Moogulator schrieb:
Wäre das nicht "Fetisch" auf 2.0?
Könnte man so sagen.
Das Herz eines Real-Digitalen ist soft.
Für die Synthese würde ich heutzutage zunächst nur ein Modell bauen. Ein Plugin. Von mir aus auch ein Patch mit pd oder Reaktor oder..., falls machbar. Jedenfalls eine Syntheseart mit "Persönlichkeit", bloß kein Alleskönner. Denn wenn ich was Andersartiges haben will, kann ich ja einfach ein weiteres Plugin machen. Heute Ultra-FM, morgen Granular-Plus. Für das Bedienkonzept tobe ich mich dann auf dem Bildschirm aus.
Soweit alles nicht die kleinste Hardware-Mühe rechtfertigend. Und insofern: Neu = Soft. Real-Digital kann quasi nur noch massentauglich-langweilig sein, sonst wäre es unökonomisch.
Aber?
Fetisch 2.0 - das sind für mich die Controller.
Noch werden die verständlicherweise aus ökonomischen Gründen "universell" gemacht.
Aber stell dir vor, du wärest davon befreit. Die "Personal Factory"-Idee wäre schon so weit wie das Desktop-Publishing, dessen Entwicklung wir damals beobachten konnten.
Hardware wird soft.
Dann bekäme auch der Controller "Persönlichkeit", wie ein Plugin. Wäre idealerweise ein zur Synthese optisch und haptisch maßgeschneidertes Interface, könnte anhand musikalischer und ergonomischer Kriterien optimal designt werden, ohne Fremdbestimmung.
Wenn sogar Prototypen kostengünstig werden, dann werden auch Kleinserien ökonomisch, ähnlich wie bei jenen Wir-drucken-Ihr-Buch-Dienstleistern.
Letztlich würde zur Nebensache, ob die Synthese auf dem PC läuft oder auch noch ein Synthesemodul in den Controller integriert wird. Und damit schließt sich der Kreis zu Fetisch 1.0.
"Aber die Klaviatur?" Die würde ich bestimmt nicht in jedem der 10 Spezialcontroller haben wollen, die ich als Musiker besäße. Wofür haben wir schließlich MIDI, echt jetzt.
Ich komme, seit ich einen 3D-Drucker habe, allmählich in diese Denke hinein. Sammle die Gedankenkomponenten zur "programmierbaren" handgreiflichen Seite genauso wie die zur digitalen Signalverarbeitung. Und Überlegungen, wie Synthesedinge physisch gehandhabt werden
sollten.
Noch gehen bei mir mit dem Drucker nur so Plastikteile mit Abmessungen bis 20 cm. Mit fertigem Einbaumodul (Axoloti), also ohne PC, geht MIDI-mäßig alles, und soundmäßig immerhin schon einiges. Auch die restliche Elektronik kann man immer mehr aus Modulen bauen. Mal sehen.
Ich persönlich habe da zwar keine unternehmerischen Ambitionen. Aber andere werden.
Ich glaube, das kann noch geil werden.