Synthesizer und Stimmungen

MiK

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Löten&Coden
Moin,

bin gestern Abend mal wieder im Zuge der Entwicklung eines Analogsynthesizers in die Verlegenheit gekommen, der Tonleiter mit dem Taschenrechner zu Leibe zu rücken und machte die interessante Erfahrung, daß ein A ja gar nicht 440Hz hat, wies immer heißt, wenn man vom C mit 264Hz ausgeht. Kurz googeln - ahja. gleichstufige Stimmung versus wohltemperierte Stimmung. Gut. So sind heut wohl alle Instrumente in gleichstufig gestimmt (außer scheinbar Gitarren, drum ist mein Tuner auch immer anderer Auffasung, wenn ich das Ding nach nem Synth stimme, kann aber auch sein, daß der Tuner einfach Mist ist).

Nu ma die Frage: Gibt es Synthesizer, die z.B. die wohltemperierte Stimmung unterstützen? Oder überhaupt andere Stimmungen? Ich werds vermutlich spaßeshalber mal mit einbauen, vielleicht sogar mit eigener Stimmungsmöglichkeit, weil das eh über Tabellen arbeiten wird, wo die 12 Halbtöne in Cents drin stehen, die kann man ja dann auch gleich editierbar machen :)

Braucht sowas überhaupt jemand?

...Michael

PS: Lustige Autoübersetzung des Wortes Gi-tarre :)
 
Coole hints. Danke mal.

Aber im Ersten wird ja davon ausgegangen, daß wohltemperiert Standard ist. Ist aber ja nicht so. Zumindest hatte ich gestern kurz den Zähler an MultiTrak, DW-8000 und K5000, und alle hatten ihr A auf den 443,ungrad Hz der gleichstufigen Stimmung.

Nunja. Auf jeden Fall wieder Inspiration für Features für den Eigenbau :)
 
Da hast du wohl das Komma uebersehen, der erste Link geht auf Mic/Moogulators (Betreiber dieses Forums) Seite...
 
Ja, hab ich schon mitbekommen, ich weiß nur grad nicht so genau, was Du mir mit dem Komma sagen magst.
 
Sorry, mein Fehler...
 
MiK schrieb:
Coole hints. Danke mal.

Aber im Ersten wird ja davon ausgegangen, daß wohltemperiert Standard ist. Ist aber ja nicht so. Zumindest hatte ich gestern kurz den Zähler an MultiTrak, DW-8000 und K5000, und alle hatten ihr A auf den 443,ungrad Hz der gleichstufigen Stimmung.

Das verstehe ich nicht ganz, was hat das mit der Frequenz vom Kammerton A zu tun, es geht doch um die Stimmung der Noten zueinander...

http://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton
 
Ja, drum sag ich ja "Referenz C mit 264Hz". Da ist das dann ja auch quasi ein "zueinander", wenn ich das A mit 440 bzw. 443Hz angugge.
 
Bei Pads neige ich dazu die Noten leicht gegeneinander zu verstimmen, vielleicht sind die einige Synthesizer-Hersteller auf die selbe Idee gekommen. Aber wenn ich das richtig verstanden hab' werden bei der Hermode tuning die Abstaende der Noten zueinander immer neu berechnet...
 
Jup, werden sie. Sehr geil das, habs grad mal durchgelesen. Interessant auch, dass es ein Trossinger erfunden hat, das is hier quasi um die Ecke :)

Muß mal schauen, obs da irgendein Patent oder sowas gibt, oder ob ich das als Inspiration für ähnliche Features benutzen kann. Technisch ists nicht so der Aufwand, das zu implementieren. Aber im Moment ist das eh noch nicht so akut, weil ich grad mal am ersten Voice Board bin, das Ding also erstmal eh monophon ist, und dieser Tuningaufwand nur bei Akkorden wirklich zur Geltung kommt.
 
Instrumentenstimmungen ist eigentlich ein durchaus umfangreicheres Thema, liegt nur im Zusammenhang mit Synths außer Micro Tuning nicht gerade im Blickfeld des Mainstream. Micro Tuning orientiert sich vor allem an der Idee, ein Instrument in sich zu stimmen und dabei bestimmte Tonarten oder andere Regeln zu berücksichtigen. Doch im Ensemble taucht das Thema halt täglich auf, kommt einfach drauf an, welche Instrumente im Arrangement vorkommen. Das beginnt z.B. bei dem Begriff "Naturtöne", das findet man bei Blasinstrumenten, oder der Konzertstimmung für Orchester, die heutzutage eine Range von wenigstens 430 bis 450 Hz für Kammerton A hat und auch in den letzten Jahrunderten deutlich angehoben wurde. Komplex wird es bei Ethnic Instruments, die neben Naturtönen auch 1/4 Töne in der Skala haben. Ulkig wird das bei Saiteninstrumenten und die schönste Abhandlung darüber ist "Guitar Tuning Nightmares", da hat mal ein Producer seine Erfahrungen in einem PDF aufgeschrieben. Zum Lachen, Weinen und Lernen gleichermaßen geeignet ;-) Google schickt dir den Link auf den Monitor ...
 
Ja, wie umfangreich das Thema ist, lässt sich auch recht zügig ergoogeln. Aber ich glaube, für den Selbstbau ist das auch ein netter Gag, da ordentlich Möglichkeiten vorzusehen. Kostet nur klein wenig Software, Lookup tables brauch ich ja eh für die zuschaltbare Digitalsync der VCOs, da kann ich dann ja auch gleich ne Tabelle reinpacken, die zumindest 12 MIDI-Tonwerten beliebige Cent-Werte (oder sogar noch genauer) zuordnet, der Rest ist dann eher einfach.

Wird nur spannend mit der logarithmischen Steuerung des VCOs (Stichwort 1V/Oktave).

Aber ich seh schon, ausgiebige Tuning-maßnahmen in der Richtung einzubauen ist kein Fehler. Und hat sonst kaum einer :)
 
Cool wäre, wenn man einstellen könnte, welche Tonart rein gestimmt sein soll. (weiß aber nicht, ob sich der Aufwand lohnen würde... im Zusammenspiel mit den meisten anderen -gleichstufig gestimmten- Tasteninstrumenten würde dass dann sowieso nix bringen, vom Umschaltaufwand beim Spielen mal ganz abgesehen)

Der Virus (C?) hat glaub ich eine Funktion, mit der man Akkorde in reiner Stimmung spielen kann.
 
wie gesgat: die reinstimmung ist eine kleine korrektursoftware und nennt sich HMT / hermode tuning..
zzt perfekt gelöst ist das im Q+, da kannst du die reinstimmung in % einstellen.. 100%=volle korrektur..

ja, man könnte (in der tat!) auch feinere skalierungen machen ,nur kann das heute kaum jemand spielen.. ich kenne keine funktion ,die so wenig wirklich eingesetzt wird wie microtuning: da gibts du den noten letzlich deine eigene skalierung.. kann klaus da also nur zustimmen: das ist interessant ,jedoch traut sich kaum einer, es einzusetzen.. vielleicht wir analog-Sequencer-user noch.. denn solang es keine quantisierung gibt, ist das denkbar.. zumeist aber wirklich fast nur in reiner synthesizermusik zu finden im rahmen "neuer musik"... auch das haken continuum ist dafür gemacht worden, hier mehr auflösung reinzubringen..

12ton-system ist eben auch "so definiert".. wenn wir nach unseren ohren gingen, müssten wir mehr haben, um die auflösung der ohren auszureizen..
 
Die "Auflösung" der Ohren wirst so nicht ausreizen können, die arbeiten voll analog :) Naja, ich kann nen Halbton in 256 Schritte unterteilen, und die Skalierung konfigurierbar zu machen, frisst nicht viel Speicher oder Performance. Mal schauen, was man damit machen kann. Vielleicht will man insbesondere bei FM oder Ringmod ja da auch noch dran rum fiddeln.

Interessant wirds dann aber in Zusammenhang mit AnalogSequencer sicherlich auch - da das Ding ja quasi auch nen CV in hat, könnte man dann diesen über die Umsetzungstabelle laufen lassen. Quantisierung ist aber auch ein Stichwort in dem Zusammenhang. Weil eine Tabelle ist ja auch nicht unendlich groß, sie ist dazu da, MIDI-Notenwerte in Frequenzen (bzw. Steuerspannungen) umzusetzen, und hat exakt Halbtonauflösung. Wenn man jetzt mit ner externen CV reinkommt, muß man also auf jeden Fall mal quantisieren, um den richtigen Tabellenwert zu finden, was man dann mit dem "Rest" macht, ist ne andere Sache. Aber das ist schon wieder so technisch, das gehört in den anderen Thread :)

Meine Urfrage ist auf jeden Fall mal beantwortet, es gibt Ansätze zu dem Tuning, wenige setzen sie auch um, und kaum einer benutzt sie. Kaum ist >0, also bau ich da wohl auch ein wenig Schnickschnack rein.
 
oh, doch.. auch das ohr hat eine max. auflösung durch das recht aufwendige system ,wie das ohr hört.. da gibts schon eckparameter..

für ringmod und fm braucht man natürlich sehr feine tunings ,aber das hat letzlich nicht so viel zu tun mit der skalierung der klaviatur.. mal sehn ,wie lang das dauern wird, bis das geändert wird und eine jungegeneration mit neuen "hiRes" keyboards arbeiten will ;-)

jo, der thread gehört in der tat in die synth-ecke ;-)

cv ist feiner, aber schwerer zu steuern ohne analogkram ,den immer weniger leute haben.. dummerweise..
 


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