Quasar das blöde Teil

Tax-5 schrieb:
Ich weiss nicht was alle gegen den Quasar haben

- Harter Lowpass Filter am Ausgang zwecks Aliasing-Filterung, dadurch dumpfer Klang, was sich vor allem bei den Schlagzeug Becken bemerkbar macht.
- Samples sind ziemlich LoFi weil 1000 Sounds in ein kleines ROM gepresst wurden
- Offset-Programmierung, d.h. alle Parameter starten bei 0 und gehen bis -64 und 63 (oder umgekehrt, aber tut ja nix zur Sache). 0 ist also nicht 0, sondern 0 Offset zum einprogrammierten Wert. Durch das und die Multisynthese haben die Parameter dann teilweise keine Auswirkung oder nur in eine Richtung eine Auswirkung
- Der Filter klingt nicht besonders doll, besonders die Resonanz finde ich total übel
- Qualität der Effekte ziemlich mies (der Hall matscht nur, Delay geht, Verzerrer absolut übel) und nebenbei nicht benutzbar wenn man die Einzelausgänge benutzen will (da war wohl jemand selber nicht von der FX-Sektion überzeugt)
- So richtig sinnvoll programmiert werden können Sounds nur in den Performances [die Solo Sounds sind ROM Sounds und lassen sich nicht speichern] und es lässt sich pro Quasar nur eine Performance gleichzeitig nutzen. Bei 24 Stimmen wird mehr ohnehin schwierig
- Zuviele unnütze Sounds wie die vielen Akkordeons
- Nummerntastatur vorhanden, aber nur im Performance-Modus benutzt
- Zuwenige Parameter im Zugriff
- Parameter-Zugriff auf subtraktive Synthese zugeschnitten, obwohl es auch FM und additive Klänge gibt (die vielen Orgeln sind vermutlich additiv erzeugt)

Hab ich was vergessen?
 
Tax-5 schrieb:
Ich weiss nicht was alle gegen den Quasar haben... hat doch wirklich sehr schöne Klänge und Sounds drin..
Ist halt ein einfacher JV für Arme ;-)

Na aber ein gebrauchter JV kostet doch auch fast nichts mehr und auch ein XV nicht mehr so, und ein JD990 sogar auch nicht, die kriegt man alle für ein paar Hunderter mittlerweile ... so arm kann man doch gar nicht sein, dass man da grad bei den alten Roland Racks nichts findet, dass einem nicht mehr Freude bereiten tät also so ein Quasar heute noch oder?? :mrgreen:

Und so ein Specki ist ja nun auch wirklich ne ganz andere Dimension als diese alten Quasimidi Dinger. Ich bin zwar mit dem Specki nicht warm geworden aber der ist um Welten besser als alles was die da damals gebastelt haben!

Wenn man dann noch mal nachdenkt, was zu der Zeit damals alles sonst noch so raus kam von anderen Herstellern ... also ich seh heute wirklich ein, dass ich ein ultimativer Vollidiot war, mit Quasimidi anzufangen ... nur da gabs eben noch keine Foren so, ich hatte nicht mal Internet und musste halt der Werbung glauben, die mich völlig abgeschnitten überhaupt erreichte ... ja und heute wird man mit Werbung nur noch so beschallt, das ist mal ne Kehrtwende :lollo:
 
Ich habe den Quasar lange benutzt und rühre ihn seit ca. 10 Jahren nicht mehr an. Warum? Alles was hier steht ist völlig korrekt. Eigentlich klingt er schrecklich, eine echte Synthese gibts gar nicht. Unmengen sinnloser Sounds und miese Effekte.
Damals war er aber durchaus eine akzeptable Presetschleuder, schlagartig hatte man viele der gewünschten Sounds. Das war natürlich auch Beschiss, den die Qualität kam nie an die Originale heran. Man muss das aber auch im Zeitkontext beurteilen. Es war bezahlbare Hardware und man konnte sofort mit Songs auf 16 Spuren loslegen. Gemessen an heutigen Maßstäben, ist das Gerät schlecht und völlig sinnlos! Für Einsteiger waren amtliche Synths in einem Gerätepark damals aber unbezahlbar. Das sollte man nicht vergessen. Ich fahr auch keinen VWJetta mehr.
 
Der Quasar hat ein Feature, das recht cool rockt: Beim Arpeggiator kann man 4 Sounds durchsteppen lassen. Das macht Spass und von anderen Synths habe ich das so noch nicht gesehen, wenn man mal den 4 Voice von Oberheim aussen vor lässt.
 
Stimmt. Das Feature gibts auch beim Raven!
Damit kann man so "Genuschel" machen mit unterschiedlichen Drumsounds oder Rausch-Samples.

Die oben genannten Kritikpunkte mögen stimmen, sind je nach Anwendung aber keine Negativpunkte.
Ein (reiner) Ambient oder Electro-House Musiker hätte weniger Freude als jemand der gerne damit spielt, bastelt und den Sound so nimmt wie er ist.

Quasimidi hat generell immer sehr dumpf und platt geklungen... aber ich erachte dies als gegeben, nicht als Problem.
Ich habe mir den Quasar gekauft weil ich den Sound des Raven sehr mag und gerne verwende. Etwas Equalizing ist meist noch nötig und dann klingt es gut.

In meinem Rack habe ich eine ansehnliche Sammlung an Racksynthies und auch die Roländer und Korg sind keine Musterknaben. Der Sound ist (im Gegensatz zu Quasimidi) recht verbraucht und sehr "HiFi"-mässig. Auch hier kommt es auf die Anwendung an und nicht selten verwende ich einfach ein paar Stringpads aus nem JV. Der Quasimidi ist da eher für trashiges zuständig: Verwaschene Arpeggios, Hintergrundgeschrammel oder Soundeffekte....

Und genau das was ich brauche und will... für mein Spacesynth-Projekt sind da nämlich einige Sounds genau richtig!
 
swissdoc schrieb:
Der Quasar hat ein Feature, das recht cool rockt: Beim Arpeggiator kann man 4 Sounds durchsteppen lassen. Das macht Spass und von anderen Synths habe ich das so noch nicht gesehen, wenn man mal den 4 Voice von Oberheim aussen vor lässt.

Sowas kann mein Modular in 1000mal besser.
 
Ich hatte auch einmal einen Quasar zum Austesten und die Einschätzung zum Klang kann ich bestätigen. Nach dem "Glas ist halbvoll oder halbleer" Prinzip kann ich das als "Schrott oder "Charakter" sehen. Ich tendiere allerdings immer öfter zum Letztgenannten, weil ich der Überzeugung bin das man auch mit "schlecht" klingenden Instrumenten genauso gute Musik machen kann wie mit gut Tönenden. Nichtsdestotrotz habe ich ihn wieder verkauft, weil ich nicht so die Inspiration hatte und er auch nicht Dinge abgedeckt hat, die meine anderen murmeligen Kisten nicht auch hinbekommen. Interessanterweise haben die Quasimidis insb. mit dem TRE Modul ziemlich angezogen und liegen derzeit zwischen 150-250 Euronen. Mit der heutigen Erkenntnis würde ich mit dem Geld andere Synthesizer bevorzugen.
 
swissdoc schrieb:
Der Quasar hat ein Feature, das recht cool rockt: Beim Arpeggiator kann man 4 Sounds durchsteppen lassen. Das macht Spass und von anderen Synths habe ich das so noch nicht gesehen, wenn man mal den 4 Voice von Oberheim aussen vor lässt.

Der MI Shruthi kann das auch. Nennt sich 4step mode. Da wechseln dann OSC1, OSC2, SubOSC und Noise ab. Gut für Drumbeats mit nur einer Voice.
 
Wir reden aber von Geräten die Anfang/Mitte 90er zu einem bezahlbaren Preis angeboten wurden...
Egal wie gut ein Gerät/eine Person/ein Ding etwas kann, es gibt immer:

1: jemand/etwas dass es besser kann
2: jemand der etwas daran auszusetzen hat.

Klanglich mag der Quasimidi nicht mehr up-to-date aber er hat etwas, was vielen 90er Romplern fehlt: Charakter
Der CS1x (als Bleistift) klingt super aber hat (aus meiner Sicht) keinen Charakter.
Natürlich ist der Charakter Geschmacksache aber über Geschmack lässt sich streiten.

Oder warum wohl fahren so viele Leute einen Fiat Multipla obwohl das Auto zum reihern aussieht?
 
kann man den Lowpass am Ausgang eigentlich irgendwie überbrücken ?
 
maschinenmusik schrieb:
kann man den Lowpass am Ausgang eigentlich irgendwie überbrücken ?

Jörg hat mal geschrieben, dass er bei seinem Quasar den Filter (wohl nur ein Elko) ausgebaut hat, also müsste das gehen. Ich hatte meinen Quasar mal aufgemacht aber da waren soviele Elkos, dass ich die richtigen nicht mit eingebauter Platine identifizieren konnte und Jörg hat auf Nachfrage dann auch nicht mehr reagiert.
 


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