ätzend.
 
Michael Burman schrieb:
Ok, im nächsten Schritt wirst du wohl die Personalkosten rausrechnen und schauen, dass der Rest für Material- und sonstige Kosten reicht?

Nö. Wie geschrieben sind etwa 30% vom Abgabepreis als Materialkosten drin - mehr kannst du dir allenfalls dann erlauben, wenn du den Laden & die Buchhaltung im Griff hast.

Michael Burman schrieb:
Deckungsbeiträge, Stückzahlen, Materialkosten, Steuern, Versicherungen...

Vergisses. Wenn du da auf doll was anderes kommst, machst du was falsch - und um abzusehen, dass man erst mal kleine Brötchen (=Hobby, nebenbei) backen muss, reicht der Überschlag schon aus.
 
Hab sowas ja auch vor mit genauso wenig Kenntnissen.

Wenn ich das von wegen CE höre, dann wirds mir auch ganz anders.

WIe sieht denn die Rechtslage as bei DIY Kits? Vielleicht reicht es ja schon Platinen und Gehäuse zu vertreiben.

Über das Herstellenj und den ernsthaften Vertrieb würd ich mir da erst in ein paar Jahren nen Kop machen, wenn du wirklich weisst wie man son Teil baut.

Das Internet bietet zwar jede Menge Schaltungen aber ohne Grungkenntnisse scheitert man da trotzdem schnell.

Ich such ja auch ne Ausbildung in der Richtung aber den guten alten Radiotechniker gibt es ja nicht.

Ich ürde dir vorschlagen erstmal ein paar DIY Synths zu basteln und Experimentierkästen bzw. Lernpakete zu besorgen.
 
-FX- schrieb:
der Drang zu Überleben der Grund, dass viele Gewerbstätige in den ersten Jahren locker mal 50% mehr arbeiten müssen, wie ein Angestellter.

!


Von Ausnahmen abgesehen gilt das auch für die Folgejahre :D

Angestellte glauben sowas ungern und halten einem dann vor: "Hab dich heute nachmittag durch den Wald joggen sehen!" Die sehen halt nicht, dass man dafür auch mal nachts um 1 noch ackert, um sein Pensum zu schaffen.
 
-FX- schrieb:
Gesetzt den imaginären Fall ich hätte Ähnliches vor und würde einen Geschäftspartner suchen könnte ich bei deinem aktuellen Kenntnisstand rein gar nichts mit dir anfangen, da du außer Motivation leider noch nichts zu bieten hast, was nicht auch viele Andere können.
Nun ja, er hat eine Produktionshalle!... Das ist doch schon mal was!... :D

Fetz schrieb:
Wie geschrieben sind etwa 30% vom Abgabepreis als Materialkosten drin
Also Abgabepreis = 3,333 x Materialkosten? Und Verkaufspreis? 4,757 x Materialkosten?
Wenn ich also 150 Euro Materialkosten habe, müsste der Verkaufspreis bei etwa 700 Euro liegen?
Ok, angenommen ich kann jeden Monat 30 Stück herstellen und verkaufen, also jeden Tag ein Stück. Dann hätte ich den Jahresumsatz von ca. 250 k€. Davon 54 k€ Materialkosten. Bleiben ca. 200 k€ für Personal und sonstiges. Wird das ausreichen, um 360 Stück im Jahr herzustellen (einschließlich Entwicklungszeit, Administration etc.). Und wäre diese Menge auch absetzbar? Sprich, dass ein Zeug, das in Einzelteilen eigentlich 150 Euro kostet, 360 mal im Jahr für 700 Euro verkauft werden kann.

Fetz schrieb:
um abzusehen, dass man erst mal kleine Brötchen (=Hobby, nebenbei) backen muss, reicht der Überschlag schon aus.
Als Hobby bzw. nebenberuflich, wie gesagt, kein Problem, wenn man die Verluste aus anderen Einnahmequellen decken kann. Aber hauptberuflich... Da habe ich halt bedenken, ob man zu kostendeckenden Preisen genug Abnehmer findet. Dank dem Internet kann man zwar weltweit... Aber erstens muss das Produkt schon was besonderes sein, und zweitens wird es ohne intensives Marketing schwer... Naja, möchte hier aber auf keinen Fall desktuktiv auftreten...
 
Fetz schrieb:
Ihr könnt also ein Geschäft mit Null Umsatz erfolgreich führen?

Nein, zaubern kann ich nicht. Ich sag aber gerne bescheid wenn's soweit ist. ;-)

Fetz schrieb:
(Es ging mir um den *Mindest-Umsatz* den man haben muss, damit man nicht aufs Maul fällt - das ist eine *notwendige*, keine hinreichende Bedingung. (Wieso kommt eigentlich in jeder Online-Diskussion irgendwer und verdreht einem jede Implikation in eine Äquivalenz? Schon der rethorische Kniff ist billig (Schopenhauers Kunstgriff #1) und in dieser Variante beleidigt er auch noch alle Leute, die keine Logik-Legastheniker sind. ))

Deine Rechnung an sich ist ja gar nicht mal so verkehrt, jedenfalls könnte ich mir theoretisch vorstellen das 30% Materialkosten schon passen könnten. 30% für Vertrieb, naja, kommt darauf an ob nationaler oder internationaler Vertrieb bzw. durch wieviele Hände das Gerät da tatsächlich geht. Würde ich eventuell etwas höher ansetzen.
Den Posten Werbung hast du leider aber vollkommen vergessen. Der dürfte bei halbwegs ernstgemeinter Werbeaktion mindestens weitere 15% der 100k€ verschlingen. Sollte man zumindest erwähnen, da nicht ganz unwichtig. Da wären dann nicht mehr ganz 2100Euro monatlich für Gehalt, Steuern, Versicherungen usw drin. Mit privater Krankenversicherung etc, was man als Selbstständiger halt so braucht, steht man dann ungefähr auf Hartz4-Niveau bzw. wahrscheinlich schon etwas schlechter dar. Aber...

...darum geht es mir eigentlich überhaupt nicht! Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass jegliche Rechnung basierend auf dem Umsatz zum scheitern verurteilt ist. Niemand, der auch nur halbwegs versiert ist würde eine ernsthafte Rechnung bzw. Planung eines Unternehmens basierend auf dem geschätzten Umsatz aufbauen. (Klar, Umsatz ist ein wichtiges Thema und die Umsatz- und Rentabilitätsvorschau ist wichtiger Bestandteil eines jeden Businessplans, aber eben nicht die Grundlage, auf der die Berechnungen ansetzen sollten.) Da du das Wort "Legastheniker" richtig schreiben kannst unterstelle ich dir mal, dass du nicht so blöd wärst die Sache ernsthaft so anzugehen. ;-) Meiner Logik zufolge bleibt also nur der Schluss, dass du dir einen mehr oder minder großen Spaß mit dieser Herangehensweise erlaubt hast bzw es für eine kurz zusammengefasste Darstellung als geeignetes Rechenbeispiel dienlich war. (Nein, keiner erwartet dass du jetzt anfängst 'nen tatsächlichen Finanzplan zu schreiben. ;-) ) Da es sich hier aber um ein öffentliches Forum handelt, wo viele Leute mitlesen solltest du uns zumindest gestatten darauf hinzuweisen, dass dies nicht der eigentliche Weg ist, so etwas zu berechnen. ;-) Der Logik-Legastheniker hat gesprochen. :lol:
 
Fetz schrieb:
Vergisses. Wenn du da auf doll was anderes kommst, machst du was falsch - und um abzusehen, dass man erst mal kleine Brötchen (=Hobby, nebenbei) backen muss, reicht der Überschlag schon aus.

Das mag ich an dieser Stelle voll und ganz unterschreiben. Zumindest fertige Pläne und erste Prototypen sollte man in Händen halten, bevor man den Hobbybereich verlässt.
 
Michael Burman schrieb:
Da habe ich halt bedenken, ob man zu kostendeckenden Preisen genug Abnehmer findet....
Wenn man entsprechend innovative und (unter dem musikalischen Aspekt) wirklich brauchbare Technik anbietet, dann werden sich immer ein paar Leute finden, die das auch kaufen werden.
Der endgültige Preis ist dabei garnicht mal so ausschlaggebend, für ein gutes Produkt, wird auch die entsprechende Kohle hingelegt.
Man sieht das ja auch an relativ teuren Modulen, wie z. B. dem phantastischen Zeroszillator, die auch gekauft werden (wenn man sie denn mal in ausreichender Anzahl produzieren würde...).
Natürlich muß da auch die kaufmännische Professionalität dahinter stehen. Wenn man damit auch Geld verdienen möchte, kann man das nicht mal so nebenbei machen und die Klamotten so liefern, wie man grad mal Lust und Zeit hat.
Ich kann die Firmenpolitik einiger kleinerer Hersteller auch nicht nachvollziehen. Man kann die Leute doch nicht anfixen und dann keinen Stoff liefern -so doof kann man doch garnicht sein.
 
Es wird im nächsten Jahr noch eine neue kleine Company geben, die endlich mal das Zeugs baut, was ich auch brauchen kann.
 
<hach>
ein idealist. Prima.
Vergiß das Studium. Zum Thema Synth gibts keinen Studiengang. Und zum Thema geschäftsgeründung nur viel geschwurbel.
Fang an mit Standardschaltungen, versteh die und bau sie nach. Hör dir einige Synths an und versuch herauszufinden wie der sound zustandekommt-
Mach was eigenes. Elektronik isz kein Hexenwerk, Audio ist zappeliger Gleichstrom. Man muß weder Tools für 100k kaufen noch den Krempel simulieren, das läuft sogar auf einem Breadboard.
Besorg dir das Buch: The Art of Electronis von Horowitz/Hill als starter und mach dann weiter mit Audiokram. Das Netz ist voll mit nützlichem Zeugs, frag wenn du bereit bist.
 
island schrieb:
Na komm, mehr Infos bitte ;-)

Nöö. Das Projekt ist noch zu frisch, um da jetzt bereits groß Palaver zu machen.
Da müssen erstmal die grundsätzlichen Dinge geregelt werden, bevor man jetzt an die Öffentlichkeit geht. Sobald wir ein vernünftiges Konzept auf die Beine gestellt haben, werden wir das hier auch mitteilen.
Ein halbes Jahr wirds bestimmt noch dauern, also etwas Geduld...
 
Muß auch nochmal meinen Senf dazu geben.

Thema Elektrotechnik Studium: alles halb so wild mit der Mathematik. Das erste Semester geht noch. Im zweiten wird es etwas haarig und dann hast du das Fach Mathematik überstanden. Sie taucht 'nur noch' als Handwerkszeug auf und ist einfach im Gebrauch. Beim Synthibau brauchst du eh keine wilde hochkomplizierte Mathematik.
Ich habe selber Elektrotechnik an einer FH studiert. Das was du aus einem Studium mitbringst ist nichts weiter als Grundwissen *hüstel* Dein Schein am Ende sagt nur aus, dass du fähig bist zu denken, ein Buch zu lesen und etwas Komplexes zu überblicken. Das ist das wirklich Wichtige!
Studium kann ich empfehlen, da du dir eben im Vorfeld Gedanken über eine Schaltung und deren Wirken im Ganzen System machst, anstatt zu sagen "ich brate das mal eben an"

Worüber du als Student stolpern wirst ist Folgendes: Der Prof klopft dir auf die Schulter, wenn du einen Kondensatorwert von 53nF ausgerechnet hast. Dann wirst du aber schnell feststellen, dass du Probleme bekommst so einen zu kaufen. Oder die verschiedenen Typen eines Bauelements. In dieser Hinsicht fehlt es dem Studium am Praxisbezug, obwohl es doch eine so einfache Sache ist :-/

Blätter dir doch die Studiumsunterlagen deiner Freunde durch um dir einen Überblick zu verschaffen. Setz dich einfach in ein paar allgemeine Unterrichtsstunden in die Uni. Aber laß dich nicht gleich abschrecken - wirklich interessant wird es erst ab dem 4. Semester ;-)

Werkstatt: Daumen hoch dafür. Viele müssen so etwas erst bauen oder mieten und das zieht einem die Schuhe aus. Vielleicht wird es dir eines Tages wie meinem Familienbetrieb ergehen. Wir fingen in einer Doppelgarage an, platzten aus allen Nähten. Bauten eine Halle an in der man sein Auto locker wenden kann. Riesengroß für unsere Begriffe. Nach fünf Jahren - Platzmangel!
Warum? Damit kommen wir zu den Helfershelfern, die hier auch angesprochen wurden.

"Ich kenne da einen, der würde mir..."
Der Herr Würdemir, möchte auch bezahlt werden. In unserem Betrieb haben wir anfangs auch vieles außerhalb machen lassen. Das berühmte und hochgelobte outsourcing. Unter Umständen die Todesfalle für einen Kleinbetrieb. Wir produzieren beispielsweise extrem kleine Stückzahlen. Früher waren es ca 10 Maschinen im Jahr. Da zahlt man sich tot, wenn man 30 Teile gedreht haben möchte, 20 Platten gekantet, oder 10 Platinen gefertigt. Mehr bestellen ist nicht, denn irgendwo muß man das Zeugs auch lagern. Also haben wir insourcing betrieben. Nach und nach den Maschinenpark erweitert (Drehbank, Fräse, Abkantpresse,...) und bestücken auch Platinen selber. Die Kostensenkung ist enorm. Wir konnten den Preis der Maschinen über die Jahre stabil halten - sehr zur Freude unserer Kunden - und brauchen nur noch sechs pro Jahr verkaufen. Am wichtigsten ist der abfallende Streßpegel! Kein Haareraufen mehr, weil sich der Lieferant nicht an den Termin hält. Dafür viel Dreck in der Werkstatt *g*
-> wäre für dich eine Überlegung wert, falls du die Synthischmiede beruflich betreiben willst, dir irgendwann einen passenden Maschinenpark zu zulegen und ob es sich in diesem Fall wirklich lohnt.

Sönke
 
wow
So viel Resonanz ( :mrgreen: ) auf den Thread.

Mittlerweile findet sich hier win richtiges Kompendium für Synthesizer-Kleinsproduzuenten.

Wie gesagt werde ich erst mal mit dem Löten anfangen und Theorie büffeln aber in der Werkstatt jetzt vor allem ein paar Frontplatten und Gehäuse herstellen .
Bin bereits mit Interessenten in Kontakt getreten [worden ;-)], sehr cool.


Cases und Racks könnte ich in der Werkstatt auch herstellen. Dafür währen auch jetzt schon alle Maschinen da(Holzbearbeitung, Metallbohrer, Flex, etc.).

Und da auch im Bereich Sonderanfertigungen, Maßarbeit aber möglichst erschwinglich.
Ich bin schon am konstruieren.
Da könnten wir auch richtig coole Custom Designs machen.
 
jetzt vor allem ein paar Frontplatten und Gehäuse herstellen

Na wunderbar :)

Jetzt bald schon für das Forum oder nur für dich selber ?

Sag mal, wie weit steht es denn mit den Möglichkeiten? Hast du Blechbiegemaschine, Fräse etc. oder noch nicht ?
 
Es kann los gehen!

-FX- schrieb:
Sag mal, wie weit steht es denn mit den Möglichkeiten? Hast du Blechbiegemaschine, Fräse etc. oder noch nicht ?
Ich kann über Bekannte Metall lasern lassen und hab Zugriff zu einer Kantbank und CNC Maschinen.

Alles was ohne 100k€ Maschinen gemacht werden kann wird aber direkt bei uns gemacht (soweit es den Preis nicht in die Höhe treibt).

Bis die eigene Siebdruckanlage am Start ist werden wir wohl die Beschriftung per Laser reinmachen und dann mit Farbe ausfüllen.

-FX- schrieb:
Jetzt bald schon für das Forum oder nur für dich selber ?
Wir müssen erst mal ein paar Referenz-Stücke bauen, aber wer Lust hat, in dieser frühen Phase mit zu machen, darf mir gern per pm schreiben.
Die ersten paar Aufträge gibt's zum Material+Porto Preis ;-)
 
Bernie schrieb:
island schrieb:
Na komm, mehr Infos bitte ;-)

Nöö. Das Projekt ist noch zu frisch, um da jetzt bereits groß Palaver zu machen.
Da müssen erstmal die grundsätzlichen Dinge geregelt werden, bevor man jetzt an die Öffentlichkeit geht. Sobald wir ein vernünftiges Konzept auf die Beine gestellt haben, werden wir das hier auch mitteilen.
Ein halbes Jahr wirds bestimmt noch dauern, also etwas Geduld...

Sehr cool. Finde ich prima, zumal du ja nicht so abwegige Forderungen an die Welt hattest. Was Module und so angeht.
 
Wir müssen erst mal ein paar Referenz-Stücke bauen, aber wer Lust hat, in dieser frühen Phase mit zu machen, darf mir gern per pm schreiben.
Die ersten paar Aufträge gibt's zum Material+Porto Preis Wink

Das klingt natürlich toll, leider habe ich zur Zeit nichts, was in die Richtung geht.

Bis die eigene Siebdruckanlage am Start ist ...

Du scheinst dich ja doch schon etwas auszukennen. Dürfte aber klar sein, dass Siebdruck zumindest für Einzelstücke zu viel Aufwand ist ?

...werden wir wohl die Beschriftung per Laser reinmachen und dann mit Farbe ausfüllen.

Wenn du/ihr das hinbekommt. Hatte nurmal nebenläufig etwas mitbekommen, wo jemand per CNC-Fräse Konturen in Alu graviert hat, das richtige Auslegen mit Farbe war dann wohl eher nicht so erfolgreich ...

Kleiner Tipp: es gibt auch spezielle Werkstoffe, z.B. ein Verbund aus 2 dünnen, naturfarben eloxierten Aluschichten mit einer dunken Kunststoffschicht dazwischen, die speziell zum Laserbeschriften gedacht sind. Gibt´s halt nur den Kontrast Alufarben / schwarz.
 


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