Re: wieso gehts hier nie um "orgeln" ?
Lothar Lammfromm schrieb:
ppg360 schrieb:
Hä? Delirierst Du? Stephen
Warum "Hä?" - was stimmt nicht? Die großen aufgeführten Electones lassen sich - mit gewissen Einschränkungen - als Synthesizer nutzen, die kleineren bieten nur Presets. Meinst du das?
Nein, ich meine den Unfug mit "PASS" und "CS80". Der CS80 ist ein Synthesiser und keine Orgel, das "PASS"-System war damals (Ende der 1970er Jahre) Yamahas neueste Erfindung in der Electone-Serie, um mit einer hybriden Technologie Presets zu speichern, Instrumentalklangfarben zu generieren und mit hybriden Oszillatoren Wellenformen erzeugen zu können. Das hat mit dem CS80 nichts, aber rein gar nichts zu tun. Mir wurde mal erklärt, daß die (übrigens digitalen) Oszillatoren in der PASS-Technologie z. B. eine Art primitiver Wavetables verwenden, um bestimmte Wellenformen zu erzeugen; ich warte also nur noch darauf, daß irgendwer mal schreibt "klingt wie PPG Wave".
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, die Electone-Orgeln E-70 und E-75 wären Preset-Versionen des CS80 und sie verfügten über dieselben Schaltkreise für Oszillatoren, Filter und Hüllkurven, was hinreichend durch Koryphäen wie Scott Ryder und andere widerlegt worden ist, sich aber trotzdem noch erschreckend beständig hält. Die einzige Gemeinsamkeit ist -- wenn ich mich richtig erinnere --, daß dieselben beleuchteten Drucktaster zur Presetanwahl verwendet wurden, damit hat es sich aber schon. Das war aber zu jener Zeit Standard bei Yamaha. Die Vorgängermodelle EX-1/2/42 haben ebenfalls Baugruppen wie Schalter und Slider aus dem CS80 übernommen, sind aber elektronisch und klanglich vom CS80 ungefähr soweit entfernt wie ein Moog Satellite von einem Moog IIIp. Das einzige Gerät aus der Electone-Serie, das dem CS80 ebenbürtig ist -- eben weil der CS80 die eingedampfte Version davon ist --, ist der GX-1 (oder ursprünglich als GX-707 eingeführt -- da hatte Boeing aber ein kleineres Problem mit). Das ist auch der Grund, warum der GX-1 so vollgestopft ist mit Elektronik -- es sind tatsächlich separate Karten für alle Stimmen vorhanden, die dem Instrument seine Größe, sein Gewicht und seine potentielle Unzuverlässigkeit bescherten. Diese Karten finden sich in z. T. leicht abgewandelter Form im CS50/60/80 wieder.
Wo ich Dir recht gebe, ist, daß die E-70 und 75 ziemlich hochwertige Musikinstrumente mit einem sehr eigenen Charakter sind, die man durchaus für Synthesiser mit gestutzten Flügeln halten könnte; mit dem CS80 haben sie nur den Hersteller gemein -- und noch nicht einmal mehr das Gewicht, da sie gut doppelt so schwer sind wie der CS. Dafür kosten sie oftmals nur 250 bis 500 Euro (oder manchmal sogar noch weniger, ich habe mal eine 75 auf eBay für 2,50 Euro weggehen sehen). Cool, wenn man den Platz dafür hat und ebenerdig wohnt.
@örg: Was das Solomanual in der D85 angeht: Keine Ahnung, auf welcher Technologie das basiert (späte 1970er, frühe 1980er, also eher unwahrscheinlich, daß Yamaha dafür Technologie verwendet hat, die zu diesem Zeitpunkt schon fast ein Jahrzehnt auf dem Buckel hatte). Das Solomanual im GX-1 ist elektronisch wohl fast 1:1 für den SY-1 übernommen worden, bis hin zu den vergossenen Modulen für Oszillatoren und Filtern. Wenn man also ein Stück GX-1 haben möchte, dann kauft man einen SY-1 oder SY-2 (wobei ich den 1 schicker finde). Es gab auch noch eine CSY-1 Heimorgel, deren Obermanual ein SY-1 war, plus Orgel, ähnlich wie die Cordovox CDX. Welche Electone sehr cool ist, ist die C405/605. Da steckt eine Chorsektion drin, die *sehr* nach Roland VP-330 klingt.
Stephen