HW Latenz Kompensation in Bitwig

Hallo Zusammen,

eine Frage an die Bitwig Menschen.
Aktuell überlege ich weg von Studio One 5.5 zu gehen bzw. das Update auf 7 nicht zu machen, da mir Bitwig sehr positiv aufgefallen ist.

Da ich mit Studio One immer wieder Themen mit dem Bouncen von externen Synths habe, also nicht im Grit trotz Offset Anpassung, viele händische Korrekturen des Audio Materials, habe ich mir den Workflow in Bitwig mal angesehen.

Hier gibt es ebenfalls die üblichen Offset Möglichkeiten, aber im Modul „HW Instrument“ gibt es zusätzlich so einen netten Latency „PING“ der nochmal pro HW Synth die Latenz ermittelt.
Der Herr hier, hat das alles hübsch in diesem Youtube Video zusammengefasst -> Bitwig 33 - Setting Bitwig's Audio Recording Offset

Meine Frage – bei der Latenz Ermittlung im Modul - HW Instrument, kommen bei mir immer wieder abweichende ms Werte zusammen, die teilweise um 5-10ms variieren.
Der Synth Sound ist dabei der gleiche und hat null Attack.

Wie macht das Bitwig hier mit den schwankenden Werten? Wird das dann gemittelt? Bzw. der gemittelte Wert auf dem allg. Record Offset drauf addiert? Reden wir hier von Midi Jitter?

Vielleicht hat jemand Erfahrung damit und würde mich über eine Antwort freuen.


Grüße
Roland
 
Ich kann dir hier keine Antwort geben, nur den Hinweis, dass dieses "Problem" in irgendeiner Form bei jeder DAW auftritt.

Ich habe mir angewöhnt jede Spur dementsprechend zu schneiden, bis es passt und gerade bei Hardware ist etwas Latenz nicht so schlimm. Ungenauigkeiten tun dem Signal mal ganz gut.

Ich arbeite nicht mehr mit Offseteinstellungen, die ich fürs Masterkeyboard und auch für jeden einzelnen Hardwaresxnth einstellen kann, weil nach Änderung der Buffersize eh wieder alles anders ist.
 
Der Herr hier, hat das alles hübsch in diesem Youtube Video zusammengefasst -> Bitwig 33 - Setting Bitwig's Audio Recording Offset

Baphometrix ist eine Frau. Ich habe das auch erst nach einer Weile mitbekommen.

Meine Frage – bei der Latenz Ermittlung im Modul - HW Instrument, kommen bei mir immer wieder abweichende ms Werte zusammen, die teilweise um 5-10ms variieren.
Der Synth Sound ist dabei der gleiche und hat null Attack.
Wie macht das Bitwig hier mit den schwankenden Werten? Wird das dann gemittelt? Bzw. der gemittelte Wert auf dem allg. Record Offset drauf addiert? Reden wir hier von Midi Jitter?
Vielleicht hat jemand Erfahrung damit und würde mich über eine Antwort freuen.

Ich weiss es leider nicht, aber eventuell weiss ja @Synthmill oder @moss was dazu ?
 
vollständigkeitshalber, hier die Antwort vom Bitwig Support....

Grüße
Roland


Bitwig Support -->
nein, gemittelt wird der Wert nicht, es wird der jeweils letzte gemessene Wert verwendet.

Die Jitter des Audiointerfaces selbst ist normalerweise komplett zu vernachlässigen und die Differenzen zwischen 5 und 10msec werden durch Midi Jitter und ggf. Jitter im Timing des Synths selbst begründet sein.


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ich->

Meine Frage – bei der Latenz Ermittlung im Modul - HW Instrument, kommen bei mir immer wieder abweichende ms Werte zusammen, die teilweise um 5-10ms variieren.
Der Synth Sound ist dabei der gleiche und hat null Attack.

Wie macht das Bitwig hier mit den schwankenden Werten? Wird das dann gemittelt? Die Latenz Abweichungen dynamisch gesetzt oder. der gemittelte Wert auf dem allg. Record Offset drauf addiert? Reden wir hier von Midi Jitter?

Mein Ziel ist, so wenig wie möglich Nachjustierung des aufgenommen Audiomaterials vornehmen zu müssen. Ich arbeite hauptsächlich mit externen Gear/Synths
 

Was ist der Latency Offset?

Der Latency Offset in der DAW ist die zeitliche Korrektur, um die Verzögerung zwischen eingehenden und ausgehenden Audiosignalen oder MIDI-Daten auszugleichen.
Wenn du einen Hardware-Synthesizer über MIDI ansteuerst und sein Audiosignal zurück in die DAW aufnimmst, entsteht durch die Signalverarbeitung eine Verzögerung:
  1. MIDI-Signal wird gesendet.
  2. Synthesizer verarbeitet das MIDI-Signal und erzeugt Audio.
  3. Audio wird in die DAW zurückgeführt.
Der Latency Offset hilft, diese Verzögerung zu kompensieren, sodass Audio und MIDI synchron laufen.


Was ist Jitter?
  • Jitter beschreibt Schwankungen in der zeitlichen Präzision von MIDI-Daten oder Audiosignalen.
  • Bei der Anbindung eines Hardware-Synthesizers kann Jitter auftreten, wenn das Timing der MIDI-Nachrichten oder der DAW-internen Clock unregelmäßig ist.
  • Dies führt zu kleinen Variationen in der zeitlichen Abfolge, die z. B. bei rhythmischen oder arpeggierten Patterns hörbar werden.

Zusammenhang zwischen Latency Offset und Jitter

Unabhängige Effekte: Der Latency Offset ist eine konstante Korrektur, während Jitter variable Schwankungen beschreibt. Sie sind technisch unabhängig, beeinflussen aber gemeinsam die Synchronisation.
Latency Offset gleicht keine Jitter-Schwankungen aus:
  • Selbst wenn du die Latenz korrekt einstellst, bleibt Jitter bestehen, da er durch unregelmäßiges MIDI-Timing verursacht wird.
  • Ein korrekt eingestellter Offset sorgt dafür, dass Audio und MIDI grundsätzlich synchronisiert sind, aber Jitter kann dennoch Unregelmäßigkeiten in der Performance erzeugen.

Ursachen von Jitter bei Hardware-Integration

  1. Unpräzise MIDI-Clock: DAWs sind nicht immer präzise in der Erzeugung von MIDI-Clock-Signalen, was Jitter verursacht.
  2. USB-MIDI-Interfaces: Die meisten USB-MIDI-Interfaces haben Schwankungen in der Datenübertragung, besonders bei älteren oder günstigen Modellen.
  3. Hardware-Synthesizer: Manche Synthesizer haben von sich aus geringe Schwankungen im Timing, wenn sie MIDI-Daten verarbeiten.

Wie Jitter und Latenz minimiert werden können

Latency Offset einstellen:

  1. Puffergröße reduzieren: Niedrigere Puffergrößen in der DAW reduzieren die Gesamtverzögerung.
  2. Loopback-Messung: Nutze ein Loopback (z. B. MIDI-Out → MIDI-In und Audio-Out → Audio-In), um die Latenz des gesamten Systems zu messen und den Offset manuell anzupassen.

Jitter reduzieren:

  1. Externe MIDI-Clock: Nutze eine dedizierte MIDI-Clock (z. B. E-RM Multiclock), um präzise MIDI-Timing sicherzustellen.
  2. Asynchrone Protokolle verwenden: Einige Geräte (wie über USB 3.0 oder Ethernet angebundene Interfaces) bieten asynchrones MIDI, das weniger anfällig für Jitter ist.
  3. Vermeidung von USB-Hubs: Verbinde MIDI-Interfaces direkt mit dem Computer, ohne Hubs, um Störungen zu minimieren.
  4. Plugin-Delay-Compensation (PDC): Aktiviere die PDC in der DAW, damit Effekte und Plugins die Gesamtlatenz berücksichtigen.
  5. Hochwertiges Audiointerface verwenden (zb von RME), da hier die asynchrone Audioübertragung gewährleistet wird.

*Wenn ich zb Hardware einspiele, lege ich alle anderen Kanäle "schlafen" (friere sie ein), um keine unnötige Latenz zu erzeugen.
Für das Recording die Buffer Size dann im Interface auf 256.
 
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