Den von Jörg geposteten letzten Absatz über diese Thru-Boxen kann ich nur unterstreichen, Finger weg von sowas.
Ich frage mich außerdem, warum diese dämlichen Thru-Boxen immer wieder, vor allem im Zusammenhang mit MIDI Clock, empfohlen werden. Das ist in meinen Augen ziemlicher Blödsinn, da es mehr Probleme schafft als löst.
Eine MIDI Thru-Box ist ein dummes Stück Hardware, die alles, was am Eingang reinkommt, auf die Ausgänge verteilt. Wo liegt jetzt das Problem? Genau bei dem Wörtchen ALLES. Du schraubst an einem Controller, sendest MIDI Clock, und alle angeschlossenen Klangerzeuger bekommen diese Daten ab, egal ob sie für diese bestimmt sind oder nicht. Genau das sollte man tunlichst unterlassen, gerade wenn man die Schnittstelle ausreizt. Warum? Wer länger mit MIDI zu tun hat, weiß, daß nicht wenige Klangerzeuger aufgrund schlampert programmierter Firmware bei MIDI gerne mal rumzicken, selbst Müll senden oder gar unter massivem Controllerbeschuß einbrechen. Die Daten müssen ja, auch wenn sie nicht für das Instrument bestimmt sind, verarbeitet bzw angeschaut werden, ob sie es nicht doch sind. Es wird bei jedem Statusbyte der Kanal geprüft, und wenn da jede Menge ankommen, dann kann das schonmal eng werden, je nach Firmware.
Daher lautet mein Grundsatz: in einem MIDI-Setup immer nur das an den Klangerzeuger leiten, was auch für ihn bestimmt ist, und das geht eben nicht mit einer Thru-Box, sondern mit einer MIDI Patchbay. Diese sollte Zentrale sein, wo die Datenströme verteilt werden, und schon garnicht ein Rechner. Hat man mehrere multitimbrale Klangerzeuger und ein Mehrkanal-MIDI-Interface, kann man da prima die Datenströme lenken. MIDI-Interfaces mit Patchbayfunktionen sind fast genauso gut, nur gibt's davon leider nur wenige, die aktuell an allen wichtigen Plattformen und auch standalone funktionieren.
So vermeidet man jede Menge Ärger, gerade in größeren Setups.
Die Patchbay sollte auch eine Programmierbare sein. Von Geräten wie der Kawai MAV-8 rate ich ab. Die war zu den Zeiten, als die programmierbaren Patchbays sehr teuer waren,vom Preis her eine Alternative, aber auch nurn das, da man alles mechanisch per Hand schaltet. Das ist, wie wenn man an einem Bahnhof alle Weichen per Hand einzeln stellen muß, um einen einfahrenden Zug zum richtigen Gleis zu leiten. Fehler sind dabei vorprogrammiert. Eine programmierbare Patchbay dagegen gestattet das Planen und Speichern von Fahrstraßen, man schaltet vorher festgelegte Konfigurationen per Knopfdruck oder gar automatisch per Program Change um und muß nicht mehr nachdenken, an welchem Eingang jetzt dieses und jenes Gerät zu welchem Ausgang geschaltet werden muß. Eine programmierbare Patchbay kann zudem auch mergen, also die Datenströme von 2 oder mehren Eingängen zu einem zusammenführen. Braucht man zB, wenn man einen Synth per Software editieren und die Klangeinstellung über das Masterkeyboard anspielen will.