Re: scheint nicht nur ,ist so (ms20)
Bezüglich des jämmerlichen Kopfhörerausgangs: Ohne sonderlichen Mehraufwand kann das ein Hersteller auch deutlich besser hinbekommen.
Nur mal als Beispiel: Die Geräte von Moog Music. Wenn man den Sub Phatty (979,- Euro) mit den Mini-MS-20 (599,- Euro) vergleicht, dann ist das Moog-Teil zwar um knapp etwas mehr als die Hälfte teurer. Aber:
* Null Rauschen aus dem Kopfhörerausgang
* Tastatur taugt direkt etwas und ist nicht nur ein klapperiges Gimmick
* Regler und Taster sind deutlich hochwertiger
Andererseits hat man auch bei Moog am Sub Phatty rumgespart. So gibt es hier erstmalig nur verblüffend lahmarschige (!), digital errechnete Hüllkurven, die nur knapp besser ausfallen als beim unter großen Bohei angekündigten Studio Electronics Boomstar (der angeblich "verbesserte" Hüllkuven besitze im Vergleich zu den Vorgänger-Geräten: was ganz klar eine Lüge seitens des Herstellers ist). Ein winziges Display (kostet im EK so gut wie nix) hätte die Bedienung der zahlreichen verborgenen, teils sehr schönen Parameter des Sub Phatty deutlich vereinfacht.
Auf mich wirkt das wie:
Sparen auf Teufel komm raus.
(denn es gibt auch richtig gute und sehr gute, zumal fixe digital gerechnete Hüllkurven, zum Beispiel am Akai Miniak oder Alesis Fusion Synth - und es ist meiner Meinung nach schon ziemlich traurig, wenn Moog Music an dieser für den Klang sehr wichtigen, technisch vergleichsweise einfachen Aufgabe scheitert, zumal an einem Instrument, dass gerade einmal zwei Hüllkurven digital errechnen muss, und nicht, wie der ALesis Fusion, aufgrund seiner Polyphonie sogar deutlich über 1000 zugleich)
Die digitalen LFOs des Sub Phatty halte ich hingegen für gelungen.
Als Kunde habe ich wirklich sehr wenig Verständnis dafür, dass Korg meint, ich müsse bei einem 600 Euro teuren Instrument massiv rauschende Kopfhörerausgänge hinnehmen - wenn beispielsweise ein Korg Volca Bass (139,- Euro) derlei Blödsinn nicht nötig hat. Und wie gesagt, es geht hier um Bauteilekosten in Höhe ganz weniger Cent. Vernünftige OPs kosten nicht die Welt.
Die dem Sparen dienenden Designentscheidungen von Moog Music beim Sub Phatty kann zunächst etwas besser nachvollziehen, jedenfalls erreicht Moog Music damit tatsächlich Einsparungen in relevanter Höhe. Aber, wenn ich es genau bedenke, ich hätte als potentieller Kunde dann doch schon lieber ric
htig gute, knackige analoge Hüllkurven gehabt (und die digitalen dann ggf. als zusätzliche Ergänzung), und dafür hätte dafür dann auch durchaus ein oder zwei hundert Euro mehr gezahlt. In der gegenwärtigen Form ist der Sub Phatty zwar immer noch ein schönes Instrument. Aber für mich, bedingt durch die nur mäßig ausfallenden digitalen Hüllkuven: Leider uninteressant. Was ja durchaus schade ist, dieser Mangel mit den Hüllkurven - denn die neuen analogen Oscillatoren, zumal in den höheren Lagen, sind schon ziemlich großartig.
Der Korg Mini-MS-20 bleibt hingegen ein interessantes Instrument. Aber als Besitzer würde ich mich über den dämlichst auf Geiz konstruierten Kopfhörerausgang dennoch halb krank ärgern. Toll Korg: Da hast du ja direkt mal 20 Cent gespart. Echt super...