Hallo Leute,
mit dem Thema Mastering hatte ich mich schon lange beschäftigt und würde gerne meine Erfahrung hier wiedegeben.
Das wichtigste ist für mich ein sehr guter Mix. Das ist die halbe Miete. Der Rest geht dann wie von alleine.
Ich hatte mein ganzes Geld in gute Abhöre, Studioraum mit guter Akustik und Hardware Synthesizern (90% Analog) gesteckt. Bis auf den VirusTI Polar, Blofeld und Hydrasynth sind alle Synths Analog.
Ich hatte vor langer Zeit herausgefunden, dass ich absolut einen Unterschied zwischen Analoge Hardware Synths und Plugin Synths höre. Manche Plugin Synths wie Softube Model 84, Diva, RePro oder Sonic Projects OP-X II klingen zwar verdammt gut nach Analog und bei Pads hört man kaum einen Unterschied, aber bei Analogen Hardwaresynths mit VCO hör ich dennoch einen Unterschied, die letzten 5%. Aber genau die machen es aus. Lebendigkeit, Tiefenstaffelung und Räumlichkeit. Aus dem Grund bevorzuge ich Analoge Hardware Synths. Und wegen der Haptik natürlich und dass ich sie gleich in Audio recorden muss. Das finde ich Zukunftssicherer. Speicherbarkeit ist mir null wichtig. Es nervt mich sogar.
Nun aber zurück zum Hauptthema.
Ich hatte mir mal für 6 Monate vom Kumpel einen 1176 Kompressor, LA2A, Solo 610 u.s.w ausgeliehen und das ganze in allen Lagen gegen meine UAD, Plugin Alliance und Softube Plugins antreten lassen. Bis Heute höre ich da nicht wirklich einen Unterschied. Aus dem Grund nutze ich nur gute Plugins.
Das einzig sinnvolle an Hardware wäre für mich ein Analog Summierer wie drn Tegeler oder SPL Mixdream XP.
Aber dafür habe ich gute Plugin Lösungen gefunden.
Mein Mastering war mir früher zu steril. Nach langem Forschen fand ich raus warum. Und zwar wenn man seinen Mixdown durch einen Analog Summierer oder gutes Analoges Mischpult schickt und fürs Mastering wieder aufnimmt, dann werden die Transienten des Tracks durch die Analoge Bauteile weich geglättet, was das ganze angenehmer, runder und weicher klingen lässt ohne Digitale Schärfe. Das kommt durch die Analogen hsrmonischen Verzerrungen die die Transienten weichbügeln.
Mittlerweile habe ich mir eine Pluginkette geschaffen die genau den Effekt perfekt emuliert. Klingt auch weichgebügelt.
Ich mische meine Tracks immer von Anfang an in eine Pluginkette die ich immer im Summenkanal aktiv habe. So exportier ich dann auch zum Mastern.
Das Wunderplugin ist der Softube Overstayer, der aber alleine nicht so gut klingt wie mit meiner Kette.
Aber dieses Plugin beherrscht die Analoge Transienten Bügelung.
Meine Mix Summenkette ist wie folgt:
- Dangerous Bax EQ Plugin im M/S Modus.
M einen Lowcut bei mind. 30Hz, je nach Track und S Cut bei 47Hz oder höher.
- Nugen Audio Monofilter. Alles unter 100Hz ist mono. Aber das ganze ohne abgehackt zu sein beginnt dieses Plugin bei 200Hz langsam sanft bis 100Hz mono zu werden. Weicher Übergang
- SPL Vitalizer Plugin für mehr Eier. Mehr Bass wird generiert.
- UAD Ampex im neutral Modus. Je nach Bedarf ein bissl mehr oder weniger Bandrauschen dem Track hinzufügen. Echt geil das Plugin.
- Gullfoss EQ
- Softube Overstayer. Mix Preset und aufgeklappt fügt man dann durch gutes Dosieren den geilen Bügeleffekt hinzu.
- Brainworx Masterdesk True Peak. Hier geb ich nur leichte Kompression auf 50% gestellt hinzu, was das ganze noch runder macht. Mit dem Output Regler zieh ich dann den Track auf -6DB RMS Headroom fürs spätere Mastering herunter.
Nach dem Export fürs Mastering hier nun meine Masteringkette:
- DMG Equilibrium im Mastering Modus wenn nach der Kette nochmal nachträglich ein höherer Lowcut notwendig ist.
- UAD Manley VariMu Kompressor.
Leichte Gesamtverdichtung
- Leapwing Audio DynOne Multiband Kompressor. Dezent eingesetzt für mehr Eier.
- BX Digital V3 um Störfrequenzen schmalbandig zu säubern.
- Gullfoss EQ Mastering Modus
- DMG Essence Deesser
- Weiss Deesser Plugin
- bx-refinement um dezent Harshness zu dämpfen
- Softube Overstayer um nochmal die Transiente runder zu machen.
- Shadow Hills Mastering Kompressor im Zero Mode. Gibt den letzten Schliff.
- DMG Limitless. Liebe diesen Limiter.
Das ganze versuch ich bei ca. -8DB LUFS zu halten. Je nach Track ein bissl mehr oder weniger.
Hier 2 Tracks mit dieser Methode:
Somit versuch ich dann auch natürlich meinen eigenen Sound zu ebnen.
Natürlich würde ich anstatt dem Overstayer lieber einen echten Analogsummierer nutzen, aber ich gabe keine Kohle mehr. Alles in die wichtigsten Details gesteckt. Also ist der Overstayer ein super Ersatz. Klingt weltklasse. Außerdem fängt mit einem Analogsummierer wieder die Geschichte mit DA nd AD Wandlung an. Bessere Wandler als mein RME Fireface 802 oder oder oder...
So mit komplett in the Box hat man keinen Wandlungsverlust. Dithern muss ich auch nicht, da ich in 24Bit 44.1KHz produziere und am Ende nach dem Mastering damit auch rausgehe.
Ich freu mich auf hilfreiche und spannende Fachgespräche...