Moog Synthesizer fanden die Beatles doof

Die Kuratorin und Leiterin der Musikinstrumentenabteilung war so freundlich, mir zu antworten: Die Tastatur stammt vom System der Beatles, der "Rest" (harhar) wurde für Eberhard Schoener tatsächlich neu gebaut, wie man zusammen mit dem u.a. dem Moog Archive herausgefunden hat. Eine Seriennummer des Systems war aber nicht ausfindig zu machen, zudem fehlt bei allen vier Cabinets fehlt die rückseitige, abschraubbare Abdeckung des Innenlebens. Sie hat mir auch Fotos der Rückseiten geschickt, allerdings unter der Auflage, diese nicht zu veröffentlichen.

Es mag für mein schlicht gestricktes Innenleben sprechen, aber mich berührt es, etwas anzuschauen, das gleich alt ist wie ich.

So steht es auch auf dem Blog vom dt. Mueseum vom 16. Mai 2019 "...sagt Schoener. „Darum bin ich gleich nach Trumansburg gereist.“ In einer größeren Garage hat Synthesizer-Erfinder Robert A. Moog dort damals seine Produktionsstätte. Hier löten und setzen drei Techniker aus vielen Bauteilen die Synthesizer zusammen. Die Nachfrage ist riesig, „doch Moog erklärte sich bereit, den nächsten großen Synthesizer mit Sequenzer für mich zusammenbauen zu lassen“, erzählt Schoener. Damals kommen verschiedene Module und Transistoren aus Studios oder von Musikern zurück, u. a. von den Beatles. Deren Keyboard wird dann Teil von Schoeners Moog."


Ich bin mir 100%ig sicher, dass ich vor ein paar Jahren ein Interview mit Dhani Harrison gelesen habe, in dem er gesagt hat, dass der Moog immer noch im Familienbesitz ist, aber ich finde die Quelle leider nicht mehr.
2017 hat er dieses Selfie hier gepostet, leider ist darauf nicht allzu viel zu sehen:
Bild bei Facebook

Dhani Harrison Interview 22.04.2024:
"...The same with all the Beatles stuff. After he left his body I'm in control of the quarter of that whole operation which is again historically very important.
All of his equipment, everything needs restoring ...
... It's like having a museum, but everything in the museum is fully functioning, ready to go. So, there's just a lot of responsibility.
Every guitar has been conditioned. Every synthesizer works ...
...All the equipment that was played in ridiculous historical situations. You know, so the responsibility fell well and truly on me."


Auch wenn Dhani Harrison den Moog nicht explizit erwähnt hat schliesse ich aus allen Fakten,
dass die Beatles nur mit der Tastatur unzufrieden waren und diese in die Staaten zurückschickten
und George Harrison seinem Sohn den ganzen Krempel vermacht hat, der es dann restaurieren lies.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir 100%ig sicher, dass ich vor ein paar Jahren ein Interview mit Dhani Harrison gelesen habe, in dem er gesagt hat, dass der Moog immer noch im Familienbesitz ist, aber ich finde die Quelle leider nicht mehr.
2017 hat er dieses Selfie hier gepostet, leider ist darauf nicht allzu viel zu sehen:
Bild bei Facebook


Interview hab ich keines gefunden, aber bei wikipedia steht, dass der Synth noch im Familienbesitz ist

wiki:
1737932566951.png

Und hier noch ein FB-Beitrag von 09/2014, vermutlich wird Dhani die Seite seines Vaters pflegen:

1737932347954.png
 
Man hat da, meines Wissens, immer die Seriennummer des Netzteils genommen. Und auch nur dort am Netzteil ist die zu finden. Es hat also nur das Cabinet mit dem Netzteil diese Nummer, nicht die anderen Portable Cabinets.
Richtig, nur hat in diesem Fall auch das Netzteil keine Nummer mehr.
 
Auch wenn Dhani Harrison den Moog nicht explizit erwähnt hat schliesse ich aus allen Fakten,
dass die Beatles nur mit der Tastatur unzufrieden waren und diese in die Staaten zurückschickten
und George Harrison seinem Sohn den ganzen Krempel vermacht hat, der es dann restaurieren lies.
Auf den bekannten Bildern von den Aufnahmen zu "Abbey Road" sieht man das von den Beatles verwendete Moog-Modulsystem mit zwei 950-Tastaturen und einem 955-Bandmanual: Da sie nur eine Tastatur zurückgeschickt haben, glaube ich nicht, dass sie im engeren Sinne "unzufrieden" mit der Tastatur waren, sondern sie haben nur eine Tastatur benötigt und deshalb die andere zurückgeschickt.
 
So steht es auch auf dem Blog vom dt. Mueseum vom 16. Mai 2019 "...sagt Schoener. „Darum bin ich gleich nach Trumansburg gereist.“ In einer größeren Garage hat Synthesizer-Erfinder Robert A. Moog dort damals seine Produktionsstätte. Hier löten und setzen drei Techniker aus vielen Bauteilen die Synthesizer zusammen. Die Nachfrage ist riesig, „doch Moog erklärte sich bereit, den nächsten großen Synthesizer mit Sequenzer für mich zusammenbauen zu lassen“, erzählt Schoener. Damals kommen verschiedene Module und Transistoren aus Studios oder von Musikern zurück, u. a. von den Beatles. Deren Keyboard wird dann Teil von Schoeners Moog."
Wie jede gute Anekdote hat der Herr Schöner diese hier vermutlich so oft erzählt und jedes Mal ein bisschen pointierter, dass er am Ende selbst gar nicht mehr wusste, wie es sich wirklich zugetragen hatte (:
 
Ob das nun eine soooo wichtige Anekdote in seinem Leben war, sei mal dahingestellt. Vermutlich hat er die Details einfach vergessen.

Kleine Anekdote am Rande: Was ich wirklich bedauere in den letzten Jahren auf der Arbeit nicht getan zu haben, ist alles mizuschreiben, was so passiert ist. Ein wenig überarbeiten und man hätte ein wunderbares Buch über Pleiten, Pech und Pannen. Außer Corona wenig Pech, dafür viel Totalversagen. Warum tue ich das jetzt nichtß? Weil ich zu viele Details vergessen habe, sogar vpon den letzten 10 Jahren.
 
So steht es auch auf dem Blog vom dt. Mueseum vom 16. Mai 2019 "...sagt Schoener. „Darum bin ich gleich nach Trumansburg gereist.“ In einer größeren Garage hat Synthesizer-Erfinder Robert A. Moog dort damals seine Produktionsstätte. Hier löten und setzen drei Techniker aus vielen Bauteilen die Synthesizer zusammen.
Eine größere Garage? Auch da irrt sich leider Herr Schoener. Seine Frau, eine Regisseurin, hatte es damals selber gefilmt. Irgendwo habe ich diese Super8 (?) Aufnahmen gesehen. Sie zeigen auch eine Parade, die an der Moog Firma auf der Hauptstraße von Trumansburg vorbeizog. Es war ein ehemaliges Möbelgeschäft. Eine Garage war das definitiv nicht. Und er hatte schon damals weit mehr als 3 Arbeiterinnen (es waren einige Frauen, die die Produkte in der angeblichen Garage zusammen löteten). Der Zusammenbau der Module zu einem System haben vielleicht Männer gemacht.

Schade, dass das Deutsche Museum da Legenden und keine Fakten verbreitet. Ihr Anspruch ist doch sonst so super hoch.

Quelle:
Glinsky, Albert (2022). Switched On: Bob Moog and the Synthesizer Revolution. New York City, New York, US: Oxford University Press. ISBN 9780197642078.
Sowie Fotos aus dieser Zeit u.a. bei http://moogarchives.com/ unter The Factories > Trumansburg
 
Eine größere Garage? Auch da irrt sich leider Herr Schoener. Seine Frau, eine Regisseurin, hatte es damals selber gefilmt. Irgendwo habe ich diese Super8 (?) Aufnahmen gesehen. Sie zeigen auch eine Parade, die an der Moog Firma auf der Hauptstraße von Trumansburg vorbeizog. Es war ein ehemaliges Möbelgeschäft. Eine Garage war das definitiv nicht.

garage ist im (amerikanischen) Englisch auch eine Autowerkstatt oder ein Autohaus. Vielleicht war das gemeint?

Und er hatte schon damals weit mehr als 3 Arbeiterinnen (es waren einige Frauen, die die Produkte in der angeblichen Garage zusammen löteten). Der Zusammenbau der Module zu einem System haben vielleicht Männer gemacht.

Schade, dass das Deutsche Museum da Legenden und keine Fakten verbreitet. Ihr Anspruch ist doch sonst so super hoch. [...]

Die stolpern mehr als nur einmal: Schon den Film über den CS80 gesehen, oder über den Mini Moog?

Mit Tröten und Fiedeln kennen die sich vielleicht aus, bei elektronischen Musikinstrumenten ist da noch ganz schön was an Luft nach oben.

Stephen
 
Eine größere Garage? Auch da irrt sich leider Herr Schoener. Seine Frau, eine Regisseurin, hatte es damals selber gefilmt. Irgendwo habe ich diese Super8 (?) Aufnahmen gesehen. Sie zeigen auch eine Parade, die an der Moog Firma auf der Hauptstraße von Trumansburg vorbeizog. Es war ein ehemaliges Möbelgeschäft.
Meinst du diesen Film?

 
Eine größere Garage? Auch da irrt sich leider Herr Schoener. Seine Frau, eine Regisseurin, hatte es damals selber gefilmt. Irgendwo habe ich diese Super8 (?) Aufnahmen gesehen. Sie zeigen auch eine Parade, die an der Moog Firma auf der Hauptstraße von Trumansburg vorbeizog. Es war ein ehemaliges Möbelgeschäft. Eine Garage war das definitiv nicht. Und er hatte schon damals weit mehr als 3 Arbeiterinnen (es waren einige Frauen, die die Produkte in der angeblichen Garage zusammen löteten). Der Zusammenbau der Module zu einem System haben vielleicht Männer gemacht.

Schade, dass das Deutsche Museum da Legenden und keine Fakten verbreitet. Ihr Anspruch ist doch sonst so super hoch.
Deswegen wohl als Zitat auf dem Blog des dt. Museums.
Die Erinnerung verblasst, es war ja 1969... daher vermutlich wie du sagst 3 Techniker beim Modul-Zusammenbau.


Viel merkwürdiger finde, ich dass im dt. Wiki als Quelle genau dieses Interview von 2024 dient:

1737973537097.png

obwohl er 10 Jahre zuvor im Video bei der Präsentation und Übergabe des Moog an das dt. Museums erzählt,
dass nur die Tastatur von den Beatles stammt. (direkt davor ist auch das Privatvideo zu sehen)


und bei Google Arts & Culture wird das Märchen auf Basis einer anderen (neueren?) Version von Eberhard Schoener weitererzählt:


„Das war wirklich Garage wie man es sich vorstellt heute bei Strat Ups…
...während wir da sind kommt plötzlich dieser Moog zurück - von den Beatles, den haben die zurückgegeben.
Dann hab ich zu dem Moog gesagt, sagen Sie mal dann kann ich den jetzt doch nehmen: Ja den kannst du haben.“ (Zitat aus der Audiodatei)

(Da erzählt er auch vom Telefonat mit der reichen Frau etwas differenzierter als im aktuellsten Video.
Er soll den Moog kaufen kaufen, sie zahlt erstmal, sie würden aber eine Gesellschaft gründen und er kann das dann peu à peu abbezahlen)

1737974175417.png
1737974194684.png
 
Zuletzt bearbeitet:


News

Zurück
Oben