Klingt DIVA analog / kann Minimoog ersetzen?

Re: Klingt die Diva wirklich analog?

snowcrash schrieb:
Als nach all den Jahren bin ich für mich zu dem Urteil gekommen, dass es nicht in erster Linie der "Klang" alleine ist, der die Assoziationen "Analog" auslöst, sondern eben die Arbeitsweise, Einschränkungen und Möglichkeiten eines analogen Synths. Es macht für das Arbeiten und das Endergebnis einen Riesenunterschied, ob du Parameter- bzw. halt die obligatorische Filterfahrt in der DAW einzeichnest, oder per Hand schraubst. Und dabei spielt eben nochmal die MIDI-Quantifizierung eine Rolle. Wenn nicht gerade USB-MIDI und hochaufgelöste NRPN anwendbar sind, klingt das reproduzierte Resultat gleich eine Spur "weniger analog", selbst wenn die Kiste zB ein P08 mit "rein analogem Signalweg" ist. Was man hört ist ja nicht nur ein stehender Ton mit etwas Filterblubber, sondern die Steuerung der Parameter eines Gerätes.

Zur Simulation von "Analog" gehört damit auch die Einschränkung und "Simulation" der alten Arbeitsweisen. Seit den späten 80ern/frühen Neunzigern war es doch praktisch Konsens, dass Speicherbarkeit, Parameterautomatisation und 100% Reproduzierbarkeit ausschliesslich als Positiv zu werten ist. Das wurde bis vor kurzem nie hinterfragt. Ich behaupte, dass Musik, die sich immer aus ihrer eigenen Geschichte nährt - und das Betrifft die durch technische Entwicklungen dominierte elektronische Musik massiv - auch auf solche Aspekte achten könnte um weiter zu kommen. Musikalischer und technischer Fortschritt sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Der Mythos des letzten Jahrtausend, wo durch den blossen Erwerb eines Analogsynths oder Samplers jeder ein kleiner Captain Future sein konnte hat sich bis heute in der Fachwelt erhalten.

Das ist zT ein Generationenproblem. Leute wie Moogulator oder zT auch viele Autoren von Fachzeitschriften kannten die analogen Geräte noch und hatten entsprechendes Vorwissen und Erfahrung, was einen komplett anderen Blick auf die Entwicklungen der späten 90er Jahre bedeutet, als der jener jüngeren Generation, die mit VA und später nun sowieso nur mehr mit Software aufgewachsen ist oder aufwächst.

Daraus ergeben sich immer wieder Widersprüche, die fast täglich hier am Board nachzulesen sind.

Wer an einem rein analogen Gerät schon mal mit zwei Händen an Potis geschraubt und per Gehör Sweetspots zB bei den zwei Filtern des MS20 gesucht und gefunden hat, wird ein Plugin ganz anders benutzen, als jemand der seriell mit der Maus an jedem einzelnen Parameter herumprobiert.

Wenn dann solche Handgriffe am analogen Gerät beim Aufnehmen eines Takes passieren, frage ich mich, wie willst du oder irgendjemand diese Interaktion mit Software oder einer DAW simulieren? So viele und zusammenpassende Automationskurven kann kein Mensch per Maus einzeichnen, dass das Ergebnis eben diese Qualität und Charakteristik in allen Details erhält.
Also das Fehlen von echten Potis stört mich jetzt weniger. Man kann sehr wohl alle Reglerbewegungen aufzeichen und wenn das zwanzig pro Instrument sind, dann ist das auch alles gut in der DAW zu händeln, ob man dann die eine oder andere Fahrt nach justiert ist auch jedem selbst überlassen. Ist doch schade das ganze Stück nochmal einspielen zu müssen, weil man an einer Stelle echt Mist gebaut hat.

Deine Ausführungen stellen zwar einen berechtigten Mangel da, aber nur wenn es um zwei Regler drehen gleichzeitig geht, ansonsten fehlt mir da jetzt nix und wenn dann könnte ich mir ein Controller kaufen oder basteln, gut der hat dann eine geringere Auflösung. Ob das mich stören würde kann ich nicht sagen.

Jeder macht ja auch anders elektronische Musik, wenn für dich die Haptik unbedingt dazu gehört, dann sind Softsynths eher nichts für dich. Meine früheren Synths trauer ich jedenfalls keiner Träne nach, da die Sounds bei weitem nicht so toll waren wie die jetzigen, außer mein AN1x von damals, der war schon echt nett, aber selbst da fand ich die Bedienung schrecklich im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten bei der Diva etc. Da einfach alles viel übersichtlicher und direkter zugänglich ist, als bei meinen Hardware-Synths von früher.

Das Thema hier ist auch der Klang der Diva im Vergleich zu analogen Synths von gestern und heute.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Danke Moogulator für die Ergänzung, vor allem auch für den letzten Absatz.

Es geht darum zu reflektieren und rauszufinden was für eine Arbeitsweise individuell geeignet ist und inspiriert. Mein obiges Geschreibsel war dazu gedacht, auch aufzuzeigen, dass es wichtig ist einschätzen zu lernen, aus welcher Perspektive Leute argumentieren. Fast alle Meinungen sind legitim aus der Perspektive des Autors. Um was es mir noch geht ist, dass die Fronten und Debatten "Nur ein Mini ist ein Mini" vs. "Mit Diva braucht keiner mehr einen Mini" mühsam und sinnlos sind, weil einfach beide recht haben. Aber nur wer sich öffnet und beides ausprobiert kann für sich eine Entscheidung treffen und zur Ruhe kehren.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Bei mir ist es aber so dass ich mit Hardware-Synths angefangen habe, dann kam der AtariST dazu, Drumcomputer mit Mischpult. Das ging damals ca sechs Jahre so bei mir. Ich habe also meine Wurzeln auch in echten Hardware-Synths und ich finde die Synths als Plugin heute als der Wahnsinn schlechthin. Ich brauche nur mein Midikeyboard eine Maus und kann soviel mehr und auch schneller und übersichtlicher "arbeiten" als früher. Ich würde ungern wieder all die Nachteile externer Geräte haben wollen, und schon gar nicht will ich mich wieder durch irgendwelche kleine Menus hangeln müssen + Function Taste drücken etc.

Wenn mir aber echte analoge Geräte wirklich klangliche Vorteile einbringen, dann würde ich diesen Rückschritt vielleicht mal in Kauf nehmen und mir wieder was hinstellen.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Sommerloch ist wirklich deep dieses Jahr.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Aber nicht so deep wie die Klänge aus dem OP-X Plugin.

Im Übrigen kann ich nicht ganz die Begeisterung für analoge Synthesiser nachvollziehen, das ewige Filter auf-und-zu-Gesweepe geht doch irgendwann ziemlich auf den Sack.
Ziemlich kalter Kaffee, gibt nur wenige Bands, die Analoge benutzen und damit etwas wirklich außergewöhnliches machen.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Also analog bedeutet aber auch nicht nur "Filter auf/zu". Das wäre dann doch etwas reduziert.
Selbst der OB-X hat Xmod …
Es gibt Bands und Musiker die das gut nutzen und noch mehr, die auch mit FM, Zebra und Aalto nicht besser werden - wie immer, oder?

Aber hier geht es ja um Simulation - man kann ja auch anders an Klang herangehen und dann ist man recht bald nicht mehr im analogen Bereich. Dennoch mögen dann auch die die zB krasse Spektren filtern die aufwendig erzeugt werden gelegentlich auch diese analogen Sachen darauf anwenden - Sei es auch nur Ringmod oder Phasing oder eine komische Eimerkettenschaltung oder vielleicht Bandechos und so..

Alleinseeligmachend gibt es wohl eh nicht - Die Kombination machts - sofern man eben den Sound oder Teile davon haben möchte.
Ok - glaube das ist alles trivial was ich dazu sage - und aktuelle Modulars und Hardwaresynths müssen ja auch nicht rein analog sein und klingen trotzdem ganz interessant - bedingt - weil überraschen nach allem - schwer. wenn, dann ist es die musikalische Umsetzung mit dem Sound, die das noch schafft. Alter nervt in der Hinsicht ;-)
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Letztlich sind solche Debatten mühseelig und lang. Genauso wie nebenan im "Was ist die beste DAW?" Thread kann man hier nur antworten: Das was zu dir und deinem Arbeiten und Ansprüchen passt.

Ich kenne den Sound eines Juno 6/60/106 nicht, und von Minimoog oder MoogModular auch nicht, da ich keines dieser tollen Teile besitze, aber dennoch finde ich die Plugins davon sehr nah am Analogen feeling.
Aber ich bin auch voll auf Snowcrash seiner Seite. Die Haptik und der Zugriff den man hat ist das was eine Software dir so nie bietet. An alle Plugin only User: wann mappt ihr euch mal 5-10 Parameter auf nen Controller und steuert alles mit der Hand in "realtime"? Ich wette 95% greifen immer zur Maus. Schon weil es bequemer ist als erstmal alles zu mappen.

Das macht für mich den Unterschied aus und ist für mich der Grund warum ein Plugin, sonah es am Vorbild auch sein mag, nie so klingt wie ein "echter" Analoger.

Jedoch muss man sagen das auch Plugins genial sind, da man Punktgenau ALLE Parameter ändern kann. Dadurch ergeben sich wieder klänge und Zusammenhänge die man mit Hardware nicht umsetzen kann weil man dann doch nicht so viel Finger hat um 10 Parameter gleichzeitig auf 0 zu ziehen.

Ich denke eine gute Mischung macht es aus.

Und seien wir mal ehrlich: Den letztlichen Hörer, der Musik nur nebenbei hört, ist das doch sowas von Latte :mrgreen:
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Wellenformer schrieb:
Ich wollte mal die Meinung der Leute hören, die wirkliche echte analoge Hardware zu hause haben und auch nutzen, aber auch schon mal die Diva getestet haben. Klingt für euch die Diva nach einem richtig echtem analogen Synthesizer? Ich meine nicht nur im Mix, sondern auch Solo.
Ja, für mich klingt die DIVA nach einem echten Analogsynthesizer und auch viele andere Software-Synths klingen für meine Ohren danach. Nur geht es für mich darum überhaupt nicht.

Wenn ich auf dem iPad in Garageband die Smart Guitar benutze, klingt die auch für mich als ziemlich versiertem Gitarristen wie eine echte Gitarre und die Smart Strings klingen wie Strings. Das mag nett sein, um ein Demo zu erstellen oder für bestimmte Produktionen, bei denen das Budget knapp ist, aber es kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich nicht um ein "wirkliches Musikinstrument" handelt.

Analoge Synths wie der Roland Juno/Jupiter, der Minimoog und der Prophet V, die man mit der DIVA klanglich täuschend echt imitieren kann, sind richtige Musikinstrumente. (Auch virtuell-analoge Synths wie der Nord Lead 1/2/2x/3/4 sind das übrigens.) Die DIVA ist nur die Illusion eines Musikinstruments. Das genügt, um "virtuelle Musik" zu "produzieren", es ist aber meilenweit davon entfernt, ein "Musikinstrument zu spielen".
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

SCI oder Prophet kann man mit Diva nicht machen.

Aber ich glaube - ich hoffe das du mir das nicht übel nimmst - ich nehme das Beispiel, um etwas zu erklären.
Du sagtest irgendwann mal, dass der G2 wie ein Moog klänge, wir unterhielten und einige Weile, bis eigentlich klar war, dass dir eine musikalische Funktion mit dem Wort Moog ausreichte und somit keine vollständige Authentizität. Zumindest in dem damaligen Fall.

Es wäre und ist damit auch wichtig in diesem Zusammenhang hier, dies zu klären (sprach ich aber auch an mehreren Stellen an, dass dies ansich der Maßstab ist - und da kann der Anspruch sehr verschieden werden und sein).
Diva ist auch Instrument, wir brauchen nur Knöpfe und Tastatur anzubauen - es mag ein wenig auseinandergerissen sein - aber wenn man sich das "schön macht" (also handwerklich nicht via Alkohol), dann müsste das auch zählen. Zumal sonst gar keine Software Instrument wären.

Vielleicht gibt es da auch Ansprüche von Haptik, Fertigkeit und manueller Virtuosität. Diese Ideale haben sich deutlich verschoben über die Zeit - aber nicht total sondern nur langsam.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

also ich mache es mir einfach; ich habe und hatte auch nie einen polyphonen Analogen, und will auch nicht unbedingt einen, da ich ihn nicht gut transportieren könnte. Bin doch ziemlich live-orientiert und notwendigerweise erfahren im Studio, polyphone Sachen mit Monosynths (Modularsystem) von Hand aufzunehmen, wenn es sein muss. Was die Leute von u-he da programmiert haben hat mich enorm beeindruckt, und ich bin eigentlich ganz zufrieden mit Diva. Habe mir anstatt eines nicht-transportablem und teuren Dinosauriers oder neueren Gerätes einfach einen leistungsfähigen Laptop gekauft, und Monate an einem Lemurcontroller rumgebastelt. Funktioniert super an jedem Ort wo ich bin. Jetzt habe ich den polyphonen Analogen halt nur virtuell, dafür viel mobiler.

Die letzten 5% Authentizität punkto Analogklang kümmern mich nicht so sehr, das kann man mit gutem Mixing und Hardware-FX gut ausbügeln, wenn es unbedingt sein muss. Was auch noch erwähnenswert ist, die Effekte von Diva sind eine Ausnahmeerscheinung. Sie sind so gut, dass ich sie manchmal sogar verwende. Sonst bypasse ich immer die eingebauten Effekte bei Softsynths und verwende andere virtuelle FX oder eben Hardware.

Was mir auch auffällt: Diva lädt ein zum Spielen und Experimentieren wie nur wenige Softsynths. Ich habe manchmal wochenlange Absenzen von Diva, weil ich weiss, wenn ich mal anfange, wird es tiefe Nacht, und ich habe nicht mal eine Spur aufgenommen. Reines Vergnügen!

Weiterer wichtiger (für mich mittlerweile schon essentieller) Faktor: Microtuning. Das kannste vergessen mit einem polyphonen Analogen. Geht nicht (vielleicht Korg PS-3300, der hat 12 Tune-Potis). Ich will die wohltemperierte Stimmung mal für eine Weile vergessen und mich anderen Skalen zuwenden, die interessanter sind, und die auch von natürlichen Instrumenten abgeleitet sind. Sowieso, alle meine virtuellen Hauptinstrumente sind mikrotonal verstimmbar, sodass sie zueinander passen.

Tja, und letztlich gibt es auch noch sowas wie Sympathie/Antipathie. Ich mag gewisse Firmen oder Pluginnamen oder Kauf- und Lizenzbedingungen nicht. Bei u-he stimmt einfach alles. Also ich kann z.B. Diva überall installieren und benutzen, ohne Internetanschluss. So einfach. Herr Heckmann ist mir einfach sympathisch, wie er agiert, auf Kritik antwortet, seine Vorgehensweise begründet, ich mag seinen Humor und seine Leichtigkeit, obwohl er so ziemlich Nummer eins ist weltweit mit Zebra und Diva.

Ein zufriedener Kunde und ein zufriedener Hersteller, was will man mehr?
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Moogulator schrieb:
Du sagtest irgendwann mal, dass der G2 wie ein Moog klänge, wir unterhielten und einige Weile, bis eigentlich klar war, dass dir eine musikalische Funktion mit dem Wort Moog ausreichte und somit keine vollständige Authentizität. Zumindest in dem damaligen Fall.
Ja, unbedingt. Das sehe ich auch heute noch so, nachdem viel Wasser den Rhein herunter geflossen ist und ich mit so einer Aussage vorsichtiger wäre. Funktional kann der G2 einen Minimoog ersetzen, klanglich klingt er weniger nach einem Minimoog als die DIVA. Aber er ist MEHR Musikinstrument - jedenfalls für mich. Was ich damals nicht wusste ist, dass auch der G1 durchaus in diesen Wassern fischen kann - vielleicht sogar noch besser als der G2.

Moogulator schrieb:
Diva ist auch Instrument, wir brauchen nur Knöpfe und Tastatur anzubauen - es mag ein wenig auseinandergerissen sein - aber wenn man sich das "schön macht" (also handwerklich nicht via Alkohol), dann müsste das auch zählen. Zumal sonst gar keine Software Instrument wären.
DIVA WÄRE ein Instrument, wenn diese Knöpfe und die Tastatur angebaut wären. Das ist der Unterschied. Und sie müssten dann auch richtig dimensioniert sein und wirklich musikalisch funktionieren im Zusammenhang mit dieser Software. Ein x-beliebiger Controller tut das für mein Empfinden nicht. Daher ist der Nord Lead 1/2/2x z. B. für mich auch immer noch diesen viel "analoger klingenden" Software-Lösungen der heutigen Zeit überlegen: er mag in keiner Weise wie irgendein analoger Synth klingen, aber er ist ein in sich stimmiges Musikinstrument. DIVA ist nur die Software-Seite eines solchen.

Es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu, der ja auch schon oft erwähnt und diskutiert wurde. Meinen Nord Lead 2x werde ich aller Voraussicht nach ohne weitere Investitionen auch in 20 Jahren noch spielen können, wenn ich das möchte. Software muss man updaten, dem jeweiligen Computer anpassen und man kann froh sein, wenn man sie ein paar Jahre ohne größere Mehr-Investitionen nutzen kann.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Das hat zwar mit dem Klang nichts zu tun, aber für mich ist es egal ob ich einen Poti, einen Fader oder die Maus bewege. Alles drei hat eine Haptik und ich habe was in den Händen, was ich bewegen kann. Ich hatte bis jetzt zwar nur zwei richtige Synthesizer, aber weder weine ich deren Potis und Fader nach, noch den Menus oder der Bedienung. Zusätzliches ist der Computer, mit oder ohne Midi-Keyboard + Controller, ein vollwertiges Musikinstrument der heutigen Zeit für mich, mit denen sehr viele Leute schöne Sachen machen. Ein Musikinstrument ist für mich ein Gerät mit dem ich Musik machen kann. Allein die Controller die es so gibt sind toll(auch viele experimentelle Sachen), oder auch die Tatsache, dass ich fünf Regler gleichzeitig so genau steuern kann wie ich das will, das würde ich live nie so hinbekommen. Wieso ist nur toll wenn ich zwei Regler gleichzeitig Live drehen kann, aber schlecht wenn ich die volle Kontrolle über zwanzig Regler haben kann? Wieso ist es nur toll, wenn dies auch echte Potis sind, die ich drehen muss und was ist schlechter an einer Maus die ich auch in den Händen halte und nach oben und unten schiebe mit schnellen oder ganz feinen Bewegungen? Beides hat eine Haptik, bei beiden habe ich was zum Anfassen. Eine Maus ist kein virtueller Gegenstand, die hat sehr wohl eine Haptik, genau wie meine Tastatur, sei es nun die Klavitur oder die Computertastatur. Was keine Haptik hat, ist dieser Touchkram, mit dem kann ich gar nix anfangen, aber vielleicht gibt es auch hier Leute die das toll finden.

Um es abzukürzen, die Bedienelemente wären für mich NIE ein Grund wieder externe Synthesizer zu kaufen. Wenn, dann geht es mir da nur um den Klang, deswegen auch der Thread hier. Ich möchte nicht freiwillig die Frickelmenus, externes Patch-Managment und meinen AtariST zurück, nie im Leben. Zumal ich das Live-Spiel so als Inspiration und zum Entspannen toll finde, aber um es dann so zu spielen, wie ich es mir gerade im Kopf vorstelle, brauchte ich schon damals einen Sequencer. Ich bin überhaupt kein Fan von Live-Sachen, also anschauen schon, aber nicht selbst machen.

Für mich zählt der Klang, die Reproduzierbarkeit und die Kontrolle, die ich in Ruhe und ohne Live-Druck ausüben kann. Live ist für mich nur eine Methode um mal was grob in die DAW zu bekommen, den Spaß habe ich dann am Nachbearbeiten und Rumtüfteln, bis es so klingt wie ich es vorher im Kopf hatte.

Ich bin halt durch und durch ein Computermensch(bin 42 Jahre alt), bevor ich echte Synths damals hatte, waren die ersten Schritte auf einem Amiga mit Protracker, was haben wir da gesampelt, geschnitten und geloopt. Aber das alles war auch sehr beschränkt, so wie auch früher das Musikmachen mit den paar externen Geräten und dem AtariST. Wie ich schon sagte, bin ich so froh den Kram nicht mehr nutzen zu müssen.

Das Musikstudio im Computer, das war schon immer mein Traum. Nur bleibt für mich die Frage nach dem Klang und nicht die Frage wie ich die Noten und die Parameter der Regler dafür eingespielt habe. Ich bin halt überhaupt kein Musiker, mit Noten- und/oder Live-Ambitionen, auch wenn ich das bei anderen toll finde.

Das soll hier auch alles nicht abwertend gegenüber den echten Musikern gemeint sein. Ich suche hier halt meinen persönlichen Weg um letztendlich was schönes und eigenes zu erschaffen. Ich schätze eure Meinung auch sehr, auch wenn sie nicht immer die meine ist.

Meinen Nord Lead 2x werde ich aller Voraussicht nach ohne weitere Investitionen auch in 20 Jahren noch spielen können, wenn ich das möchte. Software muss man updaten, dem jeweiligen Computer anpassen und man kann froh sein, wenn man sie ein paar Jahre ohne größere Mehr-Investitionen nutzen kann.
Die Sachen von früher, als ich noch echte Synths hatte kann ich heute auch nicht mehr spielen, weil ich die Geräte vor vielen Monden verkauft habe. Klar werde ich vielleicht meine "Songs" und die Plugins in 20 Jahren wahrscheinlich nicht mehr nutzen können, deswegen ist Musik-Archivierung auch ein wichtiges Thema. Also Audiospuren und Midi-Daten sichern, die werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch in 20 Jahren noch lesbar sein.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Eigendlich ist es doch völlig egal ob Diva "analog" klingt oder nicht. Analog heißt doch nicht automatisch gut. Wichtig ist doch eigendlich nur das einem selbst der Klang gefällt. Und das ist ja dank Demos in paar Minuten erledigt.
Mir gefällt Diva vom Klang z.b. nicht. Aber ich bin warscheinlich eh die große Ausnahme das mich typische Analogklänge mittlerweile langweilen. Finde digitale Klänge irgendwie erfrischender. Bei Analogen hat man irgendwie doch schon alles gehört.
Wenn ich eine Fläche suche die aussergewöhnlich klingen soll nehme ich fast immer was digitales. Wobei ich da im Vorfeld nicht drüber nachdenke ob analog oder digital. Es muß mich inspirieren.
Und das hat jetzt gar nichts mit Hard oder Software zu tun.
Würde den Softsynth Massive, FM8 einem echten Moog, Oberheim oder Virus immer vorziehen.
Aber auch ein Digitaler Avid Venom, Kurzweil, TG77 oder Blofeld bringt mir mehr als der beste Analoge.
Liegt aber an der Musik die ich mache.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ja, das ist viel wahres dran. Ich suchte halt ein Plugin, was so wie die alten Analogen klingt. Ich bin aber auch der Meinung, dass es heute weit mehr Möglichkeiten der Synthese gibt. Auch teile ich die Meinung, dass digital viel besser klingen kann als analog, Ist halt immer eine Frage des Einsatzes. Aber zum Glück ist man ja heute nicht mehr nur auf rein analog begrenzt bei Synthesizern.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

muelb schrieb:
Nachdem im Minimoog Thread eine Sequenz von Vince Clarke erwähnt wurde (https://www.youtube.com/watch?v=bqzFQww6LKo bei 3:50), die als Beispiel für Analogen Klang dienen sollte, habe ich mich da mal mit beschäftigt diese nachzubauen und mit der DIVA sowie diversen Delay's hinzukriegen. Natürlich bin ich als langjähriger Anfänger kläglich gescheitert. Aber ich habe sicher danach eine weitere Stunde am Reglerdrehen Spass gehabt...
Ah, das hatte ich erwähnt, schön daß es jemand mal versucht hat, mit Diva nachzuahmen. Dachte schon, die Idee wäre in dem anderen Thema untergegangen.
Ist nicht leicht zu machen, oder? Daniel Miller (Prouzent von Depeche Mode, u.a.) hat in diesem lesenswerten Interview folgendes gesagt:
The way you put expression into an analogue synthesizer isn't to do with how hard you hit a key, it's how you create a sound and manipulate it in real time; moving filters and envelopes as it's going. That's why everyone's so knob-crazy now, which I think is great
(Danach empfiehlt er (damals) den "Quasimidi Rave-O-Lution 309", den hier wohl niemand besonders toll findet. :lol: ) "Moving filters and envelopes as it's going" ist glaube ich auch das Geheimnis in dem Vince-Clarke-Beispiel. Für mich als Klavierspieler ist das ein bißchen fremd, trotzdem fasziniert mich ja das Ergebnis seit Jahrzehnten, also muß ich das wohl irgendwann auch lernen.
RAL5021 schrieb:
Also Software kann nicht analog klingen, sie kann sich dem nur annähern. manch einem Plugin gelingt diese Annäherung besser als einem anderen.
U-He selbst hat diese Annäherung mal sehr schön und auch recht genau in diesem Interview erklärt:

Wellenformer schrieb:
Wenn noch jemanden was einfällt oder er tolle Beispiele posten kann was halt nur mit einem echten Analogen so geht, immer her damit.
Z.B. dieses coole Stück von Retrosound. Als ich allein diese extrem einfache Bass-Sequenz vom Pro-One (oder auch den Rest) mit 'ner Software versucht habe, bekam ich doch ein recht langes Gesicht wegen des immensen Unterschieds:

Oder wie mal jemand sagte: "Ein Bild von Klaus Kinski ist nicht Klaus Kinski". :lol:

In der Schlüsselszene von "1492" ist ein einfacher gleichmäßiger Bass (einfach 4tel; Vangelis), der hat soviel Wumms, daß er schon ausreicht, um Spannung zu erzeugen. Selbst aus dem Mono-Fernseherlautsprecher hört man, daß der so voll und rund ist, das ist niemals ein Plugin. (Obwohl wie gesagt, diesen einen Bass vom RA-Mowg (Freeware) finde ich auch erstaunlich kräftig.)
SawSampleSquare schrieb:
Aber nicht so deep wie die Klänge aus dem OP-X Plugin.
Den hab' ich auch gekauft, ist nicht schlecht. Der Clip (oder auch dieser) ist vom Entwickler selbst, der kennt sein Produkt natürlich sehr gut und hat da wohl auch noch ein paar Effekte drauf, das Plugin allein klingt bei mir zwar fast so, aber noch nicht ganz so gut.

Das Equinoxe-2-Projekt zeigt schon, daß auch Plugins nicht schlecht klingen können. Andererseits haben die da aber auch eine enorme Arbeit hineingesteckt, um diesen Jarre-Sound zu bekommen.
Mir gefällt auch dieser Remix von thhedk, das meiste mit Reason gemacht:

Oder auch seine (Software-)Version von Magnetic Fields (1).
Ja, Plugins plus das Beherrschen von Filter- und Envelopefahrten (wie Daniel Miller gesagt hat) kann auch einiges ausrichten.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

blumenhofen schrieb:
... das mich typische Analogklänge mittlerweile langweilen. Finde digitale Klänge irgendwie erfrischender. Bei Analogen hat man irgendwie doch schon alles gehört.
Das ist das, was 1983 passierte, als der DX7 erschien. :lol:

Sehr viel später kam die Renaissance der Analogen (auch preislich). Wer weiß, kann ja sein, daß die noch später noch einmal wieder abebben wird. Bekanntlich haben wir es mit einer sich schnell ändernden Mode zu tun. :)
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Mutige Designs werden idR eher als Software gebracht, Emulation ist eigentlich - so gut die auch sind und so technisch toll - natürlich Rückbesinnung und damit nicht Fortschritt. Diese Wende kam mit den VA genannten Slogans also mit Virus und Nord Lead - Clavias Bezeichnung ist offenbar das, was sie alle übernamen - danach gab es keinen Z1 oder sowas mehr sondern MS2000 und .. die Folgen kennen wir - Synthese - nicht so radikal neu - Bedienung besser - das ist so geblieben und heute hat man hin und wieder noch etwas "dazu", aber - in Software gibt es schon mehr Mut.
Aber es ist auch weniger Risiko.

2000 Apps verkaufen und 2000 Synths - ein Unterschied - Besonders wenn der nur 400€ kostet - jammert immer noch einer - und - die Bedienung ist dann nicht immer optimal, - auch wenn es heute für 400-500€ doch echt gute und brauchbare Analoge gibt, aber nicht polyphon natürlich.

Es bleibt halt wie es ist - und das wird auch so weiter gehen - und dazu - die anderen machen ein bisschen was - die anderen machen. Man merkt, dass sie viel beim anderen schauen - und dann Evolution.
Und Diva ist so gesehen sogar innovativer - weil es ein Splitkonzept ist - ohne den Charakter zu verlieren - die meisten Synths dieser Zwitter-Multisynthese-Art hat's erwischt und nicht geschafft, da sie sich nicht klar als etwas erkennen ließen. Heute ist man da auch anders - in jeder Hinscht - warum man etwas kauft.


Zeiten ändern sich und was ich aber vermisse ist ein anständiger Sequencer bzw Groovebox - da ist an KnowHow alles da - ich denke viel fehlt nicht - aber gemacht wird es nicht - vermutlich Angst, dass das zu wenige kaufen, weil der DJ-Techno-Hype nicht mehr da ist auf dem das alles mit schwamm, Volca ist ja süß - aber echt kein Ersatz für Mehrere Spuren CC, Polysynths und Laulicht - aber sehr eng dran sind sie - mehr als eng- Aber perfekt wollten sie halt alle nicht bauen bisher.

Aber auch inkl Software, kenn da nix, was gut ist - für die Bühne - noch schwerer.
Warten wir oder bauen wir selbst?
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Sehr schön beschrieben. Ja die Zeiten ändern sich. Heute gibt es die Puristen und auch die ewig Gestrigen, die ihren Nischen mit den Analogen gefunden haben und den Rest verteufeln und dann gibt es die neuen Clubproduzenten, die wirklich so gut wie nie mit externem Gear arbeiten. Und was ich am wichtigsten finde, es gibt eine ganze Menge Leute die irgendwo dazwischen ihre passenden Instrumente gefunden haben.

Und das Schönste ist, kein Weg ist besser als der andere, klingt besser oder sonst was. Heute, wie früher, wird sehr geile Musik geschrieben und die Leute + ihre Werkzeuge werden mit Sicherheit nicht schlechter werden.

Ich habe mal einen kleinen Bass ohne Effekte gemacht und finde den jetzt nicht sooo schlecht im Vergleich zum Pro-One Beispiel von oben, aber Geschmäcker sind ja verschieden.
src: http://soundcloud.com/wellenformer-1/diva-bass
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Wellenformer schrieb:
Ich habe mal einen kleinen Bass ohne Effekte gemacht und finde den jetzt nicht sooo schlecht im Vergleich zum Pro-One Beispiel von oben
Gut gemacht! Im Grunde hast Du da doch die Antwort: Analog oben, Diva so.
Dicht dran, mit kleinen Unterschieden.
Hier noch ein Clip mit einem Yazoo-Remake mit Diva. Etwas interessanter wird es, wenn er bei 2:10 anfängt, an den Reglern zu spielen:

Bei Plugins erkennt man deutlich, welcher Sound "gemeint" ist, aber sie klingen für mich im Vergleich immer etwas "trocken" und "vordergründig". Analog (bei den teuren Klassikern) rund, voll, aus einem Guß. Schon besser, aber auch viel aufwendiger (Studio, Platz, Kabel). Insofern sind Plugins für mich als Hobbymusiker ein guter Kompromiß. Wenn man den Unterschied beklagt, jammert man auch irgendwie auf hohem Niveau.
Na gut, wenn mir einer Musik verkaufen will, sagen wir mal Dieter Bohlen oder so, professionelle Studiomusiker also, und mir Plugins vorsetzt, würde mir das nicht reichen. Da kann man ja auch erwarten, daß reale Trompeter (wie Stefan Mross :lol:) oder Geigenspieler für die Produktion verpflichtet werden (und das nicht über ein General-Midi-Keyboard erledigt wird, wobei man sich schon wieder streiten kann, ob Rompler-Sounds dafür ok wären).
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Danke und das YT-Video klingt wirklich etwas dünn. Auch wenn er an den Reglern schraubt, kommt mir hier viel fetter vor. Ich stimme dir zu, für mich hat die Diva genug analogen Charakter für mein Hobbyrumklimpern und ich kann die Module zusammen stellen wie ich will. Am Ende muss ich damit zufrieden sein und das bin ich, von Bazille bin ich noch lange nicht so überzeugt wie von der Diva.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Es gibt Dinge die kann man einfach nicht theoretisch erfahren, die muss man selbst ausprobieren. Dazu zähl ich u.a. auch Synthesizer. :)

Einfach mal einen guten Analogen zulegen und selbst testen. Wenn ich mein analoges Modular System anwerfe dann stellt sich für mich die Frage garnicht ob analog besser klingt. Natürlich klingt analog besser. :mrgreen:

Das sind aber nicht nur Oszillatoren und Filter, sondern was evtl. unterschätzt wird, die Modulationen. Das Klang erschaffen ist auch wesentlich angenehmer, es gibt im Grunde keine schlecht klingenden Einstellungen, sie sind halt nur anders, oder weniger brauchbar. Jetzt kommt jedoch der Haken, die musikalischen Endergebnisse klingen nicht automatisch besser. Höchstens wenn jemand eine Post-Processing Phobie besitzt. Ansonsten kann man mit digitalen Synths nicht weniger gute Resultate erzielen.

Was ich an analogen Synths aber auch noch mag ist das es the-real-thing ist. Oszillatoren werden real durch Schaltungen erzeugt und sind das Ergebnis der Bauteile und dessen Anordnung. Digitale Synths klingen so weil der Programmierer meint das es so klingen muss. Deswegen stossen bei extremen/komplexen Einstellungen die digitalen auch an ihre Grenzen, heute ist das aber schon besser als früher.

Summasummarum: Benutzen tu ich beides. Wobei mein analoger Synth momentan mir hauptsächlich dazu dient klangliche Inspiration zu liefern, die ich dann wiederum digtal umsetze. Heisst: Rumschrauben ja, aufnehmen nein.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Hast ja recht, an einem echten Analogen war ich hier zu Hause noch nicht dran. Ich kann meine Vergleiche auch immer nur mit den Dingen auf YT und der Soundcloud anstellen und an dem Sound von meinen letzten Synthesizer den ich besessen habe, den Yamaha AN1x. Es würde mir nur nix bringen, wenn ich jetzt einen analogen auf einer anderen Abhöre toll finde, weil ich ja hier zu Hause über meine Kopfhörer es toll finden muss. Das ist für mich der Maßstab, denn hier mache ich "Musik". Und selbst wenn mir jetzt hier ein Analoger besser gefallen würde, so muss er mich schon echt vom Hocker hauen, damit ich den ganzen Rattenschwanz, die externes Gear mit sich bringt, in Kauf nehmen würden.

Den Charakter, der mich immer an den rein analogen interessiert hat, bringt die Diva einfach für mich sehr gut rüber, das muss ja nicht 100% sein. Wenn das 90% sind ist das perfekt für mich. Für die 10% mehr würde ich jetzt nicht extra auf Monitorboxen, Mischpult, Platzvergrößerung etc. setzen wollen. Ich bin schließlich nur ein kleiner Hobbymusiker, der sich gerade mal ein paar Wochen wieder mit elektronischer Klangerzeugung beschäftigt und froh ist ein wenig analogen Charakter in einem Plugin gefunden zu haben. Was mich bis heute total begeistert.

Wenn ich mir jetzt so einen Microbrute oder so holen würde, das Gefurze dann sample und ich aber raus bekomme, dass ich mit der Diva zu einem sehr ähnlichem Ergebnis komme, dann wäre ich doch sehr enttäuscht. Ich liebe nun einmal das "arbeiten" am Rechner, das hat sich seit dem C64 nicht geändert. Deswegen geht es mir auch nicht um die andere Bedienung, sondern nur um das Ergebnis, den Klang.

Aber ich werde auch sicherlich mal einen Analogen testen, vielleicht mache ich mal einen Abstecher nach Justmusic oder so.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Wellenformer schrieb:
Hast ja recht, an einem echten Analogen war ich hier zu Hause noch nicht dran. Ich kann meine Vergleiche auch immer nur mit den Dingen auf YT und der Soundcloud anstellen und an dem Sound von meinen letzten Synthesizer den ich besessen habe, den Yamaha AN1x. Es würde mir nur nix bringen, wenn ich jetzt einen analogen auf einer anderen Abhöre toll finde, weil ich ja hier zu Hause über meine Kopfhörer es toll finden muss. Das ist für mich der Maßstab, denn hier mache ich "Musik". Und selbst wenn mir jetzt hier ein Analoger besser gefallen würde, so muss er mich schon echt vom Hocker hauen, damit ich den ganzen Rattenschwanz, die externes Gear mit sich bringt, in Kauf nehmen würden.

Den Charakter, der mich immer an den rein analogen interessiert hat, bringt die Diva einfach für mich sehr gut rüber, das muss ja nicht 100% sein. Wenn das 90% sind ist das perfekt für mich. Für die 10% mehr würde ich jetzt nicht extra auf Monitorboxen, Mischpult, Platzvergrößerung etc. setzen wollen. Ich bin schließlich nur ein kleiner Hobbymusiker, der sich gerade mal ein paar Wochen wieder mit elektronischer Klangerzeugung beschäftigt und froh ist ein wenig analogen Charakter in einem Plugin gefunden zu haben. Was mich bis heute total begeistert.
Das will Dir glaube ich auch niemand ausreden. Software ist klanglich schon ziemlich umwerfend heutzutage und bringt auch Vorteile mit sich, wie Speicher- und mehrfache Einsetzbarkeit. Wenn Du zufrieden bist, dann ist alles gut.

Wellenformer schrieb:
Wenn ich mir jetzt so einen Microbrute oder so holen würde, das Gefurze dann sample und ich aber raus bekomme, dass ich mit der Diva zu einem sehr ähnlichem Ergebnis komme, dann wäre ich doch sehr enttäuscht.
Da würd ich Dir auch ehr zum Monolancet raten.... :)
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

So wie du dich selbst beschreibst, würde ich dich nicht als "Hobbymusiker" ( klingt ja fast abwertend) sondern als " Liebhaber" analoger Klänge bezeichnen.....
Und gerade da! wo es nicht um Geschäft und. Zeitdruck geht, rate ich dir zu einem schönen Stück Hardware deiner Wahl.

Bei mir ist es so: Wenn ich einen Auftrag/ Termin habe, bleiben die Synths ausgeschaltet. Klanglich schaffen das die Plugs locker.
Aber wenn ich nur für mich Musik mache, dann liebe ich es, mein musikalisches Raumschiff zu starten ;-)
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Man wird sehen wo mich mein Weg hinführt. Ich muss jetzt erst mal wieder mit dem Sparen anfangen, da auch noch der Familienurlaub ansteht und ich eh sehr wenig Geld für mein Hobby übrig habe. Da versuche ich schon das optimalen aus den paar Euros rauszuholen.

Jetzt will ich mal zwei oder drei Tracks wirklich ausarrangieren, was bei mir immer schwierig ist. Zu schnell wird es langweilig und man will was völlig anderes anfangen. Ich muss mal wirklich ne Woche oder so bei ein zwei Stücken bleiben. Vom Mixen und Mastering habe ich eh keine Ahnung, deswegen geht das meist schnell. Als Referenz lade ich mir halt ein paar kommerzielle Tracks und vergleiche dann so Pi mal Daumen.

Eigentlich können wir den Thread hier auch schließen, ich denke es ist alles gesagt. Der Rest sind alles ganz andere Themen, zu denen ich sicher auch noch Threads aufmachen werde. Wenn ich Fragen zum Mixing und so habe, wird es sicherlich wieder sehr emotional werden, denn ich habe nur 50,-EUR Sennheiser Kopfhörer zum Musik machen :mrgreen:
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Bevor du Dir neue Klangerzeuger holst, hol Dir doch lieber erstmal ne gute Abhöre. Mit deinen PC Brüllwürfeln hörst Du doch gar nix. Gibt ja schon für relativ wenig Geld gute Teile. Eve Audio, Adam, Genelec, Banana Monkey uvam. Mach lieber das erstmal, ich glaube da öffnet sich schon mal eine neue Klangwelt an sich für dich.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Ja, steht auch irgendwann auf dem Plan, aber hat nun keine Priorität, denn ob ich nun jedes kleinste Details höre ist mir weniger wichtig. Boxen nutze ich ja sowie nie, da ich hier gar nicht laut und nicht mal mittellaut hören kann im Schlafzimmer, zudem sind die PC-Speaker wirklich unter aller sau. Wir wohnen hier zudem in einem hellhörigen Mehrfamilienhaus und Kinder habe ich auch noch. Wenn, dann würde ich eher in besser Kopfhörer investieren. Aber auch hier habe ich lieber Hifi-Kopfhörer als sowas lineares. Da habe ich mal ganz teure 300,- EUIR Kopfhörer von Sony gehabt, waren wunderbar fein aber ohne ein wenig Wums im Bass macht mir das Musikhören keinen Spaß. Ich habe sie dann kurzerhand auch weggegeben.

Ich möchte halt so Musik machen, wie ich Musik seit ewigen Zeiten höre. Ich habe aber auch von Kopfhörern gehört, die Bass haben und dennoch gut bewertet werden, ich glaube von Beyerdynamics oder wie die heißen. Aber das ist alles ein ganz anderes Thema.

Um zu beurteilen ob mir ein Klang gefällt, brauche ich jedenfalls keinen linearen Frequenzgang. Aber das ist wieder ein ganz anderes Streitthema und wird sicher auch mal hier angesprochen werden und ein paar Seiten lang werden. Wie gesagt ich mische nur grob und nach Referenzstücken und frage dann noch ein paar Leute ob sie es gut finden.

Bitte jetzt hier nicht noch die Diskussion abfangen ala: "Nur mit einer guten Abhöre, kann man sagen ob einen was wirklich gefällt"
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Wellenformer schrieb:
Bitte jetzt hier nicht noch die Diskussion abfangen ala: "Nur mit einer guten Abhöre, kann man sagen ob einen was wirklich gefällt"

Nö, aber ich als ehemals langjähriger PC Brüllwürfel Nutzer, war der gleichen Meinung wie du. Brauch ich nicht, ist mir nicht wichtig...und irgendwann habe ich mir zwei Alesis Monitor One geholt. Das war damals eine klangliche Offenbarung für mich. Als Kopfhörer nutze ich seit Jahren schon AKG K141 und die ganz billigen Superlux HD 681 von Thomann für 20Euro. Und ich habe die gleichen Umgebungsparameter wie du. Kinder, hellhöriges Mehrfamilienhaus, nicht mal mittellautes Abhören möglich. Auch für leises Abhören lohnt sich eine bessere Abhöre! Es sei denn, dein Gehör ist sowieso schon geschädigt. ;-) Versuchs einfach mal, du wirst es nicht bereuen.
 
Re: Klingt die Diva wirklich analog?

Bei der ganzen Sache bitte die Effekte nicht vergessen. Vor allem wenn man viel mit Kopfhörern arbeitet sind die essentiell und machen IMO mehr als die halbe Miete aus.
 


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