Darf ich mal zusammenfassen?
Korg hat, um möglichst viel Geld zu verdienen, einfach so und total unbedacht einen völlig überteuerten Synthesizer wiederbelebt, den kein Mensch haben will.
Soso.
Ich finde gerade solche Reissues, ob limitiert oder nicht, im Grunde großartig!
Ein wunderschönes Instrument (sogar schöner als das Original, finde ich), musikalisch sinnvoll ergänzt mit Speicherbarkeit, Arpeggiator und Aftertouch, dazu gibt's einen edlen Koffer.
Wenn jemand genau das braucht - einen ausdrucksstarken Monosynth, der einfach in der Handhabung ist und einen unverwechselbaren Sound hat (den eben nicht jeder andere auch hat), dann nützt ihm der 700s viel mehr als ein Kronos oder was immer.
Meine Minimoog-Reissue war teurer, der Patch-SEM war günstiger (der hat auch keine Tastatur und kein aufwendiges Gehäuse), und einen gebrauchten Fusion kriegt man für 500 Euro - na und? Das hat doch alles nichts mit dem 700s zu tun.
Wer Lust auf das Teil hat und bereit und in der Lage ist, dafür 1800 Euro zu bezahlen, der kauft ihn sich und hat seinen Spaß dran - es ist ja nicht so, dass es, gerade von Korg, nicht parallel dazu einen Haufen günstiger Vielkönner gäbe, die eine andere Gruppe von Musikern glücklich machen. Und die kaufen ihn dann halt nicht, fertig.
Bei mir persönlich ist es so, dass es hin und wieder ein Instrument gibt, das bei mir irgendeinen Knopf drückt und eine Gänsehaut erzeugt, und dabei ist es völlig unerheblich, was das ist (es waren z. B. Chroma Polaris, Yamaha SY-2, Electroplankton für den Nintendo DS, Vermona 14, Korg Trident, Folktek Elysian Drum Scape und Reface CS) und wie alt oder wie teuer es ist. Andere hervorragende Instrumente lassen mich kalt, aber ich freue mich, wenn (gerade in meinem Umfeld) Leute damit wunderbare Musik machen.
In welche Gruppe der 700s gehört, weiß ich frühestens dann, wenn ich drauf gespielt habe. Und dann schaumermal.
Schöne Grüße,
Bert