Ja jetzt hört man das "Problem". Das ist kein wirkliches Lautstärkeproblem. Da fehlt etwas aufräumendes EQing.
Da entstehen sich gegenseitig zumatschende Überlagerungsfrequenzen, die der Kick einfach die Puste rauben.
So wie ich das anhand deines Demos höre, hast du (neben der Kick) eine "wobbelnde Basslinie" in der unteren Oktave und eine "arp-sequenz" in der oberen Oktave mit einer guten Portion halligen Delay.
Die Kick und die Basslinie der unteren Oktave ergänzen sich als Groove eigentlich ganz gut und sind für sich auch nicht der störende Faktor.
Die arp-sequenz der oberen Oktave ist der Punkt die der Kick die Luft zum Atmen nimmt, denn je lauter diese Sequenz wird, bzw. sich der Cutoff zunehmend öffnet, passieren zwei Dinge:
1. Die Frequenzen bei ca.100-160 Hz stiehlt der Kick ohnehin schon ein wenig die Energie, zusätzlich begünstig durch sich summierenden Hall und Delays.
2. Der Cutoff öffnet sich ja zunehmend und der Obertonanteil der Kick bei ca. 1-3 kHz wird durch das Öffnen der mehr in den Vordergrund rückenden arp-sequenz mehr und mehr gefressen und der Kick in diesen Parts der Attack fehlt.
Im Bass matscht es also etwas zu und im Obertonbereich wird der Kick die Präsenz geklaut.
Was ich in dieser Situation tun würde:
- Schneide in der von mir genannten "arp-sequenz" gerade noch jene Bassanteile weg, die von der Kick belegt werden und wo sie Druck macht... versuche einmal einen Cut bis hoch zu 160 Hz. Guck wie weit du bis dahin gehen kannst, ohne dass es dir insgesamt zu dünn erscheint.
Du hast ja noch die von mir so genannte "wobbelnde Basslinie", die sich mit der Kick ergänzt und eigentlich für die Basspräsenz sorgt und das Fundament legt.
- Kick und die "beiden Bassliinien" mit einer Multiband-Kompression auf der Spur im Rough Mix in Einklang zu bringen. Ein Transientendesigner dürfte hier auch helfen, wenn du noch etwas Sättigung ins Spiel bringen willst.
Entscheidend ist aber das "Endspiel" auf der Summe mit den Mastereffekten wie Limiter usw. und ob das stimmig bleibt und nicht abwürgt.
- Versuche die Delays nicht im Sync superperfekt auf die Kick zu timen, sondern ruhig ein klitzekleinwenig nach der Kick zu platzieren (aber nicht davor), damit sich Obertöne und Subharmonien eben nicht matschend überlagern. Ein LoCut im Delay hilft hier allerdings auch nicht immer wirklich so viel, da sich perfekt überlagernde Delays immer gerade auf einer "1" summieren und einen Sound "anwummernd" verdichten.
Da müsste dann schon großzügiger mit LoCut umgegangen werden.
- Wenn die "arp-Sequenz" zunehmend präsenter wird, könntest du allerdings auch mit der Kurve die Kick bei 3 kHz mit anheben, um den Attack aufrecht zu erhalten und dann wieder absenken.
- Wenn alles nichts hilft würde ich vorschlagen doch einfach eine andere Kick zu nehmen, z.B. eine etwas schon im Vorfeld punchiger gesampelte 707 ?
Du könntest auch mit 2 Versionen einer Kick arbeiten. Ein etwas smoothere für die sanfteren Parts und eine etwas punchigere für die volleren Parts.
Auf keinen Fall und nie niemals würde ich eine Kick fortlaufend mit einer 2. Kick unterlegen (da gibt es immer Auslöschungen und im schlimmsten Fall passiert genau das Gegenteil davon, einer Kick mehr Druck und Durchsetzungskraft verleihen zu wollen).
Sowas kann man machen, um dann daraus eine neue one shot Kick zu samplen.
Aber wie immer... alles kann, nichts muss