ppg360
fummdich-fummdich-ratata
jarre hat musik gemacht, die was geheimnisvolles zum teil hatte.
die aktuelle scheibe hat davon nichts, und keiner hat ihm diese vermaledeite rumba-maschine abgenommen.
Sehr treffend umschrieben -- diese Magie und dieses Geheimnisvolle ging mit den eitlen Klangspielereien ab der Magnetic Fields zunehmend verloren, bis es dünnen Melodie(ch)en zum Mitklatschen, vorhersagbaren Akkordfortschreitungen und banalen Klang- und Knalleffekten Platz machte.
"Ein großes Arrangement verschleiert bloß einen kleinen Song." (Mike Batt -- Keyboards 12/1988 )
"Ich hätte Oxygene 7-13 nie machen sollen, das war ein völliger Fehlgriff." (JMJ -- off-the-record, Atlantic Hotel, Hamburg, 03.11.1999)
Für den Einen ist es Tinnef, für den Anderen der größte Komponist aller Zeiten -- hängt immer vom persönlichen Reifegrad ab, denke ich -- daraus begründen sich ja auch die Ansprüche an das, was man hört und an das, was man macht, und an das, was man ißt, und an das, was man wie von der Welt wahrnimmt.
Ich habe mir vor dem Hintergrund noch einmal (zum x-tausendsten Male) das Original angehört -- trotz seiner 40 Jahre auf dem Buckel wirkt es alters- und zeitlos. Jeder Klang sitzt an seinem Platz und alles greift absolut schlüssig und durchkomponiert ineinander. Man kann die Akkorde kitschig finden, die Klangfarben sülzig, die Effektklänge zu überpräsent und die Melodien zu simpel -- das funktioniert alles und ist 100% schlüssig. Die neue Platte ist ein willkürliches Konglomerat an Klängen und Versatzstücken, das für mich in etwa so zusammenhängend wirkt wie Tourettedichtung. Kann man machen, irgendwer nimmt das bestimmt als große Kunst wahr.
Mir war es richtig peinlich, mir das anzuhören -- zum Glück war ich nicht überrascht, da es meine Erwartungshaltung voll und ganz in jeder Hinsicht mehr als erfüllt hat.
Wenn ich sowas höre, weiß ich, warum ich im Grunde meines Herzens elektronische Musik widerwärtig finde und ich einen tiefsitzenden Abscheu hege gegen Synthesiser.
Stephen