Poah. Nachdem meine Posts gestern so knapp waren, weil das Forum am Tablet unglaublich schmerzhaft ist, hats mir jetzt grad eine Stunde Schreibwerk zerfetzt, weil das Ding plötzlich meinte, einen Login dazwischen schieben zu müssen. Wohl ein Session-Timeout.
Okay. Nachdem jetzt alles kaputt ist, was ich geschrieben hab, nur noch die Kurzfassung und hiermit auch mein (vermutlich) letzter Post in diesem Thread. Verziehe mich wieder in den Hintergrund
osc schrieb:
Auch die ausführliche Version wäre sicher interessant
Ich würde gerne das Service Manual voll verstehen, das würde mir "schon" reichen..
CR-78 Service Notes, Seite 5ff. Da steht der Computerkrams recht gut beschrieben.
Ah ok. Ne mein "Switch" war ein Schließer. Hab einfach zum Testen ein Monoklinkenkabel am Write Input angeschlossen und dieses zum Programmieren kurzgeschlossen. Ansonsten dachte ich an nen S-Trigger, um die CR-78 von einem externen Sequencer aus zu programmieren. Aufgrund Deiner Anregung hab' ich nun aber festgestellt, dass die CR-78 tatsächlich nen Öffner braucht. Bei geschlossenem Kontakt sind dann auch die programmierten Anschläge zu hören.
Du hast Recht, ich hab mein Pedal grad nochmal durchgemessen. Roland sind ja die Freunde des Öffners, also kurzgefasst: Wenn an Write Switch was angeschlossen ist, was offen ist, wird beim Programmieren das ausgewählte Instrument nicht mehr getriggert, weil der Trigger im Ein-Zustans festgehalten wird.
Bin nochmal alles genau durchgegangen. Beim manuellen Antriggern im "Play" oder "Memory" Modus höre ich alle Sounds korrekt. Die LEDs zappeln nach dem Programmieren bei allen Sounds richtig mit. Allerdings höre ich programmierte CY und AC Rhythmen nicht, obwohl die LEDs richtig zappeln. Und die LC höre ich eben immer 48 mal pro Takt..
Der Write Switch geht über den Schalter direkt auf die Instrumententrigger, vorbei am Computer. Der greift nur beim Abspielen der Rhythmen. Entsprechend werden die Latches auch nur beim Abspielen benötigt. CY und AC kommen von IC112, nächster Kandidat.
Das obere Board mit den ICs drauf ist ein grünes mit beidseitigen Leiterbahnen. Meine CR-78 hat die Ser.# 9872xx. D109 fehlt bereits. Der Akku ist ein gelber Sanyo 3,6V 90mAH, Cadnica N-SB 3. Reicht es, wenn ich nur den ersetze?
Reicht nur, um den Händler reich zu machen, aber nicht, um Deine Triggerprobleme zu beseitigen. Statistiken: Hatte bisher 3 neue und 2 alte Boards. Bei allen 3 neuen Boards waren die Triggerlatches kaputt, bei beiden alten Boards waren sie noch in Ordnung. Dabei lags nicht am Typ, eines der alten Boards hatte 74C, das Andere 74LS drin. Eventuell greift hier "früher war alles besser" schon in den frühen 80ern und die ICs, die es zu den neueren Boards gab, waren Schrott.
Grundsätzlich: Wenn Dein Akku auch nur die geringsten Anzeichen hat, auslaufen zu wollen - tauschen. Ansonsten einfach mal aufladen, indem Du die Kiste 1-2 Tage eingeschaltet lässt.
Und beim Tausch tendiere ich mittlerweile zu 3 AAA-Zellen im Schrumpfschlauch, da der originale Akku wieder so ein stinkender NiCd ist (gut, NiMH ist nicht viel besser, aber NiCd ist heutzutage ja verboten und nur noch in wenigen Elektrohandwerkzeugen anzutreffen). Billiger, sicherer (wegen dem Schrumpfschlauch und dem längeren Kabel zum Verbinden mit dem Board kommts beim Auslaufen nicht so schnell am Board an) und ganz Paranoide können das Akkupack auf diese Art sogar fernab des CPU-Boards unterbringen.
Deswegen hab' ich die Elkos ja auch ausgetauscht
Erst neulich hab' ich in meinem System 100 Sequencer (104) drei ausgelaufene Elkos im Netzteil gefunden und ausgetauscht, was mir ein jahrelanges Problem behoben hat. Seither sind Elkos offizielle Feinde und werden beim kleinsten Anzeichen ersetzt.
Ich meinte in Bezug auf die Umgebung. Sobald irgendwo Korrosion auftaucht, unbedingt die Umgebung prüfen und peinlich genau reinigen.
Elkos sind technisch gesehen einfach die harmlosere Form der Akkus - auch sie enthalten ein Elektrolyt, das bei einigen Typen auslaufen kann, bei anderen Typen (vor allem denen in schlecht designter chinesischer PC-Technik oder Unterhaltungselektronik) austrocknet. Wirklich schlimm sind aber nur die Tantal-Elkos der 70er-Jahre, die heutzutage gerne mal einfach beim Einschalten kurzschließen. Beobachtet an Elektor Formant und ARP 2600. Bei ersterem habe ich auf normale Elkos umgerüstet, beim ARP des Originalzustands halber halt wieder Tantals verbaut.
Die Oberseite der oberen Platine war ziemlich dreckig. die Kiste stand wohl mal längere Zeit in staubiger Umgebung offen rum. Die Unterseite is allerdings gut. Korrosion ist nur vereinzelt zu finden. Die Steckverbinder sind alle bisschen angelaufen gewesen. Hab ich alle mal bisschen gereinigt und paar mal ein- und ausgesteckt um die Kontakte zu "refreshen".
Isopropanol, Zahnbürste, Küchentücher, Geduld -> Erfolg. Wirklich immer extrem pingelig jede noch so kleine Stelle, die irgendwie türkisfarben aussieht, schrubben.
Hab mal die LED gecheckt, da liegen 0,13V Dauerspannung an..
In gestopptem Zustand? Nur dann leuchtet die LED dauernd und nur dann macht die Messung ohne Scope Sinn. Wenn in diesem Zustand keine Spannung anliegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß nicht die LED schuld ist.
Also meine Empfehlung: Kauf Dir jeweils 5 der 74174 und 74175 (schau in Deine Kiste nach den Details, ods 74C17x oder 74LS17x sind), offiziell muss man bei Änderung eventuell was umbauen, inoffiziell tuts aber auch so problemlos, dann würde ich persönlich LS bevorzugen) plus ein paar IC-Sockel (Präzision, nicht die billigen Mistdinger mit den Federkontakten). Zum Testen kannst Du die ICs erstmal drauf stecken, aber ehrlich gesagt würde ich alle 4 Trigger-ICs (IC112-115) einfach rausreißen, Sockel einlöten und da neue ICs reinstecken. Ich bin mir mindestens 80%ig sicher, daß da Dein Problem liegt. Und die letzten 20% kriegt man nur mit dem Oszilloskop weg
...Michael