Lab4Music - Sipario - Advanced MIDI Router

Michael Burman

⌘⌘⌘⌘⌘
Ein neuer MIDI-Router?

http://www.lab4music.it/index.php?lang=EN
sipario_home.png

 
Ganz ehrlich?

Netter Versuch.

Desktopgehäuse ist schonmal ne gute Maßnahme, aber zu wenige MIDI Ports (sollte mindestens 4 haben), Touchscreen halte ich auch für Blödsinn, richtige Tasten kann man besser bedienen ohne hinzugucken, Merge geht auch nicht, also nichts von Advanced, sondern ein besserer Masterkeyboard Controller.
In Zeiten, wo die meisten großen Dinger sowas von sich aus können, stellt sich die Frage nach der Zielgruppe.
 
Ein Router mit den paar MIDI-Buchsen macht wenig Sinn für größere Setups - da hat ja meine MPC mehr MIDI Ports. Dann lieber eine der bewährten Rackteile vom Gebrauchtmarkt für die reinen Routing-Aufgaben. Das Sonicstate Review ist positiv, aber (wenn ich es richtig verstanden habe) die USB und DIN MIDI Ports lassen sich nicht 100% unabhängig voneinander benutzen (Software?).
 
Das Teil ist halt eher was für Leute aus der Arranger-Ecke, unsereiner ist mit einer gebrauchten MP44 oder MP88 deutlich besser bedient.
 
Gelesen, gelacht.

Aber hey, immerhin:
40 Szenen inklusive Instrumenten Icons
Instrumenten Icons!!!!!!!
--->Instrumenten Icons!!!!!!!
 
Die gabs aber bei der ganz großen MIDITemp Multistation auch, meine ich jedenfalls gesehen zu haben.

40 Szenen ist ein Witz, ehrlich gesagt, wo die MPs schon 256 Speicher hatten. Ist halt für Tanzmucker gedacht.
 
Schon klar, dass das Kistchen seine Limits hat. Im Video wird auch darauf eingegangen. Für kleinere Setups und Aufgaben könnte aber evtl. trotzdem interessant sein. Z.B. man kann einen MIDI-fähigen Synthesizer ohne ausgeprägte Master-Keyboard-Funktionen, den man an einen externen MIDI-fähigen Effektprozessor anschließt. Jetzt ist es ja so, dass je nach Synthesizer-Sound man unterschiedliche Effekt-Settings benötigt. Und hier könnte das Sipario eben gleichzeitig das Patch am Synthesizer als auch das dazu passende Effekt-Patch im externen Effektgerät aufrufen. Das könnte man auch mit mehreren Geräten machen, weil Program Change und Bank Select an einem MIDI-Port auf mehreren MIDI-Kanälen unterschiedlich gesendet werden können. Auch sind 40 Scenes nicht alles, weil innerhalb jeder Scene es 30 Performances gibt. Macht schon mal 1.200 Performances. Pro Performance 8 Maps usw. Im Video oben wird das schon mal ganz gut gezeigt. Außerdem kann man das Manual herunterladen und dort reinschauen.
 
nochmal: gegen eine gebrauchte MIDITemp MP88, die zudem noch billiger ist, sind die Features des Gerätes ein Witz.

Soll ich aufzählen? :)
 
microbug schrieb:
nochmal: gegen eine gebrauchte MIDITemp MP88, die zudem noch billiger ist, sind die Features des Gerätes ein Witz.
Gegen die Features eines Gebrauchtwagens sind die Features eines neuen Fahrrads vielleicht auch ein Witz – aus der Sicht eines Autofahrers, der zudem auf alte Autos steht. ;-) Jemand anders benötigt aber vielleicht genau die Features eines Fahrrads, und bekommt sie zudem hier in neu – in moderner Ausführung mit Touchscreen, USB, weniger Platzbedarf. ;-)
 
serge schrieb:
Gibt's nur nicht neu mit Garantie.

Leider nein, soll aber niemanden davon abhalten. Die typischen Schwachstellen wie Netzteil und Remotebuchse lassen sich aber mit den passenden Bauteilen leicht beheben, dann laufen die nochmal 20 Jahre.
 
Weswegen ich inzwischen keine MP88 mehr ohne getauschtes Netzteil, Remotebuchse (alte Modelle) und Batteriesockel mehr rausgebe.
 
Verkaufst Du überholte MPs? Oder überholst Du nur angelieferte gebrauchte MPs?
 
serge schrieb:
Verkaufst Du überholte MPs? Oder überholst Du nur angelieferte gebrauchte MPs?

Ich angle mir bei passender Gelegenheit (teil)defekte Geräte, arbeite sie auf und biete sie bei passender Gelegenheit an, wenn jemand eine braucht.
 
Ah, cool – sprich: Bei Bedarf kann man Dich per PM anschreiben? Ist zur Zeit bei mir nicht akut, aber man kann ja nie wissen.
 
Schon klar, dass das Kistchen seine Limits hat. Im Video wird auch darauf eingegangen. Für kleinere Setups und Aufgaben könnte aber evtl. trotzdem interessant sein.

Da das Teil hier bislang nie auf viel Gegenliebe gestoßen ist und ich auch sonst im Netz recht wenig Infos zum Sipario gefunden habe, ist vielleicht ein Erfahrungsbericht meinerseits für den ein oder anderen hilfreich:

Ich bereite seit einiger Zeit ein übersichtliches Live-Setup vor, bestehend aus Akai MPC Live, Boss RC-202 Looper, Waldorf Quantum und dem DeepMind 12D.

Die Anforderungen waren:

- Die Geräte sollten per Programchange pro Stück in der Setlist umschaltbar sein, inkl. Midi-Volume, Transpose etc., also das übliche Getöse.
- Eine pro Stück in bpm "vorprogrammierte" stabile Midi-Clock sollte an Geräte nach Wahl gesandt und per Knopfdruck eingestartet werden.
- Auf dem Quantum sollte Quantum- und/oder DeepMind-Sounds gespielt werden können, genauso sollten beide Synth durch meinen WX5-Windcontroller "geblasen" werden.

Die Probleme: Die MPC-Live kann trotz Firmware-Updates bis heute keine wirklich stabile Midiclock. Der Boss Looper ist (als Slave) sehr empfindlich bei Clock-Jitter und macht bei den Loops gern fiese Glitches... Der Quantum kann erst gar keine Midiclock generieren.

Also musste ein Standalone Midi-Router mit guter Midiclock her.

Ich habe bislang - seit 1998 - immer mit Miditemp gearbeitet, allerdings ohne Midiclock. Ich habe die MP44, die über die Sequenzer-Abteilung eine stabile Midiclock kann, allerdings füchterlich kompliziert zu bedienen ist und beim Einstarten der Clock per Entertaste manchmal lustige Accelerandi aus einem gaaanz langsamen Tempo macht. Kurzum - ich war es leid.

Tja, da ich zur Tauglichkeit der Midiclock des Sipario im Netz nichts fand, habe ich den mal auf Verdacht bestellt.

Setup Sipario:
USB-Stromversorgung über eine USB-Buchse der MPC-Live
Midi In1: WX5
Midi Out1: Boss RC202 -> MPC Live (nur für Midiclock / "Start")
Midi In2: Quantum ("Local Off")
Midi Out2: Quantum
USB Midi: Deepmind 12D


Meine Erfahrungen:

1. Die Midiclock ist absolut stabil, auch mit dem Looper. (Ich höre jedenfalls beim Looper keine Glitches mehr). Der Clock-Startbefehl kann auf den "FUN"-Knopf gelegt werden.
2. Stromversorgung über die MPC Live per USB ist perfekt, keine Wandwarze o.ä. nötig
3. Die Bedienung / Programmierung ist, wenn man es einmal verstanden hat, flexibel und trotzdem einfach:

Es gibt halt übergeordnet die "Scenes" und pro Scene untergeordnet die Performances. Man kann also entweder:

a) für live pro Song eine "Scene" verwenden, in der Scene dann das Tempo der Midiclock vorgeben und in den einzelnen "Performances" die Sounds für die einzelnen Teile des Songs (Intro, Hauptteil, Outro) programmieren.

b) Oder: Man nutzt die "Scenes" als Pool für verschiedene Synth-Kombinationen / -Sounds. Ich habe mit z.B. eine Scene mit dem Namen "Quantum / DM Layer" angelegt und darin in den "Performances" gut klingende Soundlayer beider Synths programmiert. Da gehen auf dem Sipario ja 30 pro "Scene", also einiges.

4. Was ich insgesamt gut finde ist, dass ich im Gegensatz zu den Miditemps kein 19" Rack mehr mitschleppen muss, sondern nur noch ein kleines Kästchen direkt neben der MPC Live stehen habe. Ich find's sehr ergonomisch.

5. Zur Anzahl der Midiports: Ja, es wäre für größere Setups schön, wenn es z.B. noch eine Version des Sipario mit mehr Midiports gäbe. Für mein aktuelles Setup reicht er dicke aus. Auch die Anbindung des DeepMind über USB funktioniert einwandfrei und ist live (nur ein Kabel) schnell zu stecken.

6. Zu den Instrumenten-Icons: Ja, ist mir auch zu verspielt. Stattdessen kann man aber auch sowohl für die Scenes als auch die Performances Textbezeichnungen vergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht doch lieber den MRCC von Conductive Labs

Den würde ich maximal im Studio einsetzen, aber niemals für ein Liveset, wo man ständig stöpselt, denn die Entscheidung, solche Buchsen zu verbauen, die sich nicht mit der Platine verschrauben lassen, wird sich rächen, mal ab von der miesesten Anordung solcher Buchsen, die ich je gesehen habe.

Der MIDIhub ist da deutlich solider, kann allerdings nicht am Gerät bedient werden. Die müßten das Ding ja mal irgendwann ausliefern ...

Die alte MP44 ist wirklich sehr umständlich zu bedienen, das war aber ein Zwischenmodell und hat mit der MP88 rein garnichts gemein, zum Glück. Ich hab ja fast alle hier und somit den direkten Vergleich.

Den Sipario habe ich letztens schon im Bühneneinsatz gesehen.

Kenton hatte den ersten Prototyp seiner Patchbay auch als Desktop, und ich riet denen, das so zu lassen, weil die Wenigsten ein 19" Gerät wollen, jedenfalls nicht für live - leider haben die dann doch ein Rack draus gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Entscheidung, solche Buchsen zu verbauen, die sich nicht mit der Platine verschrauben lassen, wird sich rächen, mal ab von der miesesten Anordung solcher Buchsen, die ich je gesehen habe.
Vollste Zustimmung - die werden sich nach 'n paar mal stecken in der Platine losrappeln. Entweder nur die Lötstifte der Buchsen in den Lötungen oder, wennze viel 'Glück' hast, reißt das ein oder andere Lötpad von der zuführenden Leiterbahn ab... sowas geht auch deutlich anders, aber dann 'isses latürnich nicht mehr im Pocket-Format'... schade eigentlich, denn das Konzept als solches scheint so schlecht nicht zu sein.
 
5. Zur Anzahl der Midiports: Ja, es wäre für größere Setups schön, wenn es z.B. noch eine Version des Sipario mit mehr Midiports gäbe. Für mein aktuelles Setup reicht er dicke aus. Auch die Anbindung des DeepMind über USB funktioniert einwandfrei und ist live (nur ein Kabel) schnell zu stecken.

Auf der Lab4Music-Seite ist jetzt ein neues Kaestchen namens Sipario X angekuendigt, das scheinbar 4 Out-Ports + USB bietet. Dazu ein Pitch-Wheel. Mehr Infos sehe ich noch nicht.

-beaes
 
Vollste Zustimmung - die werden sich nach 'n paar mal stecken in der Platine losrappeln. Entweder nur die Lötstifte der Buchsen in den Lötungen oder, wennze viel 'Glück' hast, reißt das ein oder andere Lötpad von der zuführenden Leiterbahn ab... sowas geht auch deutlich anders, aber dann 'isses latürnich nicht mehr im Pocket-Format'... schade eigentlich, denn das Konzept als solches scheint so schlecht nicht zu sein.

Das haben halt ein paar Hobbyfrickler gebaut, sieht man deutlich. Bin ich zwar auch, aber ich hätte ein schmaleres Gehäuse genommen, dafür höher, normale Buchsen rein und vor allem das Bedienteil abgesetzt, wie bei den MIDITemps, dann muß man das nicht da hinstellen wo die ganze Kabelage ist, gerade bei Festeinbauten wie einem Live-Koffer praktisch.
 
Bin der Bläser / Keyboarder von SURIYA :opa:
 


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