Nerdkram: 8Bit und Co in der DDR


Crass, die Jungs hatten ihre Programme auf Papier geschrieben und Imaginär im Kopf ablaufen lassen. Wahnsinn zu was der Mensch fähig ist
wenn er nix hat außer seine Sinne. Ich habe mir ca. 1981-82 das gute TI Invaders farbig auf ein Blatt Papier gemalt, so wie ich es aus dem Elektronikladen in
Erinnerung hatte. Dieses Papier zeigte ich dann meinem Onkel und meiner Tante und erzählte ihnen was von Raumschiffen abschießen am Fernseher mit einer Fernbedienung.
Und als ich '85 einen C64 hatte machte ich damit auch nix außer zocken. Erst mit einer Datasette und spielen die ich mir von Kumpels kopierte und später dann ne 1541 (oder 71?) :dunno:
aber ich konnte auch was programmieren. Meinen Namen wie er ein Buchstabe nach dem anderen auf dem Bildschirm erschien und am Ende blinkte. Auch mit Farben hab ich das mal gemacht,
hat Spaß gemacht und ich find's schade daß ich nicht weiter gelernt hatte. Ich ging halt lieber uff die Gass Blödsinn machen und zu Hause war zockän dann doch erste priorität.
 
Crass, die Jungs hatten ihre Programme auf Papier geschrieben und Imaginär im Kopf ablaufen lassen. Wahnsinn zu was der Mensch fähig ist
wenn er nix hat außer seine Sinne.

Das war damals aber nichts besonderes. Zu Zeiten von Lochkarten- oder Lochstreifenprogrammierten, job-basierten Groß- oder "Mini"-Rechnern (Mini hießen die, weil sie in einen kleinen Raum gepasst haben) war das einzig mögliche Praxis.
Ein Terminal für Jeden war Luxus, der erst mit der Einführung von Mikrocomputern/Workstations kam.
 
Das war nicht der Nachfolger der Z9001 oder KC-Serie, sondern eine abgespeckte und kostenoptimierte Variante des A5120, den es bereits seit 1982 gab.

Robotron war da in den meisten Fällen eh nur als Label aufgedruckt, weil nicht sein durfte, was in Wirklichkeit passiert war, nämlich dass andere Betriebe über deren Rationalisierungsmittelbau schneller waren, als Robotron selbst.

Zu dem Zeitpunkt war Robotron mit der eigentlichen Kern-Entwicklung eh schon weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/EC_1834 = IBM-PC Clon
... und vorher schon mit dem A5120.16 (mit Zilog Z8000 16-bit Kern, der die 8-bit-CPU des A5120 nur noch als Peripherietreiber nutzte, wobei auch hier die 16-bit-Platine keine Robotron-Entwicklung war).

Nur beim P8000 haben sie es nicht geschafft, das Robotron-Label drauf zu pressen.



Ich hab das Zeug komplett Alles wieder verkauft, solange es noch was wert war und sobald ich was besseres hatte.

Einzig meinen ersten Eigenbau-Computer habe ich noch behalten.

Anhang anzeigen 127103

Zwei Tastendeckel sind schon verloren gegangen.
Das Bild links unten kaschiert die liederlich gebohrten Löcher für den Lautsprecher.

Hatte auch Tonband-Interface und EPROM-Programmierer drin:

Anhang anzeigen 127104

Das Gehäuse war von Hand aus Leiterplattenmaterial gesägt, von innen verlötet und dann lackiert.

Das Innenleben war auf maximale Packungsdichte optimiert:

Anhang anzeigen 127105

Um den Aufwand für die Hauptplatine zu minimieren hab ich vieles mit dünnen Drähten in Wickeltechnik verdrahtet.

Links unten sieht man eine schräg montierte Platine, das war das Interface zur darunter liegenden Taschenrechner-Platine.
Hatte ich einen wissenschaftlichen Taschenrechner geschlachtet und als Arthmetik-Einheit an den ansonsten eher rechenschwachen Z80 angekoppelt.
Mit dem Konzept konnte ich damals sogar den Prof. Kreul an der Ingeneurhochschule Zittau beeindrucken.

Für die Tastatur hab ich eine richtige Platine gemacht.
Der Bein-Abstand der verwendeten Halleffekt-Taster (vornehm geht die Welt zugrunde) war groß genug, dass das leichter machbar war.

Anhang anzeigen 127106


Laut Wiki schon...


hier als Nachfolger geführt:


da nochmal erwähnt


Ich weiß es nicht und es ist mir eigentlich auch egal,
das Video war halt informativ und bisschen ungewollt witzig.

:selfhammer:


nachdem die Gebrauchtsynths und PC Technik nicht mehr bezahlbar sind
stecke ich gerade meine ganze Nerdenergie in China-Androidradios und ihr Zubehör....
das ist kein Platz mehr für DDR-Computergeschichte...

Turm von Hanoi 3-mal am KC85 von Kassette laden beim Kumpel,
bei einem anderen haben wir an einem besseren DDR-Rechner mit Festplatte (glaube 20MB)
und 2 Disklaufwerken die tägliche Abrechnung eingetippelt und durften dann spielen...
der war ziemlich ms-dosig und auch Spiele von da...keine Ahnung was das genau war,
paar Jahre ein wöchentlicher Basiclehrgang im Pionierhaus am KC85/87 und C64 haben mir gereicht
um mich einzufühlen... ich war eher fürs zocken gemacht. ...wacka wacka wacka.....

Das einzige was ich als Erinnerung in Besitz behalte ist der voll ausgebaute A1200 Brotkasten
der alle Jubeljahre mal kurz angeschlossen wird... die Amigazeit war computerseitig irgendwie
die beste Zeit...

:huepfling:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Vater fuhr eines Tages im Jahr 1988 nach Erfurt. Kam erst 'n Tag später wieder und wir hatten einen Computer. :) Ich war damals 6 glaub ich. Der musste noch zusammengebaut werden. Das war ein Robotron Z1013.

Die Technik war also ein 8-Bit Intel-Klon mit, in dem Fall 64kByte Ram und 1 oder 2 Mhz. Das System war so organisiert, dass das Betriebssystem von einer Kassette geladen werden musste, einer handelsüblichen von einem handelsüblichen Kassettenspieler mit Audio-Ausgang. Dann musste man '@L' drücken und das Programm am Kassettenspieler abspielen. Wurde es übertragen in den RAM, konnte man danach das Programm nutzen. Wir hatten eine Reihe von einfachen Spielen und einen Pascal- und Basic-Interpreter. Standard-Programmiersprache auf dem Gerät war Basic. Bildschirmausgabe lief über ein VHF-Videosignal in S/W. Bildschirm war ein alter kleiner russischer S/W-Fernseher bzw. unser RFT-Gerät im Wohnzimmer.

2003 hatte ich den Z1013 das letzte mal in Betrieb genommen. Seitdem habe ich aber einen JAVA-Emulator namens J1013 gefunden, mit dem man eigentlich alles machen kann war man mit dem Z1013 machen konnte.

Lieblingsspiel war 'MAZOGS'
 
Jungs, das sind sehr coole Geschichten - kann selbst nur zuhören, bin ja ausm Westen - aber war geschockt, also ich mal an ein Pinboard in einem Kaufhaus geguckt hatte, was für Preise da aufgerufen wurden.
Etwas später hatte ich den zweiten Kulturschock, nämlich von offensichtlich rechtsradikalen angesprochen zu werden - dachte damals die gibt es da nicht - fühlte sich nach "aufs Maul" an, .. also etwas abgelenkt.

Ich hab hier lieb meine Sinclair Sachen gehabt. Weitermachen, da ich nichts kompetentes sagen kann, ich kenn nur die "Westmodelle", .. da aber dann wieder viel von Dragon über Oric bis Commodore. War recht stark an den britischen Sachen interessiert, die waren auch meist günstiger als die großen und konnten recht viel. Zurück zum Thema, wollte nur auf dem Weg "Danke" sagen.
 
Zeigt uns noch mal schön, wie rasant die Technik immer wieder weiterläuft.

Wenn ich meinen Kids was am Atari zeige oder über die Zeit der Nokia-Handys sinniere hat das ja jetzt schon was wie „Oppa erzählt vom Krieg“
 
Zeigt uns noch mal schön, wie rasant die Technik immer wieder weiterläuft.

Das war eben leider damals das Hauptproblem mit den Computern und der DDR mit ihren 5-Jahr-Plänen und so verkrusteten Betrieben wie Robotron.
Die Technik hat sich schneller entwickelt, als die Produktionsplanung war.
Die meisten Betriebe hatten einen Rationalisierungsmittelbau und da kam oft schneller was funktionierendes raus, als aus einem Entwicklungsbüro von Robotron.

... die hat man aber kaum in den Läden gesehen..

Das war ja auch eine totale Fehlplanung, erst Heimcomputer zu produzieren und sich dann um den Bildungssektor zu kümmern.
Und da war es dann schon vernünftig, dass man sich wenigstens bei der Verteilung der falsch beautragten Computer an eine sinnvolle Reihenfolge gehalten hat.
 


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