Im orchestralen Bereich arbeite ich mit unterschiedlichen Halltypen für jedes Instrument, insbesondere aber wird der Hall für jedes Instrument jedoch im Panorama separiert und in Zonen wie Links/Halblinks, Mitte/Mitte hinten, Halbrechts/ Rechts begrenzend eingeengt und sich letztlich somit im Zusammenspiel der verschiedenen Halltypen, Fahnen und Positionen der atmende Raum ergibt und ich mich hierbei auch stark an Mischungen aus den 1960er Jahren orientiere und dies im modernen Rahmen zusammenführe.
Man hört auf verschiedenen Positionen im Raum- und derer Instrumente, ganz unterschiedlichen und unterscheidbaren Hall wie z.B. von strahlend, schimmernd bis dunkel und blechern, räumlich tief oder vorn dezenter, was für mich auch der Simulation eines z.B. echten Orchesters deutlich näher kommt, als lediglich nur 1-2 Halltypen oder Raum, (Stichwort Convolution) in Anteilen über das ganze Konstrukt zu legen.
Auch gerade für mein "60er Jahre Zeug" verfahre ich nach einem relativ ähnlichen Prinzip für Pop, Jazz und Rock Produktionen.
Anbei eine simple Grafik meines Reverb-Imaging für u.a. Orchester und cinematisches:
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Das "Problem" ist, dass sich ein solches Imaging mit Raumgrenzen i.d.R. kaum dadurch erreichen lässt, indem man typischerweise das Instrumentarium in seinen jeweiligen Positionen im Mix nur irgendwo L/R panned und dann einfach im Insert die Geschichten durch einen Hall schickt , da sich hier der Hall wiederum mit mehr oder weniger Direktanteilen in einer zu diffusen Bandbreite über das gesamte Stereobild legt und für meinen Geschmack intransparent zumatscht und ich auch kein großer Freund von Convolution Reverbs bin, da diese im Gesamtbild wiederum jeweils zwar für ein spezifisches Instrumentarium im Raum gut klingen kann und für andere Instrumente wiederum ungeeigneter strahlen.
Mit ist auch wichtig, das Raum zwischen den Räumen bleibt und sich nach Möglichkeit die Dinge nicht überlagern, bzw. nicht unnötig addieren.
Mein Werkzeug für das Imaging von Hall ist hier der gute alte Waves S1 Stereo-Imager, mit dem sind nicht nur Position und Breiten bestimmen lassen, sondern auch die Flanke durch "verschieben" der Phase ein- und begrenzen lässt.
Ich verfahre hier nach 2 Methoden:
Zumeist wird der Hall via Insert FX über das jeweilige Instrument gelegt und dann zusammen Hall und Instrument mit dem Imager positioniert und im Raum begrenzt, wie z.B. bei 1. und 2. Violinen, die mit ihrer Hallfahne die rechte Seite nicht tangieren sollen und nur maximal bis zur Mitte hin schimmern und mitunter auch fast schon monophon im Raum halblinks an Ort und Stelle bleiben, aber weit in die Tiefe nach Hinten gehen. (In etwa ähnlich, seine Instrumente bereits mit Hall/FX gesampelt zu haben).
Oder aber, inbesondere bei Stereosamples und mir der Sound zunächst zu nah oder zu breit vorne steht, mit dem Imager positioniert und in der Breite begrenzt wird und dann das Reverb darüber gelegt wird, z.B. bei Fanfaren ähnlichen Sounds, die von ihrer Position in mehr oder minder starken Anteilen zur gegenüberliegenden Seite abstrahlen.
Diese Verfahren, die bei weitem nicht so komplex sind wie sie hier scheinen mögen, ermöglichen mir für meine Arbeitsweise weit mehr Kontrolle der Tiefenstaffelung und Transparenzen im Stereobild als das herkömmliche L/R Positionieren.
Wunderbar lassen sich auch typische 60er Mixe a la Beatles und Motown usw. realisieren (das Waves Real ADT kann ich anbei hierfür jedoch nicht so wirklich empfehlen, denn das hat mehr was von einem Autopan Quad-Chorus als wirklich was von Double-Tracking... das ADT-FX aus EastWest`s FabFour wäre super, gibt es aber leider nicht als separates VST PlugIn).