Also, um das zusammenzufassen:
Du hast den Prozessor getauscht, das Keyboard und den Wandler.
Und alles hat keine Änderung gebracht.
Zwei Fragen:
Die Tasten, die nicht funktionieren, sind bei beiden Keyboards wirklich die gleichen?
Haben die Tasten nicht funktioniert, seit dem Du das Gerät bekommen hast, oder ist das Problem im Laufe der Bastelei entstanden?
Die Dioden, die Du da "durchgemessen" hast (und auf dem Foto eingerahmt hast), sind nicht die, die für das Keyboard verantwortlich sind, sondern für die Schalter Seq 1/2, Arp Up/Down, Retrigger und Record.
Die Dioden für das Keyboard sitzen auf den Platinen unter dem Keyboard, für jede Taste eine.
Bei so einer Menge an Tasten, die ohne Funktion sind, schließe ich jedoch aus, daß da Dioden kaputt sind.
btw, Dioden leiten in einer Richtung den Strom, in der anderen müssen sie sperren. Die kann man also nicht so einfach auf Durchgang prüfen - man sollte zumindest bei der Messung (in beide Richtungen) die angeschlossenen Chips (hier der µP und der DAC) entfernen.
Bei dem Schema, welche Tasten funktionieren und welche nicht, fällt auf, daß die Tasten
C0 und C#0,
G#0 und A0,
E1 und F1,
C2 und C#2 - und
G#2 und A2
alle an zwei vertikalen Strängen der Keyboardmatrix hängen.
Diese beiden Stränge gehen auf die Pins 10 und 9 des Flachbandkabelsteckers.
(Die Bezeichnung der Tasten geht von C0 bis C3 - schau Dir das bitte im Schaltplan an, damit Du verstehst, wovon ich rede)
Die anderen kaputten Tasten (C1 bis B1) liegen an zwei horizontalen Strängen (Pin 15 un Pin 1).
Es wäre zu schön, aber es gibt einen Haken - A#0 und B0, die laut deinem Foto funktionieren - liegen auch auf diesen horizontalen Strängen.
Das schließt aus, daß diese horizontalen Stränge komplett unterbrochen sind.
Vielleicht liegen hier zwei unabhängige Fehler vor.
Die vertikalen Stränge (Pin 9 und 10) würde ich zunächst auf der Hauptplatine nachmessen - vielleicht gibt es da Haarrisse auf der Platine.
Die Tastatur mit Platinen und Dioden und Flachbandkabel kann man ja ausschließen, da Du die getauscht hast.
- Den Prozessor, den DA-Wandler und die Tastatur entfernen und folgende Verbindungen durchpiepsen:
- Pin 10 (Keyboardstecker) muß mit Pin 18 der Prozessorfassung Kontakt haben.
- Pin 9 (Keyboardstecker) muß mit Pin 19 der Prozessorfassung Kontakt haben.
Und wenn Du schonmal am durchmessen bist, dann miß auch die vertikalen Stränge:
- Pin 15 (Keyboardstecker) muß mit Pin 6 der Prozessorfassung
und Pin 5 der DAC-Fassung Kontakt haben.
- Pin 1 (Keyboardstecker) muß mit Pin 7 der Prozessorfassung
und Pin 6 der DAC-Fassung Kontakt haben.
Es kann natürlich kein Fehler sein, auch die anderen Stränge der Matrix durchzumessen - die jeweiligen Pins stehen ja in dem Schaltplan.
Es kann auch kein Fehler sein, alle Kontakte der Prozessorfassung, der DAC-Fassung und der Fassung für den Keyboardstecker nachzulöten.
Eventuell gibt es hier kalte Lötstellen.
Aber bitte, ohne eingesteckte Bauteile.
Rainer Wein schrieb:
Mir ist aber noch etwas aufgefallen, über den ext. CV Eingang werden alle Töne sauber wiedergegeben aber wenn ich die Tastatur des ProOne mit den noch funktionierenden, grün markierten Tasten spiele, klingen die Töne sehr "schief", z.B. D1 und D3.
Der externe CV-Eingang führt das Signal direkt zu den VCOs und dem Filter. Das ist klar, daß diese '"sauber sind".
Der Fehler liegt bei dem defekten ProOne entweder in der Keyboard-Matrix oder (und) in der analogen Elektronik zwischen DAC und CV-Out.
Wenn Du den defekten ProOne über CV-Out mit dem CV-In des funktionierenden ProOne verbindest (das Gate natürlich entsprechend), dann sollte der intakte ProOne den selben Fehler aufweisen.
Dazu eine Frage:
Funktioniert die "Glide"-Sektion einwandfrei?
Probier das Nachmessen und Nachlöten der Kontakte wie oben beschrieben erstmal aus.
Falls Du eine Unterbrechung der Leiterbahnen fesstellst, versuche das erstmal mit einem Stück Draht zu überbrücken.
Falls das alles nichts bringt, müssen wir uns der analogen Sektion zwischen DAC und CV-Out zuwenden, dann wird's schwierig.
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