Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)
Man kann ja durchaus auch 1-2 Jahre an einem (EINEM!!) guten und sehr musikalischen Patch gearbeitet haben. Es kann dann durchaus auch extrem viel aus machen, wie musikalisch das Ergebnis ist. Aber das wäre genau zu untersuchen. Für mich ist zB DAF richtige Musik, obwohl es heute sehr sehr leicht ist, deren Musik zu kopieren. Man braucht ja eigentlich nur einen Odyssey und nen Sequencer und vielleicht ne Drumulator dazu. Stimme. Fertig. Ist es die Idee oder es zu machen? Wobei 2893789 Clones jetzt dann auch keine Kunst mehr sind. Könnte man auch an sowas fest machen. Andy Warhols Marilyn zu kopieren wäre sicher auch leicht. Oder Beuys' Gipsschublade. Also Kunst = Können als Ansatz. Ich setze hier mal Kunst / Musik / Musikalität und entschuldige mich gleich dafür
Handschrift: Das ist gar nicht so schlecht. Wiedererkennbarkeit. Wobei - Naja, gibt auch üble Sachen, die ich wiedererkennen kann. Es gibt auch ein paar sehr kranke Tapes, wo man hören kann: Der Kerl ist echt kreativ, aber es rauscht halt noch und es gibt noch ein paar Dinge, die einfach noch nicht so richtig klappen beim Flow, aber Idee = Top.
Genialität: Erkennen wir sie, wenn wir sie hören?
Erkennt man auch von außen, dass das hier künstlich ist und nicht einfach so von einem nicht ausgeschalteten Buchla-G2-Sonstwas?
Wobei das ja auch schon ein Kunstwerk sein kann. Orgeln mit 600Jahre "Tracks" ist sowas von retro.#cage
NIcht verarbeiten: Oh, da fällt mir ein: Wie viele Leute konnten sich nicht DnB anhören oder eben auch diese schnellen AFX oder Squarepusher-Sachen oder so, weil es eben "zu schnell" sei. Das wäre ein Argument, was nicht immer analog zur "Noten pro Sekunde" Theorie (vergl. Jazz) passt, aber passen kann. Ich finde manche Chick Corea Dinger auch manchmal irgendwie "random", weil sie scheinbar nach einem Schema gemacht sind und sich ähnlich anhören. Hancock groovt wie Sau, aber kann halt auch Strafjazz, wenn er will oder musss
Aber in der Elektronik haben wir halt noch die Technik und den LFO, den Arper oder den Max-Sequencer mit Wahrscheinlichkeitsmusterwechsler.
Die Reise ist sehr verschieden. Aber gegen einige Sachen aus diese AI-Zeit lassen den klassischen Kraftwerk-Elektro zuweilen ganz schon alt aussehen. Mehr Architektur, noch grauere Wände (eigentlich wegen der Sounds) und noch viel konsequenter. Das fand ich jedenfalls damals total gut und eine logische Fortsetzung. Eigentlich in allen Punkten SIEG für einige Autechre-Tracks. Da wirkt das handgespielte Zeug von Ralf H dann Antik gegen. Die Attitüden auch. Eben eher abspiel als live-generiert und mutiert. Und so weiter. Alles besser, neuer, intelligenter. Mathebuch Music Bauhaus Nonstop.