Klingt für die Ohren auf jeden Fall erst mal ungewohnt und befremdlich, aber auch trotzdem nicht schlecht.
Ich glaube, das ist oft auch eine Frage der Hörgewohnheiten.
Für mich hört sich das an, als würde zwischendurch absichtlich am Detuning gespielt und das klingt für meinen Geschmack etwa so befremdlich, wie PitchBend an der Kirchenorgel.
Bei indischer Musik hingegen klingen die Zwischentöne auch für mich auf ihre ganz eigene Art harmonisch.
Und dann gibt es noch die Art von "Microtonalität":
https://www.youtube.com/watch?v=5sN7kgEw954
Beim ersten Mal hören rollten sich mir die Fußnägel hoch.
Dann hab ich einige Zeit meinen Spaß gehabt, mich durch die Parodien und Verarschen auf dieses Video zu amüsieren ... und immer mal wieder in der "Original" zur Referenz rein gehört.
Irgendwann bin ich dann mal über eine tonal aufbereitete Version gestolpert, wo sich Einer die Mühe gemacht hat, das einigermaßen zu korrigieren... aber da hatte ich das Original bereits zu oft gehört, sodass sich das nicht mehr wirklich besser angehört hat, sondern eher wie "künstlich richtig gestellt".
Letztendlich bleibt bei mir die Frage unbeantwortet, ob es sich dabei eher um geschickt vermarktetes Unvermögen oder um eine besondere Kunstform handelt.
Für Unvermögen spricht, dass das "Original" auf ihren privaten Account auffällig anders schief gesungen ist.
Ein Fan des Gesangs von Sarah Brand würde ich wohl nicht werden, aber das Phänomen ist zumindest interessant.
Mich zumindest erinnert es einfach zu sehr an die Klassenkameradinnen im Musikunterricht, die beim Vorsingen keinen einzigen Ton getroffen haben und dafür trotzdem gelobt wurden.
Bei microtonal erzeugter Musik geht es mir leider oft so, dass es sich anhört wie "bewusst falsch um der Effekthascherei", anders als zB. die indische Musik.
Ich würde aber nicht ausschließen, dass auch das letztendlich nur eine Frage der Hörgewohnheiten ist.