Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Das gehört eher in das Tontrick-Studio, mit dem, wie die Komponisten im Elektronischen Studio gearbeitet und wie sie komponiert haben, hat das rein gar nichts zu tun. Das Bandschleifen-Verfahren diente einem anderen Zweck und funktionierte anders, nachzulesen in "Karlheinz Stockhausen - Texte zur Musik", steht dort im Regal.
 
Da hast Du vollkommen recht, ich habe auch die Stockhausen Bücher.
Das hat auch nichts mit der Arbeitsweise der früheren Komponisten zu tun.
Ich fand die spontane Improvisation ganz interessant, besonders für jüngere Musiker, die nicht mehr mit Tonbandgeräten und alten Tongeneratoren arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bringt den Besuchern aber nicht die Denk-, Kompositions- und Arbeitsweise der Komponisten in den Frühjahren des Studios näher, von daher Thema verfehlt.
 
Ich habe 9x an der Veranstaltung teilgenommen und welchen Sinn sollten sie außer dem von mir erwähnten haben? Das Studio für Elektronische Musik des WDR, Köln ist ein Ort von musikhistorischem Interesse, da macht man keine "Gags", die gehören posthum zu Heinz Schütz ins Tontrickstudio. Ich kenne Herrn Müller seit Mitte 1971, habe viele Stunden im Studio als Beobachter verbracht, respektiere sein technisches Fachwissen und mag ihn persönlich sehr gerne.
 
Ich habe 9x an der Veranstaltung teilgenommen und welchen Sinn sollten sie außer dem von mir erwähnten haben? Das Studio für Elektronische Musik des WDR, Köln ist ein Ort von musikhistorischem Interesse, da macht man keine "Gags", die gehören posthum zu Heinz Schütz ins Tontrickstudio. Ich kenne Herrn Müller seit Mitte 1971, habe viele Stunden im Studio als Beobachter verbracht, respektiere sein technisches Fachwissen und mag ihn persönlich sehr gerne.
 
Das gelöschte Video war eine spontane Improvisation mit Generatoren und Tonbandgeräten
von Volker Müller.
Paßte aber nicht zum Thema.
 
Kann man machen, aber so ein Video hat ja einen Wert ansich, da würde ich jetzt nicht einfach nach Empfehlung Videos komplett löschen, ist doch immer für jemanden (für mich auch) interessant, find ich echt schade.
Kann man ja auch so beschriften, dann gibts auch kein Problem.
 
Karlheinz Stockhausen, „Texte zur Musik 1970 – 1977“, Band 4
Ausschnitt aus „Frage und Antworten zu den ‚Vier Kriterien ...’“

Frage: Was schlagen Sie vor, wie wir zwischen Elektronischer Musik und musikalischem Abfall unterscheiden sollen?

Stockhausen: Die meiste Elektronische Musik ist Abfall: Das steht außer Frage. Die untalentiertesten Komponisten sind in Studios aufgetaucht, weil sie keine Chance hatten, irgendwo anders zu komponieren, und so sitzen sie also in den Studios herum und sagen sich: »Nun gut, schau Dich um, versuch Dein Glück« - und da sind sie also. Denn sie glauben mehr an die Mittel als an sich selbst: sie meinen, wenn sie moderne Mittel verwenden, so würde das Ergebnis interessant sein wegen der Mittel - was ein fürchterlicher Irrtum ist.
 
Hier beziehe ich mich auf das Missverständnis, das durch die Vorführungen nur noch verstärkt wird, statt den Besuchern die Arbeitsweise der damaligen Komponisten näherzubringen. Eine Endlostonbandschleife mit einem Beguine-Rhythmus geht an der im Studio entwickelten und von Stockhausen als Kompositionsgrundlage gewählten Klangerzeugung mittels Beschleunigung von auf Bandschleifen aufgebrachten Impulsen komplett vorbei. Ich sage es gerne noch einmal: Das Studio für Elektronische Musik ist von musikhistorischer Bedeutung, hier wurden Verfahren zur Klangerzeugung und Klangbearbeitung "erfunden", die Grundlage der Elektronischen Musik wurden, das gilt es zu vermitteln, auch wenn der Besucher - oder erst recht - am Anfang sich eher für die für ihn exotische Technik interessiert, nach einer Vorführung, die dem Wesen dieses Studios entspricht, jedoch klüger, interessierter und vielleicht auch aufgeschlossener den ollen Keller verlässt, Inspiration inbegriffen. Herr Müller macht Herrn Schütz vom damaligen Tontrickstudio nach, das ist einfach vor dem historischen Hintergrund zu wenig. Oder komplett falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
...in diesem Bett schlief Schiller - er war auf dem Weg nach Italien...

...im Bett daneben schlief Goethe - der war auf dem Rückweg...

...würde man die Betten fragen, könnten sie bestimmt auch so nachhaltig rezitierte Lietratur produzieren...sind ja von historischer Bedeutung, die Betten...

...und deshalb darf jetzt weder jemand drin schlafen - bis sie zu Staub verfallen, noch sie entweihen indem man sie einfach mal benutzt...

...bei entweihen fällt mir ein: in Indien geht es gerade rund, weil zwei Frauen im gebärfähigen Alter einen Tempel betreten haben und die Männer jetzt meinen die zum Zöllibat verdonnerte Gottheit könnte durch die Anwesenheit von Weibsvolk verführt werden...

...das ist etwa die gleiche Qualität: Dirk, Du tust Stockhausen keinen Gefallen, das ist ein Bärendienst, den Du da leistest...
 
Man kann das Haus der Wannseekonferenz in Berlin besuchen und sich mit der Historie der Konferenz und der Konsequenz daraus beschäftigen, man kann auch den großen Tisch und die Stühle in ihrer Beschaffenheit und Funktion hin überprüfen.
 
...das hast Du richtig erkannt - nur Dein Handeln lässt darauf schließen, dass Du Beschaffenheit und Funktion nicht mehr sehen kannst, weil Dich die historische Bedeutung überwältigt...

...die Welt bleibt nicht stehen - nirgendwo...die historische Bedeutung wird nicht in Frage gestellt, aber die Resource muss weiterhin genutzt werden können - und dann entwickeln sich halt auch mal weniger ernsthafte Dinge, mal neue bedeutende Dinge, deren Bedeutung wir möglicherweise auch gar nicht gleich in der Lage sind zu erfassen...
 
Ich kenne das Studio seit 1971 in- und auswendig, durfte im Laufe der Jahrzehnte einige Geräte liefern. Die Demonstration eines langen Echoeffektes ist vor dem Zusammanhang der musikhistorischen Bedeutung völlig nebensächlich und erinnert an den Quark vom BBC Radiophonic Workshop. Das permanennte Glissando wurde auch anders als demonstriert hergestellt (siehe: "Eimert/Humpert - Das Lexicon der elektronischen Musik"). Der eingefrorene und transponierte Klang "... für das deutsche Vaterlaaa ...) in Stockhausens Hymnen wurde auch nicht per Ringmodulation hergestellt, dazu diente das Tempophon, also technisch gesehen ist der Vortrag darüber hinaus auch noch fehlerhaft. Und selbstverständlich weiß ich, wie ein Tonbandgerät und ein Mischpult funktioniert, das kann man aber in der Vorführung im historischen Kontext zeigen. Billigste Klangeffekte empfinde ich dort - vorsichtig ausgedrückt - einfach nur peinlich. Und auf die bisher nicht gestellt Frage, warum ich mir das nach dem ersten Besuch noch einmal 8x angetan habe: Für mich ist das Studio, selbst umgezogen in den Kellerräumen, ein Ort von historischer Bedeutung, die Zeitreise habe ich immer gerne unternommen, auch um mal ab und zu die von mir gelieferten Schätzchen liebevoll zu streicheln, aber vielmehr, um im optimalen Abhörraum "Kontakte" und "Hymnen" mehrkanalig zu hören. Und das mehr Schmackes (2x JBL 4343 allein als Subwoofer).
 
...Du darfst toll oder peinlich finden was Du willst (ist auch nicht an mir oder sonstjemandem Dir das zu erlauben oder zu verbieten) - ich aber auch...

...und wenn Du Dich so breit machst dass andere sich gar nicht mehr trauen irgendwas zu posten was Dir nicht in Dein Weltbild passt, dann hast Du die Grenze zumindest zu meinem Freiraum überschritten...

...das weißt Du ganz genau und machst es - Grenze zu meinem Freiraum überschreiten - seit Jahren mit Vergnügen - ist ok, denn (irgendwie) schätzen wir alle Dich oder Deine Beiträge (mal mehr, mal weniger - das weißt Du auch)...

...Du weißt auch, dass wir - also Du und ich - nicht doof sind, trotzdem gefällst Du Dir darin Deine Beiträge durch - aus meiner Sicht - knochentrockene, verbissene Sturheit zu disqualifizieren...das ist schade...

...und leider weiß ich, dass ich durch solche Beiträge gar nichts ändern werde - was bleibt ist: schade, dass ich mir das Video nicht angesehen habe, bevor es selbstzensiert wurde...
 
Das ist einfach kreatives Arbeiten mit Bandmaschinen - so kann man wenigstens abschätzen, wieso es dieses Gespräch hier gab. Verstehe auch den Unterschied zur Arbeit an Kompositionen. Aber das Studio selbst ist eben auch erstmal "Technik" und "Personal". Ich war von der Qualität durchaus auch positiv überrascht, was auch ein rein technisches Ding ist und gar nichts mit den tieferen Inhalten zu tun hat, die natürlich auch vermittelt werden können.

Alles legitim. Sicher kann man das auch anderswo demonstrieren - aber wenn es da ist, dann ist das gut. Muss man nur entsprechend beschriften, mehr ist das ja nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:


Zurück
Oben