A
Anonymous
Guest
Re: Klingt die Diva wirklich analog?
Deine Ausführungen stellen zwar einen berechtigten Mangel da, aber nur wenn es um zwei Regler drehen gleichzeitig geht, ansonsten fehlt mir da jetzt nix und wenn dann könnte ich mir ein Controller kaufen oder basteln, gut der hat dann eine geringere Auflösung. Ob das mich stören würde kann ich nicht sagen.
Jeder macht ja auch anders elektronische Musik, wenn für dich die Haptik unbedingt dazu gehört, dann sind Softsynths eher nichts für dich. Meine früheren Synths trauer ich jedenfalls keiner Träne nach, da die Sounds bei weitem nicht so toll waren wie die jetzigen, außer mein AN1x von damals, der war schon echt nett, aber selbst da fand ich die Bedienung schrecklich im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten bei der Diva etc. Da einfach alles viel übersichtlicher und direkter zugänglich ist, als bei meinen Hardware-Synths von früher.
Das Thema hier ist auch der Klang der Diva im Vergleich zu analogen Synths von gestern und heute.
Also das Fehlen von echten Potis stört mich jetzt weniger. Man kann sehr wohl alle Reglerbewegungen aufzeichen und wenn das zwanzig pro Instrument sind, dann ist das auch alles gut in der DAW zu händeln, ob man dann die eine oder andere Fahrt nach justiert ist auch jedem selbst überlassen. Ist doch schade das ganze Stück nochmal einspielen zu müssen, weil man an einer Stelle echt Mist gebaut hat.snowcrash schrieb:Als nach all den Jahren bin ich für mich zu dem Urteil gekommen, dass es nicht in erster Linie der "Klang" alleine ist, der die Assoziationen "Analog" auslöst, sondern eben die Arbeitsweise, Einschränkungen und Möglichkeiten eines analogen Synths. Es macht für das Arbeiten und das Endergebnis einen Riesenunterschied, ob du Parameter- bzw. halt die obligatorische Filterfahrt in der DAW einzeichnest, oder per Hand schraubst. Und dabei spielt eben nochmal die MIDI-Quantifizierung eine Rolle. Wenn nicht gerade USB-MIDI und hochaufgelöste NRPN anwendbar sind, klingt das reproduzierte Resultat gleich eine Spur "weniger analog", selbst wenn die Kiste zB ein P08 mit "rein analogem Signalweg" ist. Was man hört ist ja nicht nur ein stehender Ton mit etwas Filterblubber, sondern die Steuerung der Parameter eines Gerätes.
Zur Simulation von "Analog" gehört damit auch die Einschränkung und "Simulation" der alten Arbeitsweisen. Seit den späten 80ern/frühen Neunzigern war es doch praktisch Konsens, dass Speicherbarkeit, Parameterautomatisation und 100% Reproduzierbarkeit ausschliesslich als Positiv zu werten ist. Das wurde bis vor kurzem nie hinterfragt. Ich behaupte, dass Musik, die sich immer aus ihrer eigenen Geschichte nährt - und das Betrifft die durch technische Entwicklungen dominierte elektronische Musik massiv - auch auf solche Aspekte achten könnte um weiter zu kommen. Musikalischer und technischer Fortschritt sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Der Mythos des letzten Jahrtausend, wo durch den blossen Erwerb eines Analogsynths oder Samplers jeder ein kleiner Captain Future sein konnte hat sich bis heute in der Fachwelt erhalten.
Das ist zT ein Generationenproblem. Leute wie Moogulator oder zT auch viele Autoren von Fachzeitschriften kannten die analogen Geräte noch und hatten entsprechendes Vorwissen und Erfahrung, was einen komplett anderen Blick auf die Entwicklungen der späten 90er Jahre bedeutet, als der jener jüngeren Generation, die mit VA und später nun sowieso nur mehr mit Software aufgewachsen ist oder aufwächst.
Daraus ergeben sich immer wieder Widersprüche, die fast täglich hier am Board nachzulesen sind.
Wer an einem rein analogen Gerät schon mal mit zwei Händen an Potis geschraubt und per Gehör Sweetspots zB bei den zwei Filtern des MS20 gesucht und gefunden hat, wird ein Plugin ganz anders benutzen, als jemand der seriell mit der Maus an jedem einzelnen Parameter herumprobiert.
Wenn dann solche Handgriffe am analogen Gerät beim Aufnehmen eines Takes passieren, frage ich mich, wie willst du oder irgendjemand diese Interaktion mit Software oder einer DAW simulieren? So viele und zusammenpassende Automationskurven kann kein Mensch per Maus einzeichnen, dass das Ergebnis eben diese Qualität und Charakteristik in allen Details erhält.
Deine Ausführungen stellen zwar einen berechtigten Mangel da, aber nur wenn es um zwei Regler drehen gleichzeitig geht, ansonsten fehlt mir da jetzt nix und wenn dann könnte ich mir ein Controller kaufen oder basteln, gut der hat dann eine geringere Auflösung. Ob das mich stören würde kann ich nicht sagen.
Jeder macht ja auch anders elektronische Musik, wenn für dich die Haptik unbedingt dazu gehört, dann sind Softsynths eher nichts für dich. Meine früheren Synths trauer ich jedenfalls keiner Träne nach, da die Sounds bei weitem nicht so toll waren wie die jetzigen, außer mein AN1x von damals, der war schon echt nett, aber selbst da fand ich die Bedienung schrecklich im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten bei der Diva etc. Da einfach alles viel übersichtlicher und direkter zugänglich ist, als bei meinen Hardware-Synths von früher.
Das Thema hier ist auch der Klang der Diva im Vergleich zu analogen Synths von gestern und heute.