Selbstwahrnehmung!

[onkelguenni]

spiel einfach mal Idioteque in einer Gothic Disse, oder Etched Headplate da kannst du aber staunen, wie schnell der Floor leer ist. Das Miliö ist ganz schön versnobt und intolerant.

Volle Zustimmung! Ich kanns nur aus der Position des Gastes beurteilen. Aber gerade die sog. Gothic-Szene ist ja nun mal eine Ansammlung teilweise unterschiedlichster Strömungen mit einigen Berührungspunkten. Ich habs oft genug erlebt, daß der DJ sich einen abrackert und versucht, möglichst viele Geschmäcker zu bedienen. Alles, was dann kommt, ist Rumgenöle, weil ja jetzt schon das Dritte Stück Mittelaltergedudel läuft. Und vorher nur eine ganze Stunde Batcave. Mir war das dann irgendwann zu blöd. Ich werde die meisten Sachen aus dem Gothbereich immer lieben und Festivals nehme ich gerne weiter wahr, aber dieses pseudoelitäre Gehabe muß ich nicht mehr haben.

Sorry für den Offtopic, mußte ich jetzt einfach mal loswerden.

Jetzt mal noch was zum Thema:
Warum denn so verzagt? Wenns nur Hobby ist, ist doch eigentlich der Weg das Ziel, oder? Ich bin noch relativ frisch im Thema (und noch viel frischer hier im Forum) aber für mich, der noch nichts wirklich produktives zustande gebracht hat, ist das rumexperimentieren mit elektronischen Klängen und die damit einhergehende Horizonterweiterung Entspannung pur nach einem anstrengenden Arbeitstag. Außer mit Sport habe ich selten so gut einen freien Kopf bekommen. Warum nicht einfach glücklich sein, dieses schöne Hobby für sich gefunden zu haben? Aber stimmt schon, wenn man abliefern muß, sieht die Sache sicher wieder ganz anders aus.

Gruß, Mathias

 

[betadecay]

Und das regelmäßige Klavierüben, zweimal wöchentlich zum Spocht usw. nehmen auch Zeit in Anspruch... Könnten wir bitte Freitag schon Wochenende haben und zum Ausgleich den Montag frei ?

Full ACK! Aber schön, dass andere die gleichen Probleme haben: geteiltes Leid ist halbes Leid!

 

[NW Moelders]

Ist halt die Frage, ob der DJ für die Gäste da ist oder die Gäste für den DJ. Wobei Du Dir mit "Gothic Disse" schon ein schwieriges Publikum gesucht hast. Nach Toleranz würde ich in dieser Szene ganz zuletzt ... nein ... gar nicht suchen.

Das ist eine interessante Frage. Ich denke, man darf nie ein Beliebigkeits Resident sein, sondern man muss einem Club seinen Stempel.
Ich hab - jetzt mal andere Richtung - Sven Väth ein paar mal auf Nature One gesehen. Der kommt rein, ist sofort präsent und die Posse
steht wie eine Eins. Dem ist völlig egal was die Crowd denkt, er selber ist der Kult. Da kann er grüne Kotze auflegen, egal, der Floor bebt.
So ein Kult DJ wollte ich eigentlich auf nachspielen, aber es ist immer total gefloppt. Egal ob Techno other Goth. Das frisst dann schon
ganz schön an Ego

 

[Sticki]

Ja das ist war !
Leute die ihren Namen gemacht haben bei denen ist es Egal was Sie Raushauen!
Beispiel : Westbam registriert sich bei Soundcloud und innerhalb von kürzester Zeit hat der Unmengen an Folower und like's und es steigt stetig .
Anders bei einem Unbekannten der darf erst Mal lange auf Folower und Like's warten.
Und wehe du Folowers nicht zurück dann hauen die meisten gleich wieder ab was die natürlich bei Leute mit Namen nie machen wurden.
Geht's dabei noch um Musik ?
Aber das liegt auch Daran das Leute wie Westbam und Sven Väth Geschichte geschrieben haben.
Und damals war alles noch was Neues!
Demzufolge kann es auch nicht verübeln.
Ich kenn auch Leute der ersten Stunde die sind so gar nicht berühmt geworden .
Desen Namen kennt keine Sau und die legen heute trotzdem noch auf.
Denen ist egal ob da Drei man auf dem Floor Dancen oder 40!

Und denn ist auch so:
Heute gibt es alles wie Sand am mehr !
Viele wollen wie der und der machen und sein!
Vieles wirkt wie die x ten Kopien , wie das gleiche so ähnlich zum x ten Mal nochmal.
Die Hörer sind Satt Weil sie den Rechner voller gesaugter Mucke haben.
Nix überrascht uns mehr.
Man macht es selber nur aus Spaß!
Keiner Brauch mein Kram an Musik noch. entweder es findet Hörer oder nicht.
Mir egal ich mag mein Scheiß und Bettell nicht um gehör!

 

[onkelguenni]

Man macht es selber nur aus Spaß!
Keiner Brauch mein Kram an Musik noch. entweder es findet Hörer oder nicht.
Mir egal ich mag mein Scheiß und Bettell nicht um gehör!

Gute Einstellung! Wenn nicht Dein Lebensunterhalt davon abhängt, mach Dein Ding und pfeif auf den Promiquatsch.
Und die obengenannten Herren haben sich tatsächlich selbst ein Denkmal gesetzt. Das ist aber auch ziemlich normal, wenn man etwas völlig Neues macht. Ein paar gut vernetzte Helden der ersten Stunde überleben ihre Dekade, während andere in Vergessenheit geraten. Kraftwerk, DeMo hat jeder schon mal gehört. Auch außerhalb der betreffenden Interessengruppen. Aber wer, außer deren Fans kennt schon noch solche Namen wie New Order, Peter Murphy, Shakespeare's Sister etc. pp.
Ich glaube, daß es ernsthafte Musiker heutzutage auch wesentlich schwerer haben als damals. Von den Beatles, Elvis, Cash und all den anderen Verdächtigen wird man noch in Jahrzehnten reden. Die hatten aber auch ein unglaublich dankbares Publikum. Auch weil sie die Musik ihrer Zeit revolutioniert haben.
Die Stars von heutzutage werden von der Musikindustrie aggressiv gehyped und nach einer Weile ist meistens Feierabend. Dann wird der Kelch an einen Anderen weitergereicht.

Und mit den vollgesaugten Festplatten ist auch noch so eine Sache. Die Zahl derer, die sich Musik wirklich anhören scheint auch immer geringer zu werden. Nicht wenige Musiker werden deshalb auch aufgeben. Wenn die Verkaufszahlen nicht passen, muß man nebenbei noch arbeiten. Mit einem regulären Job fällt das Touren schwer. Und nach einer 40h-Woche ist kreatives Arbeiten bestimmt auch nicht so leicht.

 

[Sticki]

spiel einfach mal Idioteque in einer Gothic Disse, oder Etched Headplate da kannst du aber staunen, wie schnell der Floor leer ist. Das Miliö ist ganz schön versnobt und intolerant.

Volle Zustimmung! Ich kanns nur aus der Position des Gastes beurteilen. Aber gerade die sog. Gothic-Szene ist ja nun mal eine Ansammlung teilweise unterschiedlichster Strömungen mit einigen Berührungspunkten. Ich habs oft genug erlebt, daß der DJ sich einen abrackert und versucht, möglichst viele Geschmäcker zu bedienen. Alles, was dann kommt, ist Rumgenöle, weil ja jetzt schon das Dritte Stück Mittelaltergedudel läuft. Und vorher nur eine ganze Stunde Batcave. Mir war das dann irgendwann zu blöd. Ich werde die meisten Sachen aus dem Gothbereich immer lieben und Festivals nehme ich gerne weiter wahr, aber dieses pseudoelitäre Gehabe muß ich nicht mehr haben.

Sorry für den Offtopic, mußte ich jetzt einfach mal loswerden.

Jetzt mal noch was zum Thema:
Warum denn so verzagt? Wenns nur Hobby ist, ist doch eigentlich der Weg das Ziel, oder? Ich bin noch relativ frisch im Thema (und noch viel frischer hier im Forum) aber für mich, der noch nichts wirklich produktives zustande gebracht hat, ist das rumexperimentieren mit elektronischen Klängen und die damit einhergehende Horizonterweiterung Entspannung pur nach einem anstrengenden Arbeitstag. Außer mit Sport habe ich selten so gut einen freien Kopf bekommen. Warum nicht einfach glücklich sein, dieses schöne Hobby für sich gefunden zu haben? Aber stimmt schon, wenn man abliefern muß, sieht die Sache sicher wieder ganz anders aus.

Gruß, Mathias

Es gibt aber auch sicher noch Labels wo einem die Künstlerische Freiheit ohne Druck gelassen wird weil das die eigene Persönliche Note Fördert und das wissen die auch und wollen das auch so .
Man muß nur das Glück haben bei so eins zu landen.
Kann durch Kontakte knüpfen wie damals auf einer Party ....aber auch mit Glück durch Demo abschicken sein.
Muss denen dann nur gefallen .
Da kommt dann auch kein Anruf von denen wir wollen jetzt das und das von dir.
Somit Herscht da auch kein Ablieferung's Druck.
OK als DJ mag das anders sein aber auch da gibt es Clubs wo der Spaß noch zählt.

 

[onkelguenni]

Es gibt aber auch sicher noch Labels wo einem die Künstlerische Freiheit ohne Druck gelassen wird weil das die eigene Persönliche Note Fördert und das wissen die auch und wollen das auch so .

Und das ist gut so! Da sind wir aber auch schon beim Unterschied zwischen Major- und Indielabel.
Ich persönlich warte lieber ein paar Wochen länger auf ausgegorene Sachen. Ich habe einfach keinen Bock, daß das heißersehnte neue Album dann schlecht aufgenommenen wurde, weil Kohle oder Zeit knapp waren.
Ich glaube, das war das zweite Tarja-Album. Habe ich mich so drauf gefreut. Ins Auto (hat hochwertige Anlage: Ground Zero Plutonium Frontsystem an Audiotec Fischer Endstufen, vollaktiv an Kimber Kable, bis Audioprozessor digitaler Signalweg, ganze Karre doppelt mit Alubutyl gedämmt), CD rein in den Player und...total übersteuerte Aufnahme, Gitarrenbrei, plärriger Gesang. Mit Nightwish wäre das nicht passiert! Da war genug Schotter für gescheite Aufnahmen vorhanden.

Daß Kreativität auch Zeit braucht, betrifft ja nicht nur die Musikindustrie. Wenn ich mir überlege, wie oft ich mich schon über unfertige, verbugte PC-Spiele geärgert habe! Da machen die Publisher Druck, um einen Veröffentlichungstermin zu halten und dann gibts für ein 60€ Spiel gleich noch einen dicken 50 GB Release-Patch zum runterladen. Im Highspeedland Deutschland! Oder noch besser, gar kein Patch. König Arsch hat ja schon bezahlt.

Kunst und Kapitalismus passen eben nicht so wirklich zusammen...

 

[Henk Reisen]

Was sagt eigentlich der TE zu diesen vielen Ideen? Nichts hilfreiches dabei? @Tyskiesstiefvater?

 

[xenosapien]

Glaube der Kollege ist wegen Arbeit viel auf Reisen, der taucht öfter mal kurzfristig ab und ist weniger aktiv für ne Weile...

 

[Tax-5]

Ich merke bei mir, wenn man so "in die Jahre kommt" braucht man seine Ruhe, um kreativ zu sein; erstmal runter kommen vom Tagesgeschäft; ggf. ist nach 10h im Job die Anziehungskraft des Sofas mit IPad, Fernseher, Tee,.... größer als die beknopfte Herrlichkeit nebenan im "Kreativpalast" - und schwups, ist der Tag wieder um und kein neuer Ton auf der Festplatte. Aber so ist das halt.

Es treibt einem fast die Tränen in die Augen, wenn ich bedenke wie ich früher musiziert habe. Nach der Arbeit ins Studio und basteln bis 4 Uhr morgens. 1-2 neue Songs pro Woche waren keine Seltenheit. Heute reite ich monatelang auf einem Mix herum und bekomme kaum was fertig... und am Wochenende bin ich oftmals so ausgelaugt dass ich kaum was gescheites hinbekomme, meinen Fuhrpark abschalte und nach Hause fahre. Älter werden ist doof...

 

[nero70]

Manchmal denke ich vage ich sei ein vollkommen unmusikalischer, talentfreier und in die Jahre gekommener Sack, der sich diese Instrumente anschafft um sich seinen Jugendtraum (zu spät) zu erfüllen, ohne sie jemals im Kontext "Musik" zur Anwendung bringen zu können.

Bis ich dann bemerke, ich BIN ein vollkommen unmusikalischer, talentfreier und in die Jahre gekommener Sack, der sich diese Instrumente anschafft um sich seinen Jugendtraum (zu spät) zu erfüllen, ohne sie jemals im Kontext "Musik" zur Anwendung bringen zu können...

Dann bin ich wieder ganz bei mir.

Ist auch in Ordnung so.
Gibt sozialschädlichere Beschäftigungen.
Damit wird dir jetzt nicht unbedingt geholfen sein, aber ich wollte mal aufzeigen, es gibt noch was darunter.
Du hast wenigstens eine musikalische Vergangenheit, in der man schwelgen kann...

 

[Bernie]

Manchmal denke ich vage ich sei ein vollkommen unmusikalischer, talentfreier und in die Jahre gekommener Sack, der sich diese Instrumente anschafft um sich seinen Jugendtraum (zu spät) zu erfüllen, ohne sie jemals im Kontext "Musik" zur Anwendung bringen zu können.

Bis ich dann bemerke, ich BIN ein vollkommen unmusikalischer, talentfreier und in die Jahre gekommener Sack, der sich diese Instrumente anschafft um sich seinen Jugendtraum (zu spät) zu erfüllen, ohne sie jemals im Kontext "Musik" zur Anwendung bringen zu können...

Ist doch alles okay, solange du damit deine Freude hast.

 

[ppg360]

Was sagt eigentlich der TE zu diesen vielen Ideen? Nichts hilfreiches dabei? @Tyskiesstiefvater?

Der ist wahrscheinlich mit seiner Selbstwahrnehmung beschäftigt...

Stephen

 

[Tyskiesstiefvater]

N alter Sack bin ich noch nicht!
Aber manchmal hat man einfach zu hohe Erwartungen!
Und manchmal fällt es schwer, diese Erwartungen runterzuschrauben,
und/oder sich einzugestehen, dass es halt ein Hobby ist,auch wenn, wie
vermutlich jeder, der Musik macht, mal davon geträumt hat, damit auch
Geld verdienen zu können.

Ich vermute, wenn man endlich mal akzeptiert hat, dass es für mehr als
Hobby nicht reicht, kann man da auch wieder ganz anders an die Sache
heran gehen.
Ohne große Erwartungen, dafür mit umso mehr Spaß!
Vielleicht findet man auch dieses kindliche wieder, die Faszination
am Experimentieren, neue Dinge auszuprobieren.

Kann mich noch daran erinnern, dass ich zu Beginn stundenlang an einem
Sound geschraubt habe, zig neue Effekte ausprobiert, und und...
Heute versuche ich einfach, schnellstmöglich irgendwie n Track zu basteln,
in der Hoffnung, dass er gut wird! Hehe!

Weshalb habe ich das Thema angesprochen.....naja...hab herausgefunden
dass das Problem woanders liegt!