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Mdxl8338
Guest
Wenn jemand professionell Musik macht, dann heißt das für mich das er damit Geld verdient. Eben ein Profi ist.
Professionalität ist eine Frage der Haltung der eigenen Arbeit gegenüber.
Mit dieser Haltung Geld zu verdienen, ist eine ganz andere Geschichte. Leider gibt es Leute, die glauben, "professionell" zu arbeiten bedeutet automatisch, Geld damit zu generieren -- dabei ist es m. E. so, daß die Chancen, eine wie auch immer geartete Summe mit der eigenen Arbeit zu generieren, größer werden, wenn man sich eine "professionelle" Haltung zulegt: Unter egal welchen Umständen immer das bestmögliche Resultat bieten und ständig an der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und der Beseitigung der eigenen Schwächen (menschlich wie handwerklich) zu arbeiten.
Dazu gehört neben der Beherrschung des Handwerks auch ein gewisses Maß an Disziplin und Regelmäßigkeit, und vielleicht auch ein Verzicht auf andere Dinge, die ablenkend wirken könnten. Ein Schreiner baut selten auch Raketentechnik nebenbei, sondern vervollkommnet lieber die eigenen Stühle und Tische.
Ist aber nur meine Meinung.
Stephen
Meine Rede. Professionell ist auch, wenn man nur eine überschaubare Zeit im Studio zur Verfügung hat, in der man etwas schafft, dass auch in der Nachbetrachtung noch ein gewisses Niveau nicht unterschreitet. Beim Videodreh gleich einen der ersten Takes hinzubekommen und sagen zu können, es ist im Kasten, so kann es bleiben, benötigt auch ein Maß an Professionalität. Spontan denke ich gerade an einen Freund, der bei einer Fernsehsendung kreativ ziemlich rasch auf den Punkt kam, es aber nicht beruflich ausübt. Vor allem ist es zudem bedeutsam, sein Gehör zu schulen. Die Disziplin aufzubringen, jeden Tag Musik analytisch zu hören, bereitet mir jedenfalls keine Mühe, da ich mittlerweile der Musik immer auf diese Weise lausche und es mir Frohsinn bedeutet. Textschreibung ist auch am Anfang durchaus nicht immer einfach, wenn man es aber öfter macht, geht es irgendwann schneller oder leichter von der Hand, ist meine Erfahrung. Durch das ständige Beschäftigen mit der Musik weiß man auch immer besser, woran noch zu arbeiten ist, weil man in sich in jeder Weise verbessert, wenn man auch noch ein bestimmtes Maß an Talent mitbringt. Selbstkritisch zu bleiben, ohne in Sack und Asche zu gehen, ist auch relevant. Man kann dann bei der Ausübung an den Punkt gelangen, dass man selbst die Kenntnis erworben hat, was es noch braucht. Somit ist Außenkritik auch besser einzuschätzen. Ist etwas dran, was dort geäußert wird oder nicht? Wenn ein wahrer Kern enthalten ist, sollte man sich damit auseinandersetzen, wenn nicht, sollte man es am besten vergessen. Professionell ist eben auch, wenn man nicht nur die Musik, sondern den gesamten kreativen Auftritt im Blick hat. Sind die Töne passend, aber das Video, die Homepage, das Design des Tonträgers etc. nicht, ist man in punkto Professionalität auch nicht optimal aufgestellt. Einigen Künstlern und Musikern fehlt aber offensichtlich sogar das Bewusstsein dafür oder der Gesamtüberblick. Wichtig ist immer, es muss Leichtigkeit und Freude dabei sein, finde ich oder wie es Erich Kästner ausdrückt: "Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln."
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