Deine Aussgage ist also quasi, wenn ich es richtig verstehe:
„Tue nichts Gutes, weil es eh nichts bringt, da hättest Du mal 500 Jahre vorher was machen sollen.“
Die Antwort hat bereits jemand anderes gegeben:
Es wäre besser gewesen wenn die Europäer nicht die ganzen Länder ausgebeutet hätten, denn das ist die Grundlage unseres Wohlstandes. Wir profitieren immer noch davon, Spenden ist da so was von scheinheilig, als wenn man sich damit ein Gutes Gewissen kaufen könnte.
Eigentlich müssten die ganzen Ausbeuterstaaten Reparationen zahlen.
Und nicht nur die, sondern vor allem die katholische Kirche, die im Namen Gottes und Jesus Christi Kulturen ausgerottet und Völker unterdrückt hat, um sich selbst die Taschen zu füllen.
Es werden jedes Jahr Milliardensummen als Spenden eingesammelt. Ob sie jemals in dem Umfang dort ankommen, wo sie ankommen sollen, ist nicht klar. Anscheinend aber nicht, denn sonst wäre das Elend ja in den letzten 60 Jahre nachhaltig gelindert worden, oder etwa nicht? Hilfsmittel kommen seit Ewigkeiten nicht dort an, wo sie gebraucht werden, weil irgendwelche Warlords sie sich unter den Nagel reißen.
Banales Beispiel: Wie viele Leute im Ahrtal warten heute noch darauf, daß Gelder aus dem Spendentopf bei ihnen ankommen? Der Westen hält zusammen, klar doch -- vor allem seine Kröten.
Das sind Unsummen an Geld, die in diesem Umfang sogar Zinsen bringen, wenn sie auf den Konten liegen bleiben -- warum sollte man da also irgendwas verschenken?
Echt interessant.
Aber ich bin neugierig geworden, sorry:
Was genau würdest Du tun oder machst Du genau um nicht nur scheinheilig zu sein, sondern ehrlich und mit ganzem Herzen Menschen in Not zu unterstützen?
Ganz einfach: Direkt helfen, wenn man Leute kennt, die Hilfe brauchen, ohne Dritte zu involvieren. Das mache ich direkt bei Leuten aus der Ukraine, die ich beruflich kenne.
Ich brauche keine selbstberufenen Propheten, die mir entweder nur ein schlechtes Gewissen machen oder von meiner Gutmenschseite profitieren und sich selbst bereichern wollen (vor allem, was kostenlose Promotion in eigener Sache angeht).
Jeder Popstar, der sich Bono-mäßig zelebrieren läßt für seinen Großmut, sollte auch darüber hinaus bescheiden auftreten und auf seine Millionen auf dem Konto verzichten.
Tut aber keiner. Warum wohl?
Seminare bei Scientology sind teuer (oder warum sonst sah man Bono 1994 im Celebrity Center in LA herumhängen?).
Blöde Ansicht von dir, teile ich nicht.
Das sei Dir unbenommen.
Ich teile Deine ja auch nicht.
Allerdings frage ich mich, ob der persönliche Anwurf
blöde nötig ist, bloß, weil Du anderer Auffassung bist.
Stephen