Korg PS-3300 FS

Ich versteh auch nicht, warum man sowas als Reissue erneut auflegt.
Obwohl das (Planungs-)Konzept des Originals bei Korg vorliegt, werden die Platinen und die ges. Schaltung des FS vollständig überarbeitet werden müssen. Eine 1:1 Auflage wird es aus wirtschaftlichen Gründen sicherlich nicht geben.

Nun zu dem PS selbst:
Als aller erstes muss man sich vor Augen führen, was der PS-3300 darstellt und wann dieser konzipiert, gebaut/veröffentlicht wurde. Es handelt sich um einen polyphonen, 48-Stimmigen (48 VCOs, VCFs, VCAs) analogen Synthesizer, der 1977 rauskam. Eine derartige Polyphonie in einem Gehäuse ging damals nur so. Korg hat bereits damals sowas rausgehauen um zu zeigen, dass es geht, denn wirtschaftlich war der PS-3300 sicherlich keine Goldader. So etwas ist heute kaum gefragt - ja, wir haben den Schmidt (mit weniger Stimmen), doch (mal im Ernst): wieviele davon kann Schmidt im Jahr herstellen und verkaufen? Wie ist die Nachfrage nach dem Monster?

Mit dem PS-3300 FS wird Korg eine limitierte Auflage veröffentlichen, welche (wie ich w.o. bereits schrieb) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit richtig phätt 5-stellig kosten wird, und selbst dann - sofern bez. Konzept 1:1 mit 48-Stimmen umgesetzt, werden die am Ende auf +/- Null Gewinn landen, oder gar draufzahlen, nur damit der da ist.

Ich persönlich finde den Klang der PS-Serie total langweilig und dünn. Das hat mit dem Druck eines Memorymoog (von 1982) z.B. nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin in erster Linie fasziniert davon, DASS die sowas machen. Mir ist nicht so ganz klar, was man bei Korg eigentlich davon hat. Zum „Geld verdienen“ scheint mir das eher ungeeignet zu sein und auf den „Heritage“-Aspekt passt es auch nicht so richtig, weil das Teil doch eher eine Randnotiz (Kategorie: „Oddball“) in der Firmenhistorie ist. Und für den Buzz ist es viel zu viel Aufwand.
Einfach schoen zu sehen das sie zeigen das "man" es heute auch noch machen kann.
 
Ich versteh auch nicht, warum man sowas als Reissue erneut auflegt.
Obwohl das (Planungs-)Konzept des Originals bei Korg vorliegt, werden die Platinen und die ges. Schaltung des FS vollständig überarbeitet werden müssen. Eine 1:1 Auflage wird es aus wirtschaftlichen Gründen sicherlich nicht geben.

Nun zu dem PS selbst:
Als aller erstes muss man sich vor Augen führen, was der PS-3300 darstellt und wann dieser konzipiert, gebaut/veröffentlicht wurde. Es handelt sich um einen polyphonen, 48-Stimmigen (48 VCOs, VCFs, VCAs) analogen Synthesizer, der 1977 rauskam. Eine derartige Polyphonie in einem Gehäuse ging damals nur so. Korg hat bereits damals sowas rausgehauen um zu zeigen, dass es geht, denn wirtschaftlich war der PS-3300 sicherlich keine Goldader. So etwas ist heute kaum gefragt - ja, wir haben den Schmidt (mit weniger Stimmen), doch (mal im Ernst): wieviele davon kann Schmidt im Jahr herstellen und verkaufen? Wie ist die Nachfrage nach dem Monster?

Mit dem PS-3300 FS wird Korg eine limitierte Auflage veröffentlichen, welche (wie ich w.o. bereits schrieb) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit richtig phätt 5-stellig kosten wird, und selbst dann - sofern bez. Konzept 1:1 mit 48-Stimmen umgesetzt, werden die am Ende auf +/- Null Gewinn landen, oder gar draufzahlen, nur damit der da ist.

Ich persönlich finde den Klang der PS-Serie total langweilig und dünn. Das hat mit dem Druck eines Memorymoog (von 1982) z.B. nichts zu tun.
Die werden schon genau kalkuliert haben, wieviel sie verkaufen müssen und es sollte auch klar sein, dass es sich hier um eine kleine Serie handeln wird. Warum macht man das? Vielleicht haben einige Entwickler einfach Lust drauf. Wenn es sich rechnet, warum nicht? Der Marketing-Impact ist groß, alleine die Ankündigung rechnet sich daher. Ich finde der Sound des PS ist schon sehr charakteristisch und erinnert mich an viele Sounds aus frühreren Aphex Twin Produktionen. Natürlich kann man den Sound nicht mit anderen Polyphonen wie den Memorymoog vergleichen. Aber er hat durchaus seine Berechtigung.
 
Ich bin in erster Linie fasziniert davon, DASS die sowas machen. Mir ist nicht so ganz klar, was man bei Korg eigentlich davon hat.
Wie Dave Rossum sagt: "First you do it right, then you make it cheap."

Das ist ein Prestigeprojekt, das demonstriert: "wir können es noch".
Ich denke, die werden davon dann "günstige" Synths ableiten. Also nur ein Panel des PS-3300 in der miniaturisierten Blechkiste mit Miniklinken und Minikeys.
Ich finde es auf jeden Fall cool, dass Korg das ganze Spektrum zwischen Volca und PS-3300 abdeckt.
 
Ein Freund hat ein Original, in das ich mal reinschauen konnte: Angesichts dessen, was ich dort an Hardware erblickte, ..
Kannst du aber mit den heutigen Layouts und Schaltungen nicht mehr vergleichen.
Schon mal in einen CS-80 reingeschaut ? Dort sind alleine nur an Kabel locker 1km drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Korg setzt noch einen drauf ;-):

%E2%80%8EKorg-PS-3300-FS.%E2%80%8E001-678x381.webp


Ich selbst kenne den nur aus Korg-Katalogen, die ich damals stundenlang auf dem Klo gelesen habe, als ich angefangen habe, mich für Synths zu interessieren. Damals hatte ich ziemlich Hochachtung vor der Menge an Technik in dem Teil.



Wenn ich den bekannten Duisburger Bandleader Dackel Horn zitieren darf:

Da hab' ich ihn in der Hand!

Wird nur leider nicht bezahlbar sein. Und selbst, wenn, dann wird die Erstauflage so klein wie beim Original von 1977. Schade, aber authentisch.

Ein Freund hat ein Original, in das ich mal reinschauen konnte: Angesichts dessen, was ich dort an Hardware erblickte, finde ich die 13k angemessen.

Wenn das derjenige ist, den ich auch kenne, dann wird es der 3300 sein, der seit geraumer Zeit bei Stefan Hübner steht wegen wegbröselnder Kontaktleisten und anderer Fährnisse.

Stephen
 
Die PS Synths sind nicht primär durch "fetten" Sound als durch ein paar typische MS/Korg-Baugruppen-Sound bekannt. So wie auch der MS20 nicht der fetteste war und ist, aber schön schreit. der PS ist sogar gut als Poly, weil er nicht so fett sein muss.

Das mal als kleine These.

Achja, und ein LFO ist recht schnell, was ganz coole Sounds möglich machte. Sehr speziell - aber eben genau deshalb ist der interessant.
Preisdiskussionen wären mir bei sowas egal, ist ähnlich wie über den wahren Preis des Synclavier zu sprechen. Daher halte ich mich da eher raus, bis auf den Hinweis, dass das ein aufwendiges Stück Technik ist.
 
Die PS Synths sind nicht primär durch "fetten" Sound als durch ein paar typische MS/Korg-Baugruppen-Sound bekannt. So wie auch der MS20 nicht der fetteste war und ist, aber schön schreit. der PS ist sogar gut als Poly, weil er nicht so fett sein muss.

Das mal als kleine These.

Achja, und ein LFO ist recht schnell, was ganz coole Sounds möglich machte. Sehr speziell - aber eben genau deshalb ist der interessant.
Preisdiskussionen wären mir bei sowas egal, ist ähnlich wie über den wahren Preis des Synclavier zu sprechen. Daher halte ich mich da eher raus, bis auf den Hinweis, dass das ein aufwendiges Stück Technik ist.

Für einen schönen Klangeindruck empfehle ich dieses Stück:



Als Richard seinen PS3300 bei Angel Freddy in Paris verkaufen wollte, wurde der 3300 aus dem vor dem Laden geparkten Auto geklaut.

In Frankreich war das Teil -- nicht zuletzt dank der Reklame durch Herrn Gurkenglas -- ungleich populärer als hier:



Zanov: Korg PS-3300, RMI Harmonic Synthesizer, ARP 2600, VCS-3. Exotischer geht es nur schwerlich.

Das wird dann wahrscheinlich der Synth mit dem schlechtesten Kosten/Nutzenfaktor ever. So toll ist das Teil doch nun wirklich nicht.

Aus dieser Äußerung schließe ich, daß Du Dich noch nie eingehender mit der Materie beschäftigt hast und Dich womöglich unter der falschen Prämisse an das Instrument heranbegibst.

Das ist so wie Leute, die immer nur Blade Runner auf einem CS80 spielen und sich wundern, warum die Maschine ansonsten ziemlich meh! klingt.

Stephen
 
@Moogulator Was meinst du, warum machen die das?

Ich bin nicht der Moogulator, unterstelle aber mal

a) Machbarkeitsstudie
b) Reviermarkierung gegenüber anderen Clonern (wobei ich nicht glaube, daß B. jemals so ein Projekt stemmen würde)
c) denselben Grund, aus dem sich ein Hund die Eier leckt: Weil er es kann
d) gezielte Entwicklung an den Bedürfnissen des Marktes vorbei als Alleinstellungsmerkmal
e) der 2600FS war so ein Riesenspaß für alle

Stephen
 
@Moogulator Was meinst du, warum machen die das?
Ich vermute dies:
Korg hat am aktuellen Produktneuvorstellungs-Wesen gezeigt, dass sie aktuell eher auf das schauen was sie gemacht haben.
Sie haben sicher auch etliche Anfragen von Leuten, die gern so ein Teil hätten.
Ähnlich wie bei Moog oder anderen Firmen, gibt es viele die sich alte Geräte wünschen, so wie Roland möge die alte TB303 so wie sie war neu anbieten (etc).

Das ist heute machbarer als vorher, weil die Technik und die Art der Herstellung heute eine andere ist als zB noch in den 80ern.
Deshalb kommt es da auf den Preis an und auf die Lust und die Politik der Firma. Korg hat sich mit dem 700fs oder den ARPs ja sogar noch zu mehr hinreißen lassen und mit dem MS20 ebenso. Das was nach zB dem Microkorg kam oder dem MS2000 ist auch eine Antwort, die aber ggf. nicht alle beglückt hat - Wir haben keinen MS20, aber den MS2000, der auch vielleicht etwas für sie wäre, der ist digital und neu. Das wollte wohl genug Leute nicht so, also dann MS20 Mini, MS20M Desktop und MS20FS - alles gemacht.

Aktuell sind die typischen Korg-Innovationsgeräte nicht so zahlreich, es ist eher eine Rückbesinnung mit Erweiterung, so wie Opsix - der allerdings durch das was er kann innovativ ist.
Wieso Korg zB für Desktop so lang gebraucht haben weiss ich nicht - ggf. hängt das mit Produktion und Seriendenken zusammen und ist wie eine Neuauflage, die lange Diskussion mit Dem Controlling benötigt. Korg scheint aber offen zu sein für sowas.

Dei großen Projekte sind eher rar, aber mit Oasys und PS Serie haben sie auch Leuchttürme gebracht. Das ist eher untypisch.
Das sie gleich den großen nehmen und nicht den 3100 weiss ich auch nicht. Aber es ist eine gute Entscheidung.

Das ist für mich nicht weil sie es können sondern weil es auch gut für die Firma und die Kunden sind und das Gefühl was Korg vermitteln will als Firma.
Für mich sympathisch.

Wie beim 700fs wird das nicht sonderbillig sein sondern eher exponiert und limitiert. Das ist kein Massenprodukt. Also ist auch das speziell - Korg hat Limited Edition schon gemacht. Es ist ihnen also nicht fremd.
 
[...] Das sie gleich den großen nehmen und nicht den 3100 weiss ich auch nicht. Aber es ist eine gute Entscheidung. [...]

Es würde mich nicht überraschen, wenn sie -- ähnlich wie beim 2600M -- irgendwann mit einem 3100 um die Ecke kämen, der erschwinglicher wäre als der 3300.

Die Klangerzeugung ist dieselbe, lediglich Format und Umverpackung ändern sich.

Stephen
 
Soviel zum Thema Korg verdient nichts dran, die machen gar nichts ohne Profit, warum sollten sie auch, erst Profit und dann Prestige
 
Es würde mich nicht überraschen, wenn sie -- ähnlich wie beim 2600M -- irgendwann mit einem 3100 um die Ecke kämen, der erschwinglicher wäre als der 3300.

Die Klangerzeugung ist dieselbe, lediglich Format und Umverpackung ändern sich.

Stephen
Ja, das könnte wirklich passieren.
Es gab ja auch den MS20M und es könnte auch sein, dass es auch Leute gibt die den schlicht so mögen wie er ist, da die Wahrscheinlichkeit einen gespielt zu haben ungleich höher ist. War auch mal dran, daher auch meine Aussage mit dem LFO (MG).
 
[...] Ich finde der Sound des PS ist schon sehr charakteristisch und erinnert mich an viele Sounds aus frühreren Aphex Twin Produktionen. [...]

Was nicht verwunderlich ist, schließlich hat(te) der Richard drei oder vier von den Dingern, u. a. von Coldcut und dem ehemaligen Simmons-Vertriebschef in England.

Mittlerweile sind aber wenigstens zwei davon in der VEMIA veräußert worden.

Stephen
 
Vielleicht gibt’s bei Korg ja die Vorgabe, neben den normalen Sachen pro Jahr auch X verrückte Projekte zu machen. Einfach, damit man als Firma nicht einrostet.
 
Vielleicht gibt’s bei Korg ja die Vorgabe, neben den normalen Sachen pro Jahr auch X verrückte Projekte zu machen. Einfach, damit man als Firma nicht einrostet.

Ich vermute mal nicht dass es so etwas gibt.
Allerdings wäre das vielleicht eine Sache die so großen Firmen gut zu Gesicht stehen würden und zum Beispiel Roland und Yamaha auch nicht schaden würden.
Offenbar haben diese ja das Wissen über ihre alte Technik "verloren"?
 
Vielleicht gibt’s bei Korg ja die Vorgabe, neben den normalen Sachen pro Jahr auch X verrückte Projekte zu machen. Einfach, damit man als Firma nicht einrostet.

Das halte ich für eher unwahrscheinlich.

Dann wären die schon wesentlich eher mit solchen Verrücktheiten um die Ecke gekommen (also, verrückter als MS20 oder 700FS).

Vielleicht eher ein Fitnessprogramm für alternde Japaner, so eine Art Tai Chi im Park, morgens vor der Arbeit?

Stephen
 
Obwohl das (Planungs-)Konzept des Originals bei Korg vorliegt, werden die Platinen und die ges. Schaltung des FS vollständig überarbeitet werden müssen. Eine 1:1 Auflage wird es aus wirtschaftlichen Gründen sicherlich nicht geben.

Sehe ich auch so, aber m.E. nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern ganz einfach schon, weil ein Teil der Bauteile (insb. Halbleiter) gar nicht mehr verfügbar ist und durch heute erhältliche Typen ersetzt werden muss - was ggf. Anpassungen bei Widerstands-, Kondensator-, <Irgendwas>-Werten erfordet.
 
Also ich tippe auch 9000€ bis hoch sogar 16000 €. 😐😐 Und nur auf Einzelbestellung.
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben