Pedale für Korg Kross I (Brauche Erfahrungen / Tipps / Hilfe)

Hi,

meine "Große" (10) hat jetzt seit ein paar Monaten Klavierunterricht. Als Lösung für Daheim hatten wir ihr im Sommer ein Korg Kross I (nicht II) gebraucht gekauft, mit dem wir sehr zufrieden sind: Leicht, batteriebetrieben, schnell auf- und abbaubar, wohlige Presets.

Seit diesem Jahr haben wir eine neue Lehrerin, und die gerne auch mit Pedalen arbeiten würde. Der Flügel in der Musikschule hat davon zweie. Da ich definitiv noch nie mit Pedalen gearbeitet habe, habe ich da genau keine Erfahrung. Das Rechte Pedal soll ein Dämpferpedal sein, das die Dämpfer hebt und den Ton entsprechend frei schwingend und lauter klingen lässt. Das linke soll wohl machen dass die Hämmerchen verschoben werden und schlussendlich eine Saite weniger anschlagen und der Ton dadurch moduliert und etwas leiser wird.

Werbetexte wie der hier lassen hoffen:
"Der Konzertflügel begeistert mit überzeugendem Realismus und drei Dynamikstufen. Er reproduziert sogar die vom Dämpferpedal erzeugten Geräusche, damit jede Nuance der Performance im Sound abgebildet wird."

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ASSIGNABLE PEDAL jack
An optional EXP-2 (foot controller) or XVP-10 (expression pedal) can be connected to this jack. You can use a pedal to apply modulation to sounds or effects, or to adjust the overall volume.The function of the assignable pedal is specified by Global/Media mode settings in the G-INPUT/CTRL> FOOT page. (see “Connecting a foot pedal” on page 21)

ASSIGNABLE SWITCH jack
An on/off-type foot switch such as the optional PS-1 or PS-2 (pedal switch) can be connected to this jack. You can use a foot switch to apply modulation to sounds or effects, to set the tap tempo, or to start/stop the sequencer or to punch-in/out.The function of the assignable switch is specified by Global/Media mode settings in the G-INPUT/CTRL> FOOT page, just as for the assignable pedal. (see “Connecting a foot switch” on page 20)

DAMPER jack
An optional DS-1H (damper pedal) can be connected to this jack. If the optional DS-1H is connected, it will function as a half-damper pedal. If another switch-type pedal is connected, it will function as a damper switch.The DS-1H half-damper pedal allows a finer degree of control compared to a switch-type pedal. Set the pedal polarity so that the pedal will function correctly. (see “Connecting a damper pedal” on page 20)


Klingt, als könnte so etwas möglich sein, aber ein Blick in die Korglisten sagt, dass ich damit den Wert des Kross locker verdoppeln würde, ohne mit sicher sein zu können, dass die Pedale das selbe tun wie die oben beschriebenen am Flügel in der Musikschule.
Beim Damper DS-1H spricht die Anleitung z.B. von einem "Half Damper", da war für mich die Verwirrung dann perfekt.

Von daher:
Hat wer Erfahrung damit oder eine Ahnung, ob man ein entsprechendes Doppelpedal oder zwei einzelne für den Kross bekommt, mit denen man die oben genannten Effekte erzielen kann? Reichen ggf. schon zweie aus der Abbildung in der BDA? gäbe es günstigere Alternativen?

Besten Dank vorab
 
"The DS-1H half-damper pedal allows a finer degree of control compared to a switch-type pedal". Das lässt vermuten, dass das Pedal mehr als Halten vs. Nicht-Halten kann, sprich mehr als einfaches Sustain am Synthesizer und mehr in Richtung eines echten Klaviers / Flügels. Für das linke Pedal gibt es am Kross wohl keine solche Option.
Die beste Lösung wäre ein akustisches Instrument.
Ansonsten ein Digitalpiano mit 2 (oder 3 Pedalen), wo die gefragten Pedale aber auch mehr als Halten vs. Nicht-Halten können, sondern die Funktionsweise eines akustischen Instruments nachbilden.
So eher einfache Rompler wie Kross – da wundere ich mich positiv, dass das Gerät überhaupt half-damper unterstützt. Du könntest die Lehrerin fragen, ob ihr das rechte Pedal fürs Beibringen des Klavierspielens genügt. Das mit dem linken Pedal wird am Kross wahrscheinlich nicht funktionieren, zumal: "If another switch-type pedal is connected, it will function as a damper switch." Das Gerät kann anscheinend entweder half-damper oder damper + switch. Expression ist nochmal was anderes.
 
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Wie Michael schreibt, reicht ein Pedal. Mit dem DS1H hat man den Sustain-Effekt, der klaviertechnisch sehr wichtig ist: weiches Verbinden zweier Töne/Akkorde. Plus die Abstufung (leicht niedergedrückt klingt der Ton leiser und schneller aus), so kann man dosieren, das Spiel verhallt/verwäscht nicht so leicht.

Zweites Pedal "weniger Saiten/Modulation" ist beim Klavier eher für die Nachbarn, da das Klavier leiser wird, und daher einrastbar. Beim digitalen kann man es sich sparen. 95% des Lernens findet eh allein mit dem rechten statt.

Sieh zu, dass das Ding auf jeden Fall bombenfest auf dem Boden sitzt, Gummi und Eigengewicht reichen nicht. Ein sich schräg stellendes und nach hinten abhauendes Pedal ist eine Qual...
 
Danke für Eure Mühen. Platz für was Akustisches ist hier leider nicht, ebenso ein ständig aufgebautes Digitalpiano. Aktuell baue ich selbst mein Setup nur noch temporär auf und ab, wenn meine Familie mal ein paar Tage nicht da ist. Irgendwie ist das Haus mit jedem Kind geschrumpft.

Das Kross haben wir nach langer Recherche extra gekauft, weil es das leichteste und am einfachsten zu handelnde semiprofessionelle Keyboard war, das wir im überschaubaren preislichen Rahmen anschaffen konnten. Wiegt fast nichts, hat hinten einen Griff zum Tragen, einen passenden Gig-Rucksack dabei und läuft mehrere Tage mit einem 6er-Satz AA Batterien. Die restliche P.A. ist mein Makita Baustellenradio via Kopfhörerkabel. Läuft super, hat die Kleine in 2 Minuten auf- oder abgebaut: Hinstellen, Kabel dazwischen, einschalten und sofort mit dem richtigen Preset loslegen.

Das ist der Grund, warum ich da so daran hänge.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Sustain / Damper Pedal das, was man braucht und was auch viel benutzt wird, während das Expression-Pedal für den Anfang eher optional ist. Damit bin ich dann schonmal ein ganzes Stück weiter.

@Michael Burman: Ich lese das beim DS-1H so, dass ein normales Damper-Signal nur on/off schaltet (switch), während das DS-1H ein Poti drin hat, über das der Damper auch Zwischenpositionen ermöglicht. Habe mir die Geräte mal angeschaut: Die Markenteile von Korg etc. Haben alle ein dreipoliges Kabel, während die Billigheimer nur zweipolig sind, insofern könnte das passen.

Das DS-1H kostet so um die 50 Euro neu, gebraucht wollen die Leutchen 35 plus Porto. Denke, das werde ich einmal neu anschaffen.

Zum Expressionpedal habe ich jetzt verinnerlicht, dass Kinder das beim Lernen eigentlich kaum bis gar nicht verwenden. Hierfür um die 80 Euro rauszuhauen halte ich für übertrieben. Da die Lehrerin sehr engagiert ist und ich ihr nicht ins Handwerk reden möchte, werde ich das nicht wegdiskutieren. Ich habe stattdessen bei Amazon ein „M-Audio EX-P“ zu um die 15 Euro bestellt. Leider hat kein Hersteller den Regelbereich oder die Charakteristik dabei stehen, aber zur Not mache ich das Teil bei dem Preis auch auf und passe es an.

@Cee: Das mit dem Sitz auf dem Boden ist ein guter Tipp. Ich muss eh einen kleinen Sockel machen, damit meiner Tochter mit den Füßen an die Pedale kommt. Werde den dann hinten offen lassen, damit sie, egal wo sie ist, ein paar Dicke Bücher reinlegen kann.

Viele Dank Euch beiden nochmal. Hat mir sehr geholfen.
 
Wenn Du eh bastelst - kannst Du auch messen/löten? Habe hier ein Korg PU-2 rumliegen, das ich mir mal für mein B2 geholt hatte, welches dann eine Woche später gegen ein großes Yamaha hochgetauscht wurde...


Könnte ich Dir quasi schenken.
 
Zweites Pedal "weniger Saiten/Modulation" ist beim Klavier eher für die Nachbarn, da das Klavier leiser wird, und daher einrastbar. Beim digitalen kann man es sich sparen. 95% des Lernens findet eh allein mit dem rechten statt.
Das Pedal zum permanenten Dämpfen ist bei einem Klavier mit 3 Pedalen in der Mitte und heißt Moderator. Zum Spielen nutzt man die zwei äußeren Pedale: Das rechte Pedal ist das Fortepedal = Dämpferpedal = Haltepedal; das linke Pedal ist das Pianopedal = Leisepedal. Viele Klaviere haben auch nur diese zwei Pedale.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Sustain / Damper Pedal das, was man braucht und was auch viel benutzt wird, während das Expression-Pedal für den Anfang eher optional ist.
Dämpferpedal - ja. Das Expression-Pedal ist eigentlich kein Pedal, sondern ein Schweller und hat für Klavier-Sounds eigentlich keine Relevanz. Es ist für andere Sounds eines Synthesizers zum kontinuierlichen Steuern der Lautstärke bzw. des Filters, man kann damit aber auch z.B. einen Wah-Wah-Effekt steuern usw.

Zum Expressionpedal habe ich jetzt verinnerlicht, dass Kinder das beim Lernen eigentlich kaum bis gar nicht verwenden.
Das Expressionpedal bzw. der Expression-Schweller ist nicht für Kinder und nicht zum Klavierspielen. Es ist, wie gesagt, für Synth-Spieler, zur Effektsteuerung usw.

Ich habe stattdessen bei Amazon ein „M-Audio EX-P“ zu um die 15 Euro bestellt.
Das wird man zum (herkömmlichen) Klavierspielen nicht brauchen. Das ist für Synthesizer und Effekte.

Kommen wir mal zu den zwei Pedalen für Klavier: Forte (rechts) und Piano (links).
Ich habe meine Mutter gefragt. Sie unterrichtet zwar nicht mehr, ist aber eine diplomierte Pianistin und Pädagogin und hat länger als 5 Jahrzehnte Klavier unterrichtet. Notgedrungen auch Keyboard.
Das Fortepedal kommt bei einem Klavierunterricht schon recht schnell bzw. früh zum Einsatz, bereits im ersten Unterrichtsjahr. Das Pedal ist ja zum Halten von Tönen, kann aber (oder sollte sogar) dosiert angewendet werden. Als Beispiel für dosierten Einsatz hat sie Tango besonders hervorgehoben. Wobei Tango wahrscheinlich schon eher etwas für Fortgeschrittene wäre. Aber das Fortepedal im Allgemeinen kommt auch bei blutigen Anfängern schon zum Einsatz, z.B. nachdem sie mit der linken Hand Dreiklänge spielen gelernt haben.

Jetzt zum zweiten Pedal, dem linken, dem Pianopedal: Das kommt zum Einsatz bei klassischer Musik, eher bzw. insbesondere dieser Stilrichtung:
Ich habe meine Mutter gefragt, ob Frédéric Chopin ein gutes Beispiel dafür wäre. Sie hat definitives Ja gesagt.
Ich habe sie gefragt, ab welchem Unterrichtsjahr das Pianopedal bzw. die Musik der Romantik mit dem Einsatz des Pianopedals. Sie meinte ab ca. 6. Unterrichtsjahr. Ich habe sie gefragt, wie wäre es bei Erwachsenen, die mit dem Klavierspielen anfangen. Kann man i.d.R. vergessen. Sie hat auch ausgebildete / diplomierte Pianisten angetroffen, die den Einsatz des Pianopedals nicht beherrschen. Ich habe sie gefragt, wie es wäre, wenn ein Kind im Alter von 10 Jahren anfängt. In diesem Fall gäbe es nach 5-6 Jahren eine gute Chance, wenn das Kind dran bleibt, gut unterrichtet wird, und von mir füge ich noch hinzu, wenn auch klassische Musik bzw. Musik der Romantik gespielt / unterrichtet wird. Für Pop, Jazz, Rock usw. braucht man das Pianopedal nicht – hat mir meine Mutter bestätigt.

Meine Tante (ok, ich habe zwar mehrere, Musikerin ist aber nur eine davon) hat übrigens auch Musik studiert, allerdings im Bereich Pop, Jazz, Komposition. Sie hat mir mal erzählt, dass sie Jazz sogar ohne das Fortepedal spielt bzw. spielen kann. Ich habe meine Mutter gefragt, ob meine Tante gelernt hat das Pianopedal einzusetzen. Die Antwort war ... Ich sage jetzt mal vorsichtig: wenig wahrscheinlich. ;-) Nun ja, sie war auch nicht an klassischer Musik interessiert (so wie ich :mrgreen:), wäre also logisch.

Also wenn es nach meiner Mutter als Expertin für klassische Musik geht, würde man das Pianopedal erst nach 5-6 Jahren Klavierunterricht brauchen, sofern man auch dran bleibt und dann eben klassische Musik bzw. Musik der Romantik gespielt wird.

So gesehen, bräuchtest du zunächst nur das Fortepedal. Und Expression für Klavier überhaupt nicht. Es gibt Keyboarder, die damit z.B. Sounds überblenden. Ich selber habe es schon mal zur Wah-Wah-Steuerung eines Effektgeräts für Gitarre benutzt. Letztendlich habe ich die Steuerung sogar als MIDI im Sequencer aufgezeichnet und dann nur noch gespielt, ohne ständig das Pedal zu bemühen. Aber mit Klavier hat das nun wirklich nichts zu tun, außer man möchte ein Klavier durch ein Wah-Wah-Effekt jagen oder so. ;-) Naja, bei E-Pianos aber schon wieder nicht unüblich. :idea:
 
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Ach ja, Sostenuto wäre evtl. noch ein Thema (insb., weil oben von @Cee das Korg PU-2 erwähnt wurde), aber wieder eher für Fortgeschrittene, und an einem "klassischen" Klavier gibt es das eher nicht.
 
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Ach ja, Sostenuto wäre evtl. noch ein Thema (insb., weil oben von @Cee das Korg PU-2 erwähnt wurde), aber wieder eher für Fortgeschrittene, und an einem "klassischen" Klavier gibt es das eher nicht.

Ja, wenn, dann Sostenuto, das hat praktisch jeder Flügel und das steht auch oft in der Notenliteratur - kann der Kronos aber nicht. Das 'Leiser'-Pedal wurde in meinem ganzen Unterricht als Kind nicht behandelt, obwohl vorhanden.

Mein PU werde ich mir für den Deepmind umlöten, der hat ne Menge Pedaloptionen.
 
Wow, danke, das ist erstmal viel Information und liefert mir Argumente gegenüber meiner Regierung, wieso wir nicht direkt voll auf- oder gar umrüsten müssen. Ich habe das DS-1H jetzt hier. Wenn ich heute zeitnah Feierabend kriege und die Kinder noch nicht ganz leergespielt sind, werden wir das nachher mal anschließen und schauen was geht. Lange in der Anleitung suchen muss ich ja zum glück nicht mehr :cool:

@Cee : Das Angebot mit dem PU ist nett, aber ich hatte eher eine kleinere Bastelnummer im Auge, sowas wie "im Zweifel schauen, was das verbaute Poti macht und tauschen gegen ein passendes Poti" und umpolen, sofern notwendig. Witzig aber, dass es Dir damit in Gedanken gerufen hat, wozu Du es selbst noch gebrauchen kannst. Das geht mir auch manchmal so: Da denke ich, dass ich wem anders mit irgendwas helfen kann, und sobald ich es ausgesprochen habe, frage ich mich, wieso ich damit nicht schon seit ewig mein eigenes Problem gelöst habe :)

Wohin die Reise bei der Kleinen musikalisch geht, weiß ich noch nicht. Sie hat im Rahmen von Jekits zum zweiten Schuljahr an der Musikschule in Bochum drei von vielen Instrumenten ausprobieren dürfen, und ist auf eigenen Wunsch bei der Geige gelandet, weil ihre Grundschule kein Klavier hatte. Da ist sie jetzt im dritten Jahr dabei, eine Unterrichtsstunde, eine Orchesterstunde und das, was sie übt. Und vor etwas über einem Jahr hatten wir das Glück, in einer Filiale der Musikschule Bochum in unserem beschaulichen Vorort einmal die Woche eine Einzelstunde Klavier dazu zu bekommen. Das Buch mit dem sie dort arbeitet, heiß Tastenträume. Damit ist sie eigentlich so gut wie fertig. Dazu aus derselben Serie ein Buch mit Kinderliedern. Ein Stil lässt sich daraus noch nicht erahnen.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Cee
[...] und liefert mir Argumente gegenüber meiner Regierung, wieso wir nicht direkt voll auf- oder gar umrüsten müssen.
Ich habe meine Mutter nochmal gefragt. Eigentlich hat von ihren Schülern an Musikschulen und privat so gut wie keine(r) bzw. keine(r) das Niveau erreicht, das Pianopedal einzusetzen. Sie hat nicht an Hochschulen oder Konservatorien unterrichtet. Sie selbst hat früher viel und gut gespielt, wobei einen Lehrer, der ihr u.A. das Pianopedal beibringen konnte, sie erst selbst finden musste.
Musikalisch, und speziell Klavier-bezogen, scheint irgendwie ein Verfall stattgefunden zu haben. Es wurde irgendwann das Musikinstrument Klavier entwickelt, und man hat die Pedale dazu entwickelt, und es gab Musik und Musiker, wo das auch eingesetzt wurde, und entsprechende Notenliteratur gibt es ja immer noch genügend. Aber in letzter Zeit scheinen nur ganz wenige das Niveau zu erreichen, die entsprechende Musik gut und mit dem richtigen Einsatz des Pianopedals zu spielen. Das war mir so nicht bewusst.
 


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