Oszillatoren mittels Noise phasenmodulieren - fertige Synths oder Modular, aber polyphon!

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ssssssssssss14316

Guest
Die Leute, die einen MicroFreak schon mal in den Händen hatten, kennen vermutlich die mit FW-Update 4 neu hinzugekommenen Oszillatoren, die mit Noise arbeiten. Insbesondere mit dem SawX-Oscillator, der laut Beschreibung aus zwei Oszillatoren besteht, deren Phasen mittels Noise moduliert werden, lassen sich wunderbar dreckige und trotzdem geile Pads erstellen. Genau diesen Sound möchte ich jetzt gern in polyphon haben, wenn möglich in einem einigen Synthesizer.

Jetzt frage ich mich, ob es einen (modernen bzw. käuflich erwerbbaren) polyphonen Hardware-Synth gibt, der genau das (und natürlich noch mehr) kann, oder ob ich das Ganze eher modular angehen sollte (da dann vermutlich eher 4stimmig, obwohl mir mindestens 8 lieber wären), und was ich alles dazu benötigen würde, bzw. wie ich es am einfachsten umsetzen könnte. Nach Möglichkeit würde ich gern den Noise in seiner Beschaffenheit ändern können wollen, ohne ihn durch ein/zwei Extrafilter senden zu müssen, also eine sehr flexible Noisequelle wäre auch sehr interessant und dann etwas für die Phasenverschiebungen der Oszillatoren.

Vorschläge jeglicher Art sind sehr willkommen. Danke.
 
ich glaube du beziehst dich auf die Casio phase distortion. Phasedmodulation an sich klingt erstmal nicht nach FM.
Es gibt ein paar klangliche Unterschiede, auch Unterschiede im Verhalten, aber generell sind das zwei Seiten der selben Münze. Selbst Phase Distortion ist nicht so weit weg, viele neuere Phasemod Synths können auch Phasedistortion. Um nicht lange abzuschweifen, sobald man den Gleichspannungsanteil rauslöscht sollten afair die Ergebnisse zwischen linFM und Phasemod identisch sein, hab' mal (vor langer Zeit) was entsprechendes mit der G2 gebaut, weil mir die Operator-Module vom Grundklang zu weit weg von DX7&Co waren.
 
Wieviel Polyphonie brauchst du eigentlich bzw. reicht dir die Paraphonie im Microfreak nicht?
Warum müssen Leute im anfänglichen Post Geschildertes nicht selten in Zweifel ziehen? Nein, die Paraphonie reicht nicht, denn ansonsten würde dieser Post nicht existieren, gell? Ja, ich bräuchte mindestens 4fach Polyphonie, mehr schadet nie. ;-)
 
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Also es nähert sich zumindest dem Grundklang an...
Ja, danke für den Versuch, hat sich von 10 Lichtjahren auf ein Lichtjahr angenähert, stimmt. ;-)

Der Witz an dem von mir geposteten Sound ist eben, dass er nicht aggressiv klingt, sondern einfach "alt und abgetragen", so wie ich ihn für einen Track haben möchte (ohne jetzt die Polyphonie durch Mehrfachaufnahmen oder mindestens 3 zusätzliche Freaks simulieren zu müssen).
 
Dass man es besser vergleichen kann?
So weit weg bin ich von der Tonhöhe nicht, bei 'ner Oktave könnte ich das verstehen, aber bei Noten?
Ich dachte du könntest mir weiter helfen, was du an den Beispielen vermisst, ist natürlich schwierig zu umschreiben, in der Beziehung sowas wie 'ne gemeinsame Sprache zu finden. Ich kann halt auch ehrlich nicht so recht nachvollziehen was dich an dem Sound reizt, worauf im mich beim Nachbau/Auswahl des Mod-Amounts/Filter etc. konzentrieren sollte, aber so geht mir das häufiger hier im Forum 😮‍💨 Mich erinnert der Sounds eigentlich fast schon zu sehr an 4 Operator S&H Noise Sounds, was eher dank der niedrig aufgelösten LFOs (aus Modulator Level) der alten Modelle funktionierte, beim Montage muss ich das LFO schon auf High Speed setzen um ähnliches zu erzeugen und so schnell waren die bei den alten Kisten gar nicht.
 
Der Witz an dem von mir geposteten Sound ist eben, dass er nicht aggressiv klingt, sondern einfach "alt und abgetragen", so wie ich ihn für einen Track haben möchte (ohne jetzt die Polyphonie durch Mehrfachaufnahmen oder mindestens 3 zusätzliche Freaks simulieren zu müssen).
Ach, den Soundschnipsel hatte ich irgendwie übersehen. Mal sehen ob ich mich noch ein paar Lichtjahre annähern kann.

Warum müssen Leute im anfänglichen Post Geschildertes nicht selten in Zweifel ziehen? Nein, die Paraphonie reicht nicht, denn ansonsten würde dieser Post nicht existieren, gell? Ja, ich bräuchte mindestens 4fach Polyphonie, mehr schadet nie.
;-)
Das hatte ich irgendwie nicht mehr im Kopf....Sorry, es war nicht meine Absicht deine Vorgaben in Zweifel zu ziehen.

Der Analog Four/Keys ist ja auch nur vierstimmig....
 
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Also ein Versuch mittels schmalbandigem Noise als Quelle für lineare FM hat ein wenig so geklungen. Das Problem hierbei war allerdings das nichtlineare menschliche Lautstärkeempfinden, so dass man den Noise je nach Tonhöhe in der Lautstärke hätte ändern müssen, weil er ansonsten in tieferen Bereichen kaum wahrnehmbar ist während er in höheren Bereichen überdeutlkich vorhanden ist. Das war aber nur ein Versuch spasseshalber an der Matriarch, wie gestern schon avisiert. Aber so richtig zufrieden war ich damit nicht.
 
Das Problem hierbei war allerdings das nichtlineare menschliche Lautstärkeempfinden, so dass man den Noise je nach Tonhöhe in der Lautstärke hätte ändern müssen, weil er ansonsten in tieferen Bereichen kaum wahrnehmbar ist während er in höheren Bereichen überdeutlkich vorhanden ist.
Wenn du kannst, probier Phasemodulation/digitales (DX7 type FM) statt FM, das sollte weniger Anfällig für das Problem sein.
 
Um es einfacher zu erklären:
FM ist klar - wie beim Vibrato, es gibt verschiedene Versionen lin/log, die Tonhöhe kann sich verschieben, etc.
Bei Phasemod verändert sich nur was wenn sich die Steigung/Wert der Wellenform ändert, hat man ein statisches Signal passiert nix, bei einem Rechteck passiert z.B nur beim Wechsel der Polarität/Achsendurchgang/MaxMin oder MinMax etc. was. Ansonsten unterscheiden die sich die Synthese Formen praktisch nicht ;-)
 
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Noch mal mit dem Analog Keys...dieses mal hab ich mich an deinem Beispiel orientiert.

Das erste Beispiel ist tatsächlich bisher am nächsten dran, klingt für meine Ohren halt noch eine ganze Ecke härter (was für meien Pads gerade nicht so wünschenswert ist), aber ansonsten schon recht gut getroffen, Glückwunsch. Wie genau ist der Sound gebaut am (also die technischen Spezifika, was moduliert was ...) Keys?
 
Danke. Schön, dass es dir gefällt. ;-)
Das erste Beispiel hat vergleichweise wenig Modulation, bei den anderen und davor hatte ich mit AM, Osc Sync und FM rumprobiert.

Es klingt härter, weil der Analog Keys zwar sehr flexibel ist und auch viele Modulationsmöglichkeiten hat, aber prinzipiell doch ein einfacher subtraktiver Analogsynth ist und ich dieses bratzige, britzelige aus zwei Oscs holen, und dann wieder runter filtern musste. Außerdem spielt der Charakter der Filter eine große Rolle.

Der Sound besteht aus: Zwei Oszillatoren, etwas gegeneinander verstimmt. Der erste Osc mit Saw durch Waveshaping mit "mehr Zacken" in der Wellenform.
Osc2 ist einfach Dreieck, beide etwa in gleichen Anteilen gemischt.
Ein bisschen schnelles Vibrato auf den Oszillatoren und ein wenig Rauschen dazu. Der Rauschgenerator im Analog Keys ist digital und man hat neben einem Filter auch die Möglichkeit das Rauschen von weissem Rauschen bis zu dunklen Partikelwolken zu verändern. Das Rauschen hier ist so ein knisternes Partikelwolkenrauschen.
Außerdem wird über die Hüllkurve des Rauschgenerators das Rauschen langsam ausgeblendet.
Das war letztendlich einer der ganz wichtigen Zutaten um an den Charakter des SawX ranzukommen.

Filter 1 ist Low Pass (4 Pole Transistor Ladder Filter) mit ein bisschen Resonanz unf einen kleinen Tick Filter Envelope Modulation, damit der Klang nicht zu dunkel wird. Der Filter Env hat ein bisschen Attack reingedreht und ein langes Decay.
Filter 2 hinter Filter 1 ist Bandpass und sorgt dafür, dass weder die tiefen Frequenzen, noch die hohen Höhen durchkommen.

Ein bisschen FM über Audio Rate LFO mit Keytracking auf Osc1 und Cutoff von Filter 2. Der LFO ist Sägezahn und wird über die AD Hüllkurve langsam eingeblendet.

Amp Envelope nach Gehör nach deinem Beispiel eingestellt.

Ein bisschen Chorus vom Analog Keys ist noch drauf.
 
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Danke. Schön, dass es dir gefällt. ;-)
Wäre jetzt kein Ersatz für den von mir geposteten Sound, aber danke für die Mühe und immerhin ist das Teil bisher definitiv am nächsten dran. Vielleicht geht es auch nicht näher, es sei denn mit dem "Noise Engineering" Modul x 4. Das wäre mir dann aber für einen Track definitiv zu "mit Dinosauriern nach Mücken geworfen".
 
Wäre jetzt kein Ersatz für den von mir geposteten Sound, aber danke für die Mühe und immerhin ist das Teil bisher definitiv am nächsten dran. Vielleicht geht es auch nicht näher, es sei denn mit dem "Noise Engineering" Modul x 4. Das wäre mir dann aber für einen Track definitiv zu "mit Dinosauriern nach Mücken geworfen".
Ich denke mal, ich könnte da schon noch näher drankommen. Ist halt auch die Frage wie lange man so viele Parameter gegeneinander ausbalancieren möchte.
Zwei Oszillatoren, Waveshaping, zwei Filter, Rauschen, die Hüllkurven und Oszillator FM und Filter FM + Chorus müssen zusammen funktionieren. Bei SawX im Microfreak hat man drei Parameter.
Der Klang der Filter spielt auch eine große Rolle.
Ich könnte das ganze auch noch mit einem EQ bearbeiten, das würde mehr Freiraum bei den Filtern geben, aber wie gesagt...

Vielleicht versuch ichs demnächst noch mal.

Grundsätzlich müsste ein Nord Modular bzw. G2 dafür geeignet sein. Zumindest sollten die technisch benötigten Gegebenheiten da sein.
Was man braucht ist auf jeden Fall Saw Waveshaping (das sieht man im VST Plugin ganz deutlich) und je nachdem wie das Waveshaping klingt einen zweiten Oszillator um die Chorusartigen Schwebungen zu erzeugen. Dazu Filter und FM.
 
Dafür kommt der Iter
Schön, dass es wie bei den Versio Modulen auch eine DSP Plattform ist - man also die Firmware tauschen kann - (Legio ist für Stereo Oscillatoren und Effekte). Polyphon würde ich mir sowas aber nicht wirklich antun wollen. Auch wenn es schon eine gute Auswahl an vierfach Hüllkurven, VCA und LFO Modulen gibt, die Oszillatoren müßten trotzdem einzeln eingestellt werden. Spontan mal an den Osczillatoren schrauben ginge nur über CV - Also Fader, Joystick o.ä. über Multiple splitten und an alle Oszillatoren verteilen.

Speichern wäre zwar theoretisch möglich, praktisch aber eine mittelgroße Spaghettiwüste.
 
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Speichern wäre zwar theoretisch möglich, praktisch aber eine mittelgroße Spaghettiwüste.
Warum glaubt heutzutage jeder, es müsste alles speicherbar sein. Wo bleibt dan der gewollte Unterschied zw. Aufnahme und Live? Man denke nur an die großen Künstler von früher, deren Liveplatten man sich holte, weil sie eben auch anders klangen, nichts war 100% genau gleich. Das war ein Vorteil, behaupte ich mal.
 

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