Influencer ! -> hier ist es: das Video, dass ihr schon immer sehen wolltet (von Ben Jordan. Aus der Musik-szene)

das mag auch ein wenig mit der heutigen Minimumaufmerksamkeitsgesellschaft zusammenhängen, durch die man alle Naslang von irgendwelchen sich übertrumpfenden Reizen abgelenkt wird - mit dem ständig wachsenden Gefühl, etwas zu verpassen.
ja das stimmt. Das ist wirklich fürchterlich.
Mich würde das fertig machen - fange kein neues Buch an, bevor ich das vorherige durchgelesen habe;
Naja...das sind alles keine Romane sondern sowieso eher Nachschlagwerke über Naturwissenschaft, Elektronik ,Musikgeschichte und wie gesagt...Gewürze. :cool: Das liest man nicht eben mal durch und
hat es im Kopf ,so wie einen Roman oder eine Biografie. Das zu meiner Verteidigung ;-) Wie gesagt...die Karl Bartos Autobio habe ich verschlungen und ich bin kein großer Laser.
Mit Youtube habe ich eigentlich keine Probleme - der Kram der mir angeboten wird, ist meistens Mist, der keinen zweiten Blich wert ist, und meist suche (und finde) ich gezielt Material zum gewünschten Thema.
Also ich finde bei YT immer sehr interessante Sachen. Mal ein Beispiel:
 
das sind alles keine Romane sondern sowieso eher Nachschlagwerke über Naturwissenschaft, Elektronik ,Musikgeschichte und wie gesagt...Gewürze.
Kann man vermutlich auch nicht ganz vergleichen - ein Nachschlagewerk nutze ich halt zum Nachschlagen bei Bedarf. Aber auch Sachbücher können von vorne bis hinten durchgelesen werden, wenn sie ausreichend interessant sind. Ob man da jetzt parallel mehrere Werke "am Laufen" hat, oder sie nacheinander konsumiert, sei dem persönlichen Geschmack überlassen (bei Romanen mag ich das parallele eher nicht).

Also ich finde bei YT immer sehr interessante Sachen. Mal ein Beispiel:
Kommt natürlich auch darauf an, wie man die findet. Sind das Vorschläge, die Dir Youtube ungefragt unterbreitet? Da kann sicher immer mal was interessantes dabei sein, aber ohne dass man die Quelle(n) und die Urbeberschaft einordnen kann, sollte man natürlich besonders bei wissenschaftlichen oder politischen Themen entsprechend vorsichtig rangehen. Mir passiert es da eher mal, dass ich mich zwischen Wikipediaartikeln zu naturwissenschaftlichen oder mathematischen Gebieten verliere, von denen ich eigentlich sonst eher wenig verstehe, oder mal bei Scienceblogs hängenbleibe. Videos zu Sachthemen sind mir meist zu langwierig, da man das "Lesetempo" nicht selbst bestimmen kann. Aber das ist Geschmackssache.
 
Das Stichwort ist Medienkompetenz... dazu gehört auch, dass man bestimmte psychologische Prinzipien versteht und die Strategien dahinter kennt. Außerdem sollte man sich selber reflektieren und hinterfragen, dass ist das beste Schutzschild gegen diese Propaganda, die einem in der Medienwelt begegnet. Das ist mitunter anstrengend, aber ohne Fleiß kein Preis. Wer alles in jeglicher Hinsicht unreflektiert konsumiert... Guten Appetit!
Ich sehe da weniger die Schuld bei den Verführern (Influencern), solange die mit Ihrem Tun ruhigen Gewissens schlafen können, im Hinblick darauf, dass sie sich schon in irgendeiner Form prostituieren, wenn diese sich wiederum von ihren Verführern (Geldgebern) abhängig machen...
Im Fokus auf die Beeinflussung von Kindern liegt hier die große Verantwortung bei den Eltern, die Ihren Nachwuchs zumindest begleiten sollten, um gemeinsam stark zu sein sich gegen diese Angriffe zu wehren. Leider sind viele Eltern zu schwach, um sich überhaupt selbst zu verteidigen. Das Ergebnis sind leider viele Zombie Konsumenten...
Ich persönlich schaue gerne YT und habe vollen Respekt vor Menschen die Ihre Skills und Wissen mit Anderen teilen. YT kann ein Medium unter vielen sein sich Wissen anzueignen, wenn man sich die Mühe macht zu filtern. Wenn ich ein Buch zum Lernen nutze bleibt auch nicht alles hängen, auch da muss ich für mich die Essenz herausarbeiten. Genauso nutze ich mittlerweile ChatGPT als eine mögliche Quelle Informationen zu verarbeiten bzw. aufbereiten zu lassen...
Die Zukunft zu verteufeln und die gute alte Zeit zu stilisieren bringt in der Gegenwart keinen Zugewinn.
 
Ich sehe da weniger die Schuld bei den Verführern (Influencern), solange die mit Ihrem Tun ruhigen Gewissens schlafen können, im Hinblick darauf, dass sie sich schon in irgendeiner Form prostituieren, wenn diese sich wiederum von ihren Verführern (Geldgebern) abhängig machen...

Sagten schon die alten Lateiner:
"Mundus vult decipi, ergo decipiatur."
("Die Welt will betrogen sein, also soll sie betrogen werden.")

Die Zukunft zu verteufeln und die gute alte Zeit zu stilisieren bringt in der Gegenwart keinen Zugewinn.

Früher war alles besser, auch die Zukunft.

Wir konnten uns noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte so informieren wie jetzt.
Leider wird dabei oft daraus: Ich kann jetzt viel freier meine Filterblase wählen, in der ich verharre.

Als eher Nicht-Herdentier - hab's nicht so mit Gruppen- oder Massendynamik *) - bin ich gewohnt alleine zu bewerten, ungestörtvon anderen, die meinen, wie ich entscheiden soll. Man kann es auch negativ sehen: Ich machemeine eigene Filterblase selbst. Aber ist dann wenigstens meine und nicht die eines andeen! :cool:

Grüße
Omega Minus

*)
Ich gehöre zu den Leuten, die eine schwachsinnige Handlung als schwachsinnige Handlung betrachten, auch wenn alles sie machen. Ich mache sie dann nicht, nur ums "Dazu-gehören-Wollen".
 
Ich mache sie dann nicht, nur ums "Dazu-gehören-Wollen".
Wenn alle etwas machen, ist das grundsätzlich verdächtig. ;-)
An einer Schlange anstellen? Ich will alles andere lieber als das was es hier gibt - aber vielleicht fehlt mir hier auch einfach die DDR-Sozialisierung ...
 
Wenn alle etwas machen, ist das grundsätzlich verdächtig. ;-)
An einer Schlange anstellen? Ich will alles andere lieber als das was es hier gibt - aber vielleicht fehlt mir hier auch einfach die DDR-Sozialisierung ...

Oder Japaner.

Kurzfassung:
Mein Vater hat ein paar wollte ein paar Japanern Miltenberg zeigen, denn Rothenburg ob der Tauber ist übelaufener. Er merkte, dass sich die Japaner etwas unwohl fühlten und so fragte er einen. Die Schlangen fehlten. Japaner sehen eine Schlange, stellen sich an und sind beruhigt, denn 'hier muss es ja richtig sein, deswegen die Schlange'. Die Schlangen fehlten, deswegen waren sie verunsichert.

Grüße
Omega Minus

PS:
Unsere Pianistin in der Big Band ist Japanerin. Auf Nachfrage, was sie für Hobbys hätte: Ich fotografiere, Was sont!? Ich bin Japanerin ... :)
 
Wir konnten uns noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte so informieren wie jetzt.
Leider wird dabei oft daraus: Ich kann jetzt viel freier meine Filterblase wählen, in der ich verharre.
Definiere das Wörtchen "so".
Der Wissensarbeiter unterscheidet Daten, Informationen und Wissen.

Daten sind Symbole im Kontext eines syntaktisch-semantischen Regelwerks.
Informationen sind Daten im Kontext von Wissen.
Wissen sind Informationsgefüge im Kontext eines superindividuellen, also sozialen Konsenses, eines komplexen Ursache-Wirkungs-Zweck-Beziehungsgeflechts, auch (m-,d-)eine / unsere Welt genannt.

Es wird heute nicht mehr unterschieden zwischen "Daten konsumieren" und "informieren". Daher sieht auch niemand mehr die geringe Qualität der "Informationen", die sich immer mehr der von Daten angleicht, diese Kontext verlieren. Fragen wir uns, kb das Mastschwein weiß, dass es Sojazeug und Antibiotika frisst, ob es sich überhaupt an die reichthaltige, aber wenige Kost seiner wilden Ur-ur-ur-...ahnen erinnert.

Höhere Mengen wiegen weniger Qualität auf.
 
Definiere das Wörtchen "so".
Der Wissensarbeiter unterscheidet Daten, Informationen und Wissen.

Alles drei ist leichter errichbar als vor 20 Jahren, vor 200 Jahren, vor 2000 Jahren.

Es wird heute nicht mehr unterschieden zwischen "Daten konsumieren" und "informieren".

Keine Ahnung, wer das meint. Ich jedenfalls nicht.

Daher sieht auch niemand mehr die geringe Qualität der "Informationen", die sich immer mehr der von Daten angleicht, diese Kontext verlieren. Fragen wir uns, kb das Mastschwein weiß, dass es Sojazeug und Antibiotika frisst, ob es sich überhaupt an die reichthaltige, aber wenige Kost seiner wilden Ur-ur-ur-...ahnen erinnert.

Ich bin zumindest so arrogant, zumindest mich intelligenter als ein Mastschwein zu halten.

Viele 'Informationen' interessieren mich auch nicht, sie sind vollkommen belanglos. Welche Celebrity-Persönlichkeit das Rein-Raus-Spiel mit wem anders betreibt. Mir vollkommen egal.

Höhere Mengen wiegen weniger Qualität auf.

Die Qualität, man muss sie suchen.
Früher war sie vielleicht da, aber für den 08/15-Menschen unterreichbar.

Ich sehe das also bei weitem nicht so negativ wie Du. Aber wir sind nicht im Schlaraffenland, die wichtigen und interessanten Dinge fliegen uns nicht in den Mund, man muss sich bemühen sie zu suchen.

Früher musste ich mich auf den Weg machen, 20' zu Fuß,um aus dembegrenzten Schallplattenangebot der Stadtbücherei fündig zu werden. Heute kann ich mich wesentlich umfangreicher Informieren, Interpretationen vergleichen, usw. Im Vergleich zu vor 40 Jahren eine dramatische Verbesserung.


Grüße
Omega Minus
 
Kommt aber auch mal vor, dass ich mir zu einem Yoghurt mal 15 Minuten "Best of RC Plane Crashes" reinziehe…
Habe eben ein Video gefunden, wo jemand eine 5000A Sicherung durchbrennen will. Spoiler: Er hat es geschafft. Aber der Aufwand ist schon krank. Alles in Allem aber interessant.
 
Tue ich nicht. Es ist nur logisch, dass der Informationsgehalt ungefähr gleichbleibt, egal ob fünf oder fünf Millionen sich am Stille-Post-Spiel beteiligen.

Verstehe ich nicht. Ich habe Deinen obigen Einwand nicht verstanden, diesen auch nicht.

Anders herum:
Daten, Information, Wissen ... wenn jetzt nicht am meisten davon zur Vegpung steht, wann dann?
Und wenn dieser Zeitpunkt doch der Peak ist, welchen Sinn hat es zu unterscheiden, wenn ich sage, dass noch nie soviel Inormatiuon zur Verfügung stand.

Grüße
Omega Minus
 
Dann geh halt das nächste mal nicht einkaufen, sondern containern. Vielleicht begreifst du es dann. Nicht die Menge machts. Der Informationsgehalt von Pornos tendiert gen null, der von Verschwörungstheoretikern ebenso. Hätteste vor einem Vierteljahrtausend gelebt: Würdest du zum nächstbesten versoffenen Dorftrottel gehen oder zum Wirt, bei dem du eh Abend für Abend deinen Krug lehrst, um den neuesten Tratsch zu erfahren? Der Dorftrottel nennt sich heut Troll, der Wirt ist heute ein Content-Anbieter, und das Verhältnis ist dasselbe. Heute gibt es nicht mehr Information als gestern, wenn man die genauso gewachsene Menge an Desinformation und Werbemüll berücksichtigt.

Das ist mein letzter Erklärungsversuch.
 
Dann geh halt das nächste mal nicht einkaufen, sondern containern. Vielleicht begreifst du es dann. Nicht die Menge machts. Der Informationsgehalt von Pornos tendiert gen null, der von Verschwörungstheoretikern ebenso. Hätteste vor einem Vierteljahrtausend gelebt: Würdest du zum nächstbesten versoffenen Dorftrottel gehen oder zum Wirt, bei dem du eh Abend für Abend deinen Krug lehrst, um den neuesten Tratsch zu erfahren? Der Dorftrottel nennt sich heut Troll, der Wirt ist heute ein Content-Anbieter, und das Verhältnis ist dasselbe. Heute gibt es nicht mehr Information als gestern, wenn man die genauso gewachsene Menge an Desinformation und Werbemüll berücksichtigt.

Das ist mein letzter Erklärungsversuch.
Der Buchdruck wurde im 15. Jahrhundert erfunden und hat viel verändert. Ich glaube, dass vor einem Vierteljahrtausend schon deutlich bessere Möglichkeiten des Wissenstransfers und der Bildung von Interessengruppen existierten als Wirt und Dorftrottel zu besuchen. Ich kann Deine Argumentation auch nicht nachvollziehen, sorry.
 
Dann geh halt das nächste mal nicht einkaufen, sondern containern. Vielleicht begreifst du es dann. Nicht die Menge machts. Der Informationsgehalt von Pornos tendiert gen null, der von Verschwörungstheoretikern ebenso. Hätteste vor einem Vierteljahrtausend gelebt: Würdest du zum nächstbesten versoffenen Dorftrottel gehen oder zum Wirt, bei dem du eh Abend für Abend deinen Krug lehrst, um den neuesten Tratsch zu erfahren? Der Dorftrottel nennt sich heut Troll, der Wirt ist heute ein Content-Anbieter, und das Verhältnis ist dasselbe. Heute gibt es nicht mehr Information als gestern, wenn man die genauso gewachsene Menge an Desinformation und Werbemüll berücksichtigt.

Das ist mein letzter Erklärungsversuch.

Ausganhspunkt:
"Wir konnten uns noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte so informieren wie jetzt."
Dann sagst Du, Information alleine ist nicht das Einscheidende:
"Der Wissensarbeiter unterscheidet Daten, Informationen und Wissen."

Und ich habe konkret eine Frage gestellt, die hast Du nicht beantwortet:
Gabe es zu einem Zeitpunkt der Menscheit mehr Information und Wissen i,m Zugriff für so viele Menschen?
Du antwortest mit "Stille Post".

Ich verstehe nicht, warum das ein Einwand sein soll.

Und ja, ich kenne den Unterschied zwischen einkaufen und Containern. Deine Begründungen sind für mich unverständlich. Ist aber auch OK, ich muss ja nicht jeden verstehen.

Grüße
Omega Minus
 
Wikipedia ist nun auch nicht gerade eine zuverlässige Informationsquelle. Gibt genug was man da kritisieren kann. Da ist ein Brockhaus von 1970 mitunter das glaubwürdigere Medium.

Ansonsten habe ich beobachtet das die fettesten Lügen sich immer dort verstecken, wo oft und öfters und mit viel Energie Dinge mantraartig wiederholt werden. Influencer sind dabei einfach nur ein Mittel zum Zweck davon.
Ansonsten Wortbedeutung:
Influencer -> Beeinflusser.
Oder ganz fies Influencer -> Influenza ->(Grippe) = 🦠
Also etwas VIRAL verbreiten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die böse Seekrecke K'Tora dazu:

Ritemaster Iachesis:
"K'Tora! I killed you! I remember our battle as clear as day!"

K'Tora: "
You remember exactly what I want you to remember."
 
In solchen Diskussionen schwingt für mich immer etwas mit, dass es nur eine geringe Anzahl an "Aufgeklärten" gibt, während der Rest einfach stumpf konsumiert und alles direkt glaubt. Das ist mir echt zu einfach und wurde in dieser Form auch schon ewig vorgetragen. Eventuell als Mittel zur Distinktion?

Wenn euch früher ein bekannter Sportler etc. in der Fernsehwerbung gesagt hat, dass ein kalorienreicher Schokoriegel mobil macht, habt ihr euch das Zeug doch auch nicht kiloweise reingeschaufelt in der festen Überzeugung, am Ende wie Steffi Graf zu performen. Warum sprecht ihr diese Medienkompetenz dann der jüngeren Alterskohorte ab?

Und weil hier dann doch der Bogen recht weit gespannt wurde (wozu ich mit meinem Post auch beitrage): Ursprünglich ging es doch um Influencer in unserem Bereich. Und mal ganz ehrlich - ist doch völlig egal, wenn die damit Geld verdienen, oder was auch immer. Es sind nur Musikinstrumente, nur ein Hobby. Spätestens wenn die Kiste zu Hause ist und das Vorgetragene im Video kompletter Quatsch ist, verlieren die ihre Kredibilität und der Käufer macht von seinen 30 Tagen Rückgaberecht Gebrauch.

Ich finde es übrigens auch fairer, wenn die für den Aufwand und ihre Reichweite auch entsprechend entlohnt werden. Denn die mussten sie sich über die Jahre (mit nicht wenig Aufwand) erst einmal aufbauen. Ob sie das Zeug nach der Kontaktaufnahme durch den Hersteller auch testen, steht dann auf einem anderen Blatt. Und neben den großen Unternehmen klopfen eben auch dutzende kleiner Ramschbuden an. Der Mist schafft es dann meistens nicht in die Kanäle.
 
Gilt das auch für Wikipedia und Scienceblogs? Ich mein, das Netz besteht ja jetzt nicht nur aus Trollen und Katzenbildern.
Eben!
Vernünftige Quellen zu sichten und nutzen ist immer auch eine Holschuld. Ich finde es gut, dass es mittlerweile deutlich mehr Zugang zu Wissen gibt, auch für die, denen der Zugang (Studium etc.) noch vor einigen Jahren einfach verwehrt blieb. Mittlerweile ist doch auch der Wissensbetrieb dazu übergegangen, dem "Laien" Inhalte anschaulich zu vermitteln. Das ist doch super. Wenn man dann auf dem Weg bei Mario Barth hängen bleibt, ist das meiner Meinung nach eher ein Problem des Konsumenten als dem Medium geschuldet.
 
Wikipedia ist nun auch nicht gerade eine zuverlässige Informationsquelle. Gibt genug was man da kritisieren kann. Da ist ein Brockhaus von 1970 mitunter das glaubwürdigere Medium.
Nein, das wollte ich damit auch nicht gesagt haben. Vielleicht hatte ja 1970 jeder den Brockhaus zuhause, aber für speziellere oder aktuelle Sachen musste man halt in die (Fach)Bibliothek.
Es ging ja darum, dass es heutzutage so einfach wie nie ist, an Informationen zu kommen, und dem stimme ich zu - auch abseits von Banalem wie Wikipedia gibt es ja eine große Menge seriöser wissenschaftlicher und künstlerischer Quellen im Netz, die sich anzapfen lassen. Ich halte sogar Stackoverflow für ergiebiger als den Dorfstammtisch anno dazumal. ;-)
 
Eben!
Vernünftige Quellen zu sichten und nutzen ist immer auch eine Holschuld. Ich finde es gut, dass es mittlerweile deutlich mehr Zugang zu Wissen gibt, auch für die, denen der Zugang (Studium etc.) noch vor einigen Jahren einfach verwehrt blieb. Mittlerweile ist doch auch der Wissensbetrieb dazu übergegangen, dem "Laien" Inhalte anschaulich zu vermitteln. Das ist doch super. Wenn man dann auf dem Weg bei Mario Barth hängen bleibt, ist das meiner Meinung nach eher ein Problem des Konsumenten als dem Medium geschuldet.

Die Qualität hat aber abgenommen und das nur, weils bequemer ist. Bildungsferne werden dadurch mit noch mehr Müll überschüttet. Super Internet. Ganz toll 😂
 
Bildungsferne werden dadurch mit noch mehr Müll überschüttet.
Gut, das ist schwer von der Hand zu weisen. Dafür haben Bildungsnahe besseren Zugriff auf hochwertige Inhalte. Ist das dann Informationskapitalismus? Was wäre die Alternative: Zurück zum Einheitsbroadcast für alle? ;-)
 
Die Qualität hat aber abgenommen und das nur, weils bequemer ist. Bildungsferne werden dadurch mit noch mehr Müll überschüttet. Super Internet. Ganz toll 😂
Das ist ja auch erst einmal nur eine Behauptung deinerseits. Ein Beispiel: Um in den 90ern qualitativ derart gehaltvollen Content wie etwa bei Huberman Lab zu bekommen, musste ich entweder konkrete Wissenschaftsmagazine (teuer) abonnieren oder mich stundenlang durch Fachbibliotheken (Mikrofilme, anyone?) wühlen.
Oder noch polemischer: Sich auf's Fernsehen, dem damaligen Pendant zum Internet, als Qualitätsmedium zu verlassen, finde ich nun auch etwas "gewagt" bei der Behauptung, die Qualität habe abgenommen. Nichts gegen Unterhaltung, aber auch in den 90ern musste man schon seeeehr lange suchen, um dann zufälligerweise um 0:30 eine gute, informative Sendung auf einem ÖR-Spartenkanal zu erwischen.
Und da schließt sich wieder der Kreis: Gute Bildung ist immer auch eine Holschuld, die also eine gewisse Aktivität voraussetzt. Nur, dass es heute deutlich einfacher und günstiger geht, und damit sich auch Menschen erschließt, die weniger Mittel zur Verfügung haben. Einziges Problem hier könnte sein, dass einige Menschen - gerade bei komplett neuen Themen - nicht wissen, wonach man suchen soll und was gute Quellen von schlechten unterscheidet. Aber das ist kein Phänomen, das erst mit dem Internet kam.
 
Dann sagst Du, Information alleine ist nicht das Einscheidende:
Nein, das habe ich nicht gesagt (und nicht gemeint), sondern das genaue Gegenteil. Information ist das wichtige, Desinformation/Lügen und Werbung schmälern die Auffindbarkeit und erschweren durch Konzentrations(-zer-)störung die Verarbeitung von Information.

Ich stimme zu, dass der internetverbundene Mensch, homo wasistdennhierdaswlanpasswortens, noch nie so viele augenscheinliche Informationsangebote, die eigentlich erst mal nur Daten anbieten, zur Verfügung hatte. Jede Lüge kommt als Wolf im Schafspelz daher und bezichtigt jedes andere Schaf ein Wolf zu sein.

Analogie: Es gibt Medikamente, die auf nüchternem Magen eingenommen werden müssen. Wenn du sie etwa mit Kaffee einnimmst, kann der Körper sie nicht gut verwerten. Aber beides, diese lebenswichtige Medikamente wie auch Kaffee sind "Lebensmittel" (Daten). Der Kaffee, indifferent zugleich mit dem Medikament eingenommen, entwertet letzteres.

Es geht ja schon los bei der Wahrnehmung primitiver Sinnesreize. Nur ein Bruchteil erreicht kognitive Verarbeitungsprozesse. Der Trick der Werbung und der Lüge ist der emotionale Gehalt der Daten (sage nicht, der Information), der qua Stammhirn die Relevanz boostet.
 
Nein, das habe ich nicht gesagt (und nicht gemeint), sondern das genaue Gegenteil.

Dann habe ich das hinein interpretetiert, weil es für mich nicht klar genug ausgedrückt wurde, sorry. Es klang nach 'Einwand'. Jetzt verstehe ich den Grund für die Erwähnung noch weniger, aber dafür die Information darin richtiger.

Grüße
Omega Minus
 
Wikipedia ist nun auch nicht gerade eine zuverlässige Informationsquelle. Gibt genug was man da kritisieren kann. Da ist ein Brockhaus von 1970 mitunter das glaubwürdigere Medium.

Kann aber oft erst einmal einen Ausgangspunkt bieten, von dem aus weiter recherchieren kann.

Ich habe das fünfbändige Riemann Musiklexikon. Wenn man dort lesen möchte, was eigentlich der Unterschied zwischen Klarinette und Saxophon ist, dann wird man ihn dorte nicht finden. Auf Wikipedia steht es direkt in den ersten Sätzen.

Grüße
Omega Minus
 
Wurde eigentlich schon die Frage geklärt, weswegen wir schon immer ein Video darüber sehen wollten wie Synthfluencer ihr Geld verdienen? :guckstdu:
 


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